Ich hätte ja gedacht, dass man bei der IVZ wenigstens auf der Seite, die das für Abonnenten in der Sommerferienzeit kostenlose E‑Paper-Angebot ankündigt, das Nörgelbild “Artikel dieser Art werden bald kostenpflichtig sein” runternimmt. Denkste. Offenbar hat man auch nach einem halben Jahr noch keine rechte Idee, wie denn die Zweitverwertung der Tageszeitungsartikel versilbert werden soll.
Bezahlschranke bei der IVZ
Die Gerüchte stimmten also: Nach dem Relaunch will IVZ online die Bezahlschranke runterlassen, nur noch Leute mit Abonnement der gedruckten Ausgabe können bald noch die lokalen Artikel der IVZ online kostenfrei lesen. So wie sich die IVZ ausdrückt, wird es aber dann einen bezahlbaren Online-Zugang geben. Damit kommt die IVZ einerseits dem fehlenden Komplettangebot ihrer Artikel im Internet — gerade für Leute, die nicht in Ibbenbüren wohnen und sich dennoch informieren wollen — nach und andererseits dem Umstand, dass sich ihr Onlineauftritt bisher offenbar nicht wünschenswert durch Klicks auf Werbung rentiert.
Andere Zeitungen haben schon länger sogenannte ePaper: Bei der NOZ kostet ein reguläres Abonnement 31,95€ und das ePaper 19,95€, die Neue Westfälische in Bielefeld kostet 24,95€ bzw. 16,94 und die Westfälischen Nachrichten hat wohl kein ePaper und kostet regulär für Tecklenburg in gedruckter Form 29,80€.
Man kann demnach erwarten, dass die IVZ einen Online-Zugang zu den Artikeln von etwa 20€ anbietet, in dieser Höhe, damit keine Abonennten der Druckausgabe abspringen, und/oder Einzelartikel bezahlt werden können.
Das hat aber auch zur Folge, dass die IVZ für Außenstehende vollkommen uninteressant wird, darunter wird auch die Tochterseite Mazztv.de zu leiden haben, bei der fraglich ist, wie ihre Inhalte von nun an popularisiert werden sollen. Über die gedruckte Ausgabe? Über Facebook?
Bislang hat die IVZ größtenteils online eh nur die Artikel, oftmals in gekürzter Form, veröffentlicht, die eh in der gedruckten Ausgabe erschienen. Es wurden also keine zusätzlichen Artikel für die Internetseite geschrieben (und die die gerade neu für die Seite geschrieben werden, überzeugen jetzt nicht außerordentlich). Ist man also enttäuscht, dass die Zweitverwertung der Artikel nicht erfolgreich ist? Die Rechnung geht eh nirgendwo anders auf.
Interessant wäre es sicherlich, wenn online mehr Artikel erscheinen als in der gedruckten Ausgabe — was aber wieder einige Abonnenten zum ePaper und weg von der gedruckten Ausgabe bewegen könnten.
Wir. Werden. Sehn.
Aktualisierung 20:01 Uhr: Inzwischen hat der zweite verlinkte Artikel drei Sätze mehr.
Aktualisierung, 20.01.2012: Ich bin unterschwellig davon ausgegangen, dass das Design der Seite eigenständig erarbeitet worden ist. Es scheint aber doch nur ein anderes Baukastensystem zu sein, wie es auch von dieser Zeitung verwendet wird. Daher ist die sogenannte Slide-Show auf der Hauptseite kaum veränderbar.
Relaunch von ivz-online.de
Im letzten Jahr hat die IVZ zumindest online andere Internetseiten angesehen und kritisiert, worauf ich deren Seite etwas kritisiert habe und voilá: Da hat man die Seite mal etwas bearbeitet. Zumindest optisch ein kleiner Gewinn für die Benutzer.
Was zunächst am auffälligsten ist: Die zuvorige Content-Management-Anbindung an das Nachrichtensystem, das diverse Zeitungen mit denselben überregionalen Meldungen versorgte, ist verschwunden (die WN hat sie noch). Das ist auch gut so: Diese Meldungen wirkten immer schon billig, überallherkriegbar und kratzten am Eigenständigkeitsmerkmal der Zeitung. Zudem fällt ins Auge, dass die ganze Seite der IVZ von ganz links in die Mitte rückt.
Durch den Wegfall überregionaler Meldungen von der Hauptseite bietet sich automatisch mehr Platz für eigene Inhalte, was zumindest den anderen Services, die die Zeitung online in den Vordergrund stellen möchte, zu Gute kommt. Endlich sind die Notdienste vermerkt — wir freuen uns bei Ibbtown.com ja immer, wenn unsere Ideen aufgenommen werden. Gottesdienste werden auch aufgezeigt, allerdings nur die christlicher Religionen. Es ist auch lobenswert, dass die Artikel mit Links zu ihren Autoren verlinkt werden. Nur sind diese Links mit Pop-Up-Fenstern verbunden, die inzwischen so gut wie jeder Browser automatisch blockiert.
Und damit zu den schwächeren Punkten der Seite: Die Bilder-Slideshow ist zu groß geraten und die qualitative Nachrichtendichte reicht bei der IVZ online nun mal nicht aus, um diese Funktion dauerhaft interessant zu halten. Rätselhaft ist auch, wieso die Schrift Verdana in den Artikeln so groß ist, dass sie vielleicht die Kürze der Artikel kaschieren kann, aber nicht mehr angenehm auf den Leser wirkt. Die aufpoppende Navigationsleite ist ebenso zu groß und irritiert daher den Leser eher.
Unterm Strich also eine gefühlte Verbesserung, die auch in der ansteigenden Zahl von Kommentaren zum Ausdruck kommt. Aber es wird sicherlich noch weiter daran gefeilt.
Die Seiten der anderen
Um irgendwie zu suggerieren, dass man selber up to date sei, untersucht man bei der IVZ Internetseite von umliegenden Städten. Die kann man ja noch kritisieren, ohne dass gleich Abonnenten abspringen. Aber auch das will nicht so recht gelingen.
Internetseiten, sofern sie einen Dienst darstellen sollen, sind ein Kommunikationsmedium. Wie gut die Kommunikation selbst läuft, erfährt man im Test nicht: Kein Kontaktformular, keine angegebene Telefonnummer, keine E‑Mail-Adresse wird getestet. Immerhin die Suchmaske auf ibbenbueren.de wird ausprobiert. Dort ist der Knackpunkt aber nicht, dass der Besucher Geduld haben muss, die Ladezeit für Suchergebnisse ist einfach nur unzumutbar und die Ergebnisse viel zu schlecht. Es wird gelobt, dass ibbenbüren.de an Twitter angeschlossen sei, ohne zu bemerken, dass so gut wie kein Ibbenbürener Twitterer diesem Zugang folgt (aber schön, dass Ibbtown.com für die Twittermaske auf der Seite Pate stehen durfte). Die Optik der Seite ist nicht antiquiert, denn das würde besagen, es hätte mal eine Zeit gegeben, in der sowas in war, sie ist schlicht hässlich.
Tja, und wie sieht es bei der IVZ selber aus? Man findet leicht heraus, was ein Abo der Zeitung kostet, ein ePaper sucht man vergebens, auch wenn andere Zeitungen das längst anbieten. Lokale Infos sind zwar zu finden, aber spärlich und thematisch unsortiert, abgesehen von Sport und Nicht-Sport. Da die Zeitung in einem Content-Management-System, dass unheimlich viele Zeitungen umfasst, eingebettet ist, ist auch eine Suche auf alle Zeitungen ausgedehnt und dementsprechend unhilfreich. Ein eigener Auftritt wäre da naheliegender, da ich einen Synergieeffekt durch die Anbindung an andere Seiten bezweifeln würde: Die Videos von Mazztv könnten besser positioniert werden — es müssten aber auch mehr Artikel zur Verfügung gestellt werden.
Der Versuch Mazztv.de ist immer noch skuril: Vor knapp 10 Jahren versuchten sich überlokale Zeitungen am Internetfernsehen — und stampften es irgendwann ein. Wieso springen nun lokale Zeitungen auf den Zug ohne Zugmaschine auf?
Und inhaltlich? Ein Interview mit einem Kürbis .
