Mäßig unterhaltsam, merkwürdig inszeniert und erzählerisch nicht überzeugend kommt dieser Ostalgieroman daher. Muss man sich drauf einlassen.

Mäßig unterhaltsam, merkwürdig inszeniert und erzählerisch nicht überzeugend kommt dieser Ostalgieroman daher. Muss man sich drauf einlassen.
Ja, das waren die 1990er: Zu jedem Blockbuster gab es ein Buch, das nach dem Drehbuch verfasst wurde. Somit erfuhr man nicht die Bohne mehr anhand eines Buches, als der Film einem erzählte, konnte aber den jeweiligen Film etwas länger nachempfinden.
Ein Schriftsteller, der sich zeit seines Lebens mit dem Schreiben schwer tat, und doch von Marcel Reich-Ranicki als einer der größten Talente erachtet wurde. Es braucht etwas Geduld für diesen Schmöker, aber es lohnt sich.
Angeberhistorienschinken, das irgendwann stark nevt, nicht überrascht und sprachlich enttäuscht. Nichts für mich.
Christine Brückner ist auch schon wieder etwas in Vergessenheit geraden, auch wenn sie in ihrer Zeit zu den erfolgreichsten Schriftstellerinnen Deutschlands zählte. Dieser Schmöker über Pommern und Vertreibung sticht etwas heraus, ist aber auch stark an Schriftsteller wie Theodor Fontane angelehnt.
Leider etwas platt geratene Identitäsgeschichte zweier Heranwachsender mit jüdischen Wurzeln. Aber als leichte Urlaubslektüre brauchbar.
Klingt so wie abstruser Religionskram, ist es wohl auch:
Gelegentlich sieht man noch im Fernsehen Filmaufnahmen von Massenpredigten des Pater Leppich. Irritierend wie er die Menschen aufwühlt, sich selber hineinsteigert, für den heutigen Zuhörer wohl unerträglich. Und so sind seine Kapitel in diesem Buch typisch für das „Maschinengewehr Gottes“. Das Buch ist höchstens interessant als Zeitdokument. Interessant auch was Pater Leppich speziell über die schlimme Homosexualität zu sagen weiß. (···) Kein Wunder daß Leppich dann irgendwann von seinem eigenen Orden von seinem Wanderpredigertum abgezogen wurde.(···) Die Überheblichkeit des Autors der zu allem was zu sagen hat, macht die Lektüre des Buches schwer erträglich.
Der Feuilletonprediger der 90er wirkt irgendwann im Buchregal dann doch so angestaubt, dass man ihn aussortiert, weil man eh noch ein E-Book dieser Ausgabe irgendwo rumfliegen hat. Wickert schreibt sicherlich süffig, entwickelt aber keine philosophisch handfeste Basis, von der aus er moralphilosophieren könnte. So bleibt all dies Gerede ein wohlwollendes Tappen im Dunkeln.
Jedes Jahrzehnt hat wohl so seinen Unterhaltungsautor, der einen Bestsellerschinken nach dem anderen in gleicher Manier raushaut. Grisham ist der der 90er. Inhaltlich halt etwas angestaubt.
Die Bewertung dieses Schmökers überlasse ich mal einem anonymen Leser:
Dieses Buch, das in der Originalversion 19,80€ kosten soll, ist katastrophal schlecht und gehört zum Schlechtesten, was ich je gelesen habe. Glücklicherweise habe ich es als Mängelexemplar für 4€ gekauft, denn das Ding wandert sofort in die Altpapiertonne. Null Handlung, null Spannung, langatmig und vorhersehbar. Der Autor würde besser Wetterberichte schreiben, dafür könnte es reichen.(…)
Gibt es in Verlagen eigentlich keine Lektoren mehr, die solchen Mist verhindern sollten? Oder wird nun jeder Quatsch gedruckt? Nach Lektüre von diesem Megamist drängt sich mir dieser Eindruck tatsächlich auf.