Neu im Bücherschrank(42): Eric Berne — Sprechstunden für die Seele

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Wieder so ein Eltern­buch­schrank­fund, an den sich inhaltlich nie­mand erin­nern kann. Ich habe nur ober­fläch­lich reingeschaut, es scheint mir teils über­holt, teils naiv. Aus dem Klappentext:

In seinen «Sprech­stun­den für die Seele» geht Eric Berne nun auf jenes ungreif­bare und schw­er begrei­fliche, doch äußerst wirk­same, wenn auch selt­sam unwirk­liche Energiesys­tem ein, das wir Seele nen­nen. Denn aus der seel­is­chen Dynamik wird unser soziales Ver­hal­ten gespeist und ges­teuert. Ken­nt­nis­re­ich, ver­ständlich und nicht ohne Humor erk­lärt Dr. Berne, wie Geist und Seele beim psy­chisch gesun­den Men­schen arbeit­en. An Beispie­len aus der psy­chi­a­trischen Prax­is demon­stri­ert er, welche Krankheit­en die Seele befall­en kön­nen, worin die Ursachen dieser Krankheit­en liegen, wie sie sich auswirken und wie man sie heute behan­delt. Hier find­et der Leser Aufk­lärung und Infor­ma­tion, er bekommt gewis­senhaft Antwort auf Fra­gen, die sich im All­t­ag immer wieder stellen: — Wie kommt es, daß Gefüh­le uns kör­per­lich krank machen kön­nen? — Warum lei­den so viele Men­schen unter ihren Hem­mungen? — Warum haben wir Träume? — Wo liegt die Gren­ze zwis­chen nor­malem und neu­ro­tis­chem Ver­hal­ten? — Woran erken­nt man Geis­teskrankheit­en? — Wie geht der Psy­chi­ater bei der Behand­lung vor? — Wann sollte man einen Psy­chi­ater aufsuchen?

Toll, Fra­gen wer­den beant­wortet, die außer­halb des men­schlichen Ver­mö­gens, sie zu beant­worten, liegen. Was jet­zt Energie heißen soll, was Geist, was Seele, wieso bei­des nicht das­selbe sein soll — damit wird der Leser alleine gelassen.

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Jürgen Kehrer — Und die Toten lässt man ruhen

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23 Jahre nach dem Erscheinen des Buch­es und 18 Jahre nach der Ver­fil­mung war es mal an der Zeit, den ersten Wils­berg unter die Lupe zu nehmen — wenn man schon ein­mal dabei ist, Mün­ster­land-Krim­is zu lesen.

Ein psy­chisch angeschla­gen­er Mann aus Nord­walde beauf­tragt den Münz- und Brief­marken­händler Georg Wils­berg, der zusät­zlich als Detek­tiv arbetet, den ver­meindlichen Selb­st­mord seines Brud­ers vor 11 bzw. 16 Jahren zu unter­suchen. Wils­berg kommt einem Kor­rup­tion­sskan­dal auf die Spur und löst das Geheim­nis um den fin­gierten Selbstmord.

Im Buch wird die Geschichte ab und an mit etwas Lokalkolorit deko­ri­ert, die Auflö­sung kommt schließlich aber etwas aus heit­erem Him­mel. Zum Mitrat­en oder ‑fiebern ist das nichts.

Der Film hat außer ein­er Ver­fol­gungs­jagd durch die Innen­stadt und ein paar älteren Häusern wenig Lokalkolorit zu bieten, dafür spie­len die großar­tige Hans-Mar­tin Sti­er, Ste­fan Wim­mer und Hein­rich Schafmeis­ter mit, let­zter­er der einzige, der in fol­gen­den Wils­berg-Fil­men wiederzuse­hen ist. Joachim Król spielt eigentlich so wie immer. Der Auf­tragge­ber und seine Nichte wer­den als psy­chisch angeschla­gen­er dargestellt als im Buch, was etwas über­zo­gen wird. Der böse Kom­mis­sar wird auch etwas anders dargestellt. Anson­sten entspricht der Film in vie­len Din­gen der Vorlage.

Alles in allem: Harm­lose Unter­hal­tung, die man schnell vergisst.

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