Neu im Bücherschrank (59): Bastian Sick — Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod

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Bei den Deutschen ist ja die Lehrerkrankheit stark ver­bre­it­et, d.h. der Drang, jeden sprach­lichen Fehler im Gespräch belehrend verbessern zu wollen, anstatt die Leute ein­fach mal labern zu lassen. Genau darunter lei­det auch dieser Best­seller von Bas­t­ian Sick.

Zum Beispiel, wenn es zum die alt­bekan­nte Diskus­sion darüber geht, ob es Es macht Sinn hieße oder doch eher Es ergibt Sinn. Sick belehrt, erstere Form sei eine Über­tra­gung aus dem Englis­chen und schon daher eine Unsitte. Es stimmt nur nicht, dass dies eine der­ar­tige Über­tra­gung sei, diese Redeweise ist schon lang verbreitet.

So unge­fähr funk­tion­iert der ganze Schmök­er — oder eben nicht. Möge der kün­ftige Leser sein Urteil selb­st bilden.

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Die Bezahlschranke der NOZ

Jet­zt hat auch die Neue Osnabrück­er Zeitung eine Art Bezahlschranke, die man nach eigen­er Darstel­lung durch Abschließen von Dig­i­ta­l­A­bos über­windet. 10 Artikel kann man for­t­an direkt und kosten­los lesen, danach soll man sich anmelden und kann weit­ere 10 Artikel kosten­los lesen. Die Ange­bote sind preis­lich dur­chaus attrak­tiv. Alter­na­tiv kann man aber auch ein­fach die Cook­ies der NOZ löschen und schranken­los lesen wie bisher.

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Warum die NOZ weiterhin ein Abo ohne Digital-Zugang hat

Ein wenig wun­dern durfte man sich (heute in der gedruck­ten Ver­sion, gestern online) ja schon, dass die IVZ einen frei zugänglichen Artikel der NOZ vom Mon­tag übern­immt, ihn dann aber min­i­malst umschreibt. Aber sei’s drum. Es ist halt manch­mal inter­es­san­ter, was die NOZ so schreibt.

Wie zum Beispiel das, was die Redak­tion der NOZ ger­ade zu ihrem neuen Abo-Mod­ell schreibt. Inzwis­chen soll man für Artikel der NOZ über Abos online Geld zahlen. Diese Abos sind nicht von einem Zeitungs-Abon­nement abhängig. Man kann also nur die gedruck­te Zeitung bestellen oder nur ein Online-Abo, wahlweise für Smart­phone oder Com­put­er. Das ist genau das Gebühren­mod­ell, was einige Kun­den der IVZ sich gewün­scht hatten.

Seit­ens der IVZ hat­te man damals gemeint:

Wür­den wir aber unser Print­pro­dukt durch ein zusät­zlich­es Dig­i­ta­lange­bot schwächen – und das würde ohne Zweifel passieren -, dann kön­nten wir unseren Inserenten/Werbekunden kein ver­lässlich­es Ange­bot mehr machen; heißt: Die Reich­weite der Tageszeitung würde sinken und damit auch die Attrak­tiv­ität der Wer­bung in ihr. 

Und da über­rascht die Stel­lung­nahme der NOZ dann doch etwas, wenn man begrün­det, weswe­gen man ger­ade keine Kop­plung von gedruck­tem und Online-Abon­nement anbietet:

wir hät­ten gerne für alle Zeitungsabon­nen­ten den kosten­losen Zugriff ermöglicht.

