Ja, wer hätte es gedacht, ganz knapp vor Ende der Vorschlagsfrist gelangt noch ein weiterer Kandidat für das Amt des Bürgermeisters aufs Tableau: Heinrich Pröttgenkrögel von der TrifI wirft mit letzter Kraft seinen Hut in den Ring. Herr Pröttgenkrögel, was hat sie bewogen, doch noch zu kandidieren?
Ich stehe für das alte Denken, das ist ja noch lange nicht überholt. Wenn alle schon von was Neuem reden, erinnere ich mal daran, dass man immer an das Alte anknüpft, Sie können ja nicht alles gleich über Bord schmeissen. Für Neues bin ich dabei aber auch offen, das sehen Sie ja. Aber Neues ist auch nicht immer besser.
Wir erwischen Sie gerade joggend mit einem umgeschnallten Grill die Würstchen drehend, die noch auf dem Rost bleiben, gefolgt von Pressesprecher Hubert Nörgelmöller samt einer Videokamera, der zudem Flyer in Vorgärten wirft. Ist das nicht ein wenig zu viel des Guten?
Ja, nun, es geht um die Wurst und die Zeit wartet nicht. Das kann ich ihnen sagen. Und deswegen machen wir das jetzt alles in einem Abwasch. Grillen und Sport treiben, direkt vor Ort und auf YouTube, meckern und diskutieren, joggen und wählen gehen, kurzum: Altes und Neues verbinden. Darüber will ich Themen verhandeln. Sie verstehen.
Wo Sie gerade von Themen sprechen, was meinen Sie genau?
Das Stadtmarketing war eine gute Idee, aber das versumpft ja gerade. Die erstarrte Baustelle in der Innenstadt, das eingehende Eisfest, der Kirchplatz, den die Autos erobert haben. Wir müssen das Handeln wieder auf unsere Seite kriegen. Das haben Sie sicher auch schon gemerkt.
Wie wollen Sie den festgefahrenen Dingen denn nun entgegentreten?
Wir müssen alle ins Boot holen, auch wenn es dann sinkt. Ich habe da an ein gemeinsames Fest gedacht: Ibb on Eggs. Wenn der Winter schon zum Feiern nicht geht, erobern wir den Frühling zurück. Auf dem Christusplatz setzen wir in die einzelnen Fugenspalten 250.000 Eier, das fördert den Einzelhandel, die Landwirtschaft, erinnert an Ostern, den Kindern macht das Eierlaufen Spaß, Mutti nippt am Eierpunsch und Vati gönnt sich ein W‑Ei-zen. Die kaputten Eier kann die Jugend dann ja aus Protest auf’s Magnusgeläde werfen. Das fällt dann ja nicht mal unter Sachbeschädigung.
Was sich dennoch etwas mit den Parkmöglichkeiten auf dem Christusplatz beißen könnte.
Wenn die so viel trinken, wie ich mir vorstelle, darf von den Brüdern eh’ keiner mehr fahren.
Herr Pröttgenkrögel, vielen Dank für das Gespräch.