Aber wir haben nicht viel getrunken
Der Artikel, der auf ivz-online.de zum Tötungsdelikt in Ibbenbüren zeitnah erschienen ist, ist akzeptabel: Gut, die Straße und die oft gezeigte Hausnummer sind Informationen, die keinen Nachrichtenwert haben, sondern nur der Informationsgier von Schaulustigen dienlich ist. Aber ansonsten ist er angemessen sachlich.
Zu sachlich, meinte man wohl in der IVZ, und machte aus diesem Artikel für die Printausgabe eine reißerische Geschichte, die so gar nichts mehr mit seriöser Berichterstattung zu tun hat:
Es steht ein Streifenwagen am Bürgersteig. Vor einem Einfamilienhaus, schmuck und weiß. Der Wagen ist aus, ein Polizist steht in der Tür. Ein paar Meter weiter an der Ecke parkt Polizeiauto Nummer zwei. […] Das Haus am Kirchenesch, es ist ein Tatort. Hier ist am Dienstag — irgendwann früh morgens — eine Frau gestorben. Ihr Mann hat sie erschossen.
Das ist nicht die Sprache, in der seriöse Berichterstattung formuliert wird, das ist die Sprache von billigster Kriminalunterhaltung. Wer immer in diesem Drama die Chance gesehen hat, seinem Hobbyschriftstellertum zu frönen, er lag beeindruckend daneben: Es werden Dinge beschrieben, die in Bezug auf die eigentlichen Sachlage vollkommen nebensählich und nicht-berichterstattenswert sind: Die Anzahl der Streifenwagen, der Ort, wo sie geparkt werden, der Aufenthaltsort eines Polizeibeamten, der Straßenname, die überflüssig vage Zeitangabe, kurzum: Die gesamte überflüssige Dramatisierung des Geschehens.
Nach diesen Sätzen kommt der ursprüngliche Text wieder durch, aber dann wird wieder zur Effekthascherei gegriffen, die angesichts dessen, worüber geschrieben wird, geschmacklos verfehlt ist:
Gesicherte Tatsache ist: Die Waffe war legal im Haus, der Mann war — wie auch seine Frau — als Jäger aktiv. Gefallen ist ein Schuss. […] “Ich bin komplett überrascht”, sagt ein Nachbar. Er unterhält sich mit einem älteren Kollegen aus der Fastnacht Poststraße/Kirchenesch. “Er war gestern noch bei mir zu Hause”, erzählt einer der beiden. Sie saßen bei Federweißem und Bier (“aber wir haben nicht viel getrunken!”) zusammen und haben ein Bosselturnier vorbereitet.
Man könnte lachen über eine derartige Verfehlung, wenn der Kontext nicht so bitter wäre. Um es klar zu sagen: Der dramatisierte Nachbarschaftstratsch ist in dieser Form ist so geist- wie pietätlos. Die Zitate umfassen ungefähr die Hälfte der derart auftauchenden Sätze.
Es steht ein einziger Satz in diesem Artikel, der sachlich wirklich etwas erklärt:
Noch ist unklar, welches Drama sich zwischen der 49-jährigen Ärztin und ihrem Mann, einem 52-jährigen Kaufmann abgespielt hat.
Der Satz hätte als Berichterstattung auch ausgereicht. Nicht mal das Foto hätte es gebraucht. Aber damit kriegt man eben keine halbe Seite voll. Dafür braucht man Phantasie.
IVZ reagiert auf Kritik
Nachdem die IFI gestern erneut die IVZ kritisiert hat, reagiert heute die IVZ: Über eine Personalie der Stadt Ibbenbüren und die Kritik daran. Die Kritik an der IVZ ignoriert man bei der IVZ. Und auch bei den Äußerungen von Hagel kommt man nicht darauf, das irgendwie mal kritisch zu hinterfragen — gerade weil in seiner Position lokal Glaubwürdigkeit gefragt ist.
Hagel stellt es so dar, als sei seinerseits das Neue Deutschland als eine unter vielen Zeitungen von ihm mit seinem Artikel angeschrieben worden, womit es aus Leser Sicht als ein Zufall erscheint, das eben diese Zeitung den Artikel angenommen habe.
Dabei ist Hagel zumindest von 2003 bis 2010 regelmäßiger Autor der Zeitung Neues Deutschland gewesen. Anders herum schreibt der Chefredakteur des ND für Hagels Magazin. Er führt also 2007 ein Interview in Dessau-Roßlau und es kommt ihm erst nach dem Interview die Idee, dieses Interview auch im Neuen Deutschland unterzubringen?
