Ich bin über Karneval darauf angesprochen worden, ob ich die Stellungnahme von Dieter Jasper zum Rücktritt Christian Wulffs gelesen hätte. Überflogen war das richtige Wort, mehr interessierte mich das nicht.
Ich habe sie mir nochmal angeschaut. Jasper verwässert in seiner Stellungnahme etwas, dass es sehr wohl berechtigte Kritik an Wulff gab, wie dieser ja auch eingeräumt hat. Die Kritik ist ja auch von der Staatsanwaltschaft Hannover als so frappierend eingeschätzt worden, dass es für sie zur Aufnahme von Ermittlungen reicht. An diesem Punkt noch davon zu reden, die Kritik sei nur “vielleicht berechtigt”, ist eine etwas verfehlte Redeweise.
Aber sei’s drum. Gen Ende schreibt Jasper, der Rücktritt solle
für gewisse Medien Anlass sein, sich selbstkritisch zu hinterfragen, ob bei der Berichterstattung der letzten Wochen immer nur die Informationsvermittlung im Vordergrund stand.
Ja, stand sie. Was soll denn auch sonst in einer Berichterstattung im Vordergrund stehen, wenn nicht eine Informationsvermittlung? Fraglich wäre doch, wie seriös die Informationen gewesen sind, die vermittelt werden sollten. Bernd Gäbler bei der Wochenzeitung Die ZEIT beantwortet quasi diesen Wink:
Bemerkenswert ist dabei, dass alle – die Bild-Zeitung inklusive – sich diesmal keineswegs verwerflicher Methoden bedienten. Niemand lauerte Wulffs Tochter auf. Keiner lockte die Exehefrau zu Geständnissen. Es war Wulff selbst, der im Fernseh-Interview auf “unsägliche Fantasien” hinwies, die das Vorleben seiner Frau Bettina beträfen. Tatsächlich war das Internet voll von diesbezüglichen Denunziationen. Aber kein seriöses Blatt ging über die von Wulff selbst getätigten Andeutungen hinaus.
Gut, die Blödzeitung ein seriöses Blatt zu nennen, halte ich für gewagt, aber wer die Zeitungen zu Selbstreflektion anhalten will, sollte schon genauer sein, was er überhaupt meint.
Keine Kommentare
Da kommentiert ein Fachmann. Dieter J. stand ja auch schon mal in Schuhen, die eine Nummer zu gross für ihn waren. Allerdings hat er sich nicht reinwählen lassen, er hat sie lieber gekauft.
Ja, irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass da auch über sich selbst gesprochen wird.
Ergänzung zur Leserbriefreaktionen vom 22.02.2012 ‑Ja, irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass da auch über sich selbst gesprochen wird- auf den Leserbrief vom 21.02.2012 des “Unternehmers” Werner Esch, (BES Software, GastroBusiness etc.).
Amtsgericht Münster, Aktenzeichen: 75 IK 33/12
Über das Vermögen
des Werner Esch, geboren 1950, Südhang 32, 49477 Ibbenbüren
wird wegen Zahlungsunfähigkeit heute, am 11.05.2012, um 15:45 Uhr das Insolvenzverfahren eröffnet.
Der Kommentar von Ibbtown bezog sich nicht auf den zuvor Kommentierenden. Da das ohne Extrahinweis zu verstehen ist, scheint mir der Kommentar von “IFI” nicht sachlich orientiert und eher ein Nachtreten gegen ein ehemaliges Mitglied zu sein.