Kaffeeprüttlesen mit der IVZ (3)

Eine neue Zeit­form hat man da einge­fan­gen, den Face­book-Präsens. Er beschreibt das ohne kri­tik­lose uns zeitun­ab­hängige, also als ob nie­mand anders auch kri­tisch sein könne, Ver­tratschen von Facebook-Gerüchten.

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Dieses Mal wird darauf hingewiesen, dass irgend­je­mand irgendwelche Gerüchte über das Aasee-Bad auf Face­book geschrieben hat. Wahnsinn. Aufgerun­det 50 Leute, also auf 50 aufgerun­det, minus diejeni­gen, die sich nicht neg­a­tiv äußern, jeden­falls 50, son­st wäre ja der Artikel albern. 

Immer­hin ist die Kri­tik wohl wahrgenom­men wor­den, so dass beim aber­mals beschriebe­nen Umfrage-Werkzeug der Inter­net­präsenz, über das weit­er­hin jed­er x‑beliebig oft abstim­men darf, darauf hingewiesen wird, die Abstim­mung, an der nun nur noch Stim­men, keine Men­schen mehr teil­nehmen, sei nicht repräsen­ta­tiv. Ja, nicht nur das, sie ist nicht ser­iös, darauf sollte man eher hinweisen.

Aber wem will man das erzählen? Wie ser­iös ist denn eine Zeitung, bei der vor Veröf­fentlichung nicht mehr gegen­ge­le­sen wird, die der­art Gerüchte ver­bre­it­et, und die eben nicht vor Veröf­fentlichung alle am The­ma direkt beteiligten Seit­en anhört, wie man sich ander­norts vor Kurzem noch auf die Fah­nen schrieb?

Ohne Dig­i­ta­lange­bot sei man nicht über­lebens­fähig, sagte der IVD-Geschäfts­führer Reck­er Indus­triellen let­zte Woche. Denen gab er auch mit auf den Weg, vor dem Inter­net keine Angst zu haben. Das mit der Seriosität ist da wohl händelbarer.

9 Uhr 30

Man meinte, wie jet­zt im betr­e­f­fend­en Artikel zu lesen ist, dann doch die Facebook-Präsenz.

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Ibbenbüren gewinnt Zweiten Platz bei Mission Olympic

Zum Schritt auf’s aller­höch­ste Trep­pchen hat es lei­der nicht gere­icht: Rot­ten­burg am Neckar gewin­nt das Finale von Mis­sion Olympic in der mit­tleren Kat­e­gorie gegen Ibben­büren. Das verkün­dete Glücks­fee Brit­ta Stef­fen am heuti­gen Abend in Berlin. Allerd­ings kon­nten die Delegierten aus Ibben­büren zwei Trost­preise mit nach Hause nehmen. 

So wurde Enno Pölk­ing ein 1000€-Förderpreis für die aus­gerichtete Kat­e­gorie “Ehe­frauen-Tra­gen” überreicht:

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Bürg­er­meis­ter Heinz Ste­in­gröver durfte sich über ein Trostpflaster von 10.000 € für den Zweit­platzierten freuen:

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Ja gut, was man so freuen nen­nt. ZDF-Mod­er­a­torin Karen Webb führte sich­er durch einen zähen Verleihungszeremonieabend, …
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… der allerd­ings kaum online ver­fol­gt wer­den kon­nte, weil die Inter­net­seite der Ver­anstal­ter den größten Teil des Abends zusam­menge­brochen war. Das war nicht ansatzweise olympisch.

Ibben­büren war mit deut­lichem Punk­tvor­sprung ins Finale gegan­gen, wie die let­z­tendliche Wer­tung aussieht, ist bis­lang nicht bekan­nt gegeben worden.

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Neu im Bücherschrank (54): Michael Blake — Der mit dem Wolf tanzt

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Ich meine damals, und wir sprechen vom Jahr 1991, fing es mit Büch­ern zum Film an. Da gab es über Monate erfol­gre­iche Kino­hits, und in den Buch­hand­lun­gen oder den Zeitungskiosken taucht­en die Büch­er zum Film auf. Manch­mal tat­säch­lich nur mit Zusatz­in­for­ma­tio­nen und Bildern, was in Zeit­en des Inter­nets wohl kom­plett obso­let gewor­den sein dürfte, manch­mal wie bei diesem Schinken von Michael Blake mit der­sel­ben Sto­ry zwis­chen Buchdeck­eln gepackt. Hat­te ich mir damals als Step­ke geholt, ohne den Film gese­hen zu haben. Wollte ich wirk­lich mal lesen. Ste­ht jet­zt unge­le­sen im Bücherschrank.

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Zitate für Dummies

Heute griff ich mal wieder zum Käse­blatt und da fiel mir dieses Zitat in die Augen:

Wenn zwei Men­schen immer das­selbe denken, ist ein­er von ihnen überflüssig.”

Win­ston Churchill (1874 – 1965), britis­ch­er Poli­tik­er und Nobelpreisträger

Wis­sen Sie, was dieses Zitat mit dem Zitat “Ich bin ein Berlin­er” gemein hat? Bei­de stam­men nicht von Win­ston Churchill. Zumin­d­est nicht nach­weis­lich. Auch online habe ich auf englis­chsprachi­gen Seit­en keinen Hin­weis gefun­den, der bei­des miteinan­der belegt in Verbindung bringt. Auf deutschen Inter­net­seit­en ist diese Kom­bi­na­tion wesentlich ver­bre­it­eter. Ander­er­seits wird er auch Albert Ein­stein unterge­jubelt .

