Als vor ein paar Jahren die Prenzlauer Berg Nachrichten als Projekt online gingen, und ich in Berlin auf der re-publica davon hörte, war ich wenig begeistert. Es klang zu sehr danach, dass sich Journalisten für eine Internetseite ohne tragfähiges Geschäftsmodell aufopferten.
Dieser Tage hat man alles auf eine Karte gesetzt: 750 Leute, die monatlich für die Seite 5€ abdrücken sollten erreicht werden oder die Seite werde geschlossen. Man hat dieses Ziel erreicht — nicht ohne blaue Flecke, wie die für die PBN arbeitende Juliane Wiedemann schreibt:
Mir ist zwar klar, dass man nicht in den Journalismus geht, um sich Freunde zu machen, und dass ein dickes Fell in diesem Beruf vonnöten ist. Dass man sich manchmal wie der Leiter eine Anger-Management-Therapiestunde fühlt, hatte mir jedoch vorher niemand gesagt.
Neben allen Merkwürdigkeiten, die so ein Projekt in der Großstadt mit sich bringt, und die sich eben auch nicht in der Provinz ebenso verhalten, scheint mir das ein Zwischenruf zu sein, der auch im Kleinen seinen Wiedererkennungswert hat.