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  • Kohlekon­ver­sion: Kon­sens statt Kirch­tur­m­denken in Ibben­büren “Noch drei Jahre, dann ist die Zeche in Ibben­büren zu. Schluss, Aus, Vor­bei! Doch von wegen Unter­gang. Im Gegen­teil: Auf­bruch­stim­mung ver­bre­it­et Uwe Man­teuf­fel. Der Geschäfts­führer der Schnittstelle Kohlekon­ver­sion in Ibben­büren war jet­zt zu Gast beim Haupt‑, Finanz- und Wirtschafts­förderungsauss­chuss der Gemeinde Westerkappeln.”<br>
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Die neue Idee der IVZ

Oh, POPCORN! Der Geschäfts­führer der IVZ erk­lärt auf dem derzeit­i­gen Tre­f­fen des BDZV das Konzept der IVZ, die die Anwe­senden nicht so gut kennen.

11.06 Uhr

Ein Lokalver­lag habe ganz andere Prob­leme als ein Region­alver­lag oder ein großes Medi­en­haus. Rieping präsen­tiert die hau­seigene Dig­i­tal­strate­gie — die der kleine Ver­lag für die Region entwick­elt hat. Dazu gehört: eine harte Pay­wall. Heißt: Nur wer zahlt, bekommt Inhalte aus dem Hause ivz.

Ja, natür­lich: Nur wer Geld zahlt, kann hin­ter diese harte Pay­wall guck­en. Die ist ja so hart, diese Pay­wall. Ger­adezu undurch­dringlich. Wäre ja noch schön­er, wenn man ein­fach direkt auf Inhalte zugreifen kön­nte. Tja, und das beson­ders Harte ist ja, dass immer weniger Leute bere­it sind, dafür zu bezahlen.

11.11 Uhr

Ein­er der Clous der Strate­gie: viel Video­jour­nal­is­mus. “Jed­er Lokalredak­teur macht auch lokale Videos”, sagt Rieping. 

Echt? Jed­er? Ich dachte, das wären eher die Aushil­f­skräfte. Wie man sich irren kann.

Ein weit­eres Schmankerl in Ibben­büren: Alle Zeitungsaus­gaben seit 1898 wur­den dig­i­tal­isiert, die Leser kön­nen darin recherchieren.

Wobei die Ankündi­gung auf Leser­nach­frage, dass es bald eine Such­funk­tion gäbe, doch auch schon anderthalb Jahre alt ist.

11.17 Uhr

Eine neue Idee der ivz: Die Lokalredak­tio­nen wer­den in zehn “The­men­wel­ten” unterteilt — von Lokalpoli­tik über “Blaulicht” bis Gesund­heit. Er präsen­tiert ein Dia­gramm dazu, viele Anwe­sende zück­en ihr Smart­phone für ein Foto. Rieping ern­tet Applaus für das Lokalver­lagskonzept, die Medi­en­mach­er scheinen angetan.

Das ist ver­ständlich. Großar­tige neue Idee ein­er Zeitung, die den Man­tel­teil nicht sel­ber macht. Das sieht man ja auch auf der Inter­net­seite, wo all diese Punk­te auf­tauch…, Moment, nee, ich bin ger­ade auf der Seite der Rheinis­chen Post, wo man all diese Punk­te find­et, auf der der IVZ kom­men die wohl erst noch. Aber gut: Auf der Seite der IVZ ist das sicher­lich eine neue Idee. 

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Gott ableiten

Fre­unde, holt das Pop­corn raus, die IVZ hat wieder einen Experten am Wick­el. Was ist denn das The­ma heute? Quan­ten­physik stützt die Exis­tenz Gottes. Ganz mein Humor. Gott per Quan­ten­physik beweisen, wieso nicht gle­ich über die Steuer­erk­lärung? Aber gut, lassen wir den Experten erst­mal selb­st reden:

Ich stimme Ihnen zu, dass es im wis­senschaftlichen bzw. im natur­wis­senschaftlichen Welt­bild keinen Platz für Gott gibt. Das liegt allerd­ings weniger an der Unmöglichkeit von Gottes­be­weisen, son­dern eher am Prinzip der wis­senschaftlichen Methode.

Ja, das nenne ich mal Experten­wis­sen. Es liegt am Prinzip der wis­senschaftlichen Meth­ode, dass Gott noch nicht bewiesen ist. Weiß der Teufel, was dieses Prinzip ist. Dass Men­schen Wis­senschaft ausüben?

Für mich ist der gesamte Evo­lu­tion­sprozess ein „Wer­den Gottes“, an dem alles Anteil hat. Ähn­lich wie Teil­hard de Chardin sehe ich im Evo­lu­tion­sprozess eine ständig anwach­sende materielle Kom­plex­ität – vom Quant bis zum Men­schen – begleit­et von einem ständig zunehmenden Bewusst­sein. Dabei ist das „Bewusst­sein“ eines Quants als rudi­men­tär zu sehen und nicht mit unserem Bewusst­sein zu verwechseln. 

Aha. Wir sind also kom­plexe Quan­ten? Und wer­den irgend­wann alle BMWs besitzen? Ich glaube, ich komme da durcheinander.

Die Quan­ten­physik hat mir dabei sehr geholfen, diese Sichtweise zu ver­tiefen. Das Ziel dieser Bewusst­sein­sen­twick­lung ist es, dem göt­tlichen Bewusst­sein immer näherzukom­men. Jesus hat dieses Ziel bere­its vor 2000 Jahren erreicht.

Jesus war ein Bewusst­sein­sen­twick­ler und hat die Quan­ten­physik vorweggenommen?

Ich glaube, dass diese materielle Welt, die wir täglich erleben, einge­bet­tet und durch­drun­gen ist von ein­er hin­ter­gründi­gen geisti­gen Wirk­lichkeit, der wir im West­en den Namen Gott gegeben haben. Diese Überzeu­gung habe ich zum einen durch meine per­sön­liche Lebenser­fahrung gewon­nen, zum anderen leite ich sie ab von Erken­nt­nis­sen der Quantenphysik.

Tja, und ich glaube, dass ist im Grunde alles 42. Das habe ich den Schriften von Dou­glas Adams und mein­er per­sön­lichen Lebenser­fahrung ent­nom­men. Außer­dem leite ich sie aus dem Kaf­feep­rütt ab.

Diese in der Quan­ten­welt erkennbare Grund­struk­tur unseres Uni­ver­sums als ständi­ger Aus­tausch zwis­chen sicht­bar­er Real­isierung und nicht-sicht­bar­er Entwick­lung von Möglichkeit­en finde ich auch im Men­schen wieder: in der Inter­ak­tion zwis­chen Kör­p­er und Geist.

Tja, da hapert es aber auch schon wieder im Gebälk: Es ist bis­lang gän­zlich uner­forscht, wie es möglich ist, dass ein Men­sch über seinen Geist den eige­nen Kör­p­er steuert. Fragt man z.B. wieso man nicht genau­sogut den Kör­p­er eines anderen steuern kön­nte, muss diese Frage nach heutigem Wis­sen ungelöst bleiben. Und daraus fol­gt gar nichts. So wenig wie aus ein­er Annahme über die Wahrschein­lichkeit der Exis­tenz Gottes irgen­det­was über die tat­säch­liche Exis­tenz Gottes aus­ge­sagt wird.

Im Rückschluss bedeutet das, wenn unser Experte seine Ableitun­gen der­art willkür­lich, aber gewollt her­anzieht, ist damit nichts gezeigt. Nur, dass er daran glaubt. Und das wollen wir ihm lassen.

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Kaffeeprüttlesen mit der CDU

Der Bürg­er­meis­terkan­di­dat der CDU Ibben­büren wartet nach der Bürg­er­meis­ter­wahl mit dem Ergeb­nis ein­er Umfrage auf sein­er Inter­net­seite auf. Die Ergeb­nisse sollen “in den Entschei­dung­sprozess der CDU Frak­tion im Stad­trat ein­fließen”. Ernsthaft? 

Die Umfrage wurde durch ein externes Unternehmen in die eigene Seite inte­gri­ert. Offen­bar kostet sie 35€. Man bekommt sie auch kosten­los, nur scheint dann die Bean­wor­tung der Umfrage auf 100 Eingaben beschränkt. Da man monatlich min­destens 175 Eingaben hat­te, würde eine kosten­lose Ver­sion nicht in Frage kommen.

Tech­nisch ist die Umfrage allerd­ings höchst fraglich: Eingaben kön­nen von jed­er­mann beliebig oft mit beliebi­gen Antworten gemacht wer­den. Es gibt keine Kon­trolle darüber, jeman­den zu wahrheits­gemäßen Angaben zu ver­leit­en. Zudem sind die Fra­gen an sich zweifelhaft: 

1. Wann waren Sie zulet­zt im Aaseebad?
2. Welche über­re­gionale / touris­tis­che Bedeu­tung hat das Aasee­bad für Ibbenbüren?
3. Welche Bedeu­tung hat das Aasee­bad für uns Ibbenbürener?
4. Wie bew­erten Sie das Ibben­büren­er Ange­bot aus Hol­sterkamp­bad (für Schulen+Vereine), Aasee­bad und Laggen­beck­er Freibad?
5. Sollte eine Sanierung in den kom­menden Jahren durchge­führt werden?
6. Ist ein Neubau eine vernün­ftige Alternative?
7. Kom­men Sie aus Ibbenbüren?
8. Frage nach dem Alter

In der ersten Frage gibt es für Per­so­n­en, die let­zt­ma­lig vor drei Jahren im Aasee­bad waren keine Antwort­möglichkeit. Schon die zweite Frage nach der über­re­gionalen Bedeu­tung des Aasee­bads ist für Befragte oft nicht sin­nvoll beant­wort­bar. In der drit­ten Frage wird nach ein­er Mehrheitsmei­n­ung gefragt, die kaum sin­nvoll klar beant­wortet wer­den kann. Frage 4 ist für Befragte, die das Gesam­tange­bot nicht ken­nen nicht beant­wort­bar. Frage 5 unter­lässt eine Angabe über die Kosten ein­er Sanierung, wodurch die Beant­wor­tung eben­so willkür­lichen Charak­ter hat. Gle­ich­es gilt für Frage 6. Bei den let­zten Fra­gen stellt sich die Frage, ob die Endergeb­nisse denn nach Alter und Herkun­ft unter­schieden wer­den können.

Kurzum: Die Umfrage ist Unfug. Sie bein­hal­tet mehrheitlich schlecht gestellte Fra­gen und es ist nicht erkennbar, wie manip­uliert sie ist. Die zusät­zlichen Anmerkun­gen von Teil­nehmern sind sicher­lich ernst zu nehmen, nur hätte es hier­für keine Umfrage gebraucht. Der Kan­di­dat ist begeis­tert, dass “fast 350 Bürg­erin­nen und Bürg­er teilgenom­men haben”. Da glauben wohl auch nur die dran, die denken, dass die Mehrzahl der Fans sein­er Wahlkampf­seite aus Ibben­büren kommen.

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