Das Leistungsschutzrecht für Presseverleger und die Folgen

Ab heute gilt das Leis­tungss­chutzrecht für Pres­sev­er­leger. Und die Medi­en, die sich für das Teck­len­burg­er Land zuständig fühlen, hal­ten sich hierzu bedeckt, mit anderen Worten: Sie schreiben über­haupt nicht darüber. Das kön­nte damit zusam­men­hän­gen, dass Google vor Kurzem angekündigt hat, alle Ver­lage aus ihrem Suchin­dex für Google News rauszuschmeißen, die nicht ein­räu­men, dass die Anzeige der so darstell­baren Artikel genehmigt ist.

Dabei hat­te Chefredak­teur Nor­bert Tie­mann bei der WN noch getönt, als es Rück­en­wind gab:

In ein­er gigan­tis­chen Wer­bekam­pagne, unter­stützt von Lehrstühlen, hat sich der weit­ge­hend intrans­par­ente Konz­ern, der in Deutsch­land kaum Steuern zahlt, die Maske eines Hüters des freien Inter­net aufge­set­zt – und sein knall­hartes Prof­it­in­ter­esse geschickt dahin­ter ver­schleiert. Offen­bar mit Erfolg.

Laut Tie­mann ist Google ein Konz­ern, der

mit der Ware ander­er, näm­lich den Inhal­ten von Ver­la­gen, auch zukün­ftig weit­er Mil­liar­den-Geschäfte macht, ohne die Erbringer dieser Leis­tung daran fair finanziell zu beteiligen.

Gut gebrüllt, Löwe. Da würde man doch meinen, dass man bei den West­fälis­chen Nachricht­en diesen par­a­sitären Konz­ern nicht unter­stützt. Nun hat Google angekündigt, nur noch solche Zeitun­gen unter Google News erscheinen zu lassen, die ein solch­es Erscheinen vor dem 1. August beantragt haben. Ich gehe mal davon aus, dass ab heute auch der Fall ist, dass Google News nur solche Zeitun­gen darstellt, die darum gebeten haben. Und nun rat­en Sie mal, wer dabei ist. Abge­sprun­gen als Tiger, äh, Löwe, egal — und gelandet als Bettvorleger.

Aus­bleiben­des

Wie WN und IVZ auf das Leis­tungss­chutzrecht reagieren, was man beim Zitieren ihrer Pro­duk­te beacht­en sollte, dass der Axel-Springer-Ver­lag beim Leis­tungss­chutzrecht, das er selb­st maßge­blich erlob­byt hat, auss­chert — dazu bish­er kein Ster­benswörtchen. Nur irgendwelche dpa-Texte. Es ist wohl nicht zu erwarten, dass bei­de Zeitun­gen das Leis­tungss­chutzrecht irgend­wie in Anspruch nehmen werden. 

Das Leis­tungss­chutzrecht bringt somit nicht die erwartete finanzielle Vergü­tung für Pres­sev­er­lage mit sich, son­dern nur, dass Presse­pro­duk­te weniger online ver­linkt wer­den. Insofern meinen manche, das Gesetz würde schlicht verpuffen.

Indi­vidu­elle Folgen

Was dieses Leis­tungss­chutzrecht nun für indi­vidu­elle Benutzer bedeutet, ist schw­er abzuschätzen. Gewerbliche Anbi­eter soll­ten for­t­an keine Artikel von Zeitun­gen mehr bei Face­book und sonst­wo mit soge­nan­nten Snip­pets ver­linken. Das entsprechende Gesetz ist allerd­ings auch so schwammig for­muliert, das ganz unklar ist, ob schon das Wiedergeben ein­er Über­schrift eines Artikels eines Pres­sev­er­lages — und in vie­len URLs der Artikel find­et sich schon die Über­schrift — gegen dieses Leis­tungss­chutzrecht verstößt. 

Zudem kann ja immer geklagt wer­den, z.B. auch gegen sich für nichtkom­merziell auftre­tend hal­tende Pri­vat­per­so­n­en, deren Inter­ne­tauftritt — wo auch immer — gewerblich erscheint. Möglicher­weise kön­nen Pres­sev­er­lage auch Inter­essensvertreter ein­set­zen, die sich im Inter­net auf die Suche nach unl­izen­siert gebraucht­en Snip­pets in gewerblichem Anschein machen.

