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Kellercourage
Es ist schon bemerkenswert, wie man bei der IVZ sich, nachdem man auf Facebook vehement wegen Nichteingreifens gegen fremdenfeindliche Kommentare zu einem IVZ-Beitrag kritisiert wurde, mit einem De-Höhner-Zitat zum Vorreiter gegen Extremismus aufschwingt:
Jede Art von Extremismus, der Menschen schadet, ist abzulehnen. Dazu müssen wir deutlich die Stimme erheben, uns abgrenzen, Position beziehen. Wenn nicht wir, wer sonst?
Wer ist wir? Die Zeitung, die ihre Leser in Fast-Nazis, Fakt-Nazis und Ich-bin-kein-Nazi-aber-Nazis einteilt? Zu letzterem sei mal gesagt, dass der Einzige, der im betreffenden Beitrag die Redeweise, er sei kein Nazi, verwendete, gemeint hat, er sei kein Nazi, aber der Meinung, man solle sich mit den Leuten, die sich fremdenfeindlich äußerten, inhaltlich auseinandersetzen. Nur mal so für Sie als Test, wer so alles laut Zeitung Nazi ist.
Es ist dieselbe Zeitung, die nicht eingreift, wenn Nutzer auf Ihrer Seite rechtes Zeugs über Asylbewerber hinterlassen:
Wir bitten Asyl an und die verkaufen Drogen an unsere Kinder. Dazu werden sie mit meinen Steuergeldern die jeden Monat bezahlen muss unterstützt. Nochmals Danke.
So klingen die Rechten heute: An der Grenze zur Strafbarkeit mosert man, die Kinder des deutschen Steuerzahlers befänden sich in unmittelbarer Todesgefahr. Und überhaupt: Was fällt denen ein, sichere deutsche Arbeitsplätze zu gefährden.
Wer sonst, wenn nicht Ihr, liebe IVZ?
Zum Beispiel die drei Personen, die vor euch Anzeige wegen des Artikels bei der Polizei gestellt haben. Oder diejenigen, die auf euerer Facebook-Seite zündelnde NPD-Aktivisten identifiziert und durch provokante Stellungnahmen verscheucht haben. Die, die eingegriffen haben, als ihr noch glaubtet, man könne den Artikel verstecken. Die, die Leuten ihre fremdenfeindlichen Kommentare vorgehalten haben, worin Ihr nur das Weiterführen rechter Hetze sehen konntet. Sowie alle anderen, die öffentlich sichtbar deutlich ihre Stimme erhoben haben.
Diese guten Beispiel für Zivilcourage aber wurden auf Facebook samt aller weiteren Kommentare und des Artikels einfach zu Gunsten eines eigenen, selbstgefälligen Artikels hinter einer Paywall gelöscht. Im eigenen Keller ist Zivilcourage halt immer noch am schönsten.
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Fast-Nazis und Fakt-Nazis
Die IVZ ist auf Facebook von Kommentatoren mit ausländerfeindlichen Meinungsäußerungen unter einem ihrer Artikel überrascht worden. Darauf war man offensichtlich nicht vorbereitet und hat zunächst kaum reagiert. Gestern Abend sprach man davon, man habe den betreffenden Artikel samt seiner Kommentare “inaktiv” gestellt, was so nicht stimmte. Er war nach wie vor online einsehbar.
Heute Abend veröffentlicht man einen Artikel, der die Erregung und das ungute Gefühl, überrümpelt worden zu sein, wiedergibt. So klingt das dann leider auch: Auf Facebook
ging es derart zur Sache, dass sich unsere Redaktion am Dienstagabend entschied, die besagte Diskussion nicht mehr öffentlich sichtbar zu lassen, sondern sie zu verbergen.
So ganz weiß man bei der IVZ halt nicht, wie Facebook funktioniert. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses IVZ-Artikels war der betreffende Thread nach wie vor öffentlich sichtbar, auch wenn man eine Anzeige des Artikels von seiner Facebook-Timeline genommen hatte. Dies hatte eine Nutzerin bereits in der Nacht angemerkt. Erst 18 Stunden später wurde er gelöscht, der Artikel könnte also nun dahingehend verändert werden, dass man schreibt, es wurde gelöscht.
Da hetzen sie alle durcheinander. Die Nazis – denn wer KZ- oder Gaskammervergleiche nutzt, der ist genau das – und die „Ich-bin-kein-Nazi-aber“-Nazis.
Äh, nein. Vergleiche mit Konzentrationslagern oder Gaskammern können selbstredend sachlich ausfallen und durch das Erstellen eines sachlich richtigen Vergleichs wird man nicht zum Nationalsozialisten. Mit den “„Ich-bin-kein-Nazi-aber“-Nazis” kann eigentlich nur ein Facebook-Kommentator sein, dessen Fehler es wohl war, seinen Beitrag anders einzig mit “Ich bin kein” zu beginnen. Er schlug vor, das Gespräch mit denen zu suchen, die fremdenfeindliche Äußerungen getätigt zu haben, statt Menschen einfach nur zu verdammen. Und das ist für die IVZ ein Nazi?
Jene frustrierten Fast-Nazis bereiten den Boden der Fakt-Nazis.
Ja, super: Die IVZ hat eine dritte Nazi-Form ausgemacht: Den Fast-Nazi. Den Satz soll man wohl selbst zuende denken, mir erschließt sich die Sinnhaftigkeit des Satzes nicht. Vielleicht nicht doch genau anders herum?
Einige andere Facebooker nutzten Dienstag den digitalen Pranger, um die einen wie die anderen zu enttarnen. Problem: Damit verbreiteten sie die Hetze noch weiter.
Der Stachel sitzt tief. So viel habe ich verstanden. Wer hier mit welcher Aussage konkret gemeint sein soll: Ein einziger argumentativer Unfall.
sie machten den früheren, mutmaßlich rechtswidrigen Beitrag des besagten Nutzers mit eigenen Screenshots wieder sichtbar. Offenkundig zwar, um ihn an den Pranger zu stellen. Doch damit wiederholten sie zwangsläufig den unerträglichen KZ-Vergleich.
Ernsthaft, liebe IVZ? Ihr habt positive Kenntnis von einem Beitrag, den ihr für inhaltlich rechtswidrig haltet und löscht als zuständiger Facebook-Seitenbetreiber den Eintrag nicht? Das wollt ihr morgen in euere Zeitung schreiben?
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Neu im Bücherschrank (91): Nick Hornby — Voetbalkoorts
Und schwupps sind wir wieder in den 90ern als Nick Hornby zwei, drei Bestseller raushaute. Dies war der erste, eine Fussballabhängigkeitsgeschichte, die auch verfilmt wurde, wenn auch nicht gar so erfolgreich. Etwas angestaubt, aber noch lustig, hier in der niederländischen Version.
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Der vierte Kandidat
Ja, wer hätte es gedacht, ganz knapp vor Ende der Vorschlagsfrist gelangt noch ein weiterer Kandidat für das Amt des Bürgermeisters aufs Tableau: Heinrich Pröttgenkrögel von der TrifI wirft mit letzter Kraft seinen Hut in den Ring. Herr Pröttgenkrögel, was hat sie bewogen, doch noch zu kandidieren?
Ich stehe für das alte Denken, das ist ja noch lange nicht überholt. Wenn alle schon von was Neuem reden, erinnere ich mal daran, dass man immer an das Alte anknüpft, Sie können ja nicht alles gleich über Bord schmeissen. Für Neues bin ich dabei aber auch offen, das sehen Sie ja. Aber Neues ist auch nicht immer besser.
Wir erwischen Sie gerade joggend mit einem umgeschnallten Grill die Würstchen drehend, die noch auf dem Rost bleiben, gefolgt von Pressesprecher Hubert Nörgelmöller samt einer Videokamera, der zudem Flyer in Vorgärten wirft. Ist das nicht ein wenig zu viel des Guten?
Ja, nun, es geht um die Wurst und die Zeit wartet nicht. Das kann ich ihnen sagen. Und deswegen machen wir das jetzt alles in einem Abwasch. Grillen und Sport treiben, direkt vor Ort und auf YouTube, meckern und diskutieren, joggen und wählen gehen, kurzum: Altes und Neues verbinden. Darüber will ich Themen verhandeln. Sie verstehen.
Wo Sie gerade von Themen sprechen, was meinen Sie genau?
Das Stadtmarketing war eine gute Idee, aber das versumpft ja gerade. Die erstarrte Baustelle in der Innenstadt, das eingehende Eisfest, der Kirchplatz, den die Autos erobert haben. Wir müssen das Handeln wieder auf unsere Seite kriegen. Das haben Sie sicher auch schon gemerkt.
Wie wollen Sie den festgefahrenen Dingen denn nun entgegentreten?
Wir müssen alle ins Boot holen, auch wenn es dann sinkt. Ich habe da an ein gemeinsames Fest gedacht: Ibb on Eggs. Wenn der Winter schon zum Feiern nicht geht, erobern wir den Frühling zurück. Auf dem Christusplatz setzen wir in die einzelnen Fugenspalten 250.000 Eier, das fördert den Einzelhandel, die Landwirtschaft, erinnert an Ostern, den Kindern macht das Eierlaufen Spaß, Mutti nippt am Eierpunsch und Vati gönnt sich ein W‑Ei-zen. Die kaputten Eier kann die Jugend dann ja aus Protest auf’s Magnusgeläde werfen. Das fällt dann ja nicht mal unter Sachbeschädigung.
