Dieter Jasper über Guttenbergs Rücktritt

Ich komme ger­ade aus dem Keller, um meine strate­gis­chen Pop­corn-Reser­ven anzubrechen, denn Ex-Dok­tor Dieter Jasper hat sich wieder zu Wort gemeldet! Zu Gut­ten­bergs Rück­tritt hat er gemeint

Karl-Theodor zu Gut­ten­berg hat mit sein­er heuti­gen Rück­trittsentschei­dung zwei Dinge deut­lich gemacht. In erster Lin­ie will er Schaden von der Bun­deswehr abwehren. Zum anderen ist er nach zwei­wöchi­gen per­sön­lichen Attack­en mit sein­er Kraft am Ende. Dies gilt es zu respek­tieren. Klar wird aber auch: Jed­er, der per­sön­liche Schwächen und Fehler mit poli­tis­ch­er Arbeit für unvere­in­bar hält, kommt kon­se­quenter­weise nicht umhin, nun an sich selb­st ganz beson­ders hohe Maßstäbe anzulegen.

Warum soll man das denn respek­tieren, er hätte ja viel früher zurück­treten kön­nen. Und wer hält per­sön­liche Schwächen und Fehler für unvere­in­bar mit poli­tis­ch­er Arbeit? Und was hat das genau mit erkauften und ertäuscht­en Dok­tor­titeln zu tun?

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Dieter Jasper über Guttenbergs Plagiat

Von Ex-Dok­tor zu Ex-Dok­tor: Der mit seinem bei ein­er Titelmüh­le erkauften erwor­be­nen Dok­tor­grad aufge­flo­gene CDU-Bun­destagsab­ge­ord­nete Dieter Jasper äußert sich zum Pla­giat von Guttenberg:

Aus per­sön­lich­er Erfahrung weiß ich, dass eine solche Debat­te um einen Dok­tor­ti­tel, ins­beson­dere von Kol­le­gen ander­er poli­tis­ch­er Parteien, immer gerne geführt wird. Das wird auch bei zu Gut­ten­berg so sein. Die poli­tis­che Bühne wird dieses The­ma erst ein­mal weit­er auss­chlacht­en. Bedauer­licher­weise gehören solche immer wiederkehren­den Boshaftigkeit­en zum poli­tis­chen Geschäft. Dabei weiß jed­er: Kein Poli­tik­er wird als Wis­senschaftler gewählt.

Die Boshaftigkeit beste­ht darin, diejeni­gen mit frag­würdi­gem Dok­tor­ti­tel aufge­flo­gen sind, ob ihre Titelkäufe oder Pla­giate vorsät­zlich so erwor­ben wur­den. Dieter Jasper, der gemeint hat, auf rechtlich ein­wand­freiem Wege bei der Uni­ver­sität Treufen einen Dok­tor­grad gegen eine hohe Summe erwor­ben hat, hat sich nie dazu geäußert, ob ihm nicht aufge­fall­en ist, dass bei der Titelmüh­le keine Dozen­ten angestellt sind, dass es keine Lehrver­anstal­tun­gen gibt, keine Räum­lichkeit­en, ja nicht ein­mal, dass sein eigen­er Dok­tor­vater nicht ein­mal einen uni­ver­sitären Abschluss besitzt.

Nein, natür­lich wird kein Poli­tik­er gewählt, weil er Wis­senschafter ist. Er wird gewählt, weil er ver­trauenswürdig ist. Und das sind eben diejeni­gen nicht, die Betrug an der Wis­senschaft betreiben mit den höch­sten Wür­den, die man dort erwer­ben kann.

Dieter Jasper hat die Frage nach sein­er Integrität schlicht aus­ge­sessen. Die öffentlichen Fra­gen, die seine Wäh­ler, nicht die Oppo­si­tion stell­ten, hat er nie beant­wortet.

Die Süd­deutsche Zeitung schreibt in Club der akademis­chen Schön­fär­ber:

Der wenig bekan­nte Bun­destagsab­ge­ord­nete Dieter Jasper ist wohl der dreis­teste unter den Titel­trägern gewe­sen, die im Bun­destag einen Platz haben.

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Summa cum copy and paste

Nein, der Herr Gut­ten­berg wird kein zweit­er Dieter Jasper.

Im Gegen­satz zur Uni Teufen ist die Uni Bayreuth tat­säch­lich das, was man unter ein­er Uni ver­ste­ht. Ich hab’s nachgeguckt. Aber wie bei Jasper müsste Gut­ten­berg vorsät­zlich­er Betrug vorge­wor­fen wer­den kön­nen, damit ihm die Dok­tor­würde ent­zo­gen wird. 

Zwar ist ganz offen­sichtlich, dass ganze Textpas­sagen in Gut­ten­bergs Dok­torar­beit putziger­weise zuerst als Texte ander­er Autoren in anderen Pub­lika­tio­nen veröf­fentlicht wor­den sind, zwar sind diese Textstellen wed­er durch Fußnoten noch durch Anführungsstriche als Zitate gekennze­ich­net und zwar hat der Leser den Ein­druck, diese Textpas­sagen seien Stel­lung­nah­men Guttenbergs.

