Neu im Bücherschrank(37): Anne Golon — Angélique

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Zugegeben wir sind immer noch beim hau­seige­nen Büch­er­schrankaus­mis­ten, aber danach soll die Rei­he so weit­erge­hen, dass frisch gele­sene Schmök­er sachkundig kri­tisiert ihren Weg in den Büch­er­schrank find­en. Anne Golons Angélique, der Auf­takt ein­er viel­bändi­gen Frauen-anno-Tuck-Rei­he hat sich irgend­wie nicht dafür qual­i­fiziert. Es entstammt zwar dem Ber­tels­mann-Ver­lag, aber ich glaube, das war kein Zwangskauf meines Vaters. Da er unser­er­seits aber in abse­hbar­er Zeit nicht gele­sen wird, kommt der Schmök­er halt raus.

Vielle­icht find­et das Buch eben so schnell einen neuen Unter­stand wie Liebe — Brot der Armen, aber ger­ade ist der Büch­er­schrank quan­ti­ta­tiv und qual­i­ta­tiv gut bestückt. Eine Weile wird Angélique wohl noch in der Innen­stadt bleiben.

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Neu im Bücherschrank(36): Thyde Monnier — Liebe — Brot der Armen

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Tja, ich glaube der Zusatz “Liebe” zu Le pains du pau­vres ist etwas ver­fehlt und lässt das Buch zu verk­itscht erscheinen. Dabei ist das bekan­nteste Werk der Autorin

die durch zwei Gen­er­a­tio­nen führende Chronik der Fam­i­lie Desmichels, ihres sozialen Nieder­gangs und Wieder­auf­stiegs, aber auch ihrer Lei­den­schaften unter der heißen Sonne Süd­frankre­ichs. Der von seinem reichen Vater wegen sein­er Nei­gung zur Tochter eines Scheren­schleifers enterbte Antoine lebt mit sein­er Frau Arnaude und seinen drei Söh­nen kär­glich aber blutvoll als Holzfäller und Kohlen­bren­ner auf dem Grand-Cap bei Toulon, bis der Weltkrieg schick­sal­haft den Fam­i­lienkreis sprengt und schließlich der heimkehrende jüng­ste Sohn Ollivi­er Syl­vaine, die von ihm geliebte Tochter eines reichen Ger­berei­di­rek­tors, heiratet. Diese zarte und innige Liebesgeschichte gehört zum schön­sten der neueren franzö­sis­chen Lit­er­atur. Das umfan­gre­iche Lebenswerk Thyde Mon­niers ist ein proven­za­lis­ches Gegen­stück zu den Romanzyklen Balzacs, Zolas, Mar­tin du Gards und Jules Romains.

Mehr über das Buch gibt es bei zeit.de zu lesen: „Ob du lachst, ob du weinst, es muß weit­erge­hen…“.

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Neu im Bücherschrank(34): Rainer Brambach — Gesammelte Gedichte

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Eigentlich hat­te ich mir ja vorgenom­men, keine Neuan­schaf­fun­gen für den Büch­er­schrank mehr zu besor­gen, son­dern erst­mal den vor­räti­gen Bestand zu dez­imieren. Aber dann kamen mir halt diese Ein-Euro-Büch­er dazwischen.

Immer­hin habe ich zwei Fliegen mit ein­er Klappe geschla­gen. Irgend­wie samm­le ich die Ein- und Zwei-Cent stücke. Die ver­wende ich nie zum bezahlen. Geht es Ihnen anders? Und aus der Wohin-mit-dem-Scheiss-Pöttchen habe ich nun das Kap­i­tal für diese Neuan­schaf­fung genom­men. Ja, die Verkäuferin hat sich auch gefreut.

Reingestellt habe ich daher die Gesam­melten Gedichte von Rain­er Bram­bach, einem schweiz­er Lyrik­er. Aus dem Büch­er­schrank sind meine Sachen ja schnell weg, also vielle­icht schauen Sie bei Inter­esse bess­er im Ein-Euro-Laden vorbei.