Das klingt vielle­icht etwas unwahrschein­lich, aber ich hätte auch nie gedacht, dass irgen­deinem Anwalt mal ein­fällt, für irgend­wann ein­mal getätigte Blog­beiträge eine Tages­nutzungs­ge­bühr auszurechnen.

Auf der sicheren Seite ist man, wenn man gar nichts mehr ver­linkt oder gefällt­mirt. Zumin­d­est darf man sich zweimal fra­gen, ob man auf Zeitungs­seit­en nicht auf Face­books Gefällt-mir-Klicks verzichtet. Das eigene Face­book-Pro­fil vor Blick­en Fremder, wenn’s nicht ger­ade die NSA ist, zu schützen, hil­ft auch schon weiter.

Weiterlesen

Was der Kernkritikpunkt an Norbert Lammerts Dissertation ist

Es war abzuse­hen, dass auch bei den Pla­giatsvor­wür­fen gegen die Dok­torar­beit von Bun­destagspräsi­dent Nor­bert Lam­mert irgend­wann Nebelk­erzen gewor­den wer­den. Es ist beze­ich­nend, dass sich der sich selb­st Qual­ität­sjour­nal­is­mus dafür hergibt.

Das Schwierige an der Vertei­di­gung der Pro­mo­tion gegen die Vor­würfe sind diese selb­st. Wie laut­en sie? Im Kern: Lam­mert gibt fremde Rezep­tion­sleis­tun­gen, d.h. die Wieder­gaben gele­sen­er Lit­er­atur, als eigene aus. Kann das nachgewiesen wer­den, sehe ich nicht, wie eine der­ar­tige Promi­tion gehal­ten wer­den kann.

Nun hat Nor­bert Lam­mert gemäß den Vor­wür­fen keine wortwörtlichen Pla­giate began­gen [Kor­rek­tur, 14.00 Uhr: Auch das wird ihm vorge­wor­den, s. S. 100 der Dis­ser­ta­tion]. Auch das Auf­tauchen nahezu iden­tis­ch­er Ver­weise allein ist kein Pla­giat. Die Vor­würfe konzen­tri­eren sich aber spezieller darauf, dass an vie­len Stellen mit anderen Arbeit­en inhalts­gle­iche Analy­sen angestellt wer­den, bei denen inhalts­gle­iche und fehler­gle­iche Fußnoten nahele­gen, dass die dor­ti­gen Angaben und Analy­sen ungeprüft und ohne wis­senschaftliche Eigen­leis­tung über­nom­men wurden. 

Es geht nicht um in den 70er Jahren unter­schiedliche Zitiergepflo­gen­heit­en oder unzure­ichende Einzel­fußnotenkennze­ich­nun­gen, wie die ZEIT seinen Lesern weiß­machen will.

Auch bei der FAZ klingt der Nebelk­erzenar­tikel zu Lam­mert merkwürdig:

Wenig spricht dafür, dass es sich bei Lam­merts Dok­torar­beit um Pla­giate handelt.

Es reicht ja, wenn irgen­det­was stich­haltig dafür spricht. Aber es wird noch skuriler:

Wenn es nach dem derzeit­i­gen Ken­nt­nis­stand einen kri­tis­chen Ein­wand gegen diese Dis­ser­ta­tion vorzubrin­gen gäbe, dann wäre es die Fall­studie am eige­nen CDU-Kreisver­band, über dessen Entschei­dung­sprozesse der Autor nicht nur mehr wusste als andere, son­dern an dessen Entschei­dun­gen er auch selb­st beteiligt war. 

Und was ist mit dem Kern­vor­wurf, den die Autorin des Artikels nicht ein­mal the­ma­tisiert? Ist der über­haupt zur Ken­nt­nis genom­men worden?

Den Vogel schießt allerd­ings Dagob­ert Ernst bei der WAZ ab, der den Lam­mert-Kri­tik­er ein­fach mal mit dem NSA-Skan­dal gle­ich­set­zt, und so einen Täter­tausch herbeizaubert:

Auch Pla­giate-Jagd kann zu ein­er Form der Bespitzelung wer­den. Nur dass “Big Broth­er” hier in jedem steckt, der dabei mitmischt.

