Landtagswahlkandidaten-Check bei mazztv

Beim Videoableger der IVZ gibt es Mini-Inter­views mit den Kan­di­dat­en des Wahlkreis­es Ste­in­furt III, Wil­fried Grunen­dahl (CDU) und Frank Sun­der­mann (SPD). Etwas mehr Sub­stanz allen­thal­ben hätte man sich da schon gewünscht.

Die Inter­views bein­hal­ten lediglich je eine Frage nach der Schulden­poli­tik des Lan­des und der Arbeits­mark­tzukun­ft Ibben­bürens. Bei dem einen hört man, dass er kün­ftige Entwick­lun­gen aktiv begleit­en will, und bei dem anderen, dass er Gespräche geführt hat. Schlauer wird man nicht. Warum Energiepoli­tik kein The­ma ist — wer weiß.

Irgend­wie ist auch unklar, wieso man nie­man­den von den kleineren Parteien zum Inter­view geladen hat. Viel unver­ständlich­er als Grun­den­dahl kön­nen die sich auch nicht aus­drück­en. Her­zlich Willkommen.

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NRW-Landesregierung erwirkt einstweilige Verfügung gegen den STERN

Die Lan­desregierung von Nor­drhein-West­falen geht mit ein­er einst­weili­gen Ver­fü­gung gegen die Berichter­stat­tung des STERN vor, so ste­ht es auf ihrer Inter­net­seite.

Der Stern behauptet in sein­er aktuellen Aus­gabe, dass anonyme Schreiber des Blogs nach der Regierungsüber­nahme durch Rot-Grün PR-Aufträge im Wert von mehreren Hun­dert­tausend Euro bedacht erhal­ten hät­ten.

Gegen diese Behaup­tung erwirk­te die Lan­desregierung eine einst­weilige Ver­fü­gung und schreibt

„In der Kon­se­quenz bedeutet das, dass die Berichter­stat­tung rechtswidrig war. Der Artikel hätte so nicht geschrieben wer­den dür­fen. Wir fühlen uns in dem bestätigt, was wir von Anfang an gesagt haben“, erk­lärte Press­esprecherin Stephanie Paeleke-Kuhlmann. 

Gut, das ist irgend­wie Unsinn. Einst­weilige Ver­fü­gun­gen sind mit­nicht­en Aus­sagen über die Rechtswidrigkeit von Sachverhalten.

Beim Wir-in-NRW-Blog demen­tiert man der­weil die Unter­stel­lun­gen des STERN. Nicht demen­tiert wird hinge­gen die Behaup­tung des Zeit-Blogs Zweit­stimme, dass jemand, der für das Blog schrieb, einen Auf­trag von der SPD erhielt.

Beim STERN wird daraus, dass Schreibers des Wir-in-NRW-Blogs vom rot-grü­nen Wahlsieg “prof­i­tierten”, indem sie PR-Aufträge beka­men. Diese Inter­pre­ta­tion ist bis­lang in ihrer Kausal­ität nicht belegt. Genau diesen Punkt nimmt Frank Lüb­berd­ing unter Beschuss.

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Frank Cordes – Sie war wie du

Ja, sap­per­lot, was einem wieder ent­ge­ht: Frank Cordes ist mit neuem Mate­r­i­al auf dem Markt. Gut, gecovert, aber gut gecovert kommt Ibben­bürens Schlager­sänger mit ein­er eingedeutscht­en Ver­sion von Just for you von Mixed Emo­tions oder New mixed emo­tions, na wie auch immer, daher. Für das Genre gar nicht mal so übel:

Und für schlappe 99 Cent bei Ama­zon erhältlich. Okay, um Met­rickz und Co. gerecht zu wer­den: Textlich ist das natür­lich auch Banane. Der aktuellen Ische vorzuheulen, dass man der Teenag­er-Liebe, die einen für den Näch­st­besten aus dem Bett schub­st, noch hin­ter­her­trauert — das ist nur dadurch zu erk­lären, dass Schlager­texte anzüglich sein sollen und ein gewiss­es Niveau nicht über­steigen dür­fen. Was natür­lich nichts entschuldigt. Offen bleibt dabei, wie Sie denn war, wenn Sie wie du war. 16 oder was?

Aktu­al­isierung
Kurz nach dieser Veröf­fentlichung ist das Video auf Youtube gelöscht wor­den. Ein Video gibt es aber noch hier.

