Bevor Sie jetzt den Kopf schütteln: Weiß ich selber, dass CDs nicht die Bohne Rehe vertreiben, wenn man nicht gerade versucht, sie stapelweise damit abzuschmeißen. Die laufen ja auch gegen Autos mit Scheinwerfer an. Ja, wenn ich nicht Rehe vertreiben wollte, wen den dann? Röööchtöööööch.
Nach der letzten Woche musste ich mir eben was einfallen lassen, um wenigstens daheim für ein paar Stunden Ruhe zu finden. Also habe ich über Pfingsten einfach mal den Garten mit dem Kärcher malträtiert und da schön Löcher in die Beete geschossen. Das wären plattdeutsche Wildrehe aussm Fisbecker Forst gewesen. Dann habe ich da noch eine Kuhle den Rasenrand längs ausgehoben und gemeint, ich schütze so das Haus vor Übergriffen durch usambarische Gebirgslamas, die da gerade aus dem Wildgehege Saerbeck entflohen seien. Die sprängen halt nicht über Kuhlen, weil denen sonst das Genick bricht, habe ich meiner Holden verklickert. Ich musste da das Stromkabel einfach herlegen. Die CDs in den Bäumen sind so engmaschig aufgehängt, dass man von der Terasse vor Glitzern gar nicht mehr sehen kann, was ich da eigentlich mache. Ja, und das Zelt am Ende des Gartens schützt offiziell vor Lamaspucke, wenn die am Garten entlangziehen.
Meinen Flachbildschirm werde ich mir davor in den Baum hängen. Außerdem haue ich da in die Kuhle am Samstag noch schön Balkonkästen mit Eis und Wasser rein, die mir mein Bier schön kühlen, wenn ich da diese Woche Champions League gucke. Bis dahin sollte dann auch der kurzschüssige Lichtschrankensprenkler, den ich auf die Terrassentür ausgerichtet habe, funktionieren — so als Notfalllama, falls die Holde mal unpassend auf die Terasse rauskommen sollte.
Alles notwendige Schutzmaßnahmen, ich sage es Ihnen: Denn jede noch so atmosphärische Fußballspielstimmung kann meine Holde mit ihrem immer wiederkehrenden Wer spielt da? Für wen bist du? Was müssen die jetzt tun? Wer sind die Männer in gelb? Wo spielen die? Hast du die braune Tonne schon an die Straße gestellt? zielsicher versenken.
Nächste Woche geht’s ja gleich weiter: Da zieht angeblich die westbengalische Wattwurmwanderung unterirdisch an Ibbenbüren vorbei. Machen die ganzen Wurzeln kaputt. Da gehst du auch am besten mit in den Rasen eingegrabene Vuvuzelas bei, so Westbengalos sollen ja dieses Geräusch nicht abhaben können. Und die Dinger werde ich mal vorher rücksichtsvoll austesten, ob die’s auch tun. So ungefähr wenn das DFB-Pokal-Endspiel ist, draußen im Zelt.
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, na, Sie wissen schon,