Was sich dennoch etwas mit den Parkmöglichkeiten auf dem Christusplatz beißen könnte.
Wenn die so viel trinken, wie ich mir vorstelle, darf von den Brüdern eh’ keiner mehr fahren.
Herr Pröttgenkrögel, vielen Dank für das Gespräch.
ivz — deutsch, deutsch — ivz
Dieses Blog taugt ja schon deswegen nicht als IVZ-Watchblog, weil wir — wenn überhaupt — nur den Ibbenbürener Lokalteil lesen. Aber heute winkte einem aus dem Recker Lokalteil eine hübsche Stilblüte entgegen, an der kann man nicht so einfach vorbei gehen.
Der amtierende Recker Bürgermeister beschwert sich über diesen veröffentlichen Satz der IVZ bezüglich der anstehenden Bürgermeisterwahl:
Einzige Chance, dass der künftige Rathauschef nicht Eckhard Kellermeier heißt: Es gibt am 13. September mehr Nein- als Ja-Stimmen.
Der Begriff “Chance” könne als “Glücksfall” oder “günstige Möglichkeit” verstanden werden, referiert die IVZ den Bürgermeister und antwortet ohne Namen des Verfassers:
Dazu stellt das Medienhaus fest: Das Wort “Chance” wurde als Synonym für “Möglichkeit” und damit völlig wertfrei verwendet.
Das ist interessant, denn diese Verwendung ist nicht so, wie der Begriff “Chance” im Deutschen und Französischen herkömmlich verwendet wird. Im Fussballdeutsch gibt es die Redeweise, man könne “aus keiner Chance ein Tor machen”, und damit ist die herkömmliche Verwendung des Begriffs durchaus getroffen: Sowohl Wikipedia als auch der Duden bezeichnen den Begriff “Chance” als “günstige Gelegenheit der Erreichung eines Ziels”.
Nun ist es der IVZ unbenommen, Begriffe in ihren Texten anders zu verwenden, als das im Deutschen herkömmlicher Weise getan wird. Aber da wäre es für den Leser schon hilfreich, wenn das gekennzeichnet wäre.
Abgesehen davon ist ganz lustig, wie falsch der kritisierte Satz ist: Der Umstand, dass der Kandidat nicht genügend Stimmen für den Sieg bei dieser Wahl bekommt, bei Leibe nicht die einzige Möglichkeit, wodurch er nicht künftiger Bürgermeister Reckes ist. Zudem ist Der 13. September auch in Recke kein notwendig letzter Wahltag bezüglich der Bürgermeisterwahl, durch den der einzige Kandidat zum Bürgermeister gewählt werden könnte.
Der Satz müsste also verständlicher ausgedrückt heißen:
Am 13. September gibt es die Möglichkeit, Eckhard Kellermeier nicht zu wählen.
Mai Thu
So sonderlich oft geben wir hier ja keine Essensempfehlungen heraus. Das hat damit zu tun, dass der gemeine Westfale etwas schon dann für ungemein toll findet, wenn er viel auf die Gabel bekommt. Zum anderen sind einige Restaurantbesuche zwar durchaus was für das einheimische Publikum — mich irritiert es aber, wenn man Gerichte für 25€ bestellt und dann seine Fertigkroketten mit dem Nachbarn teilen sollen. Da verzichtet man schon mal lieber auf einen Kommentar.
Seit fast zwei Jahren ist an der Oststraße das Mai Thu beheimatet. Inzwischen sind wir ein paar Mal dort gewesen, anfangs nur auf der Suche nach einem passablen veganen Gericht und das ist in Ibbenbüren beileibe keine einfache Aufgabe. Zur Sicherheit gingen wir am Restaurant an der Oststraße vorbei, weil wir da schlicht noch nie waren, es durchaus für qualitativ gut hielten und probierten das Etablissement dann auch einfach mal aus. Wir bestellten ein veganes und ein nicht-veganes Gericht und an den Tisch gebracht wurden uns beide in köchelnden Töpfen:
Und unterm Strich mundete es uns dann so gut, dass wir in der Folgezeit nochmal dort Essen zum Abholen bestellten und weitere Restaurantbesuche folgen ließen. Es hat jedes Mal außerordentlich gemundet und das zu Preisen, bei denen man sich manchmal die Frage stellt, wie die bei derart hochqualitativen Zutaten für den Betreiber rentabel sind.
Gerade für Veganer ist das Mai Thu ein Glücksfall, gerade weil vegane Speisen in der asiatischen Küche absolut nichts ungewöhnliches sind. So hat man die Auswahl zwischen unterschiedlichen Gerichten und bestimmt wird man einige Gerichte der Karte auch einfach vegan zubereiten können. Wer der asiatischen und indischen Küche nicht abgeneigt ist, dem sei hiermit ein besonderer Ausgehtipp ans Herz gelegt.