Man hätte ja auch mal fragen können, wenn Hagel 2009 bei den Linken ausgetreten ist, ob das sein Text ist, der da im Dezember 2010 bei den Linken veröffentlicht wird — und wie das zusammen passt.
Das sind drei Aussagen, wo jeder kritische Journalist sofort nachhaken würde. Aus dem einfachen Grunde, dass kritische Journalisten schon aus Selbstschutz nicht alles glauben sollten, was ihnen erzählt wird.
Ausstehende Stellungnahmen
Die IFI beschwert sich heute, dass knapp eine Woche nach ihrer öffentlichen Kritik an IVZ und Bürgermeister Steingröver von deren Seite keine Reaktion gekommen ist. Auch die Veröffentlichung eines IFI-Leserbriefes steht noch aus. Die Betitelung des Artikels der IFI mit “Kartell des Schweigens” klingt vielleicht etwas nach einer Räuberpistole, aber im Kern ist die Beschwerde verständlich.
Wenn, wie die IFI berichtet, die IVZ bei den Betroffenen in Dessau-Roßlau angerufen hat, um die Richtigkeit der Darstellung der IFI abzuklären, kann man dies als ein Eingeständnis der IVZ ansehen, dass eine kritische Recherche dem Artikel über die Vorstellung Hagels gefehlt hat. Und insofern ist das Ausbleiben einer Reaktion auf die offene Kritik seitens der IVZ nur eines: Unprofessionell.
Vielleicht sollte man sich aber auch nur von der Vorstellung verabschieden, dass es sich bei Lokalzeitungen in Zeiten schwindender Leerschaft und geringer werdenden Werbeeinnahmen noch Platz für kritische Berichterstattung gibt. Aber dafür gibt es ja das Internet.
Online-Aktivitäten der Zeitungen
Es ist mal wieder an der Zeit, über den Tellerrand hinaus zu schauen und zu gucken, was andere lokal ausgerichtete Seiten in der Zwischenzeit so getrieben haben.
Bei der NOZ fällt mir immer noch auf, dass das Aussehen der Seite wesentlich besser ist als seine jahrelang vor sich hinsiechende Vorgängerversion. Die Navigationsleiste ist, wenn man sich einmal eingefunden hat, eine gute Orientierungshilfe. Allerdings platziert man immer noch viel zu viele Artikel auf der Startseite, die den Leser einfach erschlagen. Da heißt es Quantität statt Qualität. Von einer Online-Redaktion habe ich vor Jahren schon Flurfunk gehört, entweder erkenne oder finde ich nichts oder daran wird noch gewerkelt. Die NOZ baut wohl auf temporäre Blogs wie Karsten Baumanns WM-Blog, ein Twilight-Blog oder den Blog zur Maiwoche. Immerhin gibt es schon Artikel, die auf Blogs als Internetquellen verweisen. Das ist schon fortschrittlich, wenn man andere Zeitungsseiten betrachtet.
Das hauseigene Videoportal os1.tv erfreut sich guter Gesundheit und ist gerade 1 Jahr geworden. Herzlichen Glückwunsch von hier aus. Ich habe keine Ahnung, infwieweit os1.tv tatsächlich ein Fernsehsender ist, wie dort gerne behauptet wird, aber es gibt regelmäßige Beiträge, die auch am Flughafen Münster/Osnabrück ausgestrahlt werden. Erfreulicherweise wird man durch die Seite im Gegensatz zur Hauptseite nicht mit Werbung bombardiert und der Mut, nicht auf eine gänzlich weiße Seite zu bauen, sei auch mal herausgehoben.