Bedenkenswert, auch wenn der Zusam­men­hang zur Diskus­sion um Nor­bert Lam­merts Dis­ser­ta­tion nicht klar ist, ist, was Joachim Huber schreibt:

irgend­wann hat es der Dok­toren­stand geschafft, den Nicht- Dok­toren einzure­den, dass der Herr Dok­tor und die Frau Dok­torin etwas Besseres sind. Feingeis­ter, Feinzün­gler, feine Men­schen halt. Poli­tik­er und Dok­tor, diese Kom­bi­na­tion galt bald als unschlag­bar. Deswe­gen diese tiefe Sehn­sucht in den Rei­hen der Kon­ser­v­a­tiv­en und der Lib­eralen nach dem „Dr.“ auf dem Wahlplakat.

Weiterlesen

Lesezeichen

Aus­bil­dung / Schule
Schluss mit Stre­it! | ibbenbueren.de Längst kommt es auf Schul­höfen bei kleinen Stre­it­ereien auch zu hand­festen Auseinan­der­set­zun­gen. Um solche Hand­grei­flichkeit­en, Pöbeleien und Belei­di­gun­gen zwis­chen Schülern von vorn­here­in zu ver­mei­den, wurde jet­zt an der Kar­di­nal-von-Galen-Grund­schule im Ibben­büren­er Ort­steil Laggen­beck ein Stre­itschlichter­pro­jekt ange­set­zt. Seit Anfang Juni wer­den 20 Kinder der drit­ten Jahrgangsstufe zu Stre­itschlichtern ausgebildet.

Aus­bil­dung / Schule
Handw­erk — Die näch­ste Gen­er­a­tion | WN.de Im Ibben­büren­er Bürg­er­haus fand die Ver­ab­schiedung der Gesellen der Kreis­handw­erk­er­schaft Ste­in­furt-Waren­dorf statt.

Aus­bil­dung / Schule
Stel­lvertre­tender Goethe-Schulleit­er Wind­mann geht nach 34 Jahren in Rente | WN.de

Aus­bil­dung / Schule
Gülden­höven nimmt Abschied von Gertru­den­schule | mv-online.de Hiltrud Gülden­höven ver­lässt die Ger­tu­den­schule in Rheine und übern­immt die Leitung der Bar­bara-Schule in Ibbenbüren.

Helfen
Spende für die DKMS : Kinder wollen anderen helfen | WN.de Kom­mu­nionkinder aus Johannes Bosco Ibben­büren und aus St. Peter und Paul Brochter­beck über­re­icht­en eine Geld­spende für die Deutsche Knochen­mark­spender­datei (DKMS).

Musik
„Volle Dröh­nung“ Jazz | WN.de 74 Schüler u.a. aus Ibben­büren geben im Rah­men des “Jazz n‘ Youth Exchange” in Ochtrup ein Konzert.

Die Donots waren auf dem Eier mit Speck-Fes­ti­val und als Vor­band der Toten Hosen unterwegs.

Stadtver­wal­tung
Neue Führungskräfte für das Rathaus | emsdetten.de Petra Git­tner, Lei­t­erin des Fach­di­en­stes Fam­i­lie und Jugend in Ibben­büren, übern­immt ab 2014 die Leitung des Jugen­damtes Emsdetten.

Soft­ware
Mailpile! Let’s take email back Das erstes Email-Pro­gramm ist online, das von Anfang an über eine Mail­ver­schlüss­lungsmöglichkeit ver­fügt. Lei­der noch ohne deutsche Sprachdatei.

Weiterlesen

Holdendämmerung

Ach komm, beten, hörnse mir damit auf. Da kann meine Holde nicht genug von kriegen. Also, stellen Sie sich mal vor, Sie fahren mit dem Bus zum Zah­narzt und nutzen dort bevor Sie drankom­men die Örtlichkeit samt Klolek­türe. Zu wem hat da meine Holde schon alles gebetet, bevor der Arzt zu bohren anfängt?

Na, erst Mal zu Bla­sius von Sebaste wegen den Zahn­schmerzen, dann zu Vik­to­ria von Cór­do­ba, dass das Wet­ter gut ist, wenn man schon mal raus muss, zu Eligius für das Bezahlen der Fahrkarte, zu Fiacrius für’s Bus­fahren, zu Katha­ri­na von Alexan­dria, dass die Schüler im Bus nicht so ner­ven, zu Apol­lo­nia für die Zah­närzte, zu Kamil­lus von Lel­lis für die Zah­narzthelferin, zu Stephanus für die Prax­is, zu Julius I. für die Klofrau, zu Niko­laus für die Schif­fer, zu Franz von Sales für den Redak­teur der Klolek­türe, zu Bar­bara wegen der Kanal­i­sa­tion, zu Petrus, dass die Tür wieder aufge­ht, zu Joseph für den Behand­lungsstuhl und zu Bar­bara von Nikome­di­en für den Fall — Sie wis­sen schon — eines gewalt­samen Todes. Da ist die Rück­fahrt noch gar nicht mit drin.

