Schüler bei der IVZ

Ein paar Schüler waren bei der IVZ und lern­ten, wie sehr man beim Jour­nal­is­mus auf Gram­matik und Kor­rek­turlesen pfeift, indem die Aktion beim Lokalblatt so zusam­menge­fasst wurde:

Wie wichtig ser­iöse Infor­ma­tion ist und was Fake News anricht­en kön­nen erfuhr eine Pro­jek­t­gruppe des Johannes-Kepler-Gym­na­si­um in Zusam­me­nar­beit mit der IVZ während der Projekttag.

So! Gut merken, liebe Kinder! Und wenn man gekaufte, unin­spiri­erte und kri­tik­freie Unternehmenswer­bung, die kein­er außer Vertreter der Unternehmen selb­st lesen will, als Zeitungsar­tikel getarnt im Blatt unter­bringt, dann ist das übri­gens nicht Fake News. Das ist ser­iöse Berichter­stat­tung. Das wollen die Leser lesen. Da liest sog­ar vor der Veröf­fentlichung noch ein­er drüber.

Spaß gemacht hat es immerhin:

Die Gruppe lobte sich gegenseitig

Allein schon!

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Vorläufiges Ergebnis der Europawahl 2024 in Ibbenbüren

Das vor­läu­fige Ergeb­nis der Europawahl in Ibben­büren lautet in diesem Jahr wie folgt:

  • CDU 33,8% (9232 Stimmen)
  • SPD 21, 73% (5935 Stimmen)
  • Bünd­nis 90 / Die Grü­nen 12,48 % (3409 Stimmen)
  • AfD 11,47 % (3133 Stimmen)
  • FDP 4,82 % (1317 Stimmen)
  • BSW 4,3% (1175 Stimmen)
  • Die Linke 1,82% (498 Stimmen)
  • Volt 1,76 % (480 Stimmen)
  • Aus­führlichere Ergeb­nisse hier. Die Grü­nen haben die hohen Zus­tim­mungswerte der let­zten Europawahl nicht hal­ten kön­nen, die AfD hat etwas hinzuge­won­nen, das BSW hat auf Anhieb viel gewon­nen, die Linke hat schmer­zliche 2% ver­loren. Anson­sten sind große Über­raschun­gen eigentlich ausgeblieben.

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    Sachen gibt’s, die gibt es nach wie vor

    Oh, beim Lokalblatt fällt man zurück in alte Trash-Zeit­en, indem man einen Artikel frei­willig veröf­fentlicht, über Dinge, die es ange­blich nicht mehr gibt: Walk­man, Taschen­rech­n­er, Fis­ch­er Tech­nik, Car­errabahn, Schnel­lkochtopf, Lavalampe, Tri­top, Met­tigel, Karl-May-Büch­er.

    Klein­er Fak­tencheck: Das alles gibt es heutzu­tage tat­säch­lich sehr wohl noch.

    Vieles von dem, was Karl May schrieb und schilderte, würde heute nicht mehr gedruckt werden.

    säuselt man ähn­lich kom­pe­tent. Oder wie man bei Buchre­port schreibt:

    Nach 20 Jahren Pause erscheinen ab Feb­ru­ar die berühmten grü­nen Bände endlich wieder im Taschenbuch! 

    Der Quelle-Kat­a­log wär’s gewesen.

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    Missglückte Döhnchen

    Der Wikipedia-Ein­trag zu Friedrich Ernst Hun­sche wird größ­ten­teils von seinem Sohn geschrieben. Wie? Ja, Sie kön­nen das Pop­corn schon mal raus­holen. Da ste­hen dann so Helden­tat­en drin wie

    Er baute bere­its 1917 seinen ersten Fotoapparat

    Ja, ein großer Erfind­er schon im Kinde­salter, unser Kim-Jong Hun­sch. Wie? Was ste­ht wo? Nicht erfunden?

