Übers Hinwegsehen

Ja, meine Fresse, das war aber auch ein Trip­pel­trinken, das fand ja kein Ende. Und da sage noch eine, heute würde nicht mehr so ordentlich gefeiert wie früher. Der Ärg­er kam dann erst wieder, als man einiger­maßen nüchtern war, bringt einen aber auch runter.

Da schauste mal prüfend auf dein Auto, das du selb­st tage­lang nicht gefahren bist, und? Voll die Delle an der Seite! Weiß der Geier, aus welch­er Park­lücke die nicht raus, oder wor­ein sie nicht gekom­men ist. Da holst du dir die Holde her­an und fragst, ob ihr was auf­fall­en würde? Nö, ach, der Streifen da? Na, fahr doch mal inne Werk­statt und lass das polieren!

Polieren, von wegen. 600 Schleifen hat mich das Aus­beulen gekostet. Aber unsere­ins will dann auch mal lieber nichts sagen, das Gefeiere lässt auch nicht jede Holde durchge­hen, Sie wis­sen schon: Quid pro quo! Son­st kommt man ja gar nicht mehr af von’ Hof,

ihr Philibb
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Wer schreiben kann

Haben’s meine Bay­ern wieder geschafft, wie erfreulich. Aber, wo ich Sie ger­ade tre­ffe, da muss ich Ihnen unbe­d­ingt was erzählen. Da wache ich heute Nacht schweißge­badet auf, denn mein Traum ging so:

Ich bin mit mein­er Hold­en in einem Sparschwein gefan­gen, und aus unerk­lär­lichen Grün­den sind unsere Rollen getauscht: Also ich bin äußer­lich Sie und umgekehrt. Und dann fängt Sie Spielchen an. Also ich. Entschei­dungs­frage: Wer von uns zahlt mehr für den Urlaub: Ich in per­sona oder ich gefühlt. Ja, was wollen Sie denn da tip­pen? Als Schied­srich­terin beobachtete die Angela das Ganze, das ist die Kleine von der Rezep­tion, Geschmack habe ich in solchen Din­gen ja. Mann, war ich am Schwitzen, weswe­gen genau war da auch nicht mehr zu sagen.

Ende vom Lied: Ich set­ze ver­ständlicher­weise auf mich, gewinne, und habe, Sie wis­sen schon, das Spiel ver­loren, weil der Gewin­ner die ganze Zeche zahlen muss. Und da lacht sich meine Holde einen, denn die war ja die ganze Zeit aus dem Schnei­der. Ja, auf wen soll man da jet­zt sauer sein? Weib­liche Logik,

ihr Philibb

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Handarbeiten

Von wegen Häkeln. Meine Holde und ihr Frauen­club da haben schon seit län­gerem einen Sprachkodex. Wenn es um, Sie wis­sen schon, geht, dann wird übers Häkeln und Löch­er stopfen gere­det. Da schal­ten Män­ner sofort hörtech­nisch ab. Aber haben Sie in let­zter Zeit über­häu­fig Män­ner in Selb­st­gestrick­tem gese­hen? Nein, nein, es ist hier zwar auch von Han­dar­beit die Rede, aber eher so von batterieunterstützter.

Dieses Woch­enende ist näm­lich Die mod­erne Haus­frau wieder in die gute Stube geflat­tert, und die ist mod­ern­er als Mann sich vorstellt. So ab Seite 170, also nach dem män­ner­lang­weilen­den Wolle‑, Putz- und Kochkram, da geht da richtig die Post ab:

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Das ist angelegte Gehirn­wäsche für die Damen­welt, wenn Sie mich fragen:

Sie ken­nen ja das Sprich­wort: “Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Doch wer zu früh kommt, den bestrafen die Frauen.”

Ja, habe ich denn damals bei Gor­bi den Ton zu früh abge­dreht, oder was geht ab? Da sind auch keine männlichen Nackedeis auf den Seit­en, immer geht’s gegen uns:

Trifft “Er” ihren G‑Punkt wirklich?

Tief drin haben Sie das deut­liche Gefühl, dass Sie “mehr” ver­di­ent haben?

Geben Sie sich nicht mit “Kleinigkeit­en” zufrieden!

Der wartet gerne auf Sie!

Hänän­nänänäh! Isja gut! Da kriegen Sie es doch schon mit der Angst zu tun, wenn eine Frau in der Öffentlichkeit den Lip­pen­s­tift rausholt. Und Sie dacht­en wohl wirk­lich, es gin­ge um eine 32jährige, die das Häkeln für sich ent­deckt hat. Ja, genau.

