Denn sie wissen nicht, was sie tun

POPCORN! Die IVZ möchte sich heute in per­sona des Chefredak­teurs und des Ver­lagsleit­ers ordentlich auf die Schul­ter klopfen:

Nach unser­er Berichter­stat­tung über die Verge­wal­ti­gung ein­er 79-Jähri­gen auf dem Fried­hof in Ibben­büren am ver­gan­genen Son­ntag­mor­gen hat es von den Nutzern unser­er Online-Pro­duk­te und Lesern der Zeitung Kri­tik gegeben, weil wir die Herkun­ft des 40-jähri­gen Täters – anders als andere Medi­en – nicht genan­nt haben. 

[…]

Nach einge­hen­der, inten­siv­er Diskus­sion in unser­er Lokalredak­tion haben wir uns dazu entsch­ieden, die Herkun­ft des Täters nicht zu nen­nen, auch wenn sie im Presse­por­tal der Polizei zu dieser Straftat genan­nt war. Wir sind uns dur­chaus im Klaren, dass diese Verkürzung der Mit­teilung von einem Teil der Leser­schaft als Bevor­mundung inter­pretiert wer­den kann. Wir haben uns aber bei unser­er Entschei­dung vom Pressekodex des Deutschen Presser­ats leit­en lassen.

Wie hero­isch, anders als andere Medi­en hat sich die IVZ an ethis­che Maßstäbe gehal­ten. Stimmt nur nicht, wie Peter W. auf der Seite der IVZ richtigstellt:

Wer die ganze Zeitung liest, kon­nte doch im Teil “West­falen” der gle­ichen Aus­gabe die Herkun­ft des Täters lesen.

Es sei dazu gesagt: Der Artikel im Teil “West­falen” wurde vom zuständi­gen IVZ-Redak­teur geschrieben. Auch online hat die IVZ sehr wohl die Herkun­ft veröffentlicht.

Die IVZ hat das The­ma der Herkun­ft des mut­maßlichen Täters nicht ver­schwiegen, sie hat es bre­it­ge­treten.

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Bürgerwehrexperte

POPCORN! Ein­er der Miterfind­er der Ibben­büren­er Ter­rorzelle hat übri­gens wieder was raus­ge­fun­den, und zwar, dass sich im Mün­ster­land Bürg­er­wehren formieren:

Im beschaulichen Sassen­berg laufen die „Wach­samen Sassen­berg­er“ Streife, in Ahlen nen­nt sich die Truppe „Ahlen­er schützen Ahlen­er“, im West­en des Mün­ster­lan­des sind die „Bürg­er­wehr Gronau-Epe“ und die „Bürg­er­wehr Bocholt“ auf den Plan getreten. Let­ztere kündigt via Face­book an, „ab dem 22. Jan­u­ar noch präsen­ter zu wer­den“ und die „Mannstärke deut­lich zu erhöhen“.

Jet­zt wer­den Sie sagen: Das ist doch bes­timmt ein kom­pe­ten­ter Mann. Der wird ja wohl Ahnung haben. Der kann doch wohl recher­chieren. Der kann doch wohl googlen. Der kann doch wohl Satire von Ernst unterscheiden. 

Nun ja:

Satire kann – zumin­d­est laut Wike­pe­dia – Zustände oder Missstände in sprach­lich über­spitzter und verspot­ten­der Form the­ma­tisieren. Das Prob­lem dabei ist nur, dass viele Leser (und manch­mal selb­st ges­tandene Jour­nal­is­ten) Satire nicht als solche erken­nen und sie für bare Münze nehmen. So auch zur Zeit bei der Face­book-Fan­seite „Bürg­er­wehr Bocholt“ mit dem Zusatz „Das Orig­i­nal“, die in kopiert­er Form auch unter dem Pseu­do­nym „Bocholter Bürg­er­wehr“ daherkommt. Deren Mach­er ver­ball­hor­nen die von Ste­fan Bam­buch gegrün­dete Gruppe „Bocholt Bad News“ der­ar­tig gekon­nt, dass Ihre Aufrufe zu Sauberkeit und Ord­nung, zur sorten­reinen Alt­glas­tren­nung, zum ord­nungs­gemäßen Abbiegen mit Handze­ichen, zum kor­rek­ten Ein­hal­ten der Hau­sor­d­nung und ins­beson­dere zum Notierten und Melden verdächtiger Autos mit frem­dar­ti­gen Num­mern­schildern von eini­gen für bare Münze genom­men und bit­ter­bös kom­men­tiert werden.

