Parallelwelt Sparkasse

Susi hat let­ztens Post von der Sparkasse bekom­men. Sie sollte doch mal drin­gend vor­beikom­men für ein Beratungs­ge­spräch. Nun hat­te Susi kein­er­lei Ahnung was das sollte, aber da es dringlich sein sollte, wollte sie sich nicht davor drücken.

Also stiefelte sie in die Sparkasse zum Kun­den­ber­ater. Der begrüßte sie fre­undlich, ließ sie Platz nehmen und fuhr seinen Com­put­er hoch. Ob sie denn schon an irgendwelche zusät­zlichen Anlagemöglichkeit­en gedacht hätte. Hat­te Susi nicht. Schließlich war Susi ger­ade im Refendari­at auf dem Weg zur Grundschullehrerin.

Dann schaute er in seinem Com­put­er, scan­nte mit seinen Augen fix die Kon­tenstände von Susi bei der Bank durch und meinte leicht tadelnd

Na, für ihr Alter haben Sie aber ver­dammt wenig Geld angespart.

Irgend­wie kann man sich bei der Sparkasse wohl nicht vorstellen, dass man als Ref­er­en­darin nur 800€ vom Staat bekommt, von denen ein winziger Betrag zum Leben übrig bleibt. Aus der Sicht eines Sparkasse­nangestell­ten ist es wohl dumm, Grund­schullehrerin zu wer­den. Dann kriegt man ja nie im Leben die Kohle zusam­men, die nor­male Leute so zusam­men kriegen. Aber so ist das wohl bei Leuten, die sich dem Prof­it ver­schrieben haben: Dass es Leute gibt, die nicht einzig nach Prof­it streben, ist ihnen unbe­grei­flich, das ist doch dumm.

Es stimmt nur etwas trau­rig, dass diejeni­gen, die wichtige Auf­gaben erledi­gen, welche für diese Gesellschaft als sozialer Gemein­schaft grundle­gend sind, von den Prof­i­teuren der Finanzwelt her­ablassend behan­delt werden.

Also, wenn Sie mal wieder eine Par­al­lel­welt besuchen möcht­en, holen Sie sich doch einen Ter­min bei der Sparkasse.

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Ehrensenf-Interview mit Tom Gaebel

Ehrensenf ist ein Inter­net-Video-Pro­gramm, dass durch die Zeit mit Katrin Bauen­freind zu Bekan­ntheit gelangte. Inzwis­chen ist es inter­es­sant, nur sofern die Gäste inter­es­sant sind, aber sowas ist bei Vide­o­for­mat­en eh immer so eine Sache. Hier mal ein Prom­senf-Inter­view mit Tom Gaebel: 

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Steingröver in der Kritik nach unglücklicher Personalentscheidung

Kurz nach Ostern haben sich offen­bar Bürg­er­meis­ter Ste­in­gröver und die IVZ noch selb­st ein Ei ins Nest gelegt:

Für die IFI ist die Beset­zung mit André Hagel als Öffentlichkeit­sar­beit­er der Stadt Ibben­büren eine krasse Fehlentschei­dung und ein “Schlag ins Gesicht” von Ibben­bürens Part­ner­stadt Dessau-Roßlau. Der ehe­ma­lige Ibben­büren­er Bürg­er­meis­ter Heinz Unland hat­te die Per­son­alentschei­dung beim Ibben­büren­er Wirtschafts­früh­stück offen angeprangert. Zudem kri­tisiert die Wäh­lervere­ini­gung die Berichter­atat­tung der Ibben­büren­er Volk­szeitung. Peter Hein­rich­mann von der IVZ hat­te die Wort­mel­dung Unlands polemisch als „argu­men­ta­tiv kaum nachvol­lziehbar“ beze­ich­net, ohne auf die Idee gekom­men zu sein, bei Unland selb­st zwecks besseren Ver­ständ­niss­es nachzufra­gen. Ver­ant­wortlich­er, kri­tis­ch­er Jour­nal­is­mus sieht anders aus.

Denn die Kri­tik Unlands an der Per­son­alie Hagels ist im Gegen­teil sehr leicht ver­ständlich: Hagel hat­te ein Inter­view mit dem Ober­bürg­er­meis­ter Koschig und dem Super­in­ten­den­ten Jür­gen Tobies der Part­ner­stadt Dessau-Roßlau in der Zeitung Neues Deutsch­land veröf­fentlicht, deren Besitz von der SED über die PDS zur Linken weit­erg­ere­icht wurde.

Nach deren Bekun­den hat sich André Hagel unter Hin­weis auf die Städtepart­ner­schaft mit Ibben­büren das Ver­trauen erschlichen. Er hat es geschafft, diese bei­den zu einem Gespräch zu bit­ten, wozu diese nur im Hin­blick auf die beste­hende funk­tion­ierende Städtepart­ner­schaft bere­it waren. 

so die Ifi.

