Friedrich Schönhoff – Tod an der Lehmkuhle

Welch freudi­ge Über­raschung: Ein les­bar­er Lokalkri­mi. Die Geschichte fängt gut an mit viel Lokalkolorit, inter­es­san­ten Akteuren (die auch mal lokal geläu­fige Nach­na­men haben dür­fen), ein­er zwar weit herge­holten Krim­igeschichte, die aber zügig voranschreitet.

In West­erkap­peln treibt eine Sek­te im und ums Haus Cap­peln rum ihr Unwe­sen, dabei wird eine junge Stu­dentin gefoltert und getötet. Der aus New York ger­ade ank­om­mende Kom­mis­sar ban­delt mit sein­er neuen Stelle und der Ibben­büren­er Kol­le­gin an und rumpelt sich die Aufk­lärung des Fall­es einiger­maßen zurecht.

Das Buch ist passend for­muliert, so dass es den Leser nicht lang­weilt. Manche Sachen sind weit herge­holt, nicht alle Hand­lun­gen der Staat­sangestell­ten überzeu­gen, aber das soll ja schon mal vorkom­men. Die Dialoge klap­pen nicht immer, sind manch­mal zu banal, manch­mal zu erk­lärend und zu wenig schn­od­derig für Polizis­ten im All­t­ag. Und das Ende ist — nach ein­er gelun­genen Action­szene — lei­der etwas flach ger­at­en, aber Luft nach oben ist ja auch gut.

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Loyalitätsabo

Um 3€ ver­teuert sich ein Abon­nement der IVZ in diesem Jahr auf dann 56,90€. Die dig­i­tale Vari­ante geht 2€ hoch auf 33,90€.

Mit Ihrem Abon­nement leis­ten Sie einen entschei­den­den Beitrag dazu, dass die IVZ Sie und das gesamte Teck­len­burg­er Land auch zukün­ftig mit allen für Sie rel­e­van­ten The­men ver­sor­gen kann. Für Ihre Loy­al­ität danken wir Ihnen außerordentlich!

Viele Abon­nen­ten fra­gen sich jet­zt “Habe ich aus Verse­hen die taz abon­niert?”, aber immer­hin kom­men sie ihnen nicht mit “kri­tis­chem Jour­nal­is­mus”. Ich hätte ja derzeit Ver­ständ­nis auf­brin­gen, dass vieles ger­ade teuer­er wird, aber Lokalpa­tri­o­tismus anzuführen kommt schon irgend­wie schräg.

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Neu im Bücherschrank (168): Imre Kertész — Roman eines Schicksallosen

Eben erst ent­deckt und für ziem­lich gut befun­den: Der Büch­er­schrank an der St. Lud­wig-Kirche in Ibben­büren. Da lasse ich doch mal einen Klas­sik­er da:

Dieser Roman ist ver­gle­ich­sweise ein­fach­er zu lesen als “Der Spuren­such­er”. Erzählt wird die Geschichte eines Jun­gen, der als 15jähriger ins KZ gebracht wird. Seine Erleb­nisse in den Lagern Auschwitz, Buchen­wald und Zeist brin­gen dem Leser das Kriegs­geschehen anschaulich näher. Die ein­fache Sicht eines Jugendlichen zieht sich durch das ganze Buch und schliesslich ist es dem Haup­tak­teur wichtig anzugeben, dass dies nicht sein Schick­sal ist, da er immer an den Geschehnis­sen beteiligt war.

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Neu im Bücherschrank (169): Simone Lappert — Der Sprung

Auf den Handyaus­lös­er gedrückt, aber dann doch kein Foto wurde von diesem Büch­er­schrankneuzu­gang gemacht:

Eine Art Ens­able-Roman: Diverse Fig­uren, die etwas erleben, beschreiben die Sit­u­a­tion, wie sich eine Frau in den Tod stürzen will. Um dem Leser keine Deu­tung aufzuer­legen, son­dern ihm die Deu­tung der Haupt­fig­ur zu über­lassen, wird diese nur indi­rekt über andere beschrieben. Ich fand es zwar drama­tisch, aber zu vage, nicht tief­sin­nig und dadurch zu lang­weilig. Und was, bitte schön, ist eine „halb­herzig spie­lende Katze“?

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Verhunscht

So ist z.B. lange genug eine Geschichtss­chrei­bung “von oben her” betrieben wor­den, die der Wirk­lichkeit im heimatlichen Raume nicht gerecht gewor­den ist. Es ist an der Zeit, eine Kor­rek­tur unseres Geschichts­bildes “von unten her” vorzunehmen, die viele Dinge in unser­er Welt (auch polit­sich gese­hen) in ein klären­des Licht rück­en könnte.”

Friedrich Ernst Hun­sche, Heimat­forschung ohne wis­senschaftliche Meth­ode ist nut­z­los und sollte nicht gefördert wer­den in der Aus­gabe der Ibben­büren­er Volk­szeitung vom 6. Okto­ber 1969, Rechtschreibfehler im Originaltext

Hm, okay. Fan­gen wir doch mal bei Hun­sche an:

Die große geschichtliche Wende, die der Nation­al­sozial­is­mus für das deutsche Volk und Reich erkämpft hat, hat wieder den wahrhaft freien Bauern auf die erste Stufe des neuen völkischen Wer­dens gestellt. Willst du dem Führer Deutsch­lands, deinem Erret­ter und Befreier, danken, deutsch­er Bauer, danke ihm durch die Tat!”

Friedrich Ernst Hun­sche, Bauern und Zehn­er in der Aus­gabe der West­fälis­chen Volk­szeitung / Volk­szeitung für den Kreis Teck­len­burg vom 20. Juni 1942

Unret­tbar.

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Aleks Schmidt feat. Tina Franke — Das ganz große Glück im Zug nach Osnabrück

Ich weiß ja nicht, ob es ein Remake gebraucht hätte, aber vielle­icht ist es ja was für die unwis­sende jün­gere Generation.

Brisant hat vor sieben Jahren mal die Entste­hung des Siegers der ZDF-Hit­pa­rade im Jahr 1997 erläutert.

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