IVZ reagiert auf Kritik

Nach­dem die IFI gestern erneut die IVZ kri­tisiert hat, reagiert heute die IVZ: Über eine Per­son­alie der Stadt Ibben­büren und die Kri­tik daran. Die Kri­tik an der IVZ ignori­ert man bei der IVZ. Und auch bei den Äußerun­gen von Hagel kommt man nicht darauf, das irgend­wie mal kri­tisch zu hin­ter­fra­gen — ger­ade weil in sein­er Posi­tion lokal Glaub­würdigkeit gefragt ist. 

Hagel stellt es so dar, als sei sein­er­seits das Neue Deutsch­land als eine unter vie­len Zeitun­gen von ihm mit seinem Artikel angeschrieben wor­den, wom­it es aus Leser Sicht als ein Zufall erscheint, das eben diese Zeitung den Artikel angenom­men habe. 

Dabei ist Hagel zumin­d­est von 2003 bis 2010 regelmäßiger Autor der Zeitung Neues Deutsch­land gewe­sen. Anders herum schreibt der Chefredak­teur des ND für Hagels Mag­a­zin. Er führt also 2007 ein Inter­view in Dessau-Roßlau und es kommt ihm erst nach dem Inter­view die Idee, dieses Inter­view auch im Neuen Deutsch­land unterzubringen?

Man hätte ja auch mal fra­gen kön­nen, wenn Hagel 2009 bei den Linken aus­ge­treten ist, ob das sein Text ist, der da im Dezem­ber 2010 bei den Linken veröf­fentlicht wird — und wie das zusam­men passt.

Das sind drei Aus­sagen, wo jed­er kri­tis­che Jour­nal­ist sofort nach­hak­en würde. Aus dem ein­fachen Grunde, dass kri­tis­che Jour­nal­is­ten schon aus Selb­stschutz nicht alles glauben soll­ten, was ihnen erzählt wird.

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Ausstehende Stellungnahmen

Die IFI beschw­ert sich heute, dass knapp eine Woche nach ihrer öffentlichen Kri­tik an IVZ und Bürg­er­meis­ter Ste­in­gröver von deren Seite keine Reak­tion gekom­men ist. Auch die Veröf­fentlichung eines IFI-Leser­briefes ste­ht noch aus. Die Betitelung des Artikels der IFI mit “Kartell des Schweigens” klingt vielle­icht etwas nach ein­er Räu­ber­pis­tole, aber im Kern ist die Beschw­erde verständlich.

Wenn, wie die IFI berichtet, die IVZ bei den Betrof­fe­nen in Dessau-Roßlau angerufen hat, um die Richtigkeit der Darstel­lung der IFI abzuk­lären, kann man dies als ein Eingeständ­nis der IVZ anse­hen, dass eine kri­tis­che Recherche dem Artikel über die Vorstel­lung Hagels gefehlt hat. Und insofern ist das Aus­bleiben ein­er Reak­tion auf die offene Kri­tik seit­ens der IVZ nur eines: Unprofessionell.

Vielle­icht sollte man sich aber auch nur von der Vorstel­lung ver­ab­schieden, dass es sich bei Lokalzeitun­gen in Zeit­en schwinden­der Leer­schaft und geringer wer­den­den Wer­beein­nah­men noch Platz für kri­tis­che Berichter­stat­tung gibt. Aber dafür gibt es ja das Internet.

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Online-Aktivitäten der Zeitungen

Es ist mal wieder an der Zeit, über den Teller­rand hin­aus zu schauen und zu guck­en, was andere lokal aus­gerichtete Seit­en in der Zwis­chen­zeit so getrieben haben.

Bei der NOZ fällt mir immer noch auf, dass das Ausse­hen der Seite wesentlich bess­er ist als seine jahre­lang vor sich hin­siechende Vorgängerver­sion. Die Nav­i­ga­tion­sleiste ist, wenn man sich ein­mal einge­fun­den hat, eine gute Ori­en­tierung­shil­fe. Allerd­ings platziert man immer noch viel zu viele Artikel auf der Start­seite, die den Leser ein­fach erschla­gen. Da heißt es Quan­tität statt Qual­ität. Von ein­er Online-Redak­tion habe ich vor Jahren schon Flur­funk gehört, entwed­er erkenne oder finde ich nichts oder daran wird noch gew­erkelt. Die NOZ baut wohl auf tem­poräre Blogs wie Karsten Bau­manns WM-Blog, ein Twi­light-Blog oder den Blog zur Mai­woche. Immer­hin gibt es schon Artikel, die auf Blogs als Inter­netquellen ver­weisen. Das ist schon fortschrit­tlich, wenn man andere Zeitungs­seit­en betrachtet.
Das hau­seigene Video­por­tal os1.tv erfreut sich guter Gesund­heit und ist ger­ade 1 Jahr gewor­den. Her­zlichen Glück­wun­sch von hier aus. Ich habe keine Ahnung, infwieweit os1.tv tat­säch­lich ein Fernsehsender ist, wie dort gerne behauptet wird, aber es gibt regelmäßige Beiträge, die auch am Flughafen Münster/Osnabrück aus­ges­trahlt wer­den. Erfreulicher­weise wird man durch die Seite im Gegen­satz zur Haupt­seite nicht mit Wer­bung bom­bardiert und der Mut, nicht auf eine gän­zlich weiße Seite zu bauen, sei auch mal herausgehoben.