Nee, ohne mich. Regt mich auch alles zu sehr auf. Ich geh nun erst mal in meinen Hob­bykeller, da muss noch drin­gend ein Rohr poliert werden,

ihr Philibb

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Knieleger

Schölölölöööööö, schöl­lö lölülülülü löööööö…

Meine Bay­ern haben’s wieder gemacht. Alles erste Sahne. Unterm Strich ne schöne Tour gehabt und Wet­ter vom Fein­sten, was?! Nur Osna hat mich etwas verzweifeln lassen. Die woll­ten ja in der zweit­en Hal­bzeit sich ums Ver­reck­en nicht bewe­gen, kamen zu kein­er Tor­chance. Die hätte ich gerne auf meinem 30€-Sitzplatz — was gün­stigeres kriegen Sie bei denen inner drit­ten Liga ja gar nicht mehr — über’s Knie gelegt.

Apro­pos: Meine Holde kam heute mor­gen schon wieder an, ich solle doch unsern Kindern gegenüber res­oluter ent­ge­gen treten, mich weniger um Fußball küm­mern, damit sie nicht immer die Böse ist. Auch mal über’s Knie leg­en und so. Sowas hätte ich doch früher so gut drauf gehabt. Nur deswe­gen wäre ich ihr auf Riesen­beck­er Zelt über­haupt aufge­fall­en. Hänänännänäh.

Aber Sie wis­sen schon, was ich da geant­wortet habe:

Schölölölöööööö, schöl­lö lölülülülü löööööö…

ihr Philibb

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Schutzwallerrichten

Ruft mich eben mein Nach­bar Ingo an, wie dass den ange­blich wohl käme, dass man Rasen übern Win­ter urwald­mäßig zuwuchert. Nee, nee, ich will natür­lich nicht auss­chließen, dass unser Gras grün­er blüht als bei unserm Nach­barn, aber wuch­ern tut das wie woan­ders auch nicht übern Win­ter. Wie soll das auch gehen? Also zu mähen war da nix, aber bevor das dann gestern endlich mal los ging gen Osnabrück, musste ich natür­lich noch das Rasen­ge­bi­et absich­ern, dass mir kein­er meine Sicher­heit­san­lage da ent­deckt. Wer weiß, wozu die noch ein­mal gut zu gebrauchen ist.

Also habe ich da erst­mal große graue Plas­tik­tüten mit Papiergeschred­dertem aus dem Büro aneinan­der gek­lebt, hab der Hold­en erk­lärt, das wäre Gras­mahd, und an der Gras­narbe fest­ge­tack­ert. Also die Tüten jet­zt. Der Hold­en dann noch erzählt die Gras­mahd müsse in den Tüten trock­nen und dürfe nicht erschreckt wer­den. Sich­er ist sich­er. Davor noch ein “Betreten verboten!”-Schild und ein “Anliegerin­nen haften für ihre Kinder!”-Schild, die Gras­fläche dann dreifach umzäunt mit einem CSI-Absper­rband, was anderes würde die Holde ja auch gar nicht mehr als Gefahren­band erkennen.

Hin­ten im Garten war’s gestern also so sich­er wie hin­ten beim VfL. Dafür war der vorne jet­zt mal so gar nicht angriff­s­lustig. Aber manch­mal sollte man die Ruhe vor dem, sie wis­sen schon, Sturm ein­fach mal genießen,

ihr Philibb

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Relegationstour

Gestern musste ich zu meinem Bedauern fest­stellen, dass mein Rück­zugs­ge­bi­et im Garten voll­ständig durch­nässt wor­den ist. Kon­nte ja kein­er ahnen, dass da stetig so viel Wass­er run­terkommt. Jeden­falls ist das Zelt nach hin­ten abge­sackt, außer­dem müssen da Rehe dran genagt haben. Wo kom­men die eigentlich her? Unterm Strich würde dann auch mein Flach­bild­schirm im Freien hän­gen. Nee, das Risiko wollte ich dann doch nicht eingehen.

Man­no, war ich niedergeschla­gen. Aber da rief mein Fre­und und Kneipen­ex­perte Rudi an: “Was mach­ste am Woch­enende?” — “Sieht nach nem Woch­enende auf dem Sofa aus.” — “Biste jeck? Komm wir machen ne Tour!” — “Bei dem Wet­ter?” — “Pap­per­la­papp, wir tin­geln von Fußball­spiel zu Fußball­spiel. Ist eh alles über­dacht.” — “Und was sagen wir den Frauen?” — “Äh, große Rad­tour zum Regi­na-Testen durchs Ems­land. Sobald die ‘Ems­land’ hören, schal­ten die eh ab.”