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Endlich wird der Wahlkampf lustig

Tja, eigentlich ist es bei Lokalzeitun­gen ja gang und gäbe, dass man sich über die Res­o­nanz kleiner­er Ver­anstal­tun­gen auss­chweigt, dass man Anzahl der Besuch­er unter den Tisch fall­en lässt, dass man Fotos so schießt, dass es nach was aus sieht, dass man das Pos­i­tive her­aushebt. Aber irgend­wo ist auch eine Gren­ze. So schreibt die WN über die FDP:

zur vom West­erkap­pel­ner Orts- und vom Kreisver­band organ­isierten Infor­ma­tionsver­anstal­tung mit dem lib­eralen Bun­destagsab­ge­ord­neten Michael Gold­mann, Vor­sitzen­der des Auss­chuss­es für Ernährung, Land­wirtschaft und Ver­brauch­er­schutz, „verir­rte“ sich ger­ade ein­mal ein Wahlberechtigter in den „Lan­gen­brück­er Hof“ – und dieser kam auch noch aus Mettingen.

Der muss den falschen Bus genom­men haben.

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Wie werde ich meinen Doktor los?

Es gibt in der CDU ja unter­schiedliche Arten, mit einem nicht ganz so sauber erlangten Dok­tor­grad umzuge­hen. Man kann die Jasper-Wende nehmen und behaupten, der Grad werde 

auf­grund des ‚Deutsch-Schweiz­erischen Abkom­mens über die Gle­ich­w­er­tigkeit im Hochschul­bere­ich‘ in Deutsch­land nicht anerkannt

aber die war so pein­lich, die musste selb­st bald wieder ver­tuscht wer­den. Man kann gut­ten­ber­gisch auf die eigene Schus­seligkeit ver­weisen, indem man behauptet, es sei einem ent­gan­gen, dass 64% der eige­nen Arbeit auf 95% der Seit­en Pla­giate gewe­sen sind.

Eine neue Vari­ante wird ger­ade in Berlin pro­biert: Das Pla­giats­geständ­nis, dem die Rück­gabe der Dok­torurkunde sowie eine Erk­lärung ein­herge­hen. Oben drauf gibt es die Inter­pre­ta­tion, dass nie­man­dem durch das Pla­giat Schaden ent­standen sei, weil die Arbeit noch nicht öffentlich zugänglich gewe­sen ist.

So bleibt der Dok­torver­lust der einzige poli­tis­che Vor­gang, bei dem noch nie­mand selb­st und ohne Umschweife Kon­se­quen­zen für das Amt gezo­gen hat, das er mit diesem erlangt hat.

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Ein ausgebranntes Thema

Ich glaube, Pla­ton würde im Grab rotieren, wenn er hörte, dass der Begriff der Akademie heutzu­tage auch auf Auto­häuser angewen­det wird. Bei dieser Akademies­tunde ging es um das The­ma Burnout — lei­der. Das The­ma wurde unglück­licher­weise als Lifestyle-The­ma dargestellt — passend einge­führt mit Titel­blät­tern von Focus und Spiegel. Der Ref­er­ent bricht das The­ma grob auf drei Fak­toren runter, die Burnout her­vor­rufen: Ungek­lärte Sinnsuche, zu wenig Sport und zu wenig Schlaf. Es sei zunächst ein­mal ein vorde­pres­sives Phänomen, beim dem dem Betrof­fe­nen selb­st zunächst ein­mal die Schuld trifft, sich wesentliche Aspek­te seines Lebens nicht bewusst gemacht zu haben. 

Die Frage ist, ob das Phänomen durch diese Lifestyle-Herange­hensweise über­haupt erfasst wird: Ich kenne Leute, die wenig Sport treiben, die 4–5 Stun­den schlafen, viel arbeit­en und sich um den Sinn ihres Lebens nicht scheren. Aber die haben kein Burnout.

Das Prob­lem hier­bei ist, dass die zu Burnout führende Kausalkette, wenn man nicht alle Fak­toren ken­nt, nicht umkehrbar ist. Aber das ist ger­ade das Prob­lem mit diesem Vor­tra­gen­den: Die indi­vidu­ellen Fak­toren, die im Einzelfall für einen Betrof­fe­nen zu Burnout führen, wer­den in dieser Präsen­ta­tion über­haupt nicht ange­sprochen. So erweckt man den Ein­druck, als wäre Burnout nur ein kom­biniert­er Schlaf‑, Sport- und Sinn-Man­gel. Über­haupt würde mich mal inter­essieren, wie viele Patien­ten der Ref­er­ent schon wie kuri­ert hat.

Aber hier haben wir es eben mit Burnout als Lifestyle-The­ma zu tun. So genau will es da kein­er wissen.

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Faxx — nicht mit mir (Zarrus Diss)

Oh, ein (zumin­d­est mir) neuer Stern am Ibben­büren­er Rap-Him­mel: Faxx. Hier mit einem ganz gefährlichen Diss-Lied übers Fick­en, Bum­sen und Fresse­polieren oder so:

Und jet­zt alle: Kopf→Tisch, Kopf→Tisch, Kopf→Tisch… (Aber Jungs: Gangs­ta-Rap mit Gürteltasche, das ist ja wohl ein No-Go.)

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