Verzettelte Welten

Die IVZ kommt ihrer Ankündi­gung aus dem let­zten Jahr nach und ver­anstal­tet eine Rei­he zu irgend­was mit Inter­net . Lei­der ver­säumt man es, zu schreiben, worum es über­haupt gehen soll, wovon der Vor­trag des ein­ge­lade­nen Red­ners han­delt, was diese Ange­bote sind, von denen die Rede ist, und wozu wer auch immer Fra­gen stellen soll. Aber gut, ein aus­sagelos­er Text, gespickt mit so sin­nentleerten Sätzen wie

Die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeit­en dig­i­taler Medi­en über­steigt längst das Wahrnehmungsver­mö­gen der Empfänger.

muss keine schlechte Ver­anstal­tung nach sich ziehen. Nur, beim besten Willen:

Wir haben uns vorgenom­men, Ihnen, liebe Leserin­nen und Leser die Möglichkeit zu geben, den Ein­stieg in die „Dig­i­tale Welt“ zu finden.

Damit kommt die IVZ so 20 Jahre zu spät. Wahrschein­lich erk­lärt man uns näch­ste Woche, wie man dieses putzige Gerät bedi­ent, mit dem man qua­dratis­che Brotscheiben rösten kann.

Aktu­al­isierung 11. März 2014

Die Volk­shochschule erläutert, worum der Vor­trag geht:

Meine Kinder, meine Enkel, meine Nach­barn — viele scheinen ständig “ver­net­zt” zu sein. Han­dliche kleine Geräte wie leis­tungs­fähige Handys oder Tablet-Com­put­er machen es möglich. Der Kon­takt zur Ver­wand­schaft im Aus­land ist eben­so schnell hergestellt, wie ein Buch bestellt ist, aktuelle Nachricht­en abgerufen wer­den kön­nen oder Bankgeschäfte zu erledi­gen sind.

Ist dann doch wohl eher was für reifere Semester.

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Schleswig-Holstein, meerumschlungen, deutscher Sitte hohe Wacht

POPCORN! Ich hat­te mich schon gewun­dert, weswe­gen ein Gern-mal-die-Partei-Wech­sler auf Face­book mit mir befre­un­det sein wollte, aber das klärt sich ger­ade auf: Bei mir hat sich jemand gemeldet, der wohl das Video für die Junge Union hergestellt hat. Ange­blich habe ich es so dargestellt, dass Inhalte des Videos Idee des Video­her­stellers und nicht der Jun­gen Union gewe­sen sei. Man fragt mich, woher ich wisse, dass die Darstel­lung mit “Schleswig-Hol­stein” und alle Sprach­in­halte nicht vom Auf­tragge­ber gewollt waren. 

Ich soll mich bis zum 07. März, 18 Uhr, für diesen Artikel öffentlich entschuldigen, anson­sten dro­ht man mir, man werde die Rechtsabteilung des Video­her­stellers mit ein­er Schaden­er­satzk­lage von 50.000 € beauf­tra­gen, eine einst­weilige Ver­fü­gung gegen meine Inter­net­seite ein­leit­en, sowie Gegen­darstel­lun­gen “auf allen uns zur Ver­fü­gung ste­hen­den Inter­net-Medi­en” veröffentlichen.

Ich habe mich über­haupt nicht dazu geäußert, welchen Anteil der Video­her­steller am Inhalt des Videos hat. Ich habe den Her­steller nicht ein­mal genan­nt. Ich habe wed­er behauptet, dass “die Darstel­lung mit ‘Schleswig-Hol­stein’ und alle Sprach­in­halte nicht vom Auf­tragge­ber gewollt waren”, noch das Gegen­teil davon. Sicher­lich habe ich die inhaltliche Qual­ität des Videos gew­ertet, allerd­ings herrscht in Deutsch­land Mei­n­ungs­frei­heit, da sind pri­vate ver­gle­ichende Wer­turteile dur­chaus erlaubt.

