Im Zuge des PRISM-Skandals gibt es zwei verbreitete Reaktionen zu beobachten: Entweder wird nicht reagiert, weil man glaubt, man selber sei nicht von derartigen Datenspionagen betroffen, oder man wird interessierter daran, was man dagegen tun kann. So sind laut einer Studie in der Schweiz schon ein Viertel aller schweizer Internetbenutzer geneigt, ihr Internetverhalten anzupassen.
Einerseits ist es sicherlich nicht unbedingt falsch, dass es nicht wahrscheinlich ist, von einer Datenspionage spürbar betroffen zu werden. Andererseits muss man aber auch nicht abwarten, bis das Kind mal in den Brunnen gefallen ist, um auf den derzeitigen Skandal zu reagieren. Denn diese Bayrische Ärztin hätte wohl auch nicht gedacht, dass ihr Twittern so schnell für sie so folgenreich sein würde:
Das Stichwort, das heutzutage vielerorts für eine Gegenreaktion auf das Ausspionieren gewählt wird, lautet Datensparsamkeit und bedeutet für einen Internetbenutzer nichts weiter, als dass nur von sich gegeben wird, was man unbedingt preisgeben möchte.
Wer einmal anschaulich haben möchte, wohin einzelne Datenströme von Facebook, Google, Skype und anderen gehen, kann sich das auf der Seite apps.opendatacity.de/prism vorführen lassen.
Alternative Dienste
Es gibt inzwischen Dienste, die Datensparsamkeit unterstützen. Sie stecken noch in den Kinderschuhen, aber vielleicht sollte man sich schon dafür interessieren, um beim Start dabei zu sein:
Z.B. wird von den Machern des schwedischen The pirate bay der Messenger helm.is gebaut, dessen Name eine Abwandling des schwedischen Wortes für geheim ist und der eine von Benutzer zu Benutzer verschlüsselte Kommunikation erlauben soll.
Was E‑Mails angeht, so gibt es hier für Verwender von E‑Mail-Programmen schon die sichere Lösung durch PGP. Für Online-E-Mail-Verwender könnte Hushmail interessant sein, wobei dieser Dienst nur 25 MB in der kostenlosen Variante zur Verfügung stellt. Die sind ziemlich schnell voll. Außerdem muss man Hushmail einfach vertrauen, dass dort sämtlicher Mailverkehr verschlüsselt von statten geht. Überprüfen lässt sich das nicht. Zudem gehen die E‑Mails über Kanada und dort wurden staatlichen Stellen schon öfters Zugang zu E‑Mails gestattet.
Eine weitere Alternative ist StartMail, das allerdings noch nicht gestartet ist. Die Server dieses Dienstes stehen in Europa, vielleicht beruhigt das den einen oder anderen. Zumindest kann man sich schon mal auf eine Warteliste eintragen, um informiert zu werden, wann es dort losgeht.