Eine neue Zeitform hat man da eingefangen, den Facebook-Präsens. Er beschreibt das ohne kritiklose uns zeitunabhängige, also als ob niemand anders auch kritisch sein könne, Vertratschen von Facebook-Gerüchten.
Dieses Mal wird darauf hingewiesen, dass irgendjemand irgendwelche Gerüchte über das Aasee-Bad auf Facebook geschrieben hat. Wahnsinn. Aufgerundet 50 Leute, also auf 50 aufgerundet, minus diejenigen, die sich nicht negativ äußern, jedenfalls 50, sonst wäre ja der Artikel albern.
Immerhin ist die Kritik wohl wahrgenommen worden, so dass beim abermals beschriebenen Umfrage-Werkzeug der Internetpräsenz, über das weiterhin jeder x‑beliebig oft abstimmen darf, darauf hingewiesen wird, die Abstimmung, an der nun nur noch Stimmen, keine Menschen mehr teilnehmen, sei nicht repräsentativ. Ja, nicht nur das, sie ist nicht seriös, darauf sollte man eher hinweisen.
Aber wem will man das erzählen? Wie seriös ist denn eine Zeitung, bei der vor Veröffentlichung nicht mehr gegengelesen wird, die derart Gerüchte verbreitet, und die eben nicht vor Veröffentlichung alle am Thema direkt beteiligten Seiten anhört, wie man sich andernorts vor Kurzem noch auf die Fahnen schrieb?
Ohne Digitalangebot sei man nicht überlebensfähig, sagte der IVD-Geschäftsführer Recker Industriellen letzte Woche. Denen gab er auch mit auf den Weg, vor dem Internet keine Angst zu haben. Das mit der Seriosität ist da wohl händelbarer.
9 Uhr 30
Man meinte, wie jetzt im betreffenden Artikel zu lesen ist, dann doch die Facebook-Präsenz.