Kaffeeprüttlesen mit der CDU

Der Bürg­er­meis­terkan­di­dat der CDU Ibben­büren wartet nach der Bürg­er­meis­ter­wahl mit dem Ergeb­nis ein­er Umfrage auf sein­er Inter­net­seite auf. Die Ergeb­nisse sollen “in den Entschei­dung­sprozess der CDU Frak­tion im Stad­trat ein­fließen”. Ernsthaft? 

Die Umfrage wurde durch ein externes Unternehmen in die eigene Seite inte­gri­ert. Offen­bar kostet sie 35€. Man bekommt sie auch kosten­los, nur scheint dann die Bean­wor­tung der Umfrage auf 100 Eingaben beschränkt. Da man monatlich min­destens 175 Eingaben hat­te, würde eine kosten­lose Ver­sion nicht in Frage kommen.

Tech­nisch ist die Umfrage allerd­ings höchst fraglich: Eingaben kön­nen von jed­er­mann beliebig oft mit beliebi­gen Antworten gemacht wer­den. Es gibt keine Kon­trolle darüber, jeman­den zu wahrheits­gemäßen Angaben zu ver­leit­en. Zudem sind die Fra­gen an sich zweifelhaft: 

1. Wann waren Sie zulet­zt im Aaseebad?
2. Welche über­re­gionale / touris­tis­che Bedeu­tung hat das Aasee­bad für Ibbenbüren?
3. Welche Bedeu­tung hat das Aasee­bad für uns Ibbenbürener?
4. Wie bew­erten Sie das Ibben­büren­er Ange­bot aus Hol­sterkamp­bad (für Schulen+Vereine), Aasee­bad und Laggen­beck­er Freibad?
5. Sollte eine Sanierung in den kom­menden Jahren durchge­führt werden?
6. Ist ein Neubau eine vernün­ftige Alternative?
7. Kom­men Sie aus Ibbenbüren?
8. Frage nach dem Alter

In der ersten Frage gibt es für Per­so­n­en, die let­zt­ma­lig vor drei Jahren im Aasee­bad waren keine Antwort­möglichkeit. Schon die zweite Frage nach der über­re­gionalen Bedeu­tung des Aasee­bads ist für Befragte oft nicht sin­nvoll beant­wort­bar. In der drit­ten Frage wird nach ein­er Mehrheitsmei­n­ung gefragt, die kaum sin­nvoll klar beant­wortet wer­den kann. Frage 4 ist für Befragte, die das Gesam­tange­bot nicht ken­nen nicht beant­wort­bar. Frage 5 unter­lässt eine Angabe über die Kosten ein­er Sanierung, wodurch die Beant­wor­tung eben­so willkür­lichen Charak­ter hat. Gle­ich­es gilt für Frage 6. Bei den let­zten Fra­gen stellt sich die Frage, ob die Endergeb­nisse denn nach Alter und Herkun­ft unter­schieden wer­den können.

Kurzum: Die Umfrage ist Unfug. Sie bein­hal­tet mehrheitlich schlecht gestellte Fra­gen und es ist nicht erkennbar, wie manip­uliert sie ist. Die zusät­zlichen Anmerkun­gen von Teil­nehmern sind sicher­lich ernst zu nehmen, nur hätte es hier­für keine Umfrage gebraucht. Der Kan­di­dat ist begeis­tert, dass “fast 350 Bürg­erin­nen und Bürg­er teilgenom­men haben”. Da glauben wohl auch nur die dran, die denken, dass die Mehrzahl der Fans sein­er Wahlkampf­seite aus Ibben­büren kommen.

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