Ich sage Ihnen, da ist aber mon­tag­mor­gens Kirmes am Früh­stück­stisch der Heili­gen, wenn meine Holde den Den­tis­ten auf­sucht. Möchte ja nur zu gerne wis­sen, wenn die anrufen, dass das mal ein Ende findet,

ihr Philibb

Weiterlesen

Molto non bene

Manch­mal kommst du hin­ter die Frauen auch nicht hin­ter. Da sitzen wir gemütlich beim Nach­barn zum Geburt­stags­feiern in großer Runde und seine Frau spielt sich halt gast­ge­berisch etwas auf — soll sie doch. Mein­er Hold­en miss­fällt sowas immer gle­ich, sie mag’s leise geord­net, nicht über die Strenge schla­gend, bedacht — sie wis­sen schon: spießig halt.

Nur geht mir sowas immer am Aller­w­ertesten vor­bei, was die Hüh­n­er da begack­ern. Mir klagte mein Nach­bar das Leid mit seinen Toskana-Ter­rassen­fliesenfu­gen. Die Fliesen sind erst vor 2 Jahren neu ver­legt wor­den, bei dem Regen wären die aber irgend­wie auseinan­der gegan­gen. Er wüsste gar nicht warum, ob’s am Regen läge? Oder an den Fliesen?

Ich meinte dann, sicher­lich etwas auftrumpfend, Nee, nix Regen, der Fugenspach­tel sieht allo­plas­tisch aus, dein Fugen­meis­ter hat da wohl krudes Zeugs verfugt.

Meine Holde war schon den ganzen Abend fuch­sig auf die Haush­er­rin, manch­mal kön­nen sich Frauen ja nicht so riechen. Da baut sich dann sowas von eine Abnei­gung auf, das kriegt man manch­mal gar nicht mit. Ver­standen hat meine Holde aus mein­er Äußerung wohl, dass ich nicht der Fugenspach­tel siehr allo­plas­tisch aus, son­dern mich auf die Seite der Nach­barin geschla­gen und gesagt hätte, seine alte Schachtel sähe phan­tastisch aus und dampft ab — ohne irgen­dein weit­eres Wort mit mir zu wechseln.

Solche Kindereien muss sie dann aber echt mit sich selb­st aus­machen. Mit dem Nach­barn musste ich eh noch die Spiel­regeln unseres Kick­tipp­spiels aus­machen, schließlich startet heute die Bun­desli­ga wieder. Da braucht man Ner­ven für,

ihr Philibb

Weiterlesen

Neu im Bücherschrank(43): Stephenie Meyer — Biss zum Morgengrauen

bisszummorgengrauen

Ein roman­tis­ch­er Back­fis­chvam­pirschinken
und die Frage: Kann man denn über­haupt etwas spon­sern (was unser Ibbtown-Aufk­le­ber nahelegt), wofür man kein Geld aus­gegeben hat?

Kommt wohl darauf an, was man unter dem Begriff Spon­sor­ing genau verte­ht. So wichtig ist das wohl nicht, Haupt­sage jemand find­et hier­mit seinen Lesespaß.

Weiterlesen

Die drei ??? — Wir lesen jeden Fall

 Christoph Tie­mann und Kol­le­gen lesen die klas­sis­chen Fälle der drei Detektive:

Allie Osbornes Tante Patri­cia war schon immer ein wenig wun­der­lich. Sie betra­chtet rote Klei­dung als Schutzschild gegen die Gefahren des Lebens und Spin­nweben als Arznei. Abends zieht sie einen Kreis um ihr Bett, um sich vor dro­hen­dem Unheil zu schützen. Als sie dann auch noch mit dem dubiosen Mr. Asmo­di geheime Ver­samm­lun­gen abhält, bei denen ein unmen­schlich­er Gesang ertönt, bit­tet Allie die drei ??? um Hil­fe. Zu viert beobacht­en sie heim­lich einen dieser »Kultabende« in Mrs. Osbornes Haus und wer­den Zeu­gen ein­er schauer­lichen Vor­führung: Zwis­chen ver­mummten Gestal­ten scheint sich im Kerzen­schein plöt­zlich eine riesige Schlange zu winden. Ist da wirk­lich Magie und Hex­erei am Werk? Oder jemand, der Tante Patri­cias Leicht­gläu­bigkeit aus­nutzen will?

