Metrickz hat schon wieder was Neues und bringt mit Kamikaze am 29. April gleich eine ganze EP auf den Markt. Durch die Stadt reicht allerdings in seiner allmählich nervenden und kritikfreien Selbststilisierung nicht an den Vorgänger heran.
Der Konsul von Bangladesh
Anfang der 1970er Jahre stand in der Kanalstraße 13 in Ibbenbüren ein Haus, das abbruchreif war. Man nannte es das Bangladesh. Viele Jugendliche tummelten sich in diesem unbewohnten Haus, weil es keinen Jugendtreff für sie in der Innenstadt gab.
Irgendwann tauchte ein Mann aus Berlin im Bangladesh auf, der sich Konsul von Bangladesh und Che nannte. Mit richtigem Namen hieß er Hugo Günter Lachmund. Im Konsulat sollen während seiner Anwesenheit Drogen wie LSD verkauft worden sein.
Lachmund stammte aus Thüringen, ließ sich in Wuppertal zum Bäcker ausbilden und war als Schiffskoch zur See gefahren. Er hatte in Deutschland seinen Pass verloren, dieser tauchte allerdings in einer Jacke einer Person wieder auf, die in Berlin überfahren wurde und unkenntlich entstellt wurde. Daraufhin erklärte man Lachmund für tot, was dieser aber erst nach seiner Wiederankunft in Deutschland erfuhr.
Nun ging er nach Freiburg und machte dort angeblich einen Magisterabschluss in Germanistik, holte aber sein Zeugnis nie ab. Danach ging er nach Ibbenbüren, wonach er als Koch im besetzten Tommy-Weißbecker-Haus in der Kreuzberger Wilhelmstraße arbeitete. Offenbar hat er in Berlin erzählt, er habe im Münsterland eine Hilfsorganisation für Bangladesh gegründet.
Lachmund starb 2002, nachdem er den Anspruch auf Sozialhilfe verlor und in Folge dessen ein lebenswichtiges Blutverdünnungsmittel nicht mehr beziehen konnte, völlig verarmt in Berlin auf einer Parkbank.
Mehr im Wiki: http://wiki.ibbtown.com/Konsulat
Pufftown
Ortskenntnis ist eine Zier, doch es geht auch ohne ihr. Natürlich geht es in der aktuellen Puff-Diskussion entgegen der Darstellung der IVZ nicht um ein Freudenhaus in Schierloh, sondern in Langewiese. Und ein Gerücht würde ich das auch nicht gerade nennen. Aber sei’s drum.
Diana’s Haus hatte vorher seinen Platz in Osnabrück, in letzter Zeit war in Langewiese aber wohl eher tote Hose. Und die Lustgänger machen dafür auch einen Grund aus:
die bewohner gehen auf die strasse mit videocamera und fotoaparat also ich geh bestimmt nicht hin
Verwunderlich ist allerdings, dass seitens der Stadt erklärt wird, es seien keine Bordelle in Ibbenbüren angemeldet. Mitunter scheint es in der Tat zu Wohnungsprostitution zu gehören, was in Ibbenbüren so abgeht. Und anscheinend muss man die nicht anmelden.
Beim Haus Laura hätte ich aber auf was anderes getippt.
Neu im Bücherschrank (66): Louis Begley — Lügen in Zeiten des Krieges
So langsam ostert es wieder, zumindest die bunten Parteiplakate säumen wieder die Laternenpfäle. Da ich gerade für’s Wiki die Nazizeit Ibbenbürens erarbeite, passt dieser Schinken gut rein:
Das Buch habe ich 1996 gelesen, und kann das nur unterstreichen, was ich 2008 schrieb:
Ein Buch, das mir in grausiger Erinnerung bleibt wegen der Szene mit dem Kleinkind. Beschreibt schlicht die Ausgeliefertheit gegenüber dem Terror.
20 Jahre Donots-Konzert in der Scheune
BGH kassiert Abgabebeschluss des AG Ibbenbüren
Der Bundesgerichtshof hat im März einen Abgabebeschluss des Amtsgerichtes Ibbenbüren aufgehoben. In einer Strafsache wegen sexuellen Missbrachs widerstadsunfähiger Personen wollte das Amtsgericht den Fall an das Amtsgericht Berlin, wo der Beschuldigte neuerdings seinen Wohnsitz hat, abgeben. Dieses wurde abgelehnt.
Metrickz — Farbenmeer
Der zweite Song aus der EP Kamikaze von Metrickz ist raus und wirkt schon mal besser. Musik und Video sind sehr gelungen, Metrickz arbeitet an seiner Singstimme, textlich ist es ziemlich flach, aber sicherlich zielgruppenkonform: