Neu im Bücherschrank(6): Stendhal — Rot und Schwarz

Diese Woche mal wieder ein Klas­sik­er in deutsch­er Sprache neu eingestellt: Stend­hals Rot und Schwarz. Das Buch ist qua­si zu 90% unge­le­sen, denn kurz nach­dem ich es gekauft hat­te, erschien eine Neuüber­set­zung, die den Feuil­letons glaubend, viel bess­er sei. Mein Franzö­sisch ist lei­der nicht gut genug, um darüber zu befind­en, aber let­zten Endes standen dann zwei Taschen­buchaus­gaben des­sel­ben Werkes in meinem Bücher­re­gal.

Sog­ar Wittgen­steins Trac­ta­tus ist ver­gan­gene Woche wegge­gan­gen. Das über­rascht mich jet­zt doch etwas. Neulich sprach ich mit der Lei­t­erin der Bücherei über den Büch­er­schrank. Seit­dem weiß ich, dass die Stadt­bücherei dauernd den Schrank nach­be­füllt und auch die umliegen­den Buch­hand­lun­gen aus­ge­di­ente Büch­er dort hine­in­stellen. Und den­noch ist diese Woche in der unter­sten Rei­he wieder enorm viel Platz. Ins Auge gefall­en sind mir die Tom Wolfes Fege­feuer der Eit­elkeit­en und Spo­erls Die Feuerzan­gen­bowle. Bin mal ges­pan­nt, ob die es da eine Woche lang aushalten.

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Neu im Bücherschrank(5): Ludwig Wittgenstein — Tractatus logico-philosophicus

Als Loli­ta reinkam, war Pi noch da, da dachte ich, Taschen­büch­er gehen wohl nicht son­der­lich gut weg, ger­ade wenn es auch noch englis­che sind. Aber heute war es dann auch nicht mehr zu find­en. Daneben sah ich heute das erste Mal jeman­den anders, der Büch­er raus­nahm und eigene rein­stellte. Das hat schon sowas von der Beobach­tung eines Naturschauspiels.

Neu im Büch­er­schrank ab heute: Lud­wig Wittgen­steins Trac­ta­tus logi­co-philo­soph­i­cus, ein Klas­sik­er der Philoso­phie — wenn auch von den wenig­sten ver­standen. Das sollte aber eh’ nie­man­den dazu ver­an­lassen, nichts ins Buch zu schauen. Also viel Spaß beim Schmökern.

Neu im Bücherschrank
4. Vladimir Nobokov — Lolita
3. Yann Mar­tel — Life of Pi
2. Con­nie Pal­men — Die Gesetze
1. Cees Note­boom — Rituale

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Neu im Bücherschrank(4): Vladimir Nabokov — Lolita

Ach zum Lesen habe ich keine Zeit.” Lei­der hört man diesen Satz viel zu oft, was aber viel schlim­mer ist, man hört ihn von sich selb­st. Dabei ist Lesen eine diese wun­der­baren Eigen­schaften, die uns die Fähigkeit ver­lei­ht, ein­fach so in eine andere Welt einzu­tauchen, sein Wis­sen zu erweit­ern, das Ver­gan­gene in die Gegen­wart zu ver­wan­deln. Und jet­zt soll man da ein­fach keine Zeit mehr dafür haben. Man kann nie so beschäftigt sein, dass keine Zeit zum Lesen bleibt.

Ob die Ini­tia­toren des Büch­er­schranks in Ibben­büren eben­falls diesen Gedanken hat­ten, oder ob es eine bloße Mar­ket­ingskam­pagne der RWE ist, bleib für mich ein Geheim­nis, was aber kein Geheim­nis bleibt, ist, dass man darin doch den einen oder anderen bedeu­ten­den Klas­sik­er der Weltlit­er­atur findet. 

So auch eins der bedeu­tend­sten und bekan­ntesten Werke des rus­sisch-amerikanis­chen Schrif­stellers Vladimir Nabokov, der in seinem, eins viel umstrit­ten­em Werk, eine zwei­jährige Flucht von Hum­bert Hum­bert und sein­er zwölfjähri­gen Stieftochter beschreibt. Die bei­den leben in ein­er sex­uellen Beziehung, die zunehmend von Gewalt und Tyran­nei beherrscht wird. 

Wie schon viele rus­sis­chen Romane erzählt auch dieser vom Scheit­ern ein­er Liebe, wobei die Liebe nichts mit den roma­tis­chen Gaukeleien von Jen­nifer Anis­ton & Co. zu tun hat, wie sie uns durch die Traum­fab­rik vorge­spielt wird, son­dern mit dem besin­nungslosen Ver­fall einem anderen gegenüber, dass aus einem unschein­barem Liti­ratur­pro­fes­sor einen tyran­nis­chen Zuhäl­ter und Mörder wer­den lässt. 

Neu im Bücherschrank
3. Yann Mar­tel — Life of Pi
2. Con­nie Pal­men — Die Gesetze
1. Cees Note­boom — Rituale

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Neu im Bücherschrank(3): Yann Martel — Life of Pi

Ibben­büren­er sind immer­hin so sehr an Büch­ern inter­essiert, und sei es nur, um sie im Schrank ste­hen zu haben, dass ich fest­stellen kann, dass auch Con­nie Pal­mens Schmök­er der let­zten Woche einen neuen Stan­dort gefun­den hat. Diese Woche kommt das Buch in den Büch­er­schrank, das ich schon let­zte alter­na­tiv­er Weise in der Tasche hatte:

Ein englis­ches Buch also, dass da diese Woche als Neue­in­steiger in den Büch­er­schrank Einzug erhält. Dazu fällt mir ein, dass englis­che Büch­er in Ibben­büren­er Buch­hand­lun­gen auf dem Rück­zug zu sein scheinen. Beim let­zten Spatzier­gang durch die Läden ist mir nir­gends eine englis­che Bücherecke unter die Augen gekom­men. So ver­wun­der­lich ist das nicht, denn Ama­zon hat ziem­lich oft Dump­ing­preise dieser nicht Buch­preis gebun­de­nen Schmök­er und in Nul­lkom­manichts find­et man auch ille­gale Kopi­en online.