Ein­lass: 19 Uhr
Ein­tritt: 8 €

Der Karten­vorverkauf find­et in der Stadt­bücherei statt.

IMG_8755

Weiterlesen

Leserin fühlt sich von IVZ eingeschüchtert

POPCORN! Eine Face­book-Nutzerin hat einen Artikel der IVZ auf der Seite der Face­book-Gruppe Ich komme aus Ibben­büren und erin­nere mich noch an veröf­fentlicht. Und dann geschah ange­blich Fol­gen­des: Die Nutzerin

bekam heute nach­mit­tag einen Anruf von der IVZ, die mich auf­forderte einiger mein­er Posts zu löschen, da son­st die IVZ rechtliche Schritte gegen mich ein­leit­en würde. Weit­er­hin ver­suchte man mich einzuschüchtern, in dem man mir Details von meinem Face­book-Pro­fil vor­las: Wahrschein­lich um mir zu sug­gerieren, dass man alles über meine Per­son weiß.

Außer­dem dro­hte man den IVZ-Online-Account mein­er Mut­ter zu sperren.

Oh, Sip­pen­haft. Das wird ja immer bess­er. Wer war denn der Anrufer?

die Tele­fon­num­mer stand im Dis­play und habe auch den Namen der Per­son (priv. Nachricht), möchte diesen aber hier nicht nen­nen. Jedoch arbeit­et diese Per­son defin­i­tiv in ein­er lei­t­en­den Stelle beim Mar­ket­ing in der IVZ

Per­so­n­en, auf die die Per­so­n­enbeschrei­bung zutrifft: Eine.

Nun ist es sicher­lich so, dass die uner­laubte Über­nahme eines Artikels in größerem Aus­maß eine Rechtsver­let­zung gegenüber dem­jeni­gen darstellt, der die Veröf­fentlichungsrechte hat. In solchen Fällen klopft dann gerne auch mal die VG Wort an, nicht der betrof­fene Ver­lag. Schwieriger sähe es aus, wenn ein Ver­lag die Anreißer­bild­chen, die mit Fotos verse­hen sind, ver­bi­eten wollte. Z.B die IVZ bietet es unter den Artikeln ja ger­ade an, dass man die Artikel auf Face­book teilt.

Dass die IVZ den Inhalt solch­er ange­blich­er Dro­hun­gen umset­zt, würde ich aber mal in Zweifel ziehen: Es muss ja nur ein­er deswe­gen sein Abo kündi­gen und schon wären die mit sowas im Minus.

Weiterlesen

Die kleine Kneipe in unserer Straße

… eignet sich für IVZ-Geschäfts­führer Klaus Rieping offen­bar bess­er, um Kri­tik an sein­er Zeitung zu äußern und darauf zu antworten. Und damit entschuldigen Sie bitte, dass ich mich so spät erst melde, ich musste noch eben in den Keller an meine strate­gis­chen Pop­corn-Vor­räte. Das hät­ten die damals dem Jasper mal vorschla­gen sollen: Sich in der Kneipe tre­f­fen, statt in der Öffentlichkeit den Dok­tor zu palavern.

Es war also zu erwarten, dass die IVZ irgend­wie auf die Kri­tik von gestern reagiert. Sie tun es in Per­son des Geschäfts­führers inner­halb der Face­book-Gruppe und wiegeln ab. Man habe

die Face­book-Autorin tele­fonisch gebeten, diesen Beitrag zu löschen. Fern­er haben wir sie darauf hingewiesen, dass wir im Wieder­hol­ungs­fall den Zugang der Quelle sper­ren wer­den. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Man hat dem­nach wohl nicht mit rechtlichen Schrit­ten gedro­ht und nicht Details aus dem Face­book-Pro­fil der Angerufe­nen vorge­le­sen. Das kön­nte dann bes­timmt der­jenige bezeu­gen, der das Gespräch neben der Angerufe­nen mit­ge­hört hat.