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Klopf, klopf

Oh, *POPCORN*, die IVZ hat eine Abnehm­ex­per­tin aufgetrieben, die sog­ar schon ein eigenes Buch auf dem Markt hat. Die Kun­den­rezen­sio­nen auf Ama­zon dazu kom­men mir zwar größ­ten­teils wie Anfänger­fakes vor, aber was soll’s.

Die Heil­prak­tik­erin meint, sie habe ein Abnehmver­fahren, das bess­er wirkt als “kon­ven­tionelle Diäten”. Was ist denn hier das spezielle Ele­ment, das ste­ht in der IVZ ja irgend­wie gar nicht beschrieben? Kaf­fee ver­graben? Dreimal um’s Haus ren­nen vor dem Stuhl­gang? Nein, ganz falsch: Es ist Klopfen!

Und das machen wir doch jet­zt alle mal: Entspan­nen Sie sich, lassen Sie ihre Arme leicht baumeln, heben Sie nun ihren recht­en Arm, beu­gen Sie ihn etwas und tip­peln sie sich erst­mal mit dem Zeigefin­ger ganz san­ft gegen die Schläfe. Dann lassen Sie ihre Seele ihren Klopfrhyth­mus find­en. Ganz leicht aus ihrem Inneren her­aus. Klopfen Sie immer weit­er! Jet­zt erzäh­le ich Ihnen noch, dass eine Beratungsstunde für indi­vidu­elles Klopfen 180 € kostet, und Sie sehen: Das Klopfen hat automa­tisch eine viel höhere Tak­t­fre­quenz angenom­men! Die Tak­t­fre­quenz der Seele.

Paul Ulrich Unschuld vom Horst-Görtz-Stiftungsin­sti­tut an der Berlin­er Char­ité meint zu diesem Ver­fahren:

Es gibt keine ern­sthafte Forschung zur Effizienz solch­er Maß­nah­men etwa bei Dia­betes — und kein ser­iös­er Endokri­nologe würde sich je an so etwas herantrauen

aber für das Niveau der IVZ reicht es dann eben doch, darüber einen kom­plett kri­tik­losen und das The­ma nicht hin­ter­fra­gen­den Artikel zu schreiben.

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Ifaußett

Tja, also entwed­er hat da die Schlussredak­tion der IVZ geschlafen und der Fußgän­ger­in­ter­view­er kann nicht richtig zuhören oder da ist jeman­dem ein famoser Troll gelun­gen. Jeden­falls: Gegen diese Bil­dun­ter­schrift eines Inter­viewten kommt man dann auch mit Satire nicht mehr gegen an.

Erich Weißel (68), Ravensburg

Im Trollen ist Erich eigentlich aber auch beg­nadet. (Danke an den Einsender!)

Aktu­al­isierung 28. März 2014, 13 Uhr

Zumin­d­est online hat man die Angabe nun korrigiert.

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Schleswig-Holstein, meerumschlungen, deutscher Sitte hohe Wacht

POPCORN! Ich hat­te mich schon gewun­dert, weswe­gen ein Gern-mal-die-Partei-Wech­sler auf Face­book mit mir befre­un­det sein wollte, aber das klärt sich ger­ade auf: Bei mir hat sich jemand gemeldet, der wohl das Video für die Junge Union hergestellt hat. Ange­blich habe ich es so dargestellt, dass Inhalte des Videos Idee des Video­her­stellers und nicht der Jun­gen Union gewe­sen sei. Man fragt mich, woher ich wisse, dass die Darstel­lung mit “Schleswig-Hol­stein” und alle Sprach­in­halte nicht vom Auf­tragge­ber gewollt waren. 

Ich soll mich bis zum 07. März, 18 Uhr, für diesen Artikel öffentlich entschuldigen, anson­sten dro­ht man mir, man werde die Rechtsabteilung des Video­her­stellers mit ein­er Schaden­er­satzk­lage von 50.000 € beauf­tra­gen, eine einst­weilige Ver­fü­gung gegen meine Inter­net­seite ein­leit­en, sowie Gegen­darstel­lun­gen “auf allen uns zur Ver­fü­gung ste­hen­den Inter­net-Medi­en” veröffentlichen.

Ich habe mich über­haupt nicht dazu geäußert, welchen Anteil der Video­her­steller am Inhalt des Videos hat. Ich habe den Her­steller nicht ein­mal genan­nt. Ich habe wed­er behauptet, dass “die Darstel­lung mit ‘Schleswig-Hol­stein’ und alle Sprach­in­halte nicht vom Auf­tragge­ber gewollt waren”, noch das Gegen­teil davon. Sicher­lich habe ich die inhaltliche Qual­ität des Videos gew­ertet, allerd­ings herrscht in Deutsch­land Mei­n­ungs­frei­heit, da sind pri­vate ver­gle­ichende Wer­turteile dur­chaus erlaubt.

Und sagen wir es mal so: Der Video­her­steller hat das Video nach Ken­nt­nis­nahme meines Artikels umge­hend auf YouTube depub­liziert. Noch Fragen?

Aktu­al­isierung 6. März 2014, 15:00 Uhr
Wieder Post. Man werde sich an “Her­rn Ste­ingöver” wen­den, “den Sie ja gut ken­nen” und eine Nach­frage täti­gen, “ob er mit Arbeit­splatzge­fährdun­gen in der hiesi­gen Region, durch Men­schen wie Sie es ein­er sind, ein­ver­standen ist”.

Ich habe mal gefragt, was Herr Ste­in­gröver — ich ver­mute mal, man meint den aktuellen Bürg­er­meis­ter Ibben­bürens, den ich außer als Bürg­er­meis­ter nicht gut kenne* — mit der Sache zu tun hat und was mit “Men­schen wie Sie ein­er sind” gemeint ist.

Daneben habe ich der Redak­tion ein­er Ibben­büren­er Inter­net­seite ganz unab­hängig von dieser Angele­gen­heit hier über eine E‑Mail das Ange­bot gemacht, so wie andere Ibben­büren­er Seit­en auf news.ibbtown.com vertreten zu sein. Offen­bar ist diese E‑Mail an die in Rede ste­hende Agen­tur weit­ergeleit­et wor­den und nun wolle man diese E‑Mail ein­er Klage beifü­gen. Ich habe nicht die leis­es­te Ahnung, wozu das gut sein soll.

Es ehrt mich natür­lich, dass es offen­sichtlich Leute gibt, die meinen, an mein­er Mei­n­ung zu irgendwelchen YouTube-Videos hin­gen Arbeit­splätze, aber ich halte das für ein winzig­wenig übertrieben.

Aktu­al­isierung 6. März 2014, 19:00 Uhr

Der Video­her­steller hat eine neue Ver­sion des Videos online gestellt — ohne die Grafik von Schleswig-Hol­stein. Man fand das Video wohl doch verbesserungswürdig. Meine Rede.

___________
*) Ich habe Her­rn Ste­in­gröver 1998 ein­mal unter 6 Augen inter­viewt und 2009 unter 4 Augen einen Pod­cast, der allerd­ings nicht veröf­fentlicht wurde, aufgenom­men. Weit­ere Begeg­nun­gen, bei denen ich nicht Teil eines Pub­likums war, sind mir nicht bekannt.

