Holdendämmerung

Ach komm, beten, hörnse mir damit auf. Da kann meine Holde nicht genug von kriegen. Also, stellen Sie sich mal vor, Sie fahren mit dem Bus zum Zah­narzt und nutzen dort bevor Sie drankom­men die Örtlichkeit samt Klolek­türe. Zu wem hat da meine Holde schon alles gebetet, bevor der Arzt zu bohren anfängt?

Na, erst Mal zu Bla­sius von Sebaste wegen den Zahn­schmerzen, dann zu Vik­to­ria von Cór­do­ba, dass das Wet­ter gut ist, wenn man schon mal raus muss, zu Eligius für das Bezahlen der Fahrkarte, zu Fiacrius für’s Bus­fahren, zu Katha­ri­na von Alexan­dria, dass die Schüler im Bus nicht so ner­ven, zu Apol­lo­nia für die Zah­närzte, zu Kamil­lus von Lel­lis für die Zah­narzthelferin, zu Stephanus für die Prax­is, zu Julius I. für die Klofrau, zu Niko­laus für die Schif­fer, zu Franz von Sales für den Redak­teur der Klolek­türe, zu Bar­bara wegen der Kanal­i­sa­tion, zu Petrus, dass die Tür wieder aufge­ht, zu Joseph für den Behand­lungsstuhl und zu Bar­bara von Nikome­di­en für den Fall — Sie wis­sen schon — eines gewalt­samen Todes. Da ist die Rück­fahrt noch gar nicht mit drin.

Ich sage Ihnen, da ist aber mon­tag­mor­gens Kirmes am Früh­stück­stisch der Heili­gen, wenn meine Holde den Den­tis­ten auf­sucht. Möchte ja nur zu gerne wis­sen, wenn die anrufen, dass das mal ein Ende findet,

ihr Philibb

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Was der Kernkritikpunkt an Norbert Lammerts Dissertation ist

Es war abzuse­hen, dass auch bei den Pla­giatsvor­wür­fen gegen die Dok­torar­beit von Bun­destagspräsi­dent Nor­bert Lam­mert irgend­wann Nebelk­erzen gewor­den wer­den. Es ist beze­ich­nend, dass sich der sich selb­st Qual­ität­sjour­nal­is­mus dafür hergibt.

Das Schwierige an der Vertei­di­gung der Pro­mo­tion gegen die Vor­würfe sind diese selb­st. Wie laut­en sie? Im Kern: Lam­mert gibt fremde Rezep­tion­sleis­tun­gen, d.h. die Wieder­gaben gele­sen­er Lit­er­atur, als eigene aus. Kann das nachgewiesen wer­den, sehe ich nicht, wie eine der­ar­tige Promi­tion gehal­ten wer­den kann.

Nun hat Nor­bert Lam­mert gemäß den Vor­wür­fen keine wortwörtlichen Pla­giate began­gen [Kor­rek­tur, 14.00 Uhr: Auch das wird ihm vorge­wor­den, s. S. 100 der Dis­ser­ta­tion]. Auch das Auf­tauchen nahezu iden­tis­ch­er Ver­weise allein ist kein Pla­giat. Die Vor­würfe konzen­tri­eren sich aber spezieller darauf, dass an vie­len Stellen mit anderen Arbeit­en inhalts­gle­iche Analy­sen angestellt wer­den, bei denen inhalts­gle­iche und fehler­gle­iche Fußnoten nahele­gen, dass die dor­ti­gen Angaben und Analy­sen ungeprüft und ohne wis­senschaftliche Eigen­leis­tung über­nom­men wurden. 

Es geht nicht um in den 70er Jahren unter­schiedliche Zitiergepflo­gen­heit­en oder unzure­ichende Einzel­fußnotenkennze­ich­nun­gen, wie die ZEIT seinen Lesern weiß­machen will.

