Finanzielle Förderung der Jugendarbeit

Der Stadtju­gen­dring Ibben­büren lädt gemein­sam mit dem Jugen­damt der Stadt Ibben­büren alle inter­essierten Vere­ine und Ver­bände ein, um diese und andere Fra­gen, rund um die Förderungsrichtlin­ien für die Jugen­dar­beit zu beant­worten. Darüber hin­aus kön­nen auch Fra­gen zum Son­derurlaub für ehre­namtlich in der Jugen­dar­beit Tätige sowie zu den in Betra­cht kom­menden Posi­tio­nen des Kinder- und Jugend­förder­plan des Lan­des NRW besprochen werden.
Die Schu­lungsver­anstal­tung find­et am Mon­tag, den 19.03.2017, um 19.30 Uhr, im Pfar­rzen­trum St. Lud­wig, Groner Allee 54 statt.

Für Rück­fra­gen ste­ht zur Verfügung:
Nor­bert Maßmann
Tele­fon: (05451) 505831
Mail: Norbert.Massmann@stjr-ibb.de

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Beckenbauerismus bei der NOZ

POPCORN! Die Beck­en­bauer­sche Real­itätsver­weigerung ist im Jour­nal­is­mus angekom­men: Die NOZ schickt einen Jour­nal­is­ten auf die Krim, der holt sich da etwas rus­sis­che Pro­pa­gan­da ab und kippt die unge­filtert in die Zeitung. Und das klingt dann so:

Juri Kon­stan­ti­now­itsch Gem­pel ist auf die Bun­deskan­z­lerin nicht gut zu sprechen. „Wegen der Poli­tik von Angela Merkel kann ich meine Töchter nicht besuchen. Ist das gerecht?“ fragt Gem­pel. Die Antwort schwingt unaus­ge­sprochen mit. (… Seine Töchter) leben in Düs­sel­dorf und Ful­da, ein Enkel dient in der Bun­deswehr. Seit­dem die Krim wieder zu Rus­s­land gehört, bekommt der Vater und Groß­vater jedoch kein Visum mehr für Deutschland.

Das stimmt so nicht. Der gute Mann kann sich dur­chaus von der Krim aus ein ukrainis­ches Visum für Deutsch­land besor­gen. Nur ist der gute Mann Mit­glied in Putins Partei, das wäre wohl partei­in­tern und wenn man nur einen rus­sis­chen Pass besitzt eher ein Problem.

Vor vier Jahren, am 18. März 2014 kon­nte Rus­s­lands Präsi­dent Wladimir Putin Vol­lzug melden: Nach ihrer Los­sa­gung von der Ukraine wurde die Krim Teil der Rus­sis­chen Föderation.

Ach, die Krim hat sich von der Ukraine los­ge­sagt? Wann ist das denn passiert? Vor oder nach­dem rus­sis­che Sol­dat­en den Flug­platz beset­zt haben?

Viele der 2,3 Mil­lio­nen Bewohn­er wis­sen, was sie dem rus­sis­chen Präsi­den­ten zu ver­danken haben. „Die Poli­tik Putins hat uns 2014 vor gewalt­täti­gen Auss­chre­itun­gen bewahrt. Er hat uns das Ref­er­en­dum ermöglicht, er hat uns Sicher­heit und Sta­bil­ität gebracht“, erzählt Gempel

Auss­chre­itun­gen gab es keine auf der Krim, das Ref­er­en­dum kon­nte man nicht als frei und demokratisch betra­cht­en, wenn die Sol­dat­en des okkupieren­den Staates an jed­er Straße­necke ste­hen und ger­ade die Sta­bil­ität ist flöten gegan­gen: Viele wis­sen nun, dass sie ihre Jobs und ihre Gelder ver­loren haben. Dass diverse Geschäfte schließen, die Stromver­sorgung eine Glückssache ist, teil­weise tage­lang aus­fällt. Und dass sie keine Chance haben, hör­bar Kri­tik zu äußern. 