Und sagen wir es mal so: Der Video­her­steller hat das Video nach Ken­nt­nis­nahme meines Artikels umge­hend auf YouTube depub­liziert. Noch Fragen?

Aktu­al­isierung 6. März 2014, 15:00 Uhr
Wieder Post. Man werde sich an “Her­rn Ste­ingöver” wen­den, “den Sie ja gut ken­nen” und eine Nach­frage täti­gen, “ob er mit Arbeit­splatzge­fährdun­gen in der hiesi­gen Region, durch Men­schen wie Sie es ein­er sind, ein­ver­standen ist”.

Ich habe mal gefragt, was Herr Ste­in­gröver — ich ver­mute mal, man meint den aktuellen Bürg­er­meis­ter Ibben­bürens, den ich außer als Bürg­er­meis­ter nicht gut kenne* — mit der Sache zu tun hat und was mit “Men­schen wie Sie ein­er sind” gemeint ist.

Daneben habe ich der Redak­tion ein­er Ibben­büren­er Inter­net­seite ganz unab­hängig von dieser Angele­gen­heit hier über eine E‑Mail das Ange­bot gemacht, so wie andere Ibben­büren­er Seit­en auf news.ibbtown.com vertreten zu sein. Offen­bar ist diese E‑Mail an die in Rede ste­hende Agen­tur weit­ergeleit­et wor­den und nun wolle man diese E‑Mail ein­er Klage beifü­gen. Ich habe nicht die leis­es­te Ahnung, wozu das gut sein soll.

Es ehrt mich natür­lich, dass es offen­sichtlich Leute gibt, die meinen, an mein­er Mei­n­ung zu irgendwelchen YouTube-Videos hin­gen Arbeit­splätze, aber ich halte das für ein winzig­wenig übertrieben.

Aktu­al­isierung 6. März 2014, 19:00 Uhr

Der Video­her­steller hat eine neue Ver­sion des Videos online gestellt — ohne die Grafik von Schleswig-Hol­stein. Man fand das Video wohl doch verbesserungswürdig. Meine Rede.

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*) Ich habe Her­rn Ste­in­gröver 1998 ein­mal unter 6 Augen inter­viewt und 2009 unter 4 Augen einen Pod­cast, der allerd­ings nicht veröf­fentlicht wurde, aufgenom­men. Weit­ere Begeg­nun­gen, bei denen ich nicht Teil eines Pub­likums war, sind mir nicht bekannt.

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Die Krim und das Völkerrecht

Mich wun­dert schon etwas, was man vor Ort zur Krise auf der Krim an Mei­n­un­gen hört, die der rus­sis­chen Pro­pa­gan­da doch sehr nahe stehen.

Da ich mich in mein­er Uni-Abschlus­sar­beit mit dem Völk­er­recht nach Kant beschäftigt habe, kann ich ja mal kurz die Lage auf der Krim in dieser Hin­sicht erläutern. In philosophis­ch­er Hin­sicht müsste grund­sät­zlich noch erk­lärt wer­den, welchen Stel­len­wert Begrün­dun­gen an sich haben, was eine Begrün­dung ist, wo und wie Begrün­dun­gen ver­ankert wer­den usw. So weit gehe ich nicht zurück. 

Das Völk­er­recht [hierzu: Wikipedia] ist in philosophis­ch­er Hin­sicht — Kant ist meines Eracht­ens der einzige Philosoph, der das Völk­er­recht begrün­det dar­legt — zunächst ein­mal ein aus dem Staat­srecht notwendig wer­den­des, aber unver­ankertes Recht. Unver­ankert, weil es keine Recht­sprechungsin­stanz für das Völk­er­recht gibt. Hier­von geht Kant in Die Meta­physik der Sit­ten aus. Das Völk­er­recht ist zunächst schlicht das nach außen gewen­dete Staat­srecht, ein Staat hat die Pflicht, die rechtliche Ord­nung nach innen zu schützen und entsprechend nach außen. Laut Kant erwächst hier­aus das Recht zu kriegerischen Hand­lun­gen, falls der eigene Staat ange­grif­f­en, die eigene Recht­sor­d­nung somit bedro­ht ist. Er muss laut Kant die notwendi­gen Mit­tel ergreifen dür­fen, d.i. Bürg­er als Sol­dat­en ein­set­zen, die er zur Erfül­lung sein­er Pflicht braucht.

Ein Staat kann sich nach Kant durch einige Ereignisse bedro­ht fühlen: Mil­itärische Aufrüs­tung, Kriegserk­lärun­gen oder Belei­di­gun­gen. Let­zteres ist sicher­lich ein sehr diskutabler Punkt, allerd­ings wird er als Kriegs­grund meines Wis­sens sel­tenst angeführt.

Soweit die The­o­rie. Im aktuellen Kon­flikt um die Krim kann man fes­thal­ten: Rus­s­land ist nicht belei­digt wor­den, die Ukraine hat nicht mil­itärisch aufgerüstet, sie hat nie­man­dem den Krieg erk­lärt und ist auch son­st außen­poli­tisch nicht andere Staat­en ange­gan­gen. Rus­s­lands Vorge­hen ist ein ein­deutiger Ver­stoß gegen das Völk­er­recht, indem man mit Sol­dat­en in ein anderes Land einge­drun­gen ist. So ein Ver­hal­ten kann man als Kriegserk­lärung werten.

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Kommunalwahlkampfwerbespot der Jungen Union 2014

Huch, das wird ja immer bess­er, was die Agen­turen da fab­rizieren: Max­im­i­lan Scholten plädiert für eine Senkung der Grund­stück­spreise in Ibben­büren, sowie für mehr Freizeit­möglichkeit­en. Wie das erste funk­tion­ieren soll, ver­ste­he ich nicht, sagt er auch nicht, und wie das let­ztere funk­tion­ieren soll, wenn man ver­gle­ich­sweise so wenig für Jugendliche aus­gibt, wie es in Ibben­büren der Fall ist, weiß ich auch nicht. HEY!

Und irgendw­er kön­nte der Jun­gen Union auch mal erk­lären, dass Ibben­büren nicht in Schleswig-Hol­stein liegt…

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Neu im Bücherschrank (63): Haruki Murakami — Gefährliche Geliebte

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Im deutschsprachi­gen Raum ist dieses Werk von Haru­ki Muraka­mi bekan­nt als das­jenige, das beim Lit­er­arischen Quar­tett zum Zer­würf­nis zwis­chen Mar­cel Reich-Ran­ic­ki und Sigrid Löf­fler geführt hat. Es han­delt sich bei dieser Aus­gabe um die Über­set­zung aus dem Englis­chen, die widerum die Über­set­zung aus dem Japanis­chen ist. Inzwis­chen gibt es allerd­ings die Über­set­zung direkt aus dem Japanis­chen: Südlich der Gren­ze, west­lich der Sonne. Und diese Über­set­zung ist sprach­lich noch ansprechen­der und es lohnt sich unge­mein, wenn man das Buch schon gele­sen hat, es ein zweites Mal zu lesen.

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Wahlkampfauftakt 2014

Der Wahlkampf hat wieder begonnen, es sind ja Kom­mu­nal­wahlen dieses Jahr, das bedeutet auch, die POP­CORN-Vor­räte mal wieder auffüllen. 

Zunächst hat die SPD ihren Hut beim The­ma Gesamtschule in den Ring gewor­den, bekam dafür allerd­ings von von IFI und Linkspartei ordentlich einen auf die Mütze. 

Die FDP möchte wohl auch irgend­was ein­brin­gen und schlägt vor, Ibben­büren zum Hochschul­stan­dort zu machen. Ist ja auch verkehrstech­nisch ein Katzen­sprung für Stun­den­ten von Ibben­büren nach Mün­ster. Warum nicht gle­ich ne Botschaft irgen­deines Lan­des aufmachen?

Bei der CDU sorgt Ex-Ortsver­bandsvor­sitzen­der und Rat­sherr Ruff wieder ein­mal für Tumult und warnt vor Machtkonzen­tra­tion beim Sportvere­in SW Esch. In Per­sona nen­nt er den CDU-Rat­sher­rn, Ex-Bürg­er­meis­terkan­di­dat­en und Vor­sitzen­den der Mau­ri­tiuss­chützen­brud­er­schaft Remke als Quertreiber. Jen­er meint auf Anfrage der IVZ

Ich werde das nicht kommentieren.

um dann online zum The­ma zu kom­men­tieren. Kurz darauf besin­nt er sich wohl eines Besseren und bit­tet die IVZ, seinen Kom­men­tar zu löschen, was auch passiert. Es ist somit unklar, was er genau geschrieben hat, allerd­ings fragt Benutzer ozick

Herr Remke — wer hat sich selb­st vom Platz gestellt ein Armut­szeug­niss ausgestellt ?

was auf eine rhetorische Anschlussfrage hin­deutet. Pikant in dieser Angele­gen­heit ist vielle­icht, dass Ruff nicht mehr Rat­sher­rkan­di­dat der CDU bei der kom­menden Kom­mu­nal­wahl ist. Sein Nach­fol­ger ist Sebas­t­ian Brink, seines Zeichens amtieren­der König der St.-Mauritius-Schützenbruderschaft Püs­sel­büren. Und als wolle er die Ver­schwörungs­the­o­rie Ruffs weit­er befeuern, schreibt Benutzer Kalle_50 bezo­gen auf Ruffs Nach­folge als Vor­sitzen­der von SW Esch:

Wer ste­ht denn zur Wahl? Fam­i­lie Brink oder Fam­i­lie Köster?

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Die Kanzlerin will den Genmais”

Einen merk­würdi­gen Artikel bringt die IVZ da, um das Gen­mais-The­ma auf lokales Niveau run­terzubrechen. Man erweckt den Ein­druck, als ob es bei diesem The­ma nur für heimis­che Bauern darum gin­ge, wegen Schädlin­gen eine zusät­zliche Mais­art zur Ver­fü­gung zu haben, und als ob das alles nur ein EU-Irrsinn sei:

EU – ist das vielle­icht die Abkürzung für „Ein­fach Unsinn“? Natür­lich nicht! Aber viele Men­schen denken so über die Europäis­che Union. Und wenn man sieht und hört, was die Damen und Her­ren im fer­nen Brüs­sel jet­zt aktuell in Sachen Gen-Mais getrieben haben, kön­nte man schon mal denken: Ein­fach Unsinn …

Äh, ja, wenn man die Hin­ter­gründe nicht ken­nt, sicher­lich. Und als Schreiber­ling der IVZ sind Hin­ter­gründe inzwis­chen wohl ein rotes Tuch.

Da liest man bess­er in Medi­en, die Hin­ter­gründe recher­chiert haben, was SPD-Ver­braucher­poli­tik­erin Elvi­ra Drobin­s­ki-Weiß im ARD-Mor­gen­magazin sagt :

Die Kan­z­lerin will den Gen­mais.” Mit der Enthal­tung habe sich die Regierung schließlich auch dem Druck der ein­flussre­ichen Nahrungsmit­tel­her­steller gebeugt.

Nicht dass Sie meinen, hier­bei gin­ge es nur um eine SPD-gegen-CDU-Geschichte, auch die CSU ist angefressen:

Josef Göp­pel, CSU-Poli­tik­er und Mit­glied im Umweltauss­chuss des Deutschen Bun­destages, schloss sich der Kri­tik an. Im rbb-Infora­dio sagte er: “Wenn Deutsch­land sich hier von vorn­here­in deut­lich posi­tion­iert hätte, wäre auch eine Mehrheit mit weit­eren Mit­glied­staat­en erre­ich­bar gewesen. ”

Quer zur Hal­tung, jede poli­tis­che Ver­ant­wor­tung kom­plett auf die EU zu schieben:

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