Auch bei der FAZ klingt der Nebelk­erzenar­tikel zu Lam­mert merkwürdig:

Wenig spricht dafür, dass es sich bei Lam­merts Dok­torar­beit um Pla­giate handelt.

Es reicht ja, wenn irgen­det­was stich­haltig dafür spricht. Aber es wird noch skuriler:

Wenn es nach dem derzeit­i­gen Ken­nt­nis­stand einen kri­tis­chen Ein­wand gegen diese Dis­ser­ta­tion vorzubrin­gen gäbe, dann wäre es die Fall­studie am eige­nen CDU-Kreisver­band, über dessen Entschei­dung­sprozesse der Autor nicht nur mehr wusste als andere, son­dern an dessen Entschei­dun­gen er auch selb­st beteiligt war. 

Und was ist mit dem Kern­vor­wurf, den die Autorin des Artikels nicht ein­mal the­ma­tisiert? Ist der über­haupt zur Ken­nt­nis genom­men worden?

Den Vogel schießt allerd­ings Dagob­ert Ernst bei der WAZ ab, der den Lam­mert-Kri­tik­er ein­fach mal mit dem NSA-Skan­dal gle­ich­set­zt, und so einen Täter­tausch herbeizaubert:

Auch Pla­giate-Jagd kann zu ein­er Form der Bespitzelung wer­den. Nur dass “Big Broth­er” hier in jedem steckt, der dabei mitmischt.

Bedenkenswert, auch wenn der Zusam­men­hang zur Diskus­sion um Nor­bert Lam­merts Dis­ser­ta­tion nicht klar ist, ist, was Joachim Huber schreibt:

irgend­wann hat es der Dok­toren­stand geschafft, den Nicht- Dok­toren einzure­den, dass der Herr Dok­tor und die Frau Dok­torin etwas Besseres sind. Feingeis­ter, Feinzün­gler, feine Men­schen halt. Poli­tik­er und Dok­tor, diese Kom­bi­na­tion galt bald als unschlag­bar. Deswe­gen diese tiefe Sehn­sucht in den Rei­hen der Kon­ser­v­a­tiv­en und der Lib­eralen nach dem „Dr.“ auf dem Wahlplakat.

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Das Leistungsschutzrecht für Presseverleger und die Folgen

Ab heute gilt das Leis­tungss­chutzrecht für Pres­sev­er­leger. Und die Medi­en, die sich für das Teck­len­burg­er Land zuständig fühlen, hal­ten sich hierzu bedeckt, mit anderen Worten: Sie schreiben über­haupt nicht darüber. Das kön­nte damit zusam­men­hän­gen, dass Google vor Kurzem angekündigt hat, alle Ver­lage aus ihrem Suchin­dex für Google News rauszuschmeißen, die nicht ein­räu­men, dass die Anzeige der so darstell­baren Artikel genehmigt ist.

Dabei hat­te Chefredak­teur Nor­bert Tie­mann bei der WN noch getönt, als es Rück­en­wind gab:

In ein­er gigan­tis­chen Wer­bekam­pagne, unter­stützt von Lehrstühlen, hat sich der weit­ge­hend intrans­par­ente Konz­ern, der in Deutsch­land kaum Steuern zahlt, die Maske eines Hüters des freien Inter­net aufge­set­zt – und sein knall­hartes Prof­it­in­ter­esse geschickt dahin­ter ver­schleiert. Offen­bar mit Erfolg.

Laut Tie­mann ist Google ein Konz­ern, der

mit der Ware ander­er, näm­lich den Inhal­ten von Ver­la­gen, auch zukün­ftig weit­er Mil­liar­den-Geschäfte macht, ohne die Erbringer dieser Leis­tung daran fair finanziell zu beteiligen.

