Fälschlicherweise wird dieses Büchlein gerne Immanuel Kant zugeschrieben, wie der Verlag, der diese Ausgabe herausgebracht hat, es auch tut. Es stammt aber von Gustav Teichmüller und handelt von Kant, der in den Himmel kommt, dort mit seinen philosophischen Kollegen in Dispute kommt, alle samt und sonders verliert, und beschließt wieder auf die Erde zu gehen, um unsterblich zu sein. Harmloser Quatsch, der Werk und Wirkung Kants nicht gerecht wird.
Was der Carpendale schon wußte…
Stefan Holtkötter — Landgericht
An Münsterland-Krimis gibt es ja inzwischen eine Vielzahl. Auch der geborene Münsterländer und Wahl-Berliner Stefan Holtkötter möchte in diesem Fahrwasser mitschwimmen: Ein Student wird auf dem Bahnhof der fiktiven münsterländischen Stadt Gertenbeck zusammengeschlagen und getötet. Es kommt zur Gerichtsverhandlung. Doch Zweifel an den vermuteten Tätern wachsen und so wird die Geschichte aus der Sicht des Opfers und des zuständigen Kriminalkommissars aufgearbeitet.
Die Geschichte ist sprachlich nicht schlecht erzählt, krankt allerdings an fehlender Spannung und ausbleibendem Tiefgang, den vorhersehbaren Wendungen und der unverständlichen Auflösung. Man hätte auch die Ortsnamen an Trier anpassen können und es einen Trierer-Land-Krimi betiteln können. Ein Formatkrimi wie ein durchschnittlicher Tatort.
Ein Interview mit dem Autor gibt es bei litBorken. Und wem’s gefällt: Im September kommt der nächste Krimi des Autors.
Sabine Schulze Gronover — Todgeweiht im Münsterland
Ja, Sie ahnen es schon, wir sind bei der Trash-Literatur unter den Münsterlandkrimis gelandet:
Todgeweiht im Münsterland ist die wirre, logikstrotzende Geschichte um einen Lektor, dem eine Dahergelaufene zuraunt, er werde gleich sterben, was er vertrauensvoll hinterherrendend erst einmal glaubt, dann wird er fast erschossen, was seine Begleitung belustigend findet, und eine Familienmordgeschichte gilt es auch noch zu lösen. Das allesamt ist albern, metaphernüberladen („Der einzige Ausgang war uns versperrt. Es gab noch zwei völlig verstaubte kleine Fenster, die höhninsch auf uns herabzublicken schienen, denn mit gefesselten Händen gab es keine Möglichkeit, diese Oberlichter zu erreichen.“) geschrieben und nimmt sich zu ernst, als dass es als Trash schon wieder gut wäre. Und das Münsterland wird auch nur namedroppend verwendet. Naja, immerhin wird hier nicht versucht, fernsehformatig für Unterhaltung zu sorgen.
Allerdings fehlt der Autorin genau das, was dem Roman (Leseprobe) fehlt: Ein vernünftiger Lektor.
Kostenlose Alternativprogramme
Sowohl durch den PRISM-Skandal, den die USA gerade hat, als auch die Enthüllung von Sascha Pallenberg gestern, dass das Program Adblock Plus durch die Hintertür gezielt Werbung einstreuen will, kommt wieder einmal die Frage nach unbeschwerteren Alternativen zu den gängigen Markenprodukten auf. Eine kleine Auflistung:
Betriebssystem
Wer nicht ewig an Windows hängen will, und damit von dessen Preisen für neue Windows-Distributionen, der sollte sich einmal die Linux-Variante Ubuntu anschauen. Ubuntu ist inzwischen sehr einfach gehalten, beinhaltet diverse Alternativprogramme zu von Windows her bekannten Programmen, lässt sich einfach installieren und das alleine, neben einer Windows-Installation und innerhalb einer Windows-Installation durch Wubi.