Aber Kon­se­quen­zen wird das keine geben. Das ist halt akademis­che Schus­seligkeit. Da lagen halt dutzende von Zetteln vor einem und irgend­wann wusste man nicht mehr, ob das da auf dem Zettel der eigene Gedanke oder ein fremder war.

Vorsät­zlich­es Han­deln wird man Gut­ten­berg nicht nach­weisen kön­nen. Kon­nte man bei Dieter Jasper auch nicht. Der hat das bei sich nicht schus­selig genan­nt, son­dern däm­lich.

Wenn dage­gen kleine Angestellte sich mit liegen gelasse­nen Pfand­flaschen und abge­s­tande­nen Brötchen im Gegen­wert weniger Cents bere­ich­ern, dann ist das vorsät­zlich­er Ver­trauensmiss­brauch. Mit schus­selig oder däm­lich kön­nen Sie sich da nicht rausre­den. Da braucht man in Deutsch­land Abitur für.

Aktu­al­isierung
Der STERN zieht übri­gens auch die Par­al­lele zu Jasper. Wat’n Zufall.

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Der Fall Jasper wird im Bundestag beraten

ver­meldet zumin­d­est die Linken in NRW:

Anlass ist ein Wahl­prü­fungsver­fahren, das ein Ibben­büren­er Bürg­er angestrengt hat­te. Dieser hat­te die Auf­fas­sung vertreten, dass der falsche Dok­tor­ti­tel des CDU-Kan­di­dat­en auf den Stim­mzetteln im Wahlkreis 129/Steinfurt III einen Wahlbe­trug darstelle und deswe­gen Neuwahlen verlangt.

Die IVZ hat­te im ver­gan­genen Jahr den Stein ins Rollen gebracht, dass Dieter Jasper seinen nicht anerkan­nten Dok­tor­ti­tel abgelegt hatte.

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Dezemberschnee

Es kommt ordentlich Schnee runter im Teck­len­burg­er Land, wie man auf fol­gen­den zwei Bildern von gestern Abend und heute früh erken­nen kann:

Wenn ich das richtig sehe, ist auch in Ibben­büren das Streusalz für die Straßen aus­ge­gan­gen und sie wer­den nur noch grob geräumt. Was ich bish­er noch nicht kan­nte, sind Klein­räumer, die spätabends hier und da Ein­fahrten frei schieben.

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Die Zeitung, die nicht genannt werden darf

Ich habe einen inter­es­san­ten Anruf von der Lokalzeitung erhal­ten, der ich diesen Blog­a­r­tikel geschickt habe.

Lokalblatt: Hal­lo. Wir haben da noch ein, zwei Sachen zu ihrem Artikel.

Ich: Aha.

Lokalblatt: Sie beziehen sich da auch auf die Mün­ster­sche Zeitung. Wir wür­den das gerne rausnehmen.

Ich: ???

Lokalblatt: Die kriegen wir hier ja nicht. Das haben unsere Leser nicht gelesen.

Ich: Ste­ht alles im Internet.

Lokalblatt: Ja, nee. Also, wir haben das schon mal für Sie umgeschrieben, dass das alles rausfällt.

Ich: Dann möchte ich nicht, dass das veröf­fentlicht wird.

Lokalblatt: Okaaaaaaaaaaaay?!!

Lokalblatt: Ja, dann tschüß.

Ich: Tschüß.

Das, was da raus­fällt, wozu man auch nur noch mein ‘Okay’ haben wollte, müsste unge­fähr der halbe Artikel sein und würde einen ganz anderen Ein­druck beim Leser erweck­en, da ich das Übrigge­bliebene schon geschrieben habe. Und das nur, weil dem Blatt der Begriff Mün­ster­sche Zeitung nicht passt. Nee, danke.

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Wie die Vertreter der Volksbank den Rücktritt von Dieter Jasper aufnehmen

Dieter Jasper ist aus dem Vor­stand der Volks­bank des Teck­len­burg­er Lan­des zurück­ge­treten, nach­dem er zuvor schon seine Auf­gaben hat­te ruhen lassen. Jasper war in die Kri­tik ger­at­en, weil er in Deutsch­land jahre­lang unter falschem Dok­tor­ti­tel aufge­treten war. Das Ver­fahren wurde vor kurzem gegen Zahlung von 5000€ eingestellt. Der West­fälis­chen Nachricht­en war eine Beschrei­bung des Reak­tion des Vor­standes berichtenswert:

Die Vertreter hören es, ent­las­ten den Vor­stand und den Auf­sicht­srat ein­stim­mig. Bei den Wahlen zum Auf­sichts­gremi­um wer­den Els­beth Alke­mey­er (Recke), Willi­brord Lange­mey­er (Met­tin­gen), Alfred Strot­mann (Ibben­büren) und Dr. Peter Döb­ber (Ibben­büren) ein­stim­mig wiedergewählt. Döb­ber, Vor­sitzen­der des Kon­troll­gremi­ums, hat zuvor mit­geteilt, dass Dieter Jasper (Hop­sten) am Tag zuvor sein Auf­sicht­srats­man­dat niedergelegt hat, um sich auf seine poli­tis­che Arbeit in Berlin zu konzen­tri­eren. Die Ver­samm­lung nimmt diese Mit­teilung regungs­los zur Kenntnis.

Gut, mit Protest­märschen hat­te ich nun auch nicht gerechnet ;-).

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