Gut gebrüllt, Löwe. Da würde man doch meinen, dass man bei den West­fälis­chen Nachricht­en diesen par­a­sitären Konz­ern nicht unter­stützt. Nun hat Google angekündigt, nur noch solche Zeitun­gen unter Google News erscheinen zu lassen, die ein solch­es Erscheinen vor dem 1. August beantragt haben. Ich gehe mal davon aus, dass ab heute auch der Fall ist, dass Google News nur solche Zeitun­gen darstellt, die darum gebeten haben. Und nun rat­en Sie mal, wer dabei ist. Abge­sprun­gen als Tiger, äh, Löwe, egal — und gelandet als Bettvorleger.

Aus­bleiben­des

Wie WN und IVZ auf das Leis­tungss­chutzrecht reagieren, was man beim Zitieren ihrer Pro­duk­te beacht­en sollte, dass der Axel-Springer-Ver­lag beim Leis­tungss­chutzrecht, das er selb­st maßge­blich erlob­byt hat, auss­chert — dazu bish­er kein Ster­benswörtchen. Nur irgendwelche dpa-Texte. Es ist wohl nicht zu erwarten, dass bei­de Zeitun­gen das Leis­tungss­chutzrecht irgend­wie in Anspruch nehmen werden. 

Das Leis­tungss­chutzrecht bringt somit nicht die erwartete finanzielle Vergü­tung für Pres­sev­er­lage mit sich, son­dern nur, dass Presse­pro­duk­te weniger online ver­linkt wer­den. Insofern meinen manche, das Gesetz würde schlicht verpuffen.

Indi­vidu­elle Folgen

Was dieses Leis­tungss­chutzrecht nun für indi­vidu­elle Benutzer bedeutet, ist schw­er abzuschätzen. Gewerbliche Anbi­eter soll­ten for­t­an keine Artikel von Zeitun­gen mehr bei Face­book und sonst­wo mit soge­nan­nten Snip­pets ver­linken. Das entsprechende Gesetz ist allerd­ings auch so schwammig for­muliert, das ganz unklar ist, ob schon das Wiedergeben ein­er Über­schrift eines Artikels eines Pres­sev­er­lages — und in vie­len URLs der Artikel find­et sich schon die Über­schrift — gegen dieses Leis­tungss­chutzrecht verstößt. 

Zudem kann ja immer geklagt wer­den, z.B. auch gegen sich für nichtkom­merziell auftre­tend hal­tende Pri­vat­per­so­n­en, deren Inter­ne­tauftritt — wo auch immer — gewerblich erscheint. Möglicher­weise kön­nen Pres­sev­er­lage auch Inter­essensvertreter ein­set­zen, die sich im Inter­net auf die Suche nach unl­izen­siert gebraucht­en Snip­pets in gewerblichem Anschein machen.

Das klingt vielle­icht etwas unwahrschein­lich, aber ich hätte auch nie gedacht, dass irgen­deinem Anwalt mal ein­fällt, für irgend­wann ein­mal getätigte Blog­beiträge eine Tages­nutzungs­ge­bühr auszurechnen.

Auf der sicheren Seite ist man, wenn man gar nichts mehr ver­linkt oder gefällt­mirt. Zumin­d­est darf man sich zweimal fra­gen, ob man auf Zeitungs­seit­en nicht auf Face­books Gefällt-mir-Klicks verzichtet. Das eigene Face­book-Pro­fil vor Blick­en Fremder, wenn’s nicht ger­ade die NSA ist, zu schützen, hil­ft auch schon weiter.

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Jörg Hartmann/ Jürgen Kehrer — Wilsberg: In alter Freundschaft

wilsbergfreundschaft Den zweit­en Wils­berg-Kri­mi gibt es seit let­ztem Jahr auch als Com­ic-Ver­sion (die gibt es auch online), illus­tri­ert durch Zeich­nun­gen von Jörg Hart­mann. Damit trifft man neben den zwei Fernse­hermit­tlern nun auf die dritte bildliche Verkör­pe­rung des Georg Wils­berg. Würde mich ja wun­dern, wenn der es nicht noch in Mün­ster auf die Bühne schafft. 

Hart­mann gelin­gen sehr schöne Zeich­nun­gen Mün­sters und Ams­ter­dams, das hat mir sehr gut gefall­en. Der Fall ist ähn­lich span­nungsre­ich oder span­nungsarm wie der erste, hat einen ähn­lichen Ver­lauf, was aber als Com­ic dur­chaus unter­halt­sam funk­tion­iert. Die Ver­fil­mung wartet mit der beza­ubern­den Bar­bara Rud­nik auf, einem gut aufgelegten Thorsten Nin­del, Thomas Schücke und ein­er glänzen­den Rita Russek.

Worum geht’s? Wils­berg muss die Ver­strick­un­gen, in die seine alte, immer noch verehrte Jugend­liebe sich verf­ing und let­zten Endes daran zu Grunde ging, entwirren. Dabei kriegt er wahlweise derbe eins auf’s Maul (Buch/Comic) oder mit der Polizei zu tun (Film).

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Jürgen Kehrer — Und die Toten lässt man ruhen

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23 Jahre nach dem Erscheinen des Buch­es und 18 Jahre nach der Ver­fil­mung war es mal an der Zeit, den ersten Wils­berg unter die Lupe zu nehmen — wenn man schon ein­mal dabei ist, Mün­ster­land-Krim­is zu lesen.

Ein psy­chisch angeschla­gen­er Mann aus Nord­walde beauf­tragt den Münz- und Brief­marken­händler Georg Wils­berg, der zusät­zlich als Detek­tiv arbetet, den ver­meindlichen Selb­st­mord seines Brud­ers vor 11 bzw. 16 Jahren zu unter­suchen. Wils­berg kommt einem Kor­rup­tion­sskan­dal auf die Spur und löst das Geheim­nis um den fin­gierten Selbstmord.

Im Buch wird die Geschichte ab und an mit etwas Lokalkolorit deko­ri­ert, die Auflö­sung kommt schließlich aber etwas aus heit­erem Him­mel. Zum Mitrat­en oder ‑fiebern ist das nichts.

Der Film hat außer ein­er Ver­fol­gungs­jagd durch die Innen­stadt und ein paar älteren Häusern wenig Lokalkolorit zu bieten, dafür spie­len die großar­tige Hans-Mar­tin Sti­er, Ste­fan Wim­mer und Hein­rich Schafmeis­ter mit, let­zter­er der einzige, der in fol­gen­den Wils­berg-Fil­men wiederzuse­hen ist. Joachim Król spielt eigentlich so wie immer. Der Auf­tragge­ber und seine Nichte wer­den als psy­chisch angeschla­gen­er dargestellt als im Buch, was etwas über­zo­gen wird. Der böse Kom­mis­sar wird auch etwas anders dargestellt. Anson­sten entspricht der Film in vie­len Din­gen der Vorlage.

Alles in allem: Harm­lose Unter­hal­tung, die man schnell vergisst.

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Neu im Bücherschrank(42): Eric Berne — Sprechstunden für die Seele

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Wieder so ein Eltern­buch­schrank­fund, an den sich inhaltlich nie­mand erin­nern kann. Ich habe nur ober­fläch­lich reingeschaut, es scheint mir teils über­holt, teils naiv. Aus dem Klappentext:

In seinen «Sprech­stun­den für die Seele» geht Eric Berne nun auf jenes ungreif­bare und schw­er begrei­fliche, doch äußerst wirk­same, wenn auch selt­sam unwirk­liche Energiesys­tem ein, das wir Seele nen­nen. Denn aus der seel­is­chen Dynamik wird unser soziales Ver­hal­ten gespeist und ges­teuert. Ken­nt­nis­re­ich, ver­ständlich und nicht ohne Humor erk­lärt Dr. Berne, wie Geist und Seele beim psy­chisch gesun­den Men­schen arbeit­en. An Beispie­len aus der psy­chi­a­trischen Prax­is demon­stri­ert er, welche Krankheit­en die Seele befall­en kön­nen, worin die Ursachen dieser Krankheit­en liegen, wie sie sich auswirken und wie man sie heute behan­delt. Hier find­et der Leser Aufk­lärung und Infor­ma­tion, er bekommt gewis­senhaft Antwort auf Fra­gen, die sich im All­t­ag immer wieder stellen: — Wie kommt es, daß Gefüh­le uns kör­per­lich krank machen kön­nen? — Warum lei­den so viele Men­schen unter ihren Hem­mungen? — Warum haben wir Träume? — Wo liegt die Gren­ze zwis­chen nor­malem und neu­ro­tis­chem Ver­hal­ten? — Woran erken­nt man Geis­teskrankheit­en? — Wie geht der Psy­chi­ater bei der Behand­lung vor? — Wann sollte man einen Psy­chi­ater aufsuchen?

Toll, Fra­gen wer­den beant­wortet, die außer­halb des men­schlichen Ver­mö­gens, sie zu beant­worten, liegen. Was jet­zt Energie heißen soll, was Geist, was Seele, wieso bei­des nicht das­selbe sein soll — damit wird der Leser alleine gelassen.

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Das ist schon Wahnsinn

- jeden­falls merk­würdig, was für Artikel auf ibbenbüren.de so veröf­fentlicht wer­den: Da ist z.B. heute dieser Artikel erschienen über die ange­blich so hohe Besucher­fre­quenz der Inter­net­seite des Ibben­büren­er Stadtschützen­bun­des. Ange­blich habe sie durch­schnit­tlich 6000 Besuch­er im Monat — das ver­wen­dete Sta­tis­tikpro­gramm wird allerd­ings nicht genan­nt. Ein merk­würdi­ger Wert für eine kaum aktu­al­isierte Seite. Zusät­zlich fängt der Artikel an mit

Mil­lio­nen­marke geknackt

Ich hab erst noch gesucht, wo im Text denn genau diese Mil­lion erk­lärt wer­den. Dann ist der Groschen gefall­en: Mit der Mil­lio­nen­marke sind die soge­nan­nten Seit­enabrufe im Jahr 2013 gemeint und diese Zahl ist eine Schätzung(!) des Web­mas­ters. EINE SCHÄTZUNG! Da sagt ein Web­mas­ter: Gefühlt wer­den meine Inter­net­seit­en 400.000 Mal häu­figer aufgerufen als mein eh schon unge­naues Sta­tis­tikpro­gramm ausweist. Das ist doch mal ein sin­nvoller Sta­tis­tikansatz. Unge­fähr deswe­gen ste­ht bei der Wikipedia zum Artikel Seit­enabruf :

Schon bei der Mes­sung muss darauf geachtet wer­den, dass sin­nvoll inter­pretier­bare Dat­en erhoben werden

Schätzen ist aber auch schön. Gemäß dieser Schätzung hat die IVZ vor der Ein­führung des Bezahlvorhangs, d.h. bei freiem Zugang aller veröf­fentlichter Artikel, wohl ger­ade mal dreimal so viele Besuch­er wie der Ibben­büren­er Stadtschützen­bund. Die größeren Parteien in Ibben­büren haben etwa sechs­mal weniger Besuch­er — obwohl ihre Seit­en öfter neue Artikel präsen­tieren. Das darf bezweifelt werden.

Nun sei ein­mal zu Sta­tis­tikpro­gram­men selb­st­ge­hosteter Seit­en gesagt: Sehr viele als Plu­g­in einge­set­zte Sta­tis­tikpro­gramme geben Werte aus, die einen falschen Ein­druck erweck­en, denn sie enthal­ten Seit­e­naufrufe, die Com­put­er — nicht Men­schen — gener­ieren. Das machen z.B. Webcrawler. Ein solch­er Aufruf der Seite ist unin­ter­es­sant, denn er sagt nichts über einen Besucherzus­pruch aus. Webcrawler suchen Seit­en teil­weise nur ab, um an E‑Mail-Adressen für Spam-Mails zu gelangen.