Bildbearbeitungsprogramm
Für viele kleinere Aufgaben reicht das Programm Gimp.
Bilderdienst
Es gibt eine ganz interessante, Datenschutz sicherere Alternative zu Instagram und zwar das Berliner Start-Up Eyeem.com.
E‑Mail
Von Googles E‑Mail-Dienst ist eigentlich abzuraten, nur wenigen Menschen, die unheimlich viele E‑Mails bekommen, ist dieser Dienst ein echter Mehrwert. Die Alternativen sind z.B. GMX, Freemail und Web.de, sowie das kostenlose E‑Mailprogramm Thunderbird .
Feedreader
Da der Google Reader gerade die Fliege macht, sei empfohlen, sich bei den Alternativen umzusehen: Feedly, theoldreader, commafeed. Die Programme tun sich nicht viel, da kommt es eher auf den persönlichen Geschmack an.
Internetseite/ Blog
Sowohl als Internetseite, als auch als Blog oder Content-Management-System für diverse Benutzer lässt sich WordPress.com benutzen. Man kann die Software auch selbst installieren, was nicht sonderlich schwer, aber etwas aufwändiger ist. Eine an WordPress angelehnte Software, die im Gegensatz zu WordPress aber keine Datenbank verwendet, ist FlatPress.
Lokalnachrichten
Die IVZ macht Anfang Juli den Bezahlvorhang hoch und wird dann nur noch von Abonnenten zu lesen sein, unter news.ibbtown.com gibt es allerdings eine Übersicht diverser anderer Nachrichtenquellen aus Ibbenbüren. [ Anmerkung: Die Seite wird von mir betrieben. ]
Mikroblogging
Eine Alternative zu Twitter ist app.net, das allerdings in seiner Vollversion kostenpflichtig, deswegen aber auch werbefrei ist. Man kann sich allerdings auch einladen lassen und dann bis zu 40 Leuten folgen.
Portable Apps
Diverse kostenlose Programme in einem großen Paket, ohne dass dieses fest unter Windows installiert werden muss, gibt es unter PortableApps.com.
Suchmaschine
Ziemlich gut als Google- und Bing-Ersatz funktionieren Startpage.com und Duckduckgo.com, wobei letzteres noch weniger Werbung anzeigt als ersteres. Ganz kommt man nicht um die Google-Suche herum, aber Google weniger zu verwenden ist auch schon mal schön.
Werbungsunterdrücker
Wer nach dem Bericht von Sascha Pallenberg nicht mehr Adblock Plus verwenden möchte, weil dieser Dienst Werbung durch die Hintertür einschleust, der kann auf Adblock edge oder Adblock light für Firefox oder Adblock für Chrome/Chromium/Iron umsteigen. Die genannten Browser sind allesamt Alternativen zum Internet Explorer und auch allesamt als portable Version unter Windows installierbar. Auf dem Smartphone können Android-Nutzer, die einen Root-Zugriff haben das Tool AdAway verwenden.
Alfred Bekker — Der Teufel von Münster
Ich bin doch einigermaßen positiv überrascht von dieser Mischung aus Regionalkrimi und Mysterygeschichte. Bekker schreibt spannend und unterhaltsam, und mit dem Lokalkolorit ist Bekker auch gut dabei. Dabei fällt die psychologische Seite etwas lasch aus, einige Logikbrüche sind zu verzeichnen, der Kommissar ist erstaunlich limitiert und zum Ende geht der Geschichte die Luft aus. Aber bis dahin wird man gut unterhalten. Nur wieso das Buch “Der Teufel von Münster” heißt, ist mir nicht klar geworden.
Zur Geschichte: Kommissar und Kriminalpsychologin untersuchen eine Mordserie zwischen Telgte, Ladbergen und Kattenvenne. Als ob das noch nicht skuril genug wäre, bekommen sie Unterstützung von einem ihrer Patienten, der sich für eine Sagengestalt hält. Allerdings scheint er ab und an mehr zu sehen als die Ermittler.