    Er kauft sich 1917 einen vom Vet­ter August Pot­te­baum selb­st gebaut­en Fotoap­pa­rat, erstellt damit Pass­fo­tos, ver­di­ent Geld, kauft Büch­er. Da ist er 12 Jahre alt.

    Ach so, gekauft, nicht erfun­den. Okay, ver­tausche ich auch dauernd.

    Bis ins hohe Alter hat er seine Heimat sowie Mit­men­schen fotografiert. 

    Ja, *kiesel­stein­schieß*, äh, sich­er, sich­er. Das hat lexikalis­chen Wert. Macht heute ja kein­er mehr, dauernd irgend­was in sein­er Umwelt knpipsen.

    Hun­sches plattdeutsche Geschicht­en sind in zehn Bän­den bei Schön­ingh erschienen.

    Und das Pub­likum war hel­lauf begeis­tert:

    Was ist aber davon zu hal­ten, wenn son­st ange­se­hene Ver­lage mit im übri­gen ser­iösen Ver­lagspro­gram­men aus­ge­sprochen min­der­w­er­tige plattdeutsche Pro­jek­te auf den Bücher­markt brin­gen, weil sie zur Zeit ein gutes Geschäft ver­sprechen, und zwar Büch­er, die sie nach Form und Inhalt ganz gewiß nicht in hochdeutsch­er Sprache her­auszugeben wagen wür­den. Davon gibt es lei­der manche uner­freuliche Beispiele; um nur eins von vie­len zu nen­nen: die aus­ge­sprochen belan­glosen und im Grunde mißglück­ten Döh­nchen von Friedrich Ernst Hun­sche, die bei Schönigh in Pader­born erschienen.

    Die gute alte Zeit, als man noch meinte, nie­mand würde Mem­oiren von Dieter Bohlen veröffentlichen.

    Als Jour­nal­ist schrieb er ab 1928 regelmäßig Zeitungs- und Zeitschriftenartikel.

    Ja, stimmt schon irgend­wie, aber damit war kurz nach dem Krieg Pause. Vielle­icht lag es daran, was er so in Zeitun­gen geschrieben hat:

    Ueberzeugt sein von ein­er Sache, von der Kraft und Größe eines Führers, ueberzeugt sein von der Macht und Wirk­lichkeit des unsicht­baren, ungeschriebe­nen Schöp­fungs­ge­set­zes ist für den Fortschritt des volk­lichen Lebens uner­läßlich wie der Segen der Naturkräfte für die reifend­en Früchte des Feldes. Ueberzeu­gung schließt die Heili­gung aller unser­er Gefüh­le, Gedanken und Tat­en in sich. (…) Nur die Ueberzeu­gung, das heißt der Glaube an uns selb­st, läßt uns den Sieg über alle Feinde gewinnen

    Von so großen Erfind­ern und großen Führern, da brauchen wir unbe­d­ingt noch mehr von. Nun gut, vielle­icht wan­delt sich der Wikipedia-Artikel auch mit der Zeit. Was macht der Sohne­mann eigentlich son­st so?

    Ganzheitliche baubi­ol­o­gis­che Beratung

    Heißt?

    Äh, eine Met­allplat­te, die Elek­tros­mog und Fein­staub verd­ingst, damit man tagsüber nicht mehr müde ist? Ja, schade, dass es gegen Müdigkeit noch kein Mit­tel gibt, das man in Ther­moskan­nen trans­portieren kann. Aber egal, dieses Met­all­wun­der kann schein­bar ja auch Dis­tanzen eigen­ständig über­winden, für die ein Auto drei Stun­den braucht, wenn man es mal wieder spon­tan ins Auto leg­en will. Was kostet das denn?

    298,00€

    Schnap­per.

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    Verhunscht

    So ist z.B. lange genug eine Geschichtss­chrei­bung “von oben her” betrieben wor­den, die der Wirk­lichkeit im heimatlichen Raume nicht gerecht gewor­den ist. Es ist an der Zeit, eine Kor­rek­tur unseres Geschichts­bildes “von unten her” vorzunehmen, die viele Dinge in unser­er Welt (auch polit­sich gese­hen) in ein klären­des Licht rück­en könnte.”