Gesagt getan. Und so sieht dann unsere Route aus: Heute Osna gegen Dres­den, mor­gen Cham­pi­ons League in irgen­dein­er nieder­säch­sis­chen Spelunke. Für Son­ntag hat Rudi nichts richtiges gefun­den, da sind wir bei den Mini­kick­ern von Ten­nis-Borus­sia Osten­felde gegen den Nach­wuchs vom SV Helm Belm. Der Ver­lier­er kommt zurück in die Kita. Mon­tag Rück­spiel Lautern gegen Hof­fen­heim. Dien­stag Rück­spiel in Dres­den und Mittwoch schießen Sport­fre­unde Lotte die Gekauften aus Leipzig weg. So ist der Plan.

Mal sehen, ob wir im Osten über­haupt zum Fußball­guck­en kom­men. In Leipzig gibt es ja noch 24-Stun­den-Kneipen, da musst du nur mor­gens um 7 mal kurz vor die Tür, damit die Putzfrau mal feucht durch­wis­chen kann.

So, die Sonne traut sich ger­ade raus, da werde ich mal schnell zum Russen beim Mark­tkauf, ne Pulle Schluck besor­gen. Man soll ja, sie wis­sen schon, viel trinken bei so war­men Wetter,

ihr Philibb

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Briggeln und Hilfsgeschichten

Ja, von wegen. Ver­schluckt hat sie den Maikäfer samt und son­ders und dann in den Vor­garten, äh, ergeben, oder wie man das fam­i­lien­fre­undlich sagen soll. Die Kleine kommt halt nach dem Papa und hält sich neuerd­ings eine Insek­ten­zucht über dem Schreibtisch in einem Aquar­i­um. Da kreucht und fleucht es, dass gewisse Erziehungs­berechtigte den Ein­tritt ins jugendliche Reich scheuen. Gekreis­cht hat sie auch erst, als ihr Maikäfer weg war. Sah halt so aus, als hätte die Holde im Fluge nach ihm geschnappt, war aber wohl eher ein Zufall­str­e­f­fer, als sie anhob, über die Viel­seit­igkeit der Tier­samm­lung zu wet­tern. Da hat­te sie die Igelfam­i­lie im Papierko­rb und das Erd­män­nchen im Klei­der­schrank noch gar nicht entdeckt.

Als sie dann im Vor­garten den Ver­schluck­ten wieder freiließ hat sie wohl den toten Mäuserich vom Vortag gese­hen, den ich beim Aus­graben der Kuh­le gefun­den und dann dort bestat­tet habe. Den muss unser Hund Beller­mann wieder aus­ge­graben haben. Der Anblick hat wohl ger­ade eh schon beansprucht­en Ner­ven­sys­tem den Rest gegeben und sie ist weggekippt. Als sie wieder zu sich kam, haben wir ihr dann den Bären von wegen heldin­nen­hafter Käfer­be­freiung aufge­bun­den. Son­st müsste die Kleine sich von allen Tieren ver­ab­schieden und wohin mit dem Zeug?

Dann doch lieber eine Fabel für, sie wis­sen schon,

ihr Philibb
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Durch Dickes und Dünnes

Ich muss ja zugeben, mir sind fast die Beine wegge­sackt, als ich heute mor­gen das Käse­blatt auf­schlage und im Lokalteil als erstes “Gefahr aus dem Garten” lese, wo auch son­st meine Eska­paden so genüßlich dort ver­bre­it­et wer­den. Ging aber wohl nicht um meine Instal­la­tion.

Die Holde hat sich nach Pfin­g­sten wohl auch mal wieder auf die Waage getraut, hat aber der Waage wohl nicht ganz getraut. Find­est du auch, ich bin dick­er gewor­den?, rief sie mich an. Was wollen Sie denn darauf antworten? Sagen sie Nein, kriegen sie zu hören, dass sie eh nicht genau hin­se­hen. Sagen sie Ja — Sie wollen nicht ja sagen, glauben Sie mir. Sie kriegen nur zu hören, was sie im Gegen­zug so alles sind.

Und weil die Holde von mir dann halt keine vernün­ftige Antwort bekam, ran­nte sie eben in die Stadt, um Geld zu ver­prassen und den Kassier­ern zu ent­lock­en, dass Dick­es anmutiger ist als Dünnes und kam bestätigt abends wieder nach Hause.

Manch­mal ist es eben bess­er, jeman­dem — Sie wis­sen schon — ein­fach nur zuzustimmen,

ihr Philibb
ihr Philibb
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Blenden und abschrecken

Bevor Sie jet­zt den Kopf schüt­teln: Weiß ich sel­ber, dass CDs nicht die Bohne Rehe vertreiben, wenn man nicht ger­ade ver­sucht, sie stapel­weise damit abzuschmeißen. Die laufen ja auch gegen Autos mit Schein­wer­fer an. Ja, wenn ich nicht Rehe vertreiben wollte, wen den dann? Röööchtöööööch.