Auch bei der Neuen Westfälischen aus Bielefeld fällt die Werbung auf, allerdings nicht sonderlich positiv: Flash-Banner, die in die Texte reinfallen — nein, sowas irritiert den Leser. Dass sich ab und an Unterseiten in neuen Fenstern öffnen ist für den Leser auch etwas seltsam. Auf eine Menüstruktur wie bei der NOZ hat man verzichtet, der Leser findet alle Links beim ersten Hinschauen. Allerdings sind die Betitelungen nicht immer geglückt und zuviel. Die Startseite der Zeitung hat als Aufmacher eine Bilderabfolge, was als Themenkonzentration ganz sinnvoll ist und auch ausreichend oft geändert wird. Vielleicht sollte man sich aber doch mal dafür erwärmen, daneben Text anzubieten statt einer weiteren grafischen Navigationsfläche, die viele gar nicht nutzen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, setzt die NW nicht auf ein Videoportal, sondern auf ihren Blogger Rouven Ridder: Der befüllt den Blogspot und den Bielefelder Westen.
Kritik muss sich die NW aber bei der Gestaltung gefallen lassen: Wieso heißt die Seite nw-news.de und nicht neue-westfaelische.de? Letzteres wäre wie eingängiger und die Zeitung selbst heißt auch nicht nw-news. Wenn man aber schon so verfährt, wieso heißt der Blog nicht NW-Blog und wieso ist nw-blog.de noch frei? Warum ist die Schrift der Texte so klein und nicht vergrößerbar? Rouvens Blogs sind der Idee nach entfaltungsfähig, aber schon die mikrige Schrift und der wenige Platz, den der Blog zur Verfügung hat, machen dem Leser die Navigation durchs Blogdickicht doch sehr schwer.
Kommen wir zur Heimatpostille ivz-online.de: Die Navigation der Seite überzeugt schlicht nicht. Sie ist so aufgebaut, dass man zu allen Seiten gleichschnell kommt, nicht so, dass man zu den begehrten Seiten schnell kommt. Auch ein direkte Links zum hauseigenen Videoportal mazztv.de und zu den hauseigenen Blogs fehlen auf der Startseite. An Texten finden sich auf der Startseite zu viele bundesweite Themen, die man so auf jeder zweiten Nachrichtenplattform findet. Auch sowas schreckt Leser ab. Thematisch fehlt die Konzentration auf die eigenen Qualitäten und stellt den Leser vor ein Durcheinander.
Was die reinen Internetaktivitäten betrifft: Es ist schon ein Kunststück, sein Videoportal Mazztv zu nennen und mazz.tv gar nicht zu besitzen. Das führt zwangsläufig zu Irritationen. Der Name ist ebenso unverständlich wie schwer merkbar: Wieso heißt das Projekt nicht IbbTV oder so? Schön ist allerdings die Konzentration auf lokale Themen. Auch die Video-Kolummne mit Henning Meyer-Veer ist fast schon Kult. Man führt auch Blogs, wie den Neuseeland-Blog, nur ist die Adresse viel zu lang. VIEL ZU LANG.
Resümee? Es entwickelt sich! Unterm Strich läuft nichts richtig schlecht bei den Zeitungen, wenn auch nicht so bahnbrechend, wie diese sich das denken. Als Leser wünscht man sich ab und an, sie würden nicht versuchen, auf jeder Hochzeit zu tanzen und ein wenig mehr ihre Lokalkompetenz nach vorne schieben.
Die Zeitung, die nicht genannt werden darf
Ich habe einen interessanten Anruf von der Lokalzeitung erhalten, der ich diesen Blogartikel geschickt habe.
Lokalblatt: Hallo. Wir haben da noch ein, zwei Sachen zu ihrem Artikel.
Ich: Aha.
Lokalblatt: Sie beziehen sich da auch auf die Münstersche Zeitung. Wir würden das gerne rausnehmen.
Ich: ???
Lokalblatt: Die kriegen wir hier ja nicht. Das haben unsere Leser nicht gelesen.
Ich: Steht alles im Internet.
Lokalblatt: Ja, nee. Also, wir haben das schon mal für Sie umgeschrieben, dass das alles rausfällt.
Ich: Dann möchte ich nicht, dass das veröffentlicht wird.
Lokalblatt: Okaaaaaaaaaaaay?!!
Lokalblatt: Ja, dann tschüß.
Ich: Tschüß.
Das, was da rausfällt, wozu man auch nur noch mein ‘Okay’ haben wollte, müsste ungefähr der halbe Artikel sein und würde einen ganz anderen Eindruck beim Leser erwecken, da ich das Übriggebliebene schon geschrieben habe. Und das nur, weil dem Blatt der Begriff Münstersche Zeitung nicht passt. Nee, danke.