Neu im Bücherschrank (60): Benjamin von Stuckrad-Barre — Soloalbum

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Debütro­man des heuti­gen Axel-Springer-Hof­schreibers Stuck­rad-Barre. Eigentlich ist das Ding auch nur bis hin zu grafis­chen Ele­menten, sagen wir mal, stark an Nick Horn­bys High Fideli­ty angelehnt. Und selb­st let­zteres ist eher ein selb­st­ge­fäl­liger Pop­kul­turschinken, der koser­v­a­tiv­er nicht hätte wer­den kön­nen. Immer­hin gibt es in Soloal­bum eine ganz nette Stelle über Talk-Shows, der Rest geht unter.

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Die Geistertoilette

Ja, da hat das Inter­net nach dem Slo­gan Biele­feld gibt es nicht wohl eine zweite mys­ter­iöse Geschichte erschaf­fen: Die Geis­ter­toi­lette von Langewiese.

ich wollte fra­gen ob ihr was von der geistertoilette/bad schon­mal gehört habt . soll ein öffentlich­es klo sein und es wurde damals dort ein jugendlich­er in den 70ern umge­bracht . seit­dem sollen dort auf toi­lette immer mehr men­schen ver­schwinden , die nie wieder gese­hen wer­den ! dazu kommt , das forschun­gen ergeben haben das es wirk­lich dort immer käl­ter als woan­ders ist . schon mys­ter­iös alles . kommt jemand aus der gegend und ken­nt die geschichte ?

Also, ich kenn zwar einige Leute, bei denen ich dachte, die wer­den wohl nie wieder vom Klo run­terkom­men, aber weit­er sind meine Nach­forschun­gen dann auch nie gegan­gen. Und käl­ter als ander­swo iss­es doch auch nicht in Langewiese, oder? Oder???

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Neu im Bücherschrank (59): Bastian Sick — Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod

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Bei den Deutschen ist ja die Lehrerkrankheit stark ver­bre­it­et, d.h. der Drang, jeden sprach­lichen Fehler im Gespräch belehrend verbessern zu wollen, anstatt die Leute ein­fach mal labern zu lassen. Genau darunter lei­det auch dieser Best­seller von Bas­t­ian Sick.

Zum Beispiel, wenn es zum die alt­bekan­nte Diskus­sion darüber geht, ob es Es macht Sinn hieße oder doch eher Es ergibt Sinn. Sick belehrt, erstere Form sei eine Über­tra­gung aus dem Englis­chen und schon daher eine Unsitte. Es stimmt nur nicht, dass dies eine der­ar­tige Über­tra­gung sei, diese Redeweise ist schon lang verbreitet.

So unge­fähr funk­tion­iert der ganze Schmök­er — oder eben nicht. Möge der kün­ftige Leser sein Urteil selb­st bilden.

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Dünnes Eis

POPCORN! Die Betreiber der Face­book-Seite von Ibb on Ice über­rascht­en ihre Leser gestern mit fol­gen­dem Ein­trag:

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Wie schön da Sarkas­mus in Anführung­shäkchen gepackt wird, aber das klingt mir doch sehr danach, als sei ein pri­vater Fah­n­dungsaufruf von stat­ten gegan­gen. Ist so etwas in Deutsch­land nicht ein winzig­wenig verboten? 

Hierzu Anwalt Chris­t­ian Solmecke:

Vielle­icht sollte man sich das mit dem Besuch noch ein­mal über­legen — kön­nte teuer wer­den. Denn wenn sich tat­säch­lich darauf berufen wollte, jeman­dem via Video-Beobach­tung nur nachträglich “Lob” zu über­brin­gen, so ist diese Form der Video-Überwachung auch nicht recht­ens, schließlich ist ein Mark­t­platz ein öffentlich­er Raum, den man nicht ein­fach so überwachen darf. [ Anmerkung: Die Eis­bahn wird nicht als öffentlich­er Raum gesehen. ]

Aktu­al­isierung, 17. Dezem­ber 2013, 10.30 Uhr

Der Ein­trag wurde auf Face­book inzwis­chen nach kri­tis­chen Kom­mentaren gelöscht.

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Die CDU und die Fotovoltaik

Gestalte und bringe dich ein in Ibben­büren. Mit­glied in der CDU zu sein, heißt sel­ber etwas bewegen.

ste­ht auf der Face­book­seite der CDU Ibben­büren. Momen­tan möchte man in der CDU Ibben­büren wohl nicht so gerne etwas bewegen.

