Nachdem in den vergangen Tagen einige deutsche Nazi-Seiten gezielt derart attackiert wurden, dass sie nicht mehr erreichbar waren gibt es nun einen Nachschlag: NPD-Spender und Autoren der rechten Zeitung Junge Freiheit wurden veröffentlicht. Da sind einige Namen mir nun nicht ganz unbekannt. Und wieviele Professoren sich für dieses Blatt hergeben, man ist schon erstaunt…
Kreiselkunst
Relaunch von ivz-online.de
Im letzten Jahr hat die IVZ zumindest online andere Internetseiten angesehen und kritisiert, worauf ich deren Seite etwas kritisiert habe und voilá: Da hat man die Seite mal etwas bearbeitet. Zumindest optisch ein kleiner Gewinn für die Benutzer.
Was zunächst am auffälligsten ist: Die zuvorige Content-Management-Anbindung an das Nachrichtensystem, das diverse Zeitungen mit denselben überregionalen Meldungen versorgte, ist verschwunden (die WN hat sie noch). Das ist auch gut so: Diese Meldungen wirkten immer schon billig, überallherkriegbar und kratzten am Eigenständigkeitsmerkmal der Zeitung. Zudem fällt ins Auge, dass die ganze Seite der IVZ von ganz links in die Mitte rückt.
Durch den Wegfall überregionaler Meldungen von der Hauptseite bietet sich automatisch mehr Platz für eigene Inhalte, was zumindest den anderen Services, die die Zeitung online in den Vordergrund stellen möchte, zu Gute kommt. Endlich sind die Notdienste vermerkt — wir freuen uns bei Ibbtown.com ja immer, wenn unsere Ideen aufgenommen werden. Gottesdienste werden auch aufgezeigt, allerdings nur die christlicher Religionen. Es ist auch lobenswert, dass die Artikel mit Links zu ihren Autoren verlinkt werden. Nur sind diese Links mit Pop-Up-Fenstern verbunden, die inzwischen so gut wie jeder Browser automatisch blockiert.
Und damit zu den schwächeren Punkten der Seite: Die Bilder-Slideshow ist zu groß geraten und die qualitative Nachrichtendichte reicht bei der IVZ online nun mal nicht aus, um diese Funktion dauerhaft interessant zu halten. Rätselhaft ist auch, wieso die Schrift Verdana in den Artikeln so groß ist, dass sie vielleicht die Kürze der Artikel kaschieren kann, aber nicht mehr angenehm auf den Leser wirkt. Die aufpoppende Navigationsleite ist ebenso zu groß und irritiert daher den Leser eher.
Unterm Strich also eine gefühlte Verbesserung, die auch in der ansteigenden Zahl von Kommentaren zum Ausdruck kommt. Aber es wird sicherlich noch weiter daran gefeilt.
Bezahlschranke bei der IVZ
Die Gerüchte stimmten also: Nach dem Relaunch will IVZ online die Bezahlschranke runterlassen, nur noch Leute mit Abonnement der gedruckten Ausgabe können bald noch die lokalen Artikel der IVZ online kostenfrei lesen. So wie sich die IVZ ausdrückt, wird es aber dann einen bezahlbaren Online-Zugang geben. Damit kommt die IVZ einerseits dem fehlenden Komplettangebot ihrer Artikel im Internet — gerade für Leute, die nicht in Ibbenbüren wohnen und sich dennoch informieren wollen — nach und andererseits dem Umstand, dass sich ihr Onlineauftritt bisher offenbar nicht wünschenswert durch Klicks auf Werbung rentiert.
Andere Zeitungen haben schon länger sogenannte ePaper: Bei der NOZ kostet ein reguläres Abonnement 31,95€ und das ePaper 19,95€, die Neue Westfälische in Bielefeld kostet 24,95€ bzw. 16,94 und die Westfälischen Nachrichten hat wohl kein ePaper und kostet regulär für Tecklenburg in gedruckter Form 29,80€.
Man kann demnach erwarten, dass die IVZ einen Online-Zugang zu den Artikeln von etwa 20€ anbietet, in dieser Höhe, damit keine Abonennten der Druckausgabe abspringen, und/oder Einzelartikel bezahlt werden können.