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Dünnes Eis

POPCORN! Die Betreiber der Face­book-Seite von Ibb on Ice über­rascht­en ihre Leser gestern mit fol­gen­dem Ein­trag:

duenneseis

Wie schön da Sarkas­mus in Anführung­shäkchen gepackt wird, aber das klingt mir doch sehr danach, als sei ein pri­vater Fah­n­dungsaufruf von stat­ten gegan­gen. Ist so etwas in Deutsch­land nicht ein winzig­wenig verboten? 

Hierzu Anwalt Chris­t­ian Solmecke:

Vielle­icht sollte man sich das mit dem Besuch noch ein­mal über­legen — kön­nte teuer wer­den. Denn wenn sich tat­säch­lich darauf berufen wollte, jeman­dem via Video-Beobach­tung nur nachträglich “Lob” zu über­brin­gen, so ist diese Form der Video-Überwachung auch nicht recht­ens, schließlich ist ein Mark­t­platz ein öffentlich­er Raum, den man nicht ein­fach so überwachen darf. [ Anmerkung: Die Eis­bahn wird nicht als öffentlich­er Raum gesehen. ]

Aktu­al­isierung, 17. Dezem­ber 2013, 10.30 Uhr

Der Ein­trag wurde auf Face­book inzwis­chen nach kri­tis­chen Kom­mentaren gelöscht.

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Normalerweise

POPCORN! Die Mar­ket­inglei­t­erin der IVZ hat sich in der Face­book-Gruppe Ich komme aus Ibben­büren und erin­nere mich noch an… zu Wort gemeldet. Im Laufe der Kon­tro­verse hat sich mit­tler­weile ein Admin­is­tra­tor der Gruppe sein­er Admin­is­tra­tionsauf­gabe ent­binden lassen — warum auch immer. Die Mar­ket­inglei­t­erin wider­spricht der Behaup­tung, das Gespräch mit der angerufe­nen Per­son habe einen nöti­gen­den Charak­ter gehabt:

Dieses Tele­fonat ist ein ruhiges und sach­lich­es Gespräch gewe­sen, an dessen Ende eine Ein­ladung an Frau Strick­er und ihre (gerne auch ivz-kri­tis­chen) Fre­unde und Bekan­nte in unser Presse­haus stand. Wir haben kurz darüber gesprochen, ob sie sich bei ein­er Tasse Kaf­fee vielle­icht einen Ein­druck von jour­nal­is­tis­ch­er Arbeit machen möchte und uns dann fre­undlich verabschiedet.

Man hat also Scherze geris­sen, Tele­fon­num­mern aus­ge­tauscht und sich für die Kirmes verabre­det nicht rechtliche Schritte ange­dro­ht, nicht Details aus dem Face­book-Pro­fil oder dem IVZ-Pro­fil der angerufe­nen Per­son am Tele­fon vorge­le­sen und nicht gedro­ht, den IVZ-Online-Account der Mut­ter der Angerufe­nen zu sper­ren. Die Angerufene lügt wohl.

Umso fas­sungslos­er war ich am Tag darauf, als wir fest­gestellt haben, was für eine Welle in dieser Gruppe los­ge­treten wurde.

Da wäre ich aber auch fas­sungs­los. Da erk­lärst du ein­er Per­son mal in aller Ruhe die juris­tis­che Lage und dann geht die gle­ich ins Inter­net und pet­zt das. So war das Ein­schüchtern aber nicht geplant.

Zu der Debat­te, woher wir ihre Tele­fon­num­mer haben, kann ich nur sagen: von Frau Strick­er selb­st, inkl. der Ein­willi­gung, sie kon­tak­tieren zu dür­fen. Dies dürfte Frau Strick­er sehr wohl bewusst gewe­sen sein, hat sie doch direkt nach unserem Gespräch eben diese Kon­tak­t­dat­en samt der Ein­willi­gung zur Nutzung dieser bei uns gelöscht.