Im Deutschen heisst der Roman, der 2002 den Book­er Preis bekom­men hat, Schiff­bruch mit Tiger. Auf Wikipedia kann man den Inhalt des Buch­es schon mal vor­lesen, ich rate aber dazu, das Buch ohne Ken­nt­nis des Inhalts zu lesen.

Der Roman ist ger­ade ver­filmt wor­den und kommt im Novem­ber in die amerikanis­chen Kinos, d.h. schätzungsweise kom­mendes Jahr in die deutschen:

Neu im Bücherschrank
2. Con­nie Pal­men — Die Gesetze
1. Cees Note­boom — Rituale

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Neu im Bücherschrank (2): Connie Palmen — Die Gesetze

Mit zwei Büch­ern, einem gebun­de­nen und ein­er Taschen­buchaus­gabe, habe ich mich heute zum Büch­er­schrank aufgemacht. Das Taschen­buch für den Fall, dass das am Son­ntag reingestellte Buch noch da ist, das gebun­dene für den gegen­st­zlichen Fall.

Wie man sieht: Das gebun­dene Buch ist drin. Das heißt, Ibben­büren liest noch und ist offen für gute Büch­er. Wie schön. Beim let­zten Buch kam der Vorschlag, eine Ausleih­liste ins Buch zu kleben, so wie früher in der alten Bücherei. Aber ganz so peni­bel wollte ich es dann doch nicht hal­ten, wie wohl es dur­chaus inter­es­sant wäre, etwas mehr über die Fluk­tu­a­tion der Schrankbüch­er zu erfahren. Vielle­icht meldet sich ja mal ein Leser zu Wort.

Dann geht es somit weit­er mit Con­nie Pal­mens Die Geset­ze. Und da beste­ht sog­ar eine Verbindung zum vorheri­gen Buch, denn Pal­men hat ihre Abschlus­sar­beit an der Uni­ver­sität über Cees Noote­boom geschrieben.

Das Buch ste­ht jet­zt mal auf der son­nen­abge­wandten Seite, soll ja nicht ganz so leicht gefun­den wer­den, auch wenn das jet­zt schon so etwas wie Ostereierver­steck­en bekommt.

Inhalt
Die Haupt­per­son ist Philoso­phi­es­tu­dentin und führt in dieser Zeit 7 Beziehun­gen zu Män­nern, anhand der­er sie die Geset­ze des Lebens zu ver­ste­hen ver­sucht. Das Buch set­zt sich anhand der Sprache von der Gefahr ab, ein plat­ter Frauen­ro­man zu werden.

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Neu im Bücherschrank: Cees Nooteboom — Rituale

Nach­dem ich let­ztens mal in den Büch­er­schrank am Alten Posthof gese­hen hat­te und fand, dass dort eher Büch­er entsorgt als weit­eremp­fohlen wer­den, dachte ich mir kurz­er­hand: Werten wir ihn doch auf und bieten dort peu à peu lesenswerte Lit­er­atur an.

Ich bin dann belehrt wor­den, dass dort immer­hin Fred­erik Forsythe, Ingrid Noll und Tom Clan­cy stün­den, was ich aber als Krim­i­massen­ware ver­ste­he. Immer­hin find­et man dort “Hochzeit in der Schwarzwald­klinik”, das lasse ich gelten.

Als erste Empfehlung mein­er­seits ste­ht nun Cees Noote­booms Rit­uale in der Vit­rine (mit der Bitte, nach dem Lesen das Buch zurück­zustellen, der Gedanke ein­er öffentlichen Bib­lio­thek unter freiem Him­mel reizt mich).

Und vielle­icht schreibt auch jemand etwas über seine Leseer­fahrung bei diesem Buch, das wäre noch toller. Anson­sten: Gute Unterhaltung!

Inhalt
Der rel­a­tiv kurze Roman (etwa 200 Seit­en) erzählt in der drit­ten Per­son aus Sicht des Pro­tag­o­nis­ten Inni Win­trop die Geschicht­en zu drei Selb­st­mor­den: Im ersten der drei nicht chro­nol­o­gisch geord­neten Teile wird geschildert, wie der dreißigjährige Inni 1963 einen Selb­st­mord­ver­such über­lebt, nach­dem seine Frau Zita ihn ver­lassen hat. Der zweite Teil beschreibt, wie Inni 1953 Arnold Taads ken­nen lernt, einen Fre­und sein­er Tante Thérèse, der ihm für einige Jahre den früh ver­stor­be­nen Vater erset­zt. 1960 kommt Taads jedoch bei einem Unfall in den Alpen ums Leben, dessen Umstände auf einen Selb­st­mord hin­deuten. Schließlich begeg­net Inni 1973 in Ams­ter­dam Arnolds Sohn Philip Taads, der seinen Vater nie gekan­nt hat. Philip spart, vom Zen-Bud­dhis­mus fasziniert, sein ganzes Leben lang für eine kost­bare Raku-Teeschale. Als er sie endlich besitzt, zertrüm­mert er sie und ertränkt sich in ein­er Gracht. [Quelle: Wikipedia]

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