Das hat aber auch zur Folge, dass die IVZ für Außenstehende vollkommen uninteressant wird, darunter wird auch die Tochterseite Mazztv.de zu leiden haben, bei der fraglich ist, wie ihre Inhalte von nun an popularisiert werden sollen. Über die gedruckte Ausgabe? Über Facebook?
Bislang hat die IVZ größtenteils online eh nur die Artikel, oftmals in gekürzter Form, veröffentlicht, die eh in der gedruckten Ausgabe erschienen. Es wurden also keine zusätzlichen Artikel für die Internetseite geschrieben (und die die gerade neu für die Seite geschrieben werden, überzeugen jetzt nicht außerordentlich). Ist man also enttäuscht, dass die Zweitverwertung der Artikel nicht erfolgreich ist? Die Rechnung geht eh nirgendwo anders auf.
Interessant wäre es sicherlich, wenn online mehr Artikel erscheinen als in der gedruckten Ausgabe — was aber wieder einige Abonnenten zum ePaper und weg von der gedruckten Ausgabe bewegen könnten.
Wir. Werden. Sehn.
Aktualisierung 20:01 Uhr: Inzwischen hat der zweite verlinkte Artikel drei Sätze mehr.
Aktualisierung, 20.01.2012: Ich bin unterschwellig davon ausgegangen, dass das Design der Seite eigenständig erarbeitet worden ist. Es scheint aber doch nur ein anderes Baukastensystem zu sein, wie es auch von dieser Zeitung verwendet wird. Daher ist die sogenannte Slide-Show auf der Hauptseite kaum veränderbar.
“Hubert, du glaubst es nicht”,
schrie mir eben meine bessere Hälfte Runhilde entgegen. Kennen Sie das eigentlich? Da wird irgendwo im Haus was gebrüllt und man muss antanzen, sonst wird noch lauter gebrüllt oder man bekommt ein Du hörst ja nich’ an den Kopp geknallt.
“Die bauen schon wieder ein neues Viertel!”
Ich muss wohl meinen Klapprechner im Wohnzimmer offen stehengelassen haben, eigentlich kommt mir die Runi da nicht so einfach dran. Früher, ja früher hat die Frauenwelt die Technik ja gar nicht interessiert. Frühstück, Hausputz, Mittagessen, Mittagspause, Einkaufen, Abendessen, Schaufenster am Donnerstag, Show und Co. mit Carlo, Gesundheitsmagazin Praxis und dann ab in die Federn. Das war mal noch ein geregelter Alltag. Heute wird man dauernd unvermittelt in Alarm versetzt, weil Runi sich vom Internet erschrecken lässt.
“Erst bauense den Wodkahügel, dann Klein-Moskau und nun schon wieder
was!”
Endlich bin ich in der guten Stube angelangt:
- “Na, was bauen sie denn?”
” Nordstadt-Arkaden.”
- “Nordstadt-Arkaden? Wo liegt denn Nordstadt?”
“Dass muss da, wo früher der alte ALDI war, liegen.”
- “Da hinten raus? Das ist doch noch Ibbenbüren. Dann müsste das Ibbenbüren-Nordstadtarkaden. sein. Wer baut denn da?”
“Hier schreibense nur von Ein’!”
Ein Einziger? Und dann gleich ein ganzes Viertel. Ja, die hamse doch nicht mehr alle. Ich glaube ja sowieso, so wie in Ibbenbüren gebaut wird, da wird zeitweise mehr gebaut als gewohnt. So sieht es doch aus!
Joooooooh, gerade noch mal gut gegangen. Ich habe mich eben nach meinem Mittagsbier inne Stadt noch rechtzeitig auf meinen Drahtesel geschwungen, um vor dem Regen nach Hause zu kommen. Das ist manchmal ein doch schon knappes Rennen. Aber was ich fragen wollte: Sind Sie eigentlich in letzter Zeit schon mal mit offenen Augen auf dem Weg aus der Stadt gewesen?
Wenn, dann würde Ihnen was auffallen. Da latscht einer nach dem andern zu Fuß mit seinem Handy in der Hand und Stöpsel im Ohr her und spielt rum. Und wenn Sie jetzt fragen: Ja, was machen die denn da? Da gibt es schon einen Begriff für. Das muss die Industrie erfunden haben, anders kann man sich das nicht vorstellen.