Hm. Also, da ruft die Mar­ket­inglei­t­erin jeman­den an, direkt nach dem Gespräch löscht dieser Jemand seine per­sön­lichen Dat­en bei der IVZ, was die Mar­ket­inglei­t­erin irgend­wie mit­bekommt. Den­noch ist sie am fol­gen­den Tag ganz über­rascht, dass dieser Jemand sich eingschüchtert fühlt und das öffentlich äußert? Nein, wer hätte da auch eine Verbindung sehen können?!!11!!elf!

Ich habe Frau Strick­er lediglich gebeten, den kopierten Artikel zu ent­fer­nen (nicht ihre gesamten Posts!) und in Zukun­ft doch davon abzuse­hen, das Leis­tungss­chutzrecht zu verletzen.

Wie pein­lich ist das denn? Schon IVZ-Geschäfts­führer Klaus Rieping hat­te eingeräumt, kein Jurist zu sein und sich “mit allen Untiefen der Recht­sprechung” nicht auszuken­nen, wonach er Leis­tungss­chutzrecht für Pres­sev­er­lage und Urhe­ber­recht ein­fach durcheinan­der wirbelte. Zuvor ruft die Mar­ket­inglei­t­erin der IVZ eine Face­book-Nutzerin an und bit­tet sie, nicht weit­er das Gesetz für Pres­sev­er­leger zum Schutz vor gewerblich­er Aus­nutzung von Pres­se­tex­ten durch Such­maschi­nen zu ver­let­zen. Ein Gesetz, das auf die Angerufene über­haupt keine Anwen­dung find­et. Großes Kino! Wer nicht weiß, was dieses Leis­tungss­chutzrecht für ein Gesetz ist und wozu es dienen soll, sollte vielle­icht bess­er nicht solche Anrufe im Auf­trag eines Ver­lages machen.

Ich hätte mir sehr gewün­scht, dass von Anfang an ein offen­er und ehrlich­er Dia­log geführt wor­den wäre. Ohne per­sön­liche Anfein­dun­gen, ohne Ver­leum­dun­gen, dafür unter Ein­beziehung aller Beteiligten.
So, wie es das Haus IVZ nor­maler­weise zu tun pflegt.

Ups, mir ist da ger­ade mein Pop­corn-Eimer auf den Boden gek­nallt. Nor­maler­weise? Schönes Wort. Manch­mal, z.B. wenn man einen Bericht über ange­bliche Kanadagänse am Torf­moorsee macht, ignori­ert man in der öffentlichen Darstel­lung auch mal Ein­wände, wie z.B. dass wed­er Pas­san­ten noch der WDR, der den Torf­moorsee abge­filmt hat, zur behaupteten Zeit Kanadagänse gese­hen haben. Stattdessen fragt man lieber öffentlich danach, was mit diesen Gänsen passieren soll. Und dem­jeni­gen, der den Ein­wand bringt, schleud­ert man entgegen:

Dafür, dass Sie nie­man­den gefun­den haben, der die Gänse eben­falls gese­hen hat, kön­nen wir wirk­lich nichts.

Ja, Herr Wacht­meis­ter, was kann ich dafür, dass Sie nie­man­den find­en, der den rosa Ele­fan­ten auch gese­hen hat, dem ich aus­gewichen bin, bevor ich den Unfall gebaut habe?

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Ich sehe was, was du nicht siehst

Am Fre­itag ver­meldete die IVZ auf ihrer Inter­net­seite, dass am Torf­moorsee wieder Kanadagänse gesichtet wor­den wären. Jemand habe die IVZ angerufen, woraufhin man zum See gefahren sei und 37 Tiere gese­hen habe. Man habe Fotos aufgenommen.