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Neu im Bücherschrank(33): Thomas Mann — Herr und Hund. Ein Idyll

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Das Vorhaben, in dieser Woche dieses 90seitige Bänd­chen reinzustellen, gibt mir die Möglichkeit, die Geschichte selb­st ein­mal zu lesen. Es ist Thomas Manns Danksa­gung an seinen Hund Bauschan, der ihm viel Freude bere­it­et. Er berichtet von der Jagd, von Spatziergän­gen und bilder­re­ich den Wald, in dessen Nähe Thomas Mann damals lebte. Son­der­lich lustig kam mir die Geschichte nicht vor, sie ist auch etwas sper­rig geschrieben, die Gewal­tan­dro­hun­gen gegenüber Tieren passen wohl nicht mehr ganz in unsere Zeit — allerd­ings befällt einen ein wenig die Wanderlust.

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Neu im Bücherschrank(32): Sandra Mitchell — Komplexitäten

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Sich­er, sich­er, ange­treten ist diese Serie mit dem Anspruch, etwas geistre­ichere Lit­er­atur im Büch­er­schrank unterzubrin­gen. Aber ander­er­seits brin­gen wir auch immer wieder Büch­er unter, die zwar nicht son­der­lich gut sind, aber doch zu schade, um direkt ins Alt­pa­pi­er zu wandern.

San­dra Mitchells Buch Kom­plex­itäten. Warum wir erst anfan­gen, die Welt zu ver­ste­hen scheit­ert schlicht daran, dass die Autorin keinen Begriff von Kom­plex­ität hat und dem Leser vorstellt. Ein haarsträuben­der Anfänger­fehler. Zudem ist dieses Buch nicht die End­fas­sung des eigentlichen Textes, wenn auch der eigentliche Text das Grund­prob­lem nicht behebt. Vielle­icht kann ja jemand das Buch gebrauchen, um Gegen­the­sen daran abzuarbeiten.

An Unter­hal­tungslit­er­atur ist der Büch­er­schrank ger­ade gut bestückt, wer ger­ade nach sowas stöbert, sollte am Büch­er­schrank Halt machen. Desirée von Annemarie Selinko ist übri­gens immer noch da. Das wun­dert mich ja doch, wo unser zur Ver­fü­gung Gestelltes immer nach zwei Tagen schon wieder weg ist.

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Neu im Bücherschrank(30): Bernhard Schlink — Der Vorleser

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Ja, da habe ich so gemeck­ert an der let­zten Büch­er­schranke­in­stel­lung, da kann man ja mal was zumin­d­est etwas besseres ein­stellen: Der Vor­leser von Bern­hard Schlink. Von vie­len wird das Buch für seine genaue Erzählweise und seine anre­gende Geschichte gelobt.

Ich selb­st habe das Buch vor Unzeit­en mal ange­le­sen, aber aufge­hört, dann in den Film reingeschaut und unter dessen Ein­druck ste­he ich noch. Schlinks Geschichte scheint mir in ihrem Kitsch nicht angemessen für die Zeit, in der sie spielt, trifft wed­er einen passenden Ton der Naz­izeit, noch der Auf­bruch­szeit nach dem zweit­en Weltkrieg. Die Haupt­fig­uren bleiben unver­ständlich und fremd.

Vielle­icht dochmal ganz lesen. Ander­er­seits ist dieser Weltbest­seller erstaunlich schnell in Vergessen­heit geraten.

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Neu im Bücherschrank(29): Garbor Steingart — Die gestohlene Demorkatie

Bild Die gestoh­lene Zeit wäre ein besser­er Titel dieser Neuau­flage des doch eher plat­ten Buch­es Die Macht­frage. Die These des zwis­chen­zeitlichen Han­dels­blattchefredak­teurs der Wahlen­thal­tung als poli­tis­chem State­ment taugt, was das Weck­en des the­ma­tis­chen Inter­ess­es bet­rifft, keine 2 Minuten, da Wahlen­thal­tung eher Aus­druck des eige­nen Desin­ter­ess­es oder Resig­nierens ist. Stein­gart erre­icht qual­i­ta­tiv nicht mal die Tiefe ein­er solchen Ein­schätzung, son­dern plap­pert effek­thaschend, aber wenig gebildet vor sich hin.

