Wie werde ich meinen Doktor los?

Es gibt in der CDU ja unter­schiedliche Arten, mit einem nicht ganz so sauber erlangten Dok­tor­grad umzuge­hen. Man kann die Jasper-Wende nehmen und behaupten, der Grad werde 

auf­grund des ‚Deutsch-Schweiz­erischen Abkom­mens über die Gle­ich­w­er­tigkeit im Hochschul­bere­ich‘ in Deutsch­land nicht anerkannt

aber die war so pein­lich, die musste selb­st bald wieder ver­tuscht wer­den. Man kann gut­ten­ber­gisch auf die eigene Schus­seligkeit ver­weisen, indem man behauptet, es sei einem ent­gan­gen, dass 64% der eige­nen Arbeit auf 95% der Seit­en Pla­giate gewe­sen sind.

Eine neue Vari­ante wird ger­ade in Berlin pro­biert: Das Pla­giats­geständ­nis, dem die Rück­gabe der Dok­torurkunde sowie eine Erk­lärung ein­herge­hen. Oben drauf gibt es die Inter­pre­ta­tion, dass nie­man­dem durch das Pla­giat Schaden ent­standen sei, weil die Arbeit noch nicht öffentlich zugänglich gewe­sen ist.

So bleibt der Dok­torver­lust der einzige poli­tis­che Vor­gang, bei dem noch nie­mand selb­st und ohne Umschweife Kon­se­quen­zen für das Amt gezo­gen hat, das er mit diesem erlangt hat.

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Facebook

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Endlich wird der Wahlkampf lustig

Tja, eigentlich ist es bei Lokalzeitun­gen ja gang und gäbe, dass man sich über die Res­o­nanz kleiner­er Ver­anstal­tun­gen auss­chweigt, dass man Anzahl der Besuch­er unter den Tisch fall­en lässt, dass man Fotos so schießt, dass es nach was aus sieht, dass man das Pos­i­tive her­aushebt. Aber irgend­wo ist auch eine Gren­ze. So schreibt die WN über die FDP:

zur vom West­erkap­pel­ner Orts- und vom Kreisver­band organ­isierten Infor­ma­tionsver­anstal­tung mit dem lib­eralen Bun­destagsab­ge­ord­neten Michael Gold­mann, Vor­sitzen­der des Auss­chuss­es für Ernährung, Land­wirtschaft und Ver­brauch­er­schutz, „verir­rte“ sich ger­ade ein­mal ein Wahlberechtigter in den „Lan­gen­brück­er Hof“ – und dieser kam auch noch aus Mettingen.

Der muss den falschen Bus genom­men haben.

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Was darf ich auf Facebook teilen?

Weil man als Face­book-Benutzer seinen Zugang bei Face­book für pri­vat hält, denkt man leicht, man könne dort alles tun, was man eben pri­vat auch tun darf. Das ist aber nicht so. Wenn ich Dateien von anderen Leuten zu Face­book hochlade, darf ich das nur, wenn ich von den Urhe­bern oder den­jeni­gen, die die soge­nan­nten Ver­w­er­tungsrechte habe, eine Berech­ti­gung dazu zuge­sprochen bekom­men habe. Das ist bei den wenig­sten Sachen der Fall.

Weil man leicht verk­lagt wer­den kann, auch wenn das schein­bar sel­ten passiert, sollte man auf jeden Fall sein Face­book-Pro­fil für öffentlichen Zugriff sper­ren, so dass nie­mand, der nicht das Pro­fil und die Pin­nwand anschauen soll, das tun kann. Das schützt schon ein­mal einiger­maßen vor juris­tis­chen Problemen.

So ganz auf der sicheren Seite ist man damit aber nicht. Deswe­gen ist es für einige bess­er, sich gle­ich an das zu hal­ten, was in Deutsch­land recht­mäßig ist: Insa Moog hat beim WDR sehr auf­schlussre­ich aufgeschlüs­selt, was man beim Teilen von urhe­ber­rechtlich geschützten Dateien auf Face­book bedenken sollte.

Wenn es den­noch mal dazu kommt, dass man unlieb­same Post von Anwäl­ten bekommt: Sofort selb­st den Anwalt ein­schal­ten! Rund um Urhe­ber­rechtsver­let­zun­gen hat sich ein Trend etabliert, dass Urhe­ber, deren Recht ver­let­zt wurde, hohe Sum­men ein­fordern. Hier­bei gibt es so viele Nick­e­ligkeit­en zu beacht­en, dass nur ein Fach­mann bei den For­mulierun­gen durch­schaut. Und als Laie kann man sehr schnell etwas sagen oder schreiben, was man hin­ter­her bereut.

Und wie sieht das nun aus, wenn andere auf mein­er Face­book-Pin­nwand urhe­ber­rechtlich geschützte Dateien hochladen? Der Anwalt Chris­t­ian Solmecke hat sich hierzu einen aktuellen Fall ansgeschaut:

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Frank Cordes – Sie war wie du

Ja, sap­per­lot, was einem wieder ent­ge­ht: Frank Cordes ist mit neuem Mate­r­i­al auf dem Markt. Gut, gecovert, aber gut gecovert kommt Ibben­bürens Schlager­sänger mit ein­er eingedeutscht­en Ver­sion von Just for you von Mixed Emo­tions oder New mixed emo­tions, na wie auch immer, daher. Für das Genre gar nicht mal so übel:

Und für schlappe 99 Cent bei Ama­zon erhältlich. Okay, um Met­rickz und Co. gerecht zu wer­den: Textlich ist das natür­lich auch Banane. Der aktuellen Ische vorzuheulen, dass man der Teenag­er-Liebe, die einen für den Näch­st­besten aus dem Bett schub­st, noch hin­ter­her­trauert — das ist nur dadurch zu erk­lären, dass Schlager­texte anzüglich sein sollen und ein gewiss­es Niveau nicht über­steigen dür­fen. Was natür­lich nichts entschuldigt. Offen bleibt dabei, wie Sie denn war, wenn Sie wie du war. 16 oder was?