Des weit­eren:

Die IVZ und unsere Mar­ket­inglei­t­erin Christi­na Hüsken hat sich zu kein­er Zeit so ver­hal­ten, wie es ihr / uns im Kopf dieses Forums unter­stellt wird. Wir haben mit dem schlicht­esten Mit­tel geant­wortet, dass uns zur Ver­fü­gung ste­ht: Dem per­sön­lichen Gespräch!

Wir kön­nen auch anders, Fre­unde der Nacht! Man hätte z.B. die VG Wort ein­schal­ten kön­nen, um Schadenser­satz für den kopierten Artikel einzu­fordern. Und außer­dem:

von der IVZ ist bis zum heuti­gen Tag noch nie­mand “abgemah­nt” worden!

Naja, wenn die Angerufene sich nicht das ganze Tele­fonat einge­bildet haben sollte, dann kommt der eingeräumte Inhalt ein­er Abmah­nung doch sehr nahe:

Eine Abmah­nung (umgangssprach­lich auch Abmahn­schreiben) ist die for­male Auf­forderung ein­er Per­son an eine andere Per­son, eine bes­timmte Hand­lung oder ein bes­timmtes Ver­hal­ten zu unter­lassen. […] Die Abmah­nung im Gewerblichen Rechtss­chutz und Urhe­ber­recht muss eine Schilderung des bean­stande­ten Sachver­halts, einen damit ver­bun­de­nen Hin­weis auf einen Rechtsver­stoß, eine Auf­forderung zur Unter­las­sung inner­halb angemessen­er Frist und die Andro­hung rechtlich­er Schritte enthalten. 

Die Diskus­sion in der Gruppe ist inzwis­chen ein Kampf um Deu­tungs- und Rede­ho­heit. Es wirkt sicher­lich etwas merk­würdig, dass die IVZ bei einem von Weni­gen und inzwis­chen im Face­book-Strom unterge­gan­genen Ein­trag gle­ich zum Tele­fon­hör­er greift, während man Artikelüber­nah­men auf Seit­en von Parteien, Poli­tik­ern und Sportvere­inen seit langem duldet. Es liegt aber in ihrem Ermessen, so zu verfahren.

Weiterlesen

Konzert: Christian Steiffen, 9.8.2013, Damme

Es ist schon etwas her, dass ich in Damme gewe­sen bin. Es muss so Mitte-Ende der 90er gewe­sen sein. Damals fan­den dort die schulis­chen Tage religiös­er Ori­en­tierung, eine für viele eher alko­holisierte Selb­stfind­ung, statt. Außer­dem ist Damme ja für seine Karnevalsver­anstal­tung bekan­nt, aber deswe­gen bin ich dort nie hinge­fahren. Als ich hörte, dass Chris­t­ian Steif­f­en dort auftritt, dann sah, dass der Ein­tritt bei 5€ liegt, war das Hin­fahren eine aus­gemachte Sache.

Allerd­ings war die Hin­fahrt schon ein­stim­mend, denn die Wegbeschrei­bung der Rah­men­ver­anstal­tung “Kun­st hält Hof” ging etwa so: Bis zur Hufeisen­straße, dann noch einige hun­dert Meter und Kur­ven. Kein Ori­en­tierungspunkt, keine weit­ere Rich­tung, nüscht. Einige hun­dert Meter über Kur­ven hin­weg inmit­ten von unun­ter­schei­d­baren Wiesen und Feldern. Man hätte auch Han­nover so ausweisen kön­nen. Ich bog ein­fach am Ende der Straße links ab und fand auf gut Glück eine Rei­he abgestell­ter Autos. Das kon­nte in Damme an einem Fre­itag­som­mer­abend wohl nichts anderes sein.

Sicher­heit­shal­ber fragten wir am Ein­gang ein­er Sche­une, ob hier die Musik spiele. Man lachte, stem­pelte unsere Handge­lenke und wir manövri­erten uns über den Bauern­hof zu ein­er Men­schenansamm­lung, ja, wie soll ich sagen — 

DSCF0010

Ken­nen Sie so Tatorte oder alte TKKG-Fol­gen, bei denen eine Garten­par­ty kun­staffin­er Bil­dungs­bürg­er einge­baut wird, und man das Gefühl hat, für passend viele Kom­parsen war wohl kein Geld da? Ich dachte ja, solche Par­tys seien reine Erfind­un­gen für’s Fernse­hen. So eine Par­ty war das. Das dies ein großar­tiger Abend wer­den würde, stand schon jet­zt fest. 