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Neu im Bücherschrank(28): David Safier — Mieses Karma

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Dass auf solche Schinken “Bestseller”-Aufkleber draufgepappt wird, hat halt nichts mit der Qual­ität, son­dern eher mit den quan­ti­ta­tiv­en Verkauf­szahlen zu tun. 

Vom Sprach­niveau her ist das Werk zwar nicht son­der­lich schlecht, aber gän­zlich unüber­raschend und seicht geschrieben. Man muss nicht nach­denken, wenn man das liest. Wenn man gar die Buchdeck­elbeschrei­bung liest, kann man an jed­er Stelle des Buch­es ein­steigen und weiß nach weni­gen Sekun­den, an welch­er Stelle der Geschichte man sich ger­ade befind­et. Wer’s braucht.

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Neu im Bücherschrank(26): Agatha Christie — Mord im Orient-Express

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Gestern Abend zeigte die ARD zum 10jährigen Jubiläum eine extralange Folge der Lit­er­atursenderei­he Druck­frisch, in der die TopTen der meistverkauftesten Romane besprochen wur­den. Merk­würdi­ger­weise passte die Aufzäh­lung nicht zu der Liste, die man auf Wikipedia find­et. Auch bei Mar­tin Walser ist man jour­nal­is­tisch nicht so genau und ver­frachtet Walsers Tod eines Kri­tik­ers um zwanzig Jahre ins Jahr 1982 und meint, dies sei das erste Mal, dass Walser vor 1998 mit Anti­semitismusvor­wür­fen kon­fron­tiert wäre. Was mich dann auch über­raschte, war, dass Agatha Christies Und dann gabs keine mehr auch unter den TopTen war. Das entspricht zwar dem Grundgedanken der Liste, zeigt aber auch, dass für diese Liste nicht Qual­ität entschei­dend ist.

Wesentlich geläu­figer ist Christies Mord im Ori­ent-Express, das diese Woche den Büch­er­schrank bere­ichert. Eine Ver­fil­mung des Krim­is kann man sich auch auf YouTube anschauen. Die Auflö­sung der Geschichte ist zwar etwas merk­würdig, aber es ist wohl wie so oft bei Christie das Ambi­ente, das die Geschichte ausmacht.

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Neu im Bücherschrank(24): Malte Pieper — Wenn der Keks redet, haben die Krümel Pause

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Tja, wer beim Buchti­tel nicht lachen kann, dem wird die weit­ere Lek­türe auch nicht helfen. Warum muss eigentlich immer jed­er gle­ich ein Buch schreiben? Reichen nicht die Pepe-Nietnagel-Filme? 

Okay, einen Buch­trail­er gibt’s auch noch. Denn der Buch­leser von heute schaut ja gerne Videos, bevor er ein Buch aufschlägt:

Dies ist max­i­mal ein Schmök­er für Gle­ichal­trige, wobei mich wun­dern würde, wenn ich sowas in dem Alter inter­es­sant gefun­den hätte. Lustiger geht es ander­srum mit Wenn der Kuchen schweigt, sprechen die Kekse von Lese­büh­ne­nau­tor Uli Han­ne­mann. Die Kuchen-Krümel-Sprüche kamen wohl auch schon im Mün­ster-Tatort vor, genau weiß ich daher nicht, wo der Ursprung dieser Redeweise herkommt.

Wer es gehoben­er mag, der find­et Annemarie Selinkos Desirée im Büch­er­schrank, der inzwis­chen auch wieder voller wirkt. Da zu gibt es auch ein Buch­be­wer­bungsvideo, aber dieser Schmök­er ist dur­chaus lesenswert.

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