Vor vier Wochen stimmte die CDU im Umweltauss­chuss gegen die Anschaf­fung ein­er Foto­voltaik-Anlage auf dem Kepler-Gym­na­si­um und schon damals ver­stand man inner­halb des Umweltauss­chuss­es die Kri­tik der CDU nicht.

Volle vier Wochen hat man gebraucht, um allein darauf zu reagieren. Eine Begrün­dung für ihre Abstim­mung kann man das nicht nen­nen, was die CDU nun vor­legt, es ist schlicht polemis­che Schwarz­malerei. Und sowas kann man immer anbringen.

In ihrer Veröf­fentlichung spricht die CDU von ein­er fraglichen Rück­fi­nanzierung von 300.000€, die eine solche Anlage kostet und ignori­ert somit schlechthin die vorgelegte Analyse über die Refi­nanzierung der im Ausss­chuss aus 216.000€ bez­if­fer­ten Anlage.

Und schon vor vier Wochen kri­tisierte Tobias Vieth die CDU in der IVZ:

Zumal die Poli­tik­er ihre möglicher­weise offe­nen Fra­gen nicht konkret stell­ten, son­dern auf All­ge­mein­plätzen argu­men­tierten, auf der unklaren Energiewende, auf nicht konkretisierten „Amor­ti­sa­tion­szeit­en“ oder möglichen Kosten für Solar­mod­ule. Keine Frage hinge­gen zur Kred­it­laufzeit, tilgungs­freien ersten Jahren oder der Höhe von Reparaturpauschalen.

Zielführend scheint das nicht. Denn wer ein allem Anschein nach wirtschaftlich­es Pro­jekt ablehnt, sollte mehr Argu­mente anbrin­gen als bloße Unwägbarkeiten.

Man kann genau das­selbe über die aktuelle Stel­lung­nahme der CDU schreiben.

Witziger Weise sagt der CDU-Vor­sitzende des Umweltauss­chuss­es am 14.11.2013 in der IVZ Folgendes:

Kann die Stadt eine Vor­re­it­er­rolle ein­nehmen und Beispiel­ge­ber sein für ener­getisch vernün­ftiges Ver­hal­ten der Bürger?

Jacobus: Ja, das kann die Stadt. Wenn Geld da ist und wenn wir in ener­getisch sin­nvolle Maß­nah­men investieren und das auch öffentlich bekan­nt machen, kommt das beim Bürg­er an. Schade ist nur, dass wir Energie und Strom eins­paren, uns aber den­noch die Kosten weglaufen. Weil der Strom so teuer gewor­den ist. Und das ist bei den Pri­vatleuten lei­der genauso.

Nun ist der Ansatz mit ein­er Foto­voltaik-Anlage ja ger­ade gegen diese ausufer­n­den Kosten anzuge­hen. Aber selb­st das ist für die CDU ein Fass ohne Boden. Für die CDU gibt es wohl über­haupt keine Alter­na­tive zu ausufer­n­den Kosten. Vielle­icht soll­ten sie mal bei der Natur anrufen und den Kli­mawan­del absagen — er ist ein­fach nicht finanzierbar.

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Neu im Bücherschrank (58): Ursula Richter, Wolf-Dieter Strubel — Weihnachten am Kamin

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Es wei­h­nachtet noch nicht so sehr oder? In unser­er Bergmannsstadt — nen­nen wir sie mal so, so lange es noch stimmt — ist ja eher Novem­ber­wet­ter ange­sagt. Die dem Kom­merz geschulde­ten Wei­h­nachts­beleuch­tun­gen in der Innen­stadt finde ich auch nicht son­der­lich stim­mungsvoll, und dass die Däm­merung derzeit um halb vier ein­set­zt, ärg­ert mich von Tag zu Tag. 

Sei’s drum, den Büch­er­schrank befülle ich mit wohl einem der ersten Wei­h­nachts­büch­er dieser Sai­son. Wei­h­nacht­en am Kamin bein­halt eine Vielzahl pri­vater Geschicht­en mir unbekan­nter Per­so­n­en. Ich hat­te das Buch mal gekauft, um zur Wei­h­nacht­szeit was Stim­mungsvolles zum Vor­lesen oder Inspiri­eren lassen zu haben. Dafür war es dann aber nicht so geeignet. Wird den­noch sich­er einen passenden Leser finden.