Vor mir stand ein junger Mann mit Kam­er­aumge­hänge. Das musste die Lokal­presse sein. Ich fragte ihn ger­ader­aus, ob er von der NOZ mir erk­lären kön­nte, wieso hier nicht so viel Pub­likum sei. Das war schon mal ein Tief­schlag. Er kam gar nicht von der NOZ. Er kam von der OV, der Old­en­burg­er Volkzeitung, der Zeitung für’s Old­en­burg­er Mün­ster­land. Und erk­lären durfte dann ich ihm, wer Chris­t­ian Steif­f­en ist, dass er OB-Kan­di­dat in Osnabrück sei, dass zwei Filme mit sein­er Musik im Herb­st starteten, dass hin­ter uns ein Regis­seur stünde, der gle­ich für ein Musikvideo mitfilmte. 

Viel weit­er kamen wir gar nicht, denn der Gast­ge­ber schwang sich auf die Bühne, meinte, reden könne er gar nicht, und stellte dann die einzel­nen Kün­stler und ihre Kun­st­form vor, und wo man hier auf dem Bauern­hof ihre aus­gestell­ten Werke find­en könne. Gegen die Sit­u­a­tion­skomik des Ländlichen hat man, wenn man zuhört, dann auch keine Chance mehr:

Ja, die X macht dies und das und sie hängt dort in der hin­teren alten Sche­une an der Wand mit den Schweinen.

Spätestens jet­zt hätte es mich nicht mehr ver­wun­dert, wenn Inga Lürsen um die Ecke genörgelt wäre. Stattdessen kam der­jenige, auf den die meis­ten gewartet hat­te, mit Bar­ca­di-Cola aus­ges­tat­tet auf die Bühne

DSCF0015

und hat­te sein Pub­likum, das sich um die Bühne ver­sam­melt hat­te, und nach direk­ter Ansprache auch die sitzenge­bliebe­nen Prov­inzkun­stin­ter­essierten, voll im Griff: 

Chris­t­ian Steif­f­en ist ein Geschenk für Osnabrück. 

Für’s Umland natür­lich auch. Die Schlager­par­o­die mit maf­fayschen Anklän­gen ist ein­er­seits die gewählte und inzwis­chen schon fast gelebte Aus­drucks­form des Kün­stlers Hardy Schwet­ter. Hinzu kommt allerd­ings auch die Per­sön­lichkeit Schwet­ters, der unge­mein char­mant und diszi­plin­iert auftritt, d.h. nie aus sein­er Rolle fällt, und trotz der zur Schau gestell­ten Selb­stver­liebtheit der Fig­ur Chris­t­ian Steif­f­en nie ver­birgt, wie aus­nahm­s­los respek­tvoll und höflich er seine Umge­bung behandelt.

Was ich damit meine, sieht man am besten in einem Video, das während des Kirchen­t­ages aufgeze­ich­net wurde: Darin trollt Schwet­ter als Elvis-Par­o­die durch die belebte Osnabrück­er Innen­stadt. Als ein klein­er Junge ihn anhält und wiss­be­gierig fragt, wer denn Elvis über­haupt sei, geht Schwet­ter gle­ich auf Augen­höhe zum Jun­gen in die Knie, nimmt die große, bunte Brille ab und ver­sucht ohne den Akzent der eigentlich gespiel­ten Fig­ur in ein­fachen Worten die Frage passend zu beant­worten. Ein richtig großer Moment.

Eine Stunde lang verza­ubert Chris­t­ian Steif­f­en an diesem Abend die über­rascht­en Kun­stin­ter­essen­ten und ver­sorgt gle­ichzeit­ig die Bloßkonz­ert­teil­nehmer teils mit Par­tys­paß und Par­ty­bal­sam, denn es find­en sich auch einge­fleis­chte Schlager­lieb­haber am Büh­nen­rand. Chris­t­ian Steif­f­en ist eben ein­er für alle. Oder um es mit seinen Worten zu sagen: Ich für Uns.

[ Chris­t­ian Steif­f­en und das Orig­i­nal Hase­land-Orch­ester, aktuelle Tour: “Ich komme!”, auf der Ver­anstal­tung “Kun­st hält Hof”, Damme, 9. August 2013, etwa 160 Zuschauer ] 

Weiterlesen