Ich weiß ja nicht, ob es ein Remake gebraucht hätte, aber vielleicht ist es ja was für die unwissende jüngere Generation.
Brisant hat vor sieben Jahren mal die Entstehung des Siegers der ZDF-Hitparade im Jahr 1997 erläutert.
Ich weiß ja nicht, ob es ein Remake gebraucht hätte, aber vielleicht ist es ja was für die unwissende jüngere Generation.
Brisant hat vor sieben Jahren mal die Entstehung des Siegers der ZDF-Hitparade im Jahr 1997 erläutert.
“So ist z.B. lange genug eine Geschichtsschreibung “von oben her” betrieben worden, die der Wirklichkeit im heimatlichen Raume nicht gerecht geworden ist. Es ist an der Zeit, eine Korrektur unseres Geschichtsbildes “von unten her” vorzunehmen, die viele Dinge in unserer Welt (auch politsich gesehen) in ein klärendes Licht rücken könnte.”
Friedrich Ernst Hunsche, Heimatforschung ohne wissenschaftliche Methode ist nutzlos und sollte nicht gefördert werden in der Ausgabe der Ibbenbürener Volkszeitung vom 6. Oktober 1969, Rechtschreibfehler im Originaltext
Hm, okay. Fangen wir doch mal bei Hunsche an:
“Die große geschichtliche Wende, die der Nationalsozialismus für das deutsche Volk und Reich erkämpft hat, hat wieder den wahrhaft freien Bauern auf die erste Stufe des neuen völkischen Werdens gestellt. Willst du dem Führer Deutschlands, deinem Erretter und Befreier, danken, deutscher Bauer, danke ihm durch die Tat!”
Friedrich Ernst Hunsche, Bauern und Zehner in der Ausgabe der Westfälischen Volkszeitung / Volkszeitung für den Kreis Tecklenburg vom 20. Juni 1942
Unrettbar.
Auf den Handyauslöser gedrückt, aber dann doch kein Foto wurde von diesem Bücherschrankneuzugang gemacht:
Eine Art Ensable-Roman: Diverse Figuren, die etwas erleben, beschreiben die Situation, wie sich eine Frau in den Tod stürzen will. Um dem Leser keine Deutung aufzuerlegen, sondern ihm die Deutung der Hauptfigur zu überlassen, wird diese nur indirekt über andere beschrieben. Ich fand es zwar dramatisch, aber zu vage, nicht tiefsinnig und dadurch zu langweilig. Und was, bitte schön, ist eine „halbherzig spielende Katze“?
Eben erst entdeckt und für ziemlich gut befunden: Der Bücherschrank an der St. Ludwig-Kirche in Ibbenbüren. Da lasse ich doch mal einen Klassiker da:
Dieser Roman ist vergleichsweise einfacher zu lesen als “Der Spurensucher”. Erzählt wird die Geschichte eines Jungen, der als 15jähriger ins KZ gebracht wird. Seine Erlebnisse in den Lagern Auschwitz, Buchenwald und Zeist bringen dem Leser das Kriegsgeschehen anschaulich näher. Die einfache Sicht eines Jugendlichen zieht sich durch das ganze Buch und schliesslich ist es dem Hauptakteur wichtig anzugeben, dass dies nicht sein Schicksal ist, da er immer an den Geschehnissen beteiligt war.
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Viele Abonnenten fragen sich jetzt “Habe ich aus Versehen die taz abonniert?”, aber immerhin kommen sie ihnen nicht mit “kritischem Journalismus”. Ich hätte ja derzeit Verständnis aufbringen, dass vieles gerade teuerer wird, aber Lokalpatriotismus anzuführen kommt schon irgendwie schräg.
Welch freudige Überraschung: Ein lesbarer Lokalkrimi. Die Geschichte fängt gut an mit viel Lokalkolorit, interessanten Akteuren (die auch mal lokal geläufige Nachnamen haben dürfen), einer zwar weit hergeholten Krimigeschichte, die aber zügig voranschreitet.
In Westerkappeln treibt eine Sekte im und ums Haus Cappeln rum ihr Unwesen, dabei wird eine junge Studentin gefoltert und getötet. Der aus New York gerade ankommende Kommissar bandelt mit seiner neuen Stelle und der Ibbenbürener Kollegin an und rumpelt sich die Aufklärung des Falles einigermaßen zurecht.
Das Buch ist passend formuliert, so dass es den Leser nicht langweilt. Manche Sachen sind weit hergeholt, nicht alle Handlungen der Staatsangestellten überzeugen, aber das soll ja schon mal vorkommen. Die Dialoge klappen nicht immer, sind manchmal zu banal, manchmal zu erklärend und zu wenig schnodderig für Polizisten im Alltag. Und das Ende ist — nach einer gelungenen Actionszene — leider etwas flach geraten, aber Luft nach oben ist ja auch gut.
Nach langer Zeit habe ich mal wieder einen Lokalkrimi in die Hand genommen, geflasht hat er mich nicht. Es geht um die Sabotage des AKW Lingen durch junge Männer, ein paar Morde und der Aufklärung dieses Vorfalls. Leider geht das literarisch daneben.
Es liegt vor allem an den andauernden Passagen mit direkter Rede, bei denen man immer und immer wieder feststellen muss, dass Leute sich so nicht unterhalten, so nicht witzeln und Figuren wie Leser für dumm verkauft werden. Lehrer werden über den Tod eines ehemaligen Schülers unterrichtet, es wird ihnen gesagt, er sei ermordet worden. Ob die wohl fragen, was genau passiert ist? Nö, die lachen eine Minute danach schon wieder beherzt. Niemand verhält sich so. Dazu gibt es dauernd Zeitsprünge in der Erzählzeit und der erzählten Zeit, was den Text aber nicht hochwertiger macht. Überflüssige Informationen wie die, wann das Flüsschen Aa Hörsteler Aa und wann Dreierwalder Aa heißt, und dass die Protagonisten das gar nicht wissen, was aber auch komplett irrelevant für die Geschichte ist, runden das Ganze ab.
Und mit diesen Eigenheiten geht es in der Geschichte dann immer wieder von vorne los. Die Vorgänge rund um das AKW klingen noch interessant, da die Geschichte aber für einen Krimi keine Spannung aufbaut, ist alles irgendwann auch einfach egal.
Hui, das ging aber gschwind runter mit der Karriere der Gruberin, bis sie sich mit ihren Ich-hasse-die-Grünen-Veranstaltungen endgültig vom Radar geschossen hat. Die Biographie hatte ich noch im Schrank stehen, als man ihr wohlgesonnener war, aber Witz war da schon Mangelware. Blöd halt, wenn die Gagschreiber nicht nochmal drüber schauen. Erkenntnisgewinn nicht zu erwarten, man verpasst nichts.