Der Satz stammt wohl eher aus dem Amer­i­can Mag­a­zine und lautet 1931 im Original:

When two men in busi­ness always agree, one of them is unnecessary.

das wiederum vom Zitat

If the two records sub­stan­tial­ly agree, one is uneccessary

aus dem Jahr 1884 abstam­men kön­nte. Der Erbauer des Schloss­es Elmau, Johannes Müller, soll auch sowas gesagt haben. Das wäre alles dichter dran als Churchill. Wahrschein­lich wird es auch noch frühere Sinnsprüche über Iden­tität geben, die entsprechend zu lesen sind.

Früher hat man ja durch Zitieren seine Bele­sen­heit zur Schau gestellt, was auch schon albern war. Heute kann man dadurch auch gut seine Unbe­le­sen­heit zur Schau stellen. Man weiß eben nicht, von wem so ein Zitat kommt oder nicht kommt. Kann schon sein, dass Churchill das irgend­wann mal gesagt hat. Wer will das genauestens widerlegen?

Zumin­d­est bei Käse­blät­tern scheint es mir so zu sein, dass nie­mand mehr so recht daran inter­essiert ist, wie ver­lässlich das ist, was man so druckt, wenn es eh keinen inter­essiert und nie­mand einen prüfend­en Blick darauf wirft.

Denn gestern gab es beim Käse­blatt das­selbe Spiel:

Jed­er Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein ver­loren­er Tag.”

Char­lie Chap­lin (1889–1977), britis­ch­er Komik­er, Schaus­piel­er, Regis­seur, Kom­pon­ist und Produzent

Warum nicht mal Willy Brandt? Das wäre doch mal aus­ge­fal­l­en­er, wenn man sich eh nicht um den tat­säch­lichen Autor bemüht. Das ange­bliche Zitat scheint mir aus der­sel­ben im Netz gefun­de­nen Zitat­daten­bank zu stam­men. Es wird Chap­lin oft im Inter­net ohne irgen­deinen Beleg zugeschrieben, stammt aber wohl eher von Nico­las Cham­fort aus dem 18. Jahrhun­dert und lautet:

La plus per­due de toutes les journées est celle où l’on n’a pas ri.

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Neu im Bücherschrank (53): Erich Kästner — Fabian

Fabi­an ist ein Anfangs­dreißiger in den Dreißiger Jahren des let­zten Jahrhun­derts. Ein moralis­ch­er Sprin­gins­feld, der sich nicht auf die niederge­hende Zustände sein­er Zeit ein­lassen kann. Das Buch ist eine Zus­tands­beschrei­bung der dama­li­gen Zeit und man kann sie sehr gut auf die heutige Zeit beziehen, was trotz all der mod­er­nen Tech­nol­o­gisierung doch etwas über­rascht. Irgend­wie halte ich den Roman nicht für ganz rund, aber es stört mich nicht weiter.

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Neu im Bücherschrank (51): J.G. Ballard — The kindness of women

Ich bin schon länger nicht mehr beim Büch­er­schrank gewe­sen, daher kom­men jet­zt mal drei Schmök­er auf ein­mal rein:

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Da wäre zunächst The kind­ness of women von J.G. Bal­lard, zu dem es über­raschen­der Weise gar einen Wikipedia-Ein­trag gibt. Alles Wis­senswerte zu dem Schmök­er gibt es daher wohl bei Wikipedia zu lesen. Ich habe ihn nicht gele­sen, nur irgend­wann irgend­wo für etwas Wech­sel­geld mitgenom­men in der Absicht, ihn zu lesen, wenn man gar nichts anderes zur Hand ist. Ist nie passiert.

Eben­so unge­le­sen gesellt sich Das Rus­s­land-Haus von John le Car­ré dazu. Den Schinken habe ich mal aus den Resten der Volks- und Jugend­bücherei St. Mau­ri­tius mit nach Hause geschleppt. Irgend­wann mal lesen und so. Dann den Film gese­hen, gemerkt, dass das The­ma im Kalten Krieg hän­gen geblieben ist und so kann er auch bess­er den Weg zu tat­säch­lichen. Lesern finden.

Und damit zum let­zten neuen Schrankbe­wohn­er: Vom Wass­er von John von Düf­fel als aus­ge­mustertes Stadt­bücherei-Exem­plar. Der Roman bietet die Schilderung ein­er fünf Gen­er­a­tio­nen umfassenden Fam­i­lie, die durch das Ele­ment des Wassers ver­bun­den ist.

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Auf ich und du mit dem Lokalen

Harald TribüneWas wäre Ibbtown ohne seine Orig­i­nale, seien wir ehrlich. Hubert Nörgelmöller, Philibb und Knechthild bere­ich­ern den Prov­in­za­ll­t­ag wie kaum jemand anders. Doch was wäre das Lokalgeschehen ohne einen Zeitzeu­gen, der alles doku­men­tiert. Sie ahnen schon, worauf ich hin­aus möchte. Auf diesen Seit­en wer­den sie for­t­an ein weit­eres Orig­i­nal zu lesen und zu lieben ler­nen bekom­men, den unver­gle­ich­lichen Lokalre­porter Har­ald Tribüne . Wir wünchen Ihnen schon jet­zt gute Unterhaltung!

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