“Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: Entweder so, als wäre nichts ein Wunder oder so, als wäre alles ein Wunder.”
Albert Einstein (1879–1955) theoretischer Physiker deutscher Herkunft
Nope.
“Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: Entweder so, als wäre nichts ein Wunder oder so, als wäre alles ein Wunder.”
Albert Einstein (1879–1955) theoretischer Physiker deutscher Herkunft
Nope.
Ein paar Schüler waren bei der IVZ und lernten, wie sehr man beim Journalismus auf Grammatik und Korrekturlesen pfeift, indem die Aktion beim Lokalblatt so zusammengefasst wurde:
Wie wichtig seriöse Information ist und was Fake News anrichten können erfuhr eine Projektgruppe des Johannes-Kepler-Gymnasium in Zusammenarbeit mit der IVZ während der Projekttag.
So! Gut merken, liebe Kinder! Und wenn man gekaufte, uninspirierte und kritikfreie Unternehmenswerbung, die keiner außer Vertreter der Unternehmen selbst lesen will, als Zeitungsartikel getarnt im Blatt unterbringt, dann ist das übrigens nicht Fake News. Das ist seriöse Berichterstattung. Das wollen die Leser lesen. Da liest sogar vor der Veröffentlichung noch einer drüber.
Spaß gemacht hat es immerhin:
Die Gruppe lobte sich gegenseitig
Allein schon!
Der Angriff hat eine Vorgeschichte: Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) möchte die Kunsthalle seit Jahren in eine programmatisch unspezifische Begegnungsstätte verwandeln, einen sogenannten „Dritten Ort“. Die Ratsmehrheit ist dagegen. Der Verdacht liegt nahe, dass ihre Partei „Kinder, hört mal alle her!“ nutzen will, um ihren Kampf fortzuführen.
Das vorläufige Ergebnis der Europawahl in Ibbenbüren lautet in diesem Jahr wie folgt:
Ausführlichere Ergebnisse hier. Die Grünen haben die hohen Zustimmungswerte der letzten Europawahl nicht halten können, die AfD hat etwas hinzugewonnen, das BSW hat auf Anhieb viel gewonnen, die Linke hat schmerzliche 2% verloren. Ansonsten sind große Überraschungen eigentlich ausgeblieben.
Oh, beim Lokalblatt fällt man zurück in alte Trash-Zeiten, indem man einen Artikel freiwillig veröffentlicht, über Dinge, die es angeblich nicht mehr gibt: Walkman, Taschenrechner, Fischer Technik, Carerrabahn, Schnellkochtopf, Lavalampe, Tritop, Mettigel, Karl-May-Bücher.
Kleiner Faktencheck: Das alles gibt es heutzutage tatsächlich sehr wohl noch.
Vieles von dem, was Karl May schrieb und schilderte, würde heute nicht mehr gedruckt werden.
säuselt man ähnlich kompetent. Oder wie man bei Buchreport schreibt:
Nach 20 Jahren Pause erscheinen ab Februar die berühmten grünen Bände endlich wieder im Taschenbuch!
Der Quelle-Katalog wär’s gewesen.
Irgendwann werden wir die 80er erklären müssen. Wem bei diesem Stück die Singstimme doch irgendwie bekannt vorkommt, ja, das ist niemand anders als Michael Holm.
Der Wikipedia-Eintrag zu Friedrich Ernst Hunsche wird größtenteils von seinem Sohn geschrieben. Wie? Ja, Sie können das Popcorn schon mal rausholen. Da stehen dann so Heldentaten drin wie
Er baute bereits 1917 seinen ersten Fotoapparat
Ja, ein großer Erfinder schon im Kindesalter, unser Kim-Jong Hunsch. Wie? Was steht wo? Nicht erfunden?
Er kauft sich 1917 einen vom Vetter August Pottebaum selbst gebauten Fotoapparat, erstellt damit Passfotos, verdient Geld, kauft Bücher. Da ist er 12 Jahre alt.
Ach so, gekauft, nicht erfunden. Okay, vertausche ich auch dauernd.
Bis ins hohe Alter hat er seine Heimat sowie Mitmenschen fotografiert.
Ja, *kieselsteinschieß*, äh, sicher, sicher. Das hat lexikalischen Wert. Macht heute ja keiner mehr, dauernd irgendwas in seiner Umwelt knpipsen.
Hunsches plattdeutsche Geschichten sind in zehn Bänden bei Schöningh erschienen.
Und das Publikum war hellauf begeistert:
Was ist aber davon zu halten, wenn sonst angesehene Verlage mit im übrigen seriösen Verlagsprogrammen ausgesprochen minderwertige plattdeutsche Projekte auf den Büchermarkt bringen, weil sie zur Zeit ein gutes Geschäft versprechen, und zwar Bücher, die sie nach Form und Inhalt ganz gewiß nicht in hochdeutscher Sprache herauszugeben wagen würden. Davon gibt es leider manche unerfreuