Neuer Online-Auftritt der Westfälischen Nachrichten

Auch die WN hat ihren Inter­ne­tauftritt umgestellt und kommt mit einem Baukas­ten­sys­tem, dass auch schon von der IVZ-Seite her bekan­nt erscheint. Auch hier ist der Leser ohne Wer­be­block­er ziem­lich ver­loren: Anzeigen, Texte und Ver­weise sind irri­tierend zusam­mengeklatscht. Also nichts wie den Wer­be­block­er wieder eingeschal­tet, dann geht’s. Und hopp­sala: Im Gegen­satz zur IVZ schafft es die WN, am Wer­be­block­er vor­bei lokale Wer­bung zu platzieren. Sehr gut ;-).

Die Ibben­büren-Seite ist aber eben­so lieb­los: Es bietet nichts weit­er als die Links der IVZ und noch nicht ein­mal die aktuellen, son­dern qua­si alle, inklu­sive irgendwelch­er schon über­ar­beit­eter Artikel-Ver­sio­nen. Da sollte man die Rubrik lieber gle­ich löschen — was aber vielle­icht eh passiert, wenn die IVZ hin­ter ein­er Bezahlschranke verschwindet.

Merk­würdig ist der Schrif­tarten­mis­chmasch: Als Schrif­tart für das Nav­i­ga­tion­s­menü kommt auch hier Ver­dana zum Ein­satz, was aber sehr tren­nun­scharf aussieht. Artike­lan­preis­er sind in Ari­al, Artikelk­leinüber­schriften auch oder in noch ein­er anderen Schrif­tart, die Über­schriften der Texte dann in Geor­gia, wenn ich das ger­ade auf den ersten Blick richtig sehe. Zusam­men mit immer noch zu großen Grafiken, zu lang angeteaserten Tex­ten, zu vie­len Tex­ten und zu raum­greifend­en Artikelplatzierun­gen ist der Auftritt der WN sehr mauss­chiebe­lastig und unüber­sichtlich. Und das sage ich schon bei wegge­filtert­er Wer­bung, für die es — wie bei der IVZ — eh kein aus­gereiftes Konzept auf der Seite gibt.

Pos­i­tiv fällt noch auf, dass der Leser nir­gends angenörgelt wird, son­dern über ein Erk­lär­bär-Video zur Seit­en­be­nutzung ani­miert wird, dass es keine Baby‑, Trauer- und Grüßecke gibt, dage­gen eine Immobilien‑,Motorisiertes- und Gedöhns-Ecke. Durch den Verzicht mobil­er Grafikele­mente wirkt die Seite angenehm ruhig, aber auch etwas behäbig: Viele aktuelle Inhalte kön­nen nur durch län­geres Klick­en erre­icht wer­den und da ist es schon etwas hin­der­lich, dass die Nav­i­ga­tion nicht on the fly, sprich bei Maus­berührung selb­ständig aufk­lap­pend, funktioniert.

Also: Aus­baufähig, was aber auch nie­mand in Frage gestellt hat. Mehr Mut zu Leser­fre­undlichkeit, mehr Gedanken bei Wer­beein­bindun­gen und vielle­icht ein paar dpa-Texte weniger — das würde schon helfen.

Weiterlesen

Pornografie in der Öffentlichkeit

Ich lese ger­ade den Text Zen­sur vs. Anstand: Pornografie in der Bib­lio­thek von der ganz zauber­haften Jil­lian C. York, in dem die Geschichte aufge­grif­f­en wird, wie in ein­er Bib­lio­thek in Los Ange­les sich ein Obdachlos­er beim Anschauen eines Pornos, sagen wir mal: einen schö­nen Tag machte. Und für die Amis war jet­zt anscheinend der Umstand, dass da ein Porno in ein­er Öffentlichen Bib­lio­thek lief, schlim­mer als das andere.

York find­et es nun irgend­wie nicht gut, dass in Bib­lio­theken Pornos laufen, was mir irgend­wie eher egal ist. Mir ist aber etwas ähn­lich­es passiert. Nicht wie Sie jet­zt denken. Ich lief diese Woche an ein­er Lokalität vor­bei, in der auch das Benutzen von Com­put­ern mit Inter­net­zu­gang ange­boten wird. Im Vor­beige­hen huschte mein Blick über den Mon­i­tor ein­er dieser Com­put­er, der ger­ade in Benutzung war. Und eben da lief, tja, also das muss eine Live-Gynäkolo­gie-Unter­suchung gewe­sen sein. Der Betra­chter machte sich zwar jet­zt nicht so einen schö­nen Tag wie der Obdachlose, aber es schien immer­hin so inter­es­sant zu sein, dass man Kopfhör­er dazu braucht.

Ich weiß jet­zt nicht, ob ich es merk­würdi­ger find­en soll, dass da jemand mit der­ar­ti­gen Vor­lieben, so intel­li­gent ist, dass er einen PC-Sitz­platz nimmt, der von im offe­nen Blick­feld ein­er Fuss­gänger­zone ist, oder dass es mir über­haupt merk­würdig erscheint. Kabi­nen sind wohl ein­fach nicht mehr in.

Weiterlesen