    Friedrich Ernst Hun­sche, Heimat­forschung ohne wis­senschaftliche Meth­ode ist nut­z­los und sollte nicht gefördert wer­den in der Aus­gabe der Ibben­büren­er Volk­szeitung vom 6. Okto­ber 1969, Rechtschreibfehler im Originaltext

    Hm, okay. Fan­gen wir doch mal bei Hun­sche an:

    Die große geschichtliche Wende, die der Nation­al­sozial­is­mus für das deutsche Volk und Reich erkämpft hat, hat wieder den wahrhaft freien Bauern auf die erste Stufe des neuen völkischen Wer­dens gestellt. Willst du dem Führer Deutsch­lands, deinem Erret­ter und Befreier, danken, deutsch­er Bauer, danke ihm durch die Tat!”

    Friedrich Ernst Hun­sche, Bauern und Zehn­er in der Aus­gabe der West­fälis­chen Volk­szeitung / Volk­szeitung für den Kreis Teck­len­burg vom 20. Juni 1942

    Unret­tbar.

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    Neu im Bücherschrank (169): Simone Lappert — Der Sprung

    Auf den Handyaus­lös­er gedrückt, aber dann doch kein Foto wurde von diesem Büch­er­schrankneuzu­gang gemacht:

    Eine Art Ens­able-Roman: Diverse Fig­uren, die etwas erleben, beschreiben die Sit­u­a­tion, wie sich eine Frau in den Tod stürzen will. Um dem Leser keine Deu­tung aufzuer­legen, son­dern ihm die Deu­tung der Haupt­fig­ur zu über­lassen, wird diese nur indi­rekt über andere beschrieben. Ich fand es zwar drama­tisch, aber zu vage, nicht tief­sin­nig und dadurch zu lang­weilig. Und was, bitte schön, ist eine „halb­herzig spie­lende Katze“?

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    Neu im Bücherschrank (168): Imre Kertész — Roman eines Schicksallosen

    Eben erst ent­deckt und für ziem­lich gut befun­den: Der Büch­er­schrank an der St. Lud­wig-Kirche in Ibben­büren. Da lasse ich doch mal einen Klas­sik­er da:

    Dieser Roman ist ver­gle­ich­sweise ein­fach­er zu lesen als “Der Spuren­such­er”. Erzählt wird die Geschichte eines Jun­gen, der als 15jähriger ins KZ gebracht wird. Seine Erleb­nisse in den Lagern Auschwitz, Buchen­wald und Zeist brin­gen dem Leser das Kriegs­geschehen anschaulich näher. Die ein­fache Sicht eines Jugendlichen zieht sich durch das ganze Buch und schliesslich ist es dem Haup­tak­teur wichtig anzugeben, dass dies nicht sein Schick­sal ist, da er immer an den Geschehnis­sen beteiligt war.

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    Loyalitätsabo

    Um 3€ ver­teuert sich ein Abon­nement der IVZ in diesem Jahr auf dann 56,90€. Die dig­i­tale Vari­ante geht 2€ hoch auf 33,90€.

    Mit Ihrem Abon­nement leis­ten Sie einen entschei­den­den Beitrag dazu, dass die IVZ Sie und das gesamte Teck­len­burg­er Land auch zukün­ftig mit allen für Sie rel­e­van­ten The­men ver­sor­gen kann. Für Ihre Loy­al­ität danken wir Ihnen außerordentlich!

    Viele Abon­nen­ten fra­gen sich jet­zt “Habe ich aus Verse­hen die taz abon­niert?”, aber immer­hin kom­men sie ihnen nicht mit “kri­tis­chem Jour­nal­is­mus”. Ich hätte ja derzeit Ver­ständ­nis auf­brin­gen, dass vieles ger­ade teuer­er wird, aber Lokalpa­tri­o­tismus anzuführen kommt schon irgend­wie schräg.

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