Ich schätze, dass die Zahlen, die im obri­gen Artikel genan­nt wer­den, nicht um die Webcrawler bere­inigt sind. Mit anderen Worten: Aus­sage­los. Ein­fach mal ein Plu­g­in wie Piwik ein­set­zen und dann Zahlen nen­nen, das wäre ser­iös­er. Und bis dahin gilt: Glaube kein­er Statistik…

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Einmal Dexter und zurück

Da habe ich mich aber mal erschreckt, dass kann ich Ihnen sagen. Gestern komme ich heim, nach einem in der Hitze halt anstren­gen­den Tag, und renne in den Keller, um dort nach Eis, Tiefge­frohren­em und kalten Getränken Auss­chau zu hal­ten. Und kaum habe ich die Tür der Gefriertruhe hochge­zo­gen, sehen mich die Augen mein­er Hold­en an.

Da bin ich aber zusam­mengezuckt und wollte mich erst­mal kneifen lassen: Dieses Zerklein­ern und geord­net Ein­frieren träume ich doch immer nur. Kann mir doch nicht ent­gan­gen sein, dass ich das vor Kurzem in die Tat umge­wan­delt haben sollte.

Aber da fing sie auch schon an zu plap­pern, von wegen alter­na­tiv­en Erfrischung­meth­o­d­en, die sie da ger­ade am aus am testen war. Außer­dem habe sie gele­sen, dass schon in 80 Jahren bes­timmte Krankheit­en heil­bar sein sollen, bei denen man heute noch aufgeben müsste, und da wolle sie schon mal probeliegen.

Als sie dann auch noch davon anf­ing, ich solle ihr einen Spiegel run­ter­brin­gen, ob denn wenig­stens der Alterung­sprozess in den let­zten 20 Minuten aufge­hal­ten wor­den sei, musste ich mich sowas von beherrschen, die Tür nicht gle­ich wieder fall­en zu lassen, Sie wis­sen schon: Nur für den Kick, für den Augenblick,

ihr Philibb

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Steiffen for President

Unser­er Nach­barprov­inz scheint die Wahl zum Ober­bürg­er­meis­ter im Sep­tem­ber eine funkelper­lende Wahlkampfzeit zu bescheren: Neben dem Kabaret­tis­ten Kalle Wefel bewirbt sich nun auch der Schlager­sänger Chris­t­ian Steif­f­en in Osnabrück und ist vor­erst zur Wahl zuge­lassen worden. 

Über sich selb­st schreibt der Barde:

In der zweit­en Klasse küsste er zum ersten Mal ein Mäd­chen und bekam einen Kau­gum­mi dafür. Seit­dem ist die Liebe sein ständi­ger Wegbegleiter. 

Einiger­maßen bekan­nt wurde Steif­f­en, der immer­hin über einen guten Plat­ten­ver­trag ver­fügt, mit Liedern wie Eine Flasche Bier, Ich hab’ dir den Mond gekauft, Ein Glück, dass wir nie was miteinan­der hat­ten oder Sex­u­alverkehr.

Sehen Sie hier nochmal die Start­num­mer 5, er freut sich riesig, den Steif­f­en, den Chris­t­ian, mit Ich hab die ganze Nacht von mir geträumt:

[Quelle: Youtube]

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Neu im Bücherschrank(41): James A. Michener — Mazurka

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Ja, hier muss ich die Schul­tern zuck­en, Buch und Autor sagen mir nichts. Allerd­ings wird es heute noch mit dem Unter­ti­tel Der Roman Polens bewor­ben, da hat­te ich erwartet, der Autor sei Pole — ist er nicht. Und die Kri­tik­er sind entwed­er begeis­tert, kön­nen aber nicht genau sagen, weswe­gen, oder kri­tisieren, dass der Roman zu klis­chee­haft und pauschal­isierend geschrieben sei.

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