Um 13.16 Uhr fragt der erste Leser online, wo die Tiere denn seien. Um 14.41 Uhr sagt ein Leser, er sei ger­ade beim Torf­moorsee gewe­sen, allerd­ings habe er keine Kanadagänse gese­hen. Daraufhin meldet sich “Die Redak­tion” um 14.49 Uhr und schreibt, dass die Gänse möglicher­weise weit­erge­zo­gen sind. Jeden­falls seien am Don­ner­stag gegen 17 Uhr Kanadagänse auf dem Torf­moorsee gesichtet worden.

Dazu gibt es einen Face­book-Ein­trag der IVZ von Fre­itag um kurz nach 10 Uhr, der zu allererst ein Bild veröf­fentlicht, das Kanadagänse zeigen soll, die am Don­ner­stag auf dem Torf­moorsee gesichtet wor­den wären. Ein Vide­ofilmer der IVZ ist am Don­ner­stag um 18.31 Uhr am Torf­moorsee, kann aber keine Kanadagänse sehen.

Tier­schützer Roland Adam macht sich am Fre­itag um 10.51 Uhr auf den Weg zum Torf­moorsee, bezweifelt allerd­ings nach sein­er Rück­kehr um 12.46 Uhr, dass über­haupt Kanadagänse am Torf­moorsee gewe­sen seien. Ger­ade habe er vor Ort keine Kanadagänse ent­deck­en kön­nen. Die IVZ antwortet süffisant:

Geschätzter Herr Adam, das Foto — und es wur­den gestern noch mehr gemacht — belegt nun ein­deutig, dass am Don­ner­stag gegen 17 Uhr Kanadagänse auf dem Torf­moorsee schwammen. Darüber hin­aus hat die Kam­era entsprechend Datum und Uhrzeit zu den Bildern aufgeze­ich­net. Dafür, dass Sie nie­man­den gefun­den haben, der die Gänse eben­falls gese­hen hat, kön­nen wir wirk­lich nichts. Es gibt entsprechend keinen Grund, die Angaben und Auf­nah­men unseres Fotografen anzuzweifeln. Bedenken Sie bitte auch, dass Gänse dank ihrer Flügel prob­lem­los in der Lage sind, ihren Stan­dort spon­tan zu wech­seln. Möglicher­weise war unser Fotograf ein­fach nur zur richti­gen Zeit am richti­gen Ort auf­grund des Leser­hin­weis­es und die Gänse sind inzwis­chen weitergezogen…

Was man bei der IVZ zu diesem Zeit­punkt noch nicht weiß: Roland Adam war auch am Don­ner­stag zur betr­e­f­fend­en Zeit am Torf­moorsee. Kanadagänse hat er nicht gese­hen. Auch Daniel Donath war da — ohne Kanadagänse gese­hen zu haben. Sie haben mit dem WDR einen Film über die Kon­tro­verse mit den Kanadagänsen gemacht und hiel­ten deswe­gen am Torf­moorsee Auss­chau nach Kanadagänsen. Auch in diesem Film sind keine Kanadagänse zu sehen und auch beim WDR meint man offen­bar, dass sich am Don­ner­sta­gnach­mit­tag keine Kanadagänse am Torf­moorsee befan­den. Auf Anfrage schreibt Vogel­ex­perte Roland Adam, dass er es für undenkbar halte, dass er einen so großen Schwarm oder gar dessen Abflug überse­hen haben könnte.

Zu dieser Kri­tik kein Wort der IVZ. Es gibt auch keine Reak­tion auf die Fre­itag um 13:59 Uhr gestellte Anfrage Adams nach einem Foto der 30–40 Kanadagänsen. Am Sam­stag berichtet man in der gedruck­ten Aus­gabe über die ange­blichen Kanadagänse am Torf­moorsee und fragt, was mit ihnen passieren soll. Man schreibt von Pas­san­ten, die am Fre­itag keine Kanadagänse vor Ort gese­hen haben — keine Rede davon, dass am Don­ner­stag wed­er der Vide­ofilmer im eige­nen Haus noch Pas­san­ten zur besagten Zeit Kanadagänse am Torf­moorsee gese­hen haben. Man druckt lediglich das um ein Fer­n­glas aufge­motzte Foto, das auf Face­book veröf­fentlicht wurde.