Dem Jour­nal­is­ten Hagel dürfte klar gewe­sen sein, dass den Inter­viewten eine Veröf­fentlichung in dieser Zeitung auf Grund des heiklen poli­tis­chen Hin­ter­grunds erk­lärungswert gewe­sen ist. 

Insofern wäre die Per­son­alentschei­dung Ste­in­grövers — gelinde gesagt — unglück­lich. Aber ich denke mal, dass das nicht das let­zte Wort in dieser Sache ist.

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wm-tv: Erkennungssiegel für münsterländische Produkte

Und noch ein Fernse­hab­spielir­gend­wied­ing, das über Regionales im Kreis Ste­in­furt bericht­en möchte, das kann ja heit­er wer­den: wm.tv kommt aus Bocholt, hat standes­gemäß natür­lich nicht die Domain wm.tv, son­dern wmtv-online.de. Immer­hin die Mod­er­a­tion geht sprechtech­nisch gut mit dem Zuschauer um

aber dass ein solch­er Beitrag mal kri­tisch daher kommt, das ist wohl noch Zukun­ftsmusik. Eine Region­alkennze­ich­nung sagt über Qual­ität schließlich noch gar nichts aus. Und wenn es dann mal einen Lebens­mit­tel­skan­dal gibt, nimmt so eine Kennze­ich­nung dann nicht gle­ich alle so gekennze­ich­neten Pro­duk­te mit in Geisel­haft? Mal sehen, wie das weitergeht. 

Zukun­ftsmusik sind wohl auch noch diese regionalen Fernseh­por­tale. Bevor die nicht alle auf Handy ver­schickt wer­den kön­nen, brin­gen die vielle­icht etwas Erfahrungsam­meln mit anderen Medi­en, aber keinen wirtschaftlichen Mehrwert. 

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Ausstehende Stellungnahmen

Die IFI beschw­ert sich heute, dass knapp eine Woche nach ihrer öffentlichen Kri­tik an IVZ und Bürg­er­meis­ter Ste­in­gröver von deren Seite keine Reak­tion gekom­men ist. Auch die Veröf­fentlichung eines IFI-Leser­briefes ste­ht noch aus. Die Betitelung des Artikels der IFI mit “Kartell des Schweigens” klingt vielle­icht etwas nach ein­er Räu­ber­pis­tole, aber im Kern ist die Beschw­erde verständlich.

Wenn, wie die IFI berichtet, die IVZ bei den Betrof­fe­nen in Dessau-Roßlau angerufen hat, um die Richtigkeit der Darstel­lung der IFI abzuk­lären, kann man dies als ein Eingeständ­nis der IVZ anse­hen, dass eine kri­tis­che Recherche dem Artikel über die Vorstel­lung Hagels gefehlt hat. Und insofern ist das Aus­bleiben ein­er Reak­tion auf die offene Kri­tik seit­ens der IVZ nur eines: Unprofessionell.

Vielle­icht sollte man sich aber auch nur von der Vorstel­lung ver­ab­schieden, dass es sich bei Lokalzeitun­gen in Zeit­en schwinden­der Leer­schaft und geringer wer­den­den Wer­beein­nah­men noch Platz für kri­tis­che Berichter­stat­tung gibt. Aber dafür gibt es ja das Internet.

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IVZ reagiert auf Kritik

Nach­dem die IFI gestern erneut die IVZ kri­tisiert hat, reagiert heute die IVZ: Über eine Per­son­alie der Stadt Ibben­büren und die Kri­tik daran. Die Kri­tik an der IVZ ignori­ert man bei der IVZ. Und auch bei den Äußerun­gen von Hagel kommt man nicht darauf, das irgend­wie mal kri­tisch zu hin­ter­fra­gen — ger­ade weil in sein­er Posi­tion lokal Glaub­würdigkeit gefragt ist. 

Hagel stellt es so dar, als sei sein­er­seits das Neue Deutsch­land als eine unter vie­len Zeitun­gen von ihm mit seinem Artikel angeschrieben wor­den, wom­it es aus Leser Sicht als ein Zufall erscheint, das eben diese Zeitung den Artikel angenom­men habe. 

Dabei ist Hagel zumin­d­est von 2003 bis 2010 regelmäßiger Autor der Zeitung Neues Deutsch­land gewe­sen. Anders herum schreibt der Chefredak­teur des ND für Hagels Mag­a­zin. Er führt also 2007 ein Inter­view in Dessau-Roßlau und es kommt ihm erst nach dem Inter­view die Idee, dieses Inter­view auch im Neuen Deutsch­land unterzubringen?

Man hätte ja auch mal fra­gen kön­nen, wenn Hagel 2009 bei den Linken aus­ge­treten ist, ob das sein Text ist, der da im Dezem­ber 2010 bei den Linken veröf­fentlicht wird — und wie das zusam­men passt.

Das sind drei Aus­sagen, wo jed­er kri­tis­che Jour­nal­ist sofort nach­hak­en würde. Aus dem ein­fachen Grunde, dass kri­tis­che Jour­nal­is­ten schon aus Selb­stschutz nicht alles glauben soll­ten, was ihnen erzählt wird.

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