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Neu im Bücherschrank (57): Valentin Braitenberg — Ill oder Der Engel der Philosophen

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Taj, was soll man über diesen Schinken sagen. Brait­en­bach ist Physik­er und Gehirn­forsch­er und auf philosophis­chem Gebi­et nicht son­der­lich bewan­dert, was diesem Schmök­er den Todesstoß gibt. Nettes Blabla, aber nicht mehr, auch wenn er eine gute Ama­zon-Kri­tik einge­heimst hat. 

Da ist das Wet­ter heute ja schon inter­es­san­ter. In der Stadt herrscht­en Aus­läufer des Orkans Xaver, es herrschte also mitunter eine steife Brise, man hätte das Meer in der Nähe wäh­nen kön­nen. Auch mal schön.

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Ibbenbüren und die GroKo

Ja, Ibben­büren wurde bei Hart aber fair erwäh­nt:

Da ist aber für sich genom­men nicht der Rede wert.

Daniela Vates bei der Frank­furter Rund­schau macht ich allerd­ings diesen Reim auf die Erwähnung:

Plas­berg schloß sich beim Mit­glieder­entscheid der Skep­sis sein­er ZDF-Mod­er­a­torenkol­le­gin Mari­et­ta Slom­ka an, deren Inter­view mit SPD-Chef Sig­mar Gabriel am Don­ner­stagabend beim The­ma Ver­fas­sungsmäßigkeit eskaliert war. Slom­ka berief sich auf Ver­fas­sungsrechtler, Plas­berg ließ vor­rech­nen, dass bei geringer Wahlbeteili­gung man statt den Genossen auch die Kle­in­stadt Ibben­büren um ihr Votum fra­gen kön­nte. In Ibben­büren liegt übri­gens eines der noch aktiv­en Steinkohle­berg­w­erke. Möglicher­weise ist man dort ganz zufrieden mit dem Koalitionsvertrag.

In der Tat, so nahe­liegend für die Inten­tion Plas­bergs ist Ibben­büren nicht.

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Kaffeeprüttlesen mit der IVZ (3)

Eine neue Zeit­form hat man da einge­fan­gen, den Face­book-Präsens. Er beschreibt das ohne kri­tik­lose uns zeitun­ab­hängige, also als ob nie­mand anders auch kri­tisch sein könne, Ver­tratschen von Facebook-Gerüchten.

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Dieses Mal wird darauf hingewiesen, dass irgend­je­mand irgendwelche Gerüchte über das Aasee-Bad auf Face­book geschrieben hat. Wahnsinn. Aufgerun­det 50 Leute, also auf 50 aufgerun­det, minus diejeni­gen, die sich nicht neg­a­tiv äußern, jeden­falls 50, son­st wäre ja der Artikel albern. 

Immer­hin ist die Kri­tik wohl wahrgenom­men wor­den, so dass beim aber­mals beschriebe­nen Umfrage-Werkzeug der Inter­net­präsenz, über das weit­er­hin jed­er x‑beliebig oft abstim­men darf, darauf hingewiesen wird, die Abstim­mung, an der nun nur noch Stim­men, keine Men­schen mehr teil­nehmen, sei nicht repräsen­ta­tiv. Ja, nicht nur das, sie ist nicht ser­iös, darauf sollte man eher hinweisen.

Aber wem will man das erzählen? Wie ser­iös ist denn eine Zeitung, bei der vor Veröf­fentlichung nicht mehr gegen­ge­le­sen wird, die der­art Gerüchte ver­bre­it­et, und die eben nicht vor Veröf­fentlichung alle am The­ma direkt beteiligten Seit­en anhört, wie man sich ander­norts vor Kurzem noch auf die Fah­nen schrieb?

Ohne Dig­i­ta­lange­bot sei man nicht über­lebens­fähig, sagte der IVD-Geschäfts­führer Reck­er Indus­triellen let­zte Woche. Denen gab er auch mit auf den Weg, vor dem Inter­net keine Angst zu haben. Das mit der Seriosität ist da wohl händelbarer.

9 Uhr 30

Man meinte, wie jet­zt im betr­e­f­fend­en Artikel zu lesen ist, dann doch die Facebook-Präsenz.

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