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Die kleine Kneipe in unserer Straße

… eignet sich für IVZ-Geschäfts­führer Klaus Rieping offen­bar bess­er, um Kri­tik an sein­er Zeitung zu äußern und darauf zu antworten. Und damit entschuldigen Sie bitte, dass ich mich so spät erst melde, ich musste noch eben in den Keller an meine strate­gis­chen Pop­corn-Vor­räte. Das hät­ten die damals dem Jasper mal vorschla­gen sollen: Sich in der Kneipe tre­f­fen, statt in der Öffentlichkeit den Dok­tor zu palavern.

Es war also zu erwarten, dass die IVZ irgend­wie auf die Kri­tik von gestern reagiert. Sie tun es in Per­son des Geschäfts­führers inner­halb der Face­book-Gruppe und wiegeln ab. Man habe

die Face­book-Autorin tele­fonisch gebeten, diesen Beitrag zu löschen. Fern­er haben wir sie darauf hingewiesen, dass wir im Wieder­hol­ungs­fall den Zugang der Quelle sper­ren wer­den. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Man hat dem­nach wohl nicht mit rechtlichen Schrit­ten gedro­ht und nicht Details aus dem Face­book-Pro­fil der Angerufe­nen vorge­le­sen. Das kön­nte dann bes­timmt der­jenige bezeu­gen, der das Gespräch neben der Angerufe­nen mit­ge­hört hat.

Des weit­eren:

Die IVZ und unsere Mar­ket­inglei­t­erin Christi­na Hüsken hat sich zu kein­er Zeit so ver­hal­ten, wie es ihr / uns im Kopf dieses Forums unter­stellt wird. Wir haben mit dem schlicht­esten Mit­tel geant­wortet, dass uns zur Ver­fü­gung ste­ht: Dem per­sön­lichen Gespräch!

Wir kön­nen auch anders, Fre­unde der Nacht! Man hätte z.B. die VG Wort ein­schal­ten kön­nen, um Schadenser­satz für den kopierten Artikel einzu­fordern. Und außer­dem:

von der IVZ ist bis zum heuti­gen Tag noch nie­mand “abgemah­nt” worden!

Naja, wenn die Angerufene sich nicht das ganze Tele­fonat einge­bildet haben sollte, dann kommt der eingeräumte Inhalt ein­er Abmah­nung doch sehr nahe:

Eine Abmah­nung (umgangssprach­lich auch Abmahn­schreiben) ist die for­male Auf­forderung ein­er Per­son an eine andere Per­son, eine bes­timmte Hand­lung oder ein bes­timmtes Ver­hal­ten zu unter­lassen. […] Die Abmah­nung im Gewerblichen Rechtss­chutz und Urhe­ber­recht muss eine Schilderung des bean­stande­ten Sachver­halts, einen damit ver­bun­de­nen Hin­weis auf einen Rechtsver­stoß, eine Auf­forderung zur Unter­las­sung inner­halb angemessen­er Frist und die Andro­hung rechtlich­er Schritte enthalten. 

Die Diskus­sion in der Gruppe ist inzwis­chen ein Kampf um Deu­tungs- und Rede­ho­heit. Es wirkt sicher­lich etwas merk­würdig, dass die IVZ bei einem von Weni­gen und inzwis­chen im Face­book-Strom unterge­gan­genen Ein­trag gle­ich zum Tele­fon­hör­er greift, während man Artikelüber­nah­men auf Seit­en von Parteien, Poli­tik­ern und Sportvere­inen seit langem duldet. Es liegt aber in ihrem Ermessen, so zu verfahren.

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