Fremdstadthysterie

Ams­ter­dam ist immer eine Reise wert, das sage ich Ihnen mal. Ist eigentlich egal, wie das Wet­ter ist, ich mag es selb­st bei Regen durch die Straßen zu flanieren, über die Gracht­en, an der Ams­tel ent­lang, alles ist so her­rlich entspan­nt. Nur einen Fehler soll­ten Sie nicht machen: Ihre Holde mitnehmen.

Men­sch, was war die wieder am Zetern: Die Bürg­er­steige wären unbege­hbar, man würde dauernd über Fahrräder stolpern, die Fahrrad­fahrer hät­ten keine Helme auf, wo gäb’s denn sowas. Der Regen fiele schiefer als zuhause und da fahren Straßen­bah­nen! STRASSENBAHNEN! Keine Hys­terie, die ihr nicht spon­tan einen Trip ver­passt hätte.

Nicht mal das Ali­cia-Keyes-Konz­ert am Abend konnste so genießen. Da habe ich mir hin­ter­her dann ein Spässken gemacht. Sind wir noch so inne Kneipe und ich so zum Bar­keep­er, er solle ihr mal ein Drom­melsch ein­schenken. Bier kön­nen die Hol­län­der ja, da gibt’s nix. Heineken ist kalt sehr erfrischend, und Grolsch echt leck­er für ein Indus­triebier. Nur Drom­melsch, das ist so als wür­den Sie einem Frem­den vom deutschen Bier vorschwär­men und set­zen Ihm dann ein Köpi vor. Oder ein Pader­borner. Oder ein Osnabrück­er. Geht gar nicht. Der Jan­t­je guckt mich auch an, als ob ich ihn vereimern wollte und ich aber so, nee, das soll so, gebe ihm einen 20er und er macht sich auf zum Büd­chen, eine Dose holen.

Men­sch, was kon­nte ich auf ein­mal das Gefluche mein­er Hold­en genießen, die an ihrer abge­s­tande­nen Plörre nippte, während ich mein küh­les Grolsch die Kehle run­ter­gleit­en ließ. Unbezahlbar. Jet­zt muss ich aber weit­er, da warten noch, Sie wis­sen schon, ein paar Fre­unde auf mich,

Grolsch

ihr Philibb

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