Lei­der haben wir uns steuer­lichen Grün­den anders entschei­den müssen: Während die Zeitung nur ein­er Umsatzs­teuer von sieben Prozent unter­liegt gilt für dig­i­tale Pro­duk­te der Regel­satz von 19 Prozent. Das hätte für uns bedeutet, dass wir bei ein­er kosten­losen Zugabe zum Zeitungsabon­nement möglicher­weise etwa ein Vier­tel unser­er gesamten Erlöse aus dem Zeitungsverkauf mit 19 Prozent MwSt. hät­ten bele­gen müssen. Um dieses Risiko deut­lich zu ver­ringern, müssen Abon­nen­ten sich jet­zt bewusst für das Web-Abo zum eher sym­bol­is­chen Preis von einem Euro entschei­den und alle reinen Zeitungsabon­nements unter­liegen weit­er­hin dem ermäßigten Steuersatz.

Bei einem Abo-Preis der gedruck­ten Zeitung von stolzen 33,90€ ist die Rede von einem sym­bol­is­chen Preis, den ein Dig­i­ta­l­abo im gün­stig­sten Fall zusät­zlich kostet, allerd­ings so eine Sache.

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Die Geistertoilette

Ja, da hat das Inter­net nach dem Slo­gan Biele­feld gibt es nicht wohl eine zweite mys­ter­iöse Geschichte erschaf­fen: Die Geis­ter­toi­lette von Langewiese.

ich wollte fra­gen ob ihr was von der geistertoilette/bad schon­mal gehört habt . soll ein öffentlich­es klo sein und es wurde damals dort ein jugendlich­er in den 70ern umge­bracht . seit­dem sollen dort auf toi­lette immer mehr men­schen ver­schwinden , die nie wieder gese­hen wer­den ! dazu kommt , das forschun­gen ergeben haben das es wirk­lich dort immer käl­ter als woan­ders ist . schon mys­ter­iös alles . kommt jemand aus der gegend und ken­nt die geschichte ?

Also, ich kenn zwar einige Leute, bei denen ich dachte, die wer­den wohl nie wieder vom Klo run­terkom­men, aber weit­er sind meine Nach­forschun­gen dann auch nie gegan­gen. Und käl­ter als ander­swo iss­es doch auch nicht in Langewiese, oder? Oder???

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Bi us … de Goest up de Schiethuus

Heb je dat gehoort?
In Langewi­eschke is en Schi­ethu­us met en Goest up, hei maakt Gedru­us. Waor kann dat sin? Ik ken keene Schi­ethu­us in Lang­wi­eschke vör all Lüür. Aww­er dat kan auk de Piel­er an de Bres­lauer Stroate sin, an de speelplats. Daor is keen Reklaam dran gewest siet 40 Jaohr.
Vil­licht is dat de Schi­ethu­us… Aww­er Moord en Doot­slag was niet in Langewi­eschke uter wenn de Schin­ner up miene Hoff unner de Swiene kümmt.
De Schin­ner was vor dag en dau daor. Da weer´n auk veel Gedru­us up de Hoff. Vil­licht meen de Lüür dat, met die Gedru­us up de Goest van de Schiethuus.
Ik moet nu auk up de Schi­ethu­us, vil­licht is daor auk en Goest!

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Shore, Stein, Papier

Auf Youtube sollte man sich diese Video-Rei­he mit $ick und seinen

Erzäh­lun­gen aus einem Leben inmit­ten von Früh­stücks­blech und Affen, Koka­rausch und Wahn, Beschaf­fungskrim­i­nal­ität und Dro­gen­deals, Knastschlägerei und Flucht.…

nicht ent­ge­hen lassen:

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Neu im Bücherschrank (60): Benjamin von Stuckrad-Barre — Soloalbum

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Debütro­man des heuti­gen Axel-Springer-Hof­schreibers Stuck­rad-Barre. Eigentlich ist das Ding auch nur bis hin zu grafis­chen Ele­menten, sagen wir mal, stark an Nick Horn­bys High Fideli­ty angelehnt. Und selb­st let­zteres ist eher ein selb­st­ge­fäl­liger Pop­kul­turschinken, der koser­v­a­tiv­er nicht hätte wer­den kön­nen. Immer­hin gibt es in Soloal­bum eine ganz nette Stelle über Talk-Shows, der Rest geht unter.

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