Auch bei der Neuen West­fälis­chen aus Biele­feld fällt die Wer­bung auf, allerd­ings nicht son­der­lich pos­i­tiv: Flash-Ban­ner, die in die Texte rein­fall­en — nein, sowas irri­tiert den Leser. Dass sich ab und an Unter­seit­en in neuen Fen­stern öff­nen ist für den Leser auch etwas selt­sam. Auf eine Menüstruk­tur wie bei der NOZ hat man verzichtet, der Leser find­et alle Links beim ersten Hin­schauen. Allerd­ings sind die Betitelun­gen nicht immer geglückt und zuviel. Die Start­seite der Zeitung hat als Auf­mach­er eine Bilder­ab­folge, was als The­menkonzen­tra­tion ganz sin­nvoll ist und auch aus­re­ichend oft geän­dert wird. Vielle­icht sollte man sich aber doch mal dafür erwär­men, daneben Text anzu­bi­eten statt ein­er weit­eren grafis­chen Nav­i­ga­tions­fläche, die viele gar nicht nutzen.
Wenn ich es richtig ver­standen habe, set­zt die NW nicht auf ein Video­por­tal, son­dern auf ihren Blog­ger Rou­ven Rid­der: Der befüllt den Blogspot und den Biele­felder Westen.
Kri­tik muss sich die NW aber bei der Gestal­tung gefall­en lassen: Wieso heißt die Seite nw-news.de und nicht neue-westfaelische.de? Let­zteres wäre wie eingängiger und die Zeitung selb­st heißt auch nicht nw-news. Wenn man aber schon so ver­fährt, wieso heißt der Blog nicht NW-Blog und wieso ist nw-blog.de noch frei? Warum ist die Schrift der Texte so klein und nicht ver­größer­bar? Rou­vens Blogs sind der Idee nach ent­fal­tungs­fähig, aber schon die mikrige Schrift und der wenige Platz, den der Blog zur Ver­fü­gung hat, machen dem Leser die Nav­i­ga­tion durchs Blogdic­kicht doch sehr schwer.

Kom­men wir zur Heimat­pos­tille ivz-online.de: Die Nav­i­ga­tion der Seite überzeugt schlicht nicht. Sie ist so aufge­baut, dass man zu allen Seit­en gle­ich­schnell kommt, nicht so, dass man zu den begehrten Seit­en schnell kommt. Auch ein direk­te Links zum hau­seige­nen Video­por­tal mazztv.de und zu den hau­seige­nen Blogs fehlen auf der Start­seite. An Tex­ten find­en sich auf der Start­seite zu viele bun­desweite The­men, die man so auf jed­er zweit­en Nachricht­en­plat­tform find­et. Auch sowas schreckt Leser ab. The­ma­tisch fehlt die Konzen­tra­tion auf die eige­nen Qual­itäten und stellt den Leser vor ein Durcheinander.
Was die reinen Inter­ne­tak­tiv­itäten bet­rifft: Es ist schon ein Kun­st­stück, sein Video­por­tal Maz­ztv zu nen­nen und mazz.tv gar nicht zu besitzen. Das führt zwangsläu­fig zu Irri­ta­tio­nen. Der Name ist eben­so unver­ständlich wie schw­er merk­bar: Wieso heißt das Pro­jekt nicht IbbTV oder so? Schön ist allerd­ings die Konzen­tra­tion auf lokale The­men. Auch die Video-Kolummne mit Hen­ning Mey­er-Veer ist fast schon Kult. Man führt auch Blogs, wie den Neusee­land-Blog, nur ist die Adresse viel zu lang. VIEL ZU LANG.

Resümee? Es entwick­elt sich! Unterm Strich läuft nichts richtig schlecht bei den Zeitun­gen, wenn auch nicht so bahn­brechend, wie diese sich das denken. Als Leser wün­scht man sich ab und an, sie wür­den nicht ver­suchen, auf jed­er Hochzeit zu tanzen und ein wenig mehr ihre Lokalkom­pe­tenz nach vorne schieben.

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Die Zeitung, die nicht genannt werden darf

Ich habe einen inter­es­san­ten Anruf von der Lokalzeitung erhal­ten, der ich diesen Blog­a­r­tikel geschickt habe.

Lokalblatt: Hal­lo. Wir haben da noch ein, zwei Sachen zu ihrem Artikel.

Ich: Aha.

Lokalblatt: Sie beziehen sich da auch auf die Mün­ster­sche Zeitung. Wir wür­den das gerne rausnehmen.

Ich: ???

Lokalblatt: Die kriegen wir hier ja nicht. Das haben unsere Leser nicht gelesen.

Ich: Ste­ht alles im Internet.

Lokalblatt: Ja, nee. Also, wir haben das schon mal für Sie umgeschrieben, dass das alles rausfällt.

Ich: Dann möchte ich nicht, dass das veröf­fentlicht wird.

Lokalblatt: Okaaaaaaaaaaaay?!!

Lokalblatt: Ja, dann tschüß.

Ich: Tschüß.

Das, was da raus­fällt, wozu man auch nur noch mein ‘Okay’ haben wollte, müsste unge­fähr der halbe Artikel sein und würde einen ganz anderen Ein­druck beim Leser erweck­en, da ich das Übrigge­bliebene schon geschrieben habe. Und das nur, weil dem Blatt der Begriff Mün­ster­sche Zeitung nicht passt. Nee, danke.

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