Wenn so ein Jüngling sich so die Plastikknöpfe ins Ohr dreht und ununterbrochen auf seinem Handy rumditscht, dann nennt man das erweiterte Realität. Da könnense sich dann, wenn Sie vor lauter aufs Handy gucken gegen einen Laternenpfahl geschmettert sind, gleich den schnellsten Weg zum nächsten Doktor zeigen lassen. Erweiterte Realität! Früher, ja früher musste man noch derbe viel rauchen für, bis dass die Realitiät mal ordentlich erweitert war.
Das geht heute mit so einem Batterie betriebenen Elektroteil. Und wenn Sie mich fragen: Der Bescheuerungsgrad ist derselbe!
Bierholen mit den Donots
Wer immer sich mal die Frage gestellt hat, was Bands in der Scheune machen, wenn ihnen auf der Bühne der Flüssigkeitsnachschub ausgegangen ist — die Donots geben eine Antwort:
Werbehaltiges
Weil ich ja eigentlich immer einen Werbeblocker in meinem Browser anhabe, deswegen angenehm wenig Werbung sehe und dazu mein Browser einfach alle aufpoppsollenden Fenster nicht aufpoppen lässt, habe ich mich mal gefragt, wie das Internet eigentlich ohne Werbe- und Popup-Blocker aussieht. Eine Seite für werthaltige Produkte sieht z.B. so aus:
Was man jetzt nicht so mitbekommt: Dauernd huscht irgendwas von hier nach da und die Anzeigen geben auch ab und an Töne von sich. Bitte kaufen Sie ein Abonnement, sonst schalten die da noch mehr Werbung.
P.s. Das richtig Lustige ist ja, dass der Werbeblocker auf dieser Seite neben Textbausteinwerbung innerhalb von Textbausteinen auch die Werbung lokaler Unternehmen erkennt und blockt. Das kann eigentlich nur daher kommen, dass die Werbeblocks mit Werbewörtern deklariert wurden, denn die Grafiken und Animationen selbst sind wohl nicht in der Datei, die der Werbeblocker berücksichtigt, enthalten.
PC Spezialist sucht Dieb über Facebook
Ziemlich dreist hat sich am vergangenen Mittwoch ein Dieb in der Ibbenbürener Innenstadt verhalten, der einfach in einem Computerladen ein Laptop in seine Tragetüte steckte und dann verschwand. Ziemlich humorvoll dagegen die Reaktion des Händlers: Er sucht auf Facebook nach diesem “Kunden, der vergessen hat zu bezahlen” und der sich auch noch Akku und Netzteil abholen könnte.
Stummer Schrei nach Liebe
Vor zwei Wochen habe ich ausländische Gäste in Ibbenbüren zum Essen ausgeführt. Auch keine ganz so leichte Aufgabe, diverse Angebote erfüllen nicht ganz den Wunsch nach etwas, was es so oder so ähnlich nicht überall in der Welt gibt. Die Wahl fiel dann auf das Etablissement, was viele als erstes benennen, wenn man einen derartigen Wunsch äußert. Der Abend verlief dann auch ausgesprochen heiter und angenehm. Bis wir die Gaststätte verließen, um noch einen kurzen Spatziergang durch die Stadt zu machen.
Denn auf dem Oberen Markt rannte uns ein kleiner Nazi entgegen, wollte wohl noch provozieren, aber da wir nicht reagierten, wandte er sich irgendwann Schlüssel klimpernd ab. Nichtsdestotrotz — als Gastgeber ärgert man sich über diesen Stempel, den der Abend dennoch bekommen hat.
Denn eigentlich wird man von sowas im Münsterland ja kaum belästigt, die NPD ist hier gefühlt nicht existent. Alltagsrassismus? Sicher vorhanden, aber immer noch ausreichend Gegenstimmen.
Aber man muss sich vielleicht in der Provinz davon verabschieden, Rassismus immer nur also lokales Problem aufzufassen. Am Klein-Nazi, der uns da bedrängte, war zu erkennen, dass ihm die Innenstadt zumindest etwas fremd war, weswegen er sich schließlich in eine Gasse verabschiedete, die sonst niemand einschlagen würde. Gibt es also eine Art Tourismus, sich dort rebellisch aufzuführen, wo man kaum auf Widerstand trifft, wenn andernorts der Widerstand zu groß ist? Hoffentlich nicht, man wird es aber im Auge behalten müssen.