Aktu­al­isierung
Kurz nach dieser Veröf­fentlichung ist das Video auf Youtube gelöscht wor­den. Ein Video gibt es aber noch hier.

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NRW-Landesregierung erwirkt einstweilige Verfügung gegen den STERN

Die Lan­desregierung von Nor­drhein-West­falen geht mit ein­er einst­weili­gen Ver­fü­gung gegen die Berichter­stat­tung des STERN vor, so ste­ht es auf ihrer Inter­net­seite.

Der Stern behauptet in sein­er aktuellen Aus­gabe, dass anonyme Schreiber des Blogs nach der Regierungsüber­nahme durch Rot-Grün PR-Aufträge im Wert von mehreren Hun­dert­tausend Euro bedacht erhal­ten hät­ten.

Gegen diese Behaup­tung erwirk­te die Lan­desregierung eine einst­weilige Ver­fü­gung und schreibt

„In der Kon­se­quenz bedeutet das, dass die Berichter­stat­tung rechtswidrig war. Der Artikel hätte so nicht geschrieben wer­den dür­fen. Wir fühlen uns in dem bestätigt, was wir von Anfang an gesagt haben“, erk­lärte Press­esprecherin Stephanie Paeleke-Kuhlmann. 

Gut, das ist irgend­wie Unsinn. Einst­weilige Ver­fü­gun­gen sind mit­nicht­en Aus­sagen über die Rechtswidrigkeit von Sachverhalten.

Beim Wir-in-NRW-Blog demen­tiert man der­weil die Unter­stel­lun­gen des STERN. Nicht demen­tiert wird hinge­gen die Behaup­tung des Zeit-Blogs Zweit­stimme, dass jemand, der für das Blog schrieb, einen Auf­trag von der SPD erhielt.

Beim STERN wird daraus, dass Schreibers des Wir-in-NRW-Blogs vom rot-grü­nen Wahlsieg “prof­i­tierten”, indem sie PR-Aufträge beka­men. Diese Inter­pre­ta­tion ist bis­lang in ihrer Kausal­ität nicht belegt. Genau diesen Punkt nimmt Frank Lüb­berd­ing unter Beschuss.

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Landtagswahlkandidaten-Check bei mazztv

Beim Videoableger der IVZ gibt es Mini-Inter­views mit den Kan­di­dat­en des Wahlkreis­es Ste­in­furt III, Wil­fried Grunen­dahl (CDU) und Frank Sun­der­mann (SPD). Etwas mehr Sub­stanz allen­thal­ben hätte man sich da schon gewünscht.

Die Inter­views bein­hal­ten lediglich je eine Frage nach der Schulden­poli­tik des Lan­des und der Arbeits­mark­tzukun­ft Ibben­bürens. Bei dem einen hört man, dass er kün­ftige Entwick­lun­gen aktiv begleit­en will, und bei dem anderen, dass er Gespräche geführt hat. Schlauer wird man nicht. Warum Energiepoli­tik kein The­ma ist — wer weiß.

Irgend­wie ist auch unklar, wieso man nie­man­den von den kleineren Parteien zum Inter­view geladen hat. Viel unver­ständlich­er als Grun­den­dahl kön­nen die sich auch nicht aus­drück­en. Her­zlich Willkommen.

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Landtagswahlkampfsongs 2012

Und auch in diesem Wahlkampf wird man von Wahlkampf­songs nicht ver­schont. Dieses Mal aber nicht von den größeren, son­dern von den kleineren Parteien. So wer­den die Grü­nen von Half a run­ning Ghost, ein halbes Gespenst geht in Europa um, unter­stützt, die mit Der Unter­schied auch den Nach­weis antreten: Man muss nicht sin­gen kön­nen, um ein Lied aufzunehmen: 

Bei der FDP lässt man Kinder von Man­dat­strägern an den Start, nur inof­fiziell natür­lich, und raus kommt “Hal­lo NRW” von Jaice, vie­len coolen Moves und textlich­er Naiv­ität, die den Tee­nier­ap­pern später pein­lich sein wird:

Was mich dazu ver­leit­et, noch ein­mal den Wahlkampf­song der CDU des let­zten Land­tagswahlkampfes anzuschauen: “NRW in guten Händen”

Ja, melodisch ist das, sich­er. Aber auch ver­logen ohne­gle­ichen: Dass man fest zusam­men ste­ht und auch bei Rückschlä­gen nicht aufgibt, das sieht man ja gut daran, dass man keine 2 Jahre nach der let­zten Land­tagswahl wieder den Jür­gen Rüttgers, ohne den es damals ja nicht ging, wieder aufgestell… ach nee, hamse ja gar nicht. Ach, wären diese Videos doch nicht in Deutsch­land verfügbar.

Übri­gens ist der Spruch NRW in guten Hän­den 2012 bei der SPD gelandet. Soviel Kreativ­ität begeistert.

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