Nach der let­zten Woche musste ich mir eben was ein­fall­en lassen, um wenig­stens daheim für ein paar Stun­den Ruhe zu find­en. Also habe ich über Pfin­g­sten ein­fach mal den Garten mit dem Kärcher mal­trätiert und da schön Löch­er in die Beete geschossen. Das wären plattdeutsche Wil­drehe aussm Fis­beck­er Forst gewe­sen. Dann habe ich da noch eine Kuh­le den Rasen­rand längs aus­ge­hoben und gemeint, ich schütze so das Haus vor Über­grif­f­en durch usam­barische Gebirgsla­mas, die da ger­ade aus dem Wildge­hege Saer­beck ent­flo­hen seien. Die sprän­gen halt nicht über Kuhlen, weil denen son­st das Genick bricht, habe ich mein­er Hold­en verk­lick­ert. Ich musste da das Stromk­a­bel ein­fach her­legen. Die CDs in den Bäu­men sind so eng­maschig aufge­hängt, dass man von der Terasse vor Glitzern gar nicht mehr sehen kann, was ich da eigentlich mache. Ja, und das Zelt am Ende des Gartens schützt offiziell vor Lamaspucke, wenn die am Garten entlangziehen.

Meinen Flach­bild­schirm werde ich mir davor in den Baum hän­gen. Außer­dem haue ich da in die Kuh­le am Sam­stag noch schön Balkonkästen mit Eis und Wass­er rein, die mir mein Bier schön kühlen, wenn ich da diese Woche Cham­pi­ons League gucke. Bis dahin sollte dann auch der kurz­schüs­sige Lichtschranken­spren­kler, den ich auf die Ter­rassen­tür aus­gerichtet habe, funk­tion­ieren — so als Not­fal­l­la­ma, falls die Holde mal unpassend auf die Terasse rauskom­men sollte.

Alles notwendi­ge Schutz­maß­nah­men, ich sage es Ihnen: Denn jede noch so atmo­sphärische Fußball­spiel­stim­mung kann meine Holde mit ihrem immer wiederkehren­den Wer spielt da? Für wen bist du? Was müssen die jet­zt tun? Wer sind die Män­ner in gelb? Wo spie­len die? Hast du die braune Tonne schon an die Straße gestellt? ziel­sich­er versenken.

Näch­ste Woche geht’s ja gle­ich weit­er: Da zieht ange­blich die west­ben­galis­che Wat­twurmwan­derung unterirdisch an Ibben­büren vor­bei. Machen die ganzen Wurzeln kaputt. Da gehst du auch am besten mit in den Rasen einge­grabene Vuvuze­las bei, so West­ben­ga­los sollen ja dieses Geräusch nicht abhaben kön­nen. Und die Dinger werde ich mal vorher rück­sichtsvoll austesten, ob die’s auch tun. So unge­fähr wenn das DFB-Pokal-End­spiel ist, draußen im Zelt.

Es kann der Frömm­ste nicht in Frieden leben, na, Sie wis­sen schon,

ihr Philibb
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Reden und adressieren

Manch­mal mache auch ich mir ansatzweise Sor­gen, ich sagen Ihnen das ganz ehrlich. Ich meine, was war das wieder für eine Woche mit der Hold­en? Erst sucht sie Mon­tag über­e­mo­tion­al­isiert den Weg zur Kirche und find­et dort Maria, dann kriegt sie Dien­stag  den Gartenkoller und unsere­ins darf dran glauben, Mittwoch bleibt sie am Ball und stalkt mich auch noch auf der Arbeit, sehnt sich Don­ner­stag über alle Maßen nach Schoko­lade und Fre­itag nach Fast­food. Und heute fing sie dann an, mit den Scheinen in ihrer Geld­börse zu sprechen. Dass sie mit ihrer Hand­tasche redet, dem Föhn, der Waschmas­chine und dem Kühlschrank, dass sie generell im All­t­ag so vor sich her­brabbelt, das alles kan­nte ich ja schon. Aber mit der Geldbörse?

Da gibt es jet­zt wohl den Kleinen, den Großen, die Süße und meinen Liebling. Ich will ja nicht eifer­süchtig sein, aber irgend­wie denke ich ab und an, wir hät­ten die Kinder­pla­nung nicht ganz so früh an den Nagel hän­gen sollen. Wochen wie diese, Sie wis­sen schon,

ihr Philibb
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