Rus­sis­ch­er Lesart zufolge haben rus­sis­che Stre­itkräfte die Krim nicht annek­tiert, son­dern lediglich das Ref­er­en­dum abgesichert, mit dem sich die Men­schen mehrheitlich für eine gemein­same Zukun­ft mit Moskau und gegen eine Zukun­ft in der Ukraine aus­ge­sprochen haben. Die inter­na­tionale Gemein­schaft will davon bis heute jedoch nichts wis­sen. Der herrschen­den juris­tis­chen Mei­n­ung zufolge han­delt es sich um eine Annex­ion ukrainis­chen Staatsgebietes.

Oh, nicht nur nach “der herrschen­den juris­tis­chen Mei­n­ung”, was immer das da für ein Kampf­be­griff sein soll. Wenn sie Leute auf der Krim fra­gen, die nicht bloß rus­sis­che Pro­pa­gan­da von sich geben, wer­den die ihnen auch erzählen, dass während des Umsturzes in der Ukraine auf der freien Krim plöt­zlich ungekennze­ich­nete Sol­dat­en den Flughafen beset­zt hiel­ten. Und diese gaben sich irgend­wann als rus­sis­che zu erken­nen. Von einem Ref­er­en­dum war da noch gar nicht die Rede, geschweige denn von einem Ver­lan­gen der Poli­tik auf der Krim, Rus­s­land ange­hören zu wollen.

Alles auf Kosten des kleinen Mannes. Präsi­dent Putin spürt davon rein gar nichts, wenn er uns auf der Krim besucht“, sagt ein Mitar­beit­er im Außen­min­is­teri­um: „Was also nützen Sank­tio­nen?“ Schon wieder eine dieser rhetorischen Fragen.

Ger­ade rhetorische Fra­gen gilt es kri­tisch anzuge­hen, was diesem Autor allerd­ings nicht ein­fällt. Es geht wohl um einen Mitar­beit­er des rus­sis­che Außen­min­is­teri­ums. Schaut man sich aber die EU-Sank­tio­nen ein­mal an, tre­f­fen die eher nicht den kleinen Mann.

Wer durch die Straßen von Sim­fer­opol schlen­dert, sieht vor allem eines: viele junge Men­schen. Frauen mit Kinder­wa­gen. Fam­i­lien. Neu angelegte, gut besuchte Kinder­spielplätze. Straßen­musikan­ten. Wer ein mas­sives Aufge­bot von Sicher­heit­skräften erwartet hat – Fehlanzeige.

Ja, wer hat das denn erwartet? Der von jed­er Kri­tik an rus­sis­ch­er Pro­pa­gan­da unange­tastete Autor erge­ht sich dann auf Twit­ter in Humor:

Wo ich dann doch noch eine Frage auf der Zunge hatte:

Dann war wohl der ganze Text nur symbolisch.

Und die NOZ dar sich gerne mal die Frage stellen, was sie mit diesem kri­tik­be­fre­it­en Urlaub­sjour­nal­is­mus eigentlich bezweckt?

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In Putins Propagandastrudel

Noch mehr POPCORN! Der Jour­nal­ist Thomas Lud­wig, in offizieller Mis­sion der NOZ in Rus­s­land und auf der Krim unter­wegs, um sich ein eigenes Bild zu machen, ist wohl dort nicht alleine unter­wegs. Hier zeigt er sich heute “in der Nähe von Domode­dove” mit dem Poli­tik­er der Partei DIE LINKE, Andreas Maurer.

Andreas Mau­r­er erwartet eine Anklage vor dem Osnabrück­er Landgericht wegen *pop­corn­grab­sch* Wahlbe­trugs. Mau­r­er hat­te bei der Kom­mu­nal­wahl in Quak­en­brück erstaunliche 21,5% der Stim­men geholt, wobei bei der Urnen­wahl unglaubliche 63% auf Mau­r­er ent­fie­len. Auch poli­tisch machte er von sich reden:

Den dor­ti­gen Stad­trat sowie den Kreistag von Osnabrück wollte der Linken-Kom­mu­nalpoli­tik­er per Res­o­lu­tion dazu brin­gen, die Krim als Teil Rus­s­lands anzuerken­nen. […] Die Regierungszeitung Rossiska­ja Gase­ta berichtete über den Res­o­lu­tion­santrag aus Kwak­en­br­juk, die staatliche Nachricht­e­na­gen­tur RIA schal­tete Mau­r­er live aus Sim­fer­opol zum The­ma „Wahrheit über die Krim“ zu, „Rus­sia Today“ feierte ihn als „Aus­nah­meer­schei­n­ung, die „im klaren Gegen­satz zum deutschen Main­stream“ steht.

Das wäre auch für mich der erste, an den ich mich ran­hänge, um mir ein eigenes Bild zu machen.

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Wie Ikarus sich an der Krim verbrannte

POPCORN! Nach­dem die NOZ und der betr­e­f­fende Autor dieser Geschichte auf Nach­fra­gen, ob Andreas Mau­r­er der Reise­führer in der Geschichte war, ein­fach nicht reagierten, schiebt man jet­zt — nach­dem man online gele­sen hat, was da so zu Mau­r­er ste­ht — ein­fach ein Por­trait des Poli­tik­ers nach und stellt ihn als armes Würstchen dar:

Eine Verurteilung wegen Wahlbe­trugs kön­nte das ändern. So fern die Anerken­nung ein­er wieder rus­sis­chen Krim liegt, so begren­zt wäre dann noch die Anerken­nung, die Mau­r­er erfährt. Die verzweifelte Suche nach ihr – vielle­icht ist sie es, die den Kreistagsab­ge­ord­neten und die Krim so schick­sal­haft verbindet.

Zusät­zlich weiß der Jour­nal­ist ja spätestens nach sein­er Reise, dass Mau­r­ers Reisen vom vol­lkom­men unab­hängi­gen und pro­pa­gandafreien rus­sis­chen Fernse­hen bezahlt wur­den. Da kann man beruhigt alles in die Zeitung schreiben, was der einem vorkaut. Die Russen wür­den ihm seine Reisen sich­er auch bezahlen, falls seine Mei­n­ung je von rus­sis­ch­er Pro­pa­gan­da abrückt. Und auf ein­mal kommt der Jour­nal­ist auch auf die Idee, bei der Parteizen­trale von Die LINKE in Berlin anzu­rufen, was man dort von Mau­r­er hält.

Was dem Leser der NOZ etwas zusam­men­hang­los erscheinen mag, ist online betra­chtet ein schlap­per Ver­such, die eigene Rep­u­ta­tion zu ret­ten, indem man das Augen­merk woan­ders hin­schiebt. So muss man die eigene Rolle dann auch ein­fach nicht mehr erk­lären und kann Mau­r­er immer noch für einen Star halten:

Von so einem Jour­nal­is­mus, da brauchen wir unbe­d­ingt noch mehr von.

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Journalisten, die sich zu Propagandazwecken ausbeuten lassen

Auf diesem Foto sieht man übri­gens, mit wem der NOZ-Jour­nal­ist Thomas Lud­wig auf der Krim noch unter­wegs war:

https://twitter.com/andreasmaurer18/status/977688325413900288

Das sind im Hin­ter­grund die nor­wegis­chen Jour­nal­is­ten Hen­drik Weber und seine Mit­be­wohner­in Mette Roselund, die eben­so mit Andreas Mau­r­er auf der Krim waren. Und zu deren Besuch während der Wahlen sagt der nor­wegis­che Rat­spräsi­dent Michael Tezschner:

Sie kön­nen reisen wohin sie wollen, meinetwe­gen auf eine Ein­ladung von wem sie wollen, aber was sie sehen, ist kein demokratis­ches Ereig­nis von öffentlichem Inter­esse. Sie soll­ten sich bewusst sein, dass sie zu Pro­pa­gan­dazweck­en aus­ge­beutet wer­den, und so wird der Aufen­thalt nicht zur Demokratie oder zur Achtung des Völk­er­rechts beitragen.

(…) die entschei­dende Frage liegt vor der Teil­nahme als Wahlbeobachter, näm­lich dass es nicht das ist, was als die legalen Behör­den anerkan­nt wird, die Wahlen auf der Krim organ­isieren. Somit erscheint alles als Beitrag zur fak­tis­chen Legit­i­ma­tion eines Gebi­etes, das nach inter­na­tionalem Recht Teil der Ukraine ist. Eine Grund­vo­raus­set­zung für die Wahl ein­er freien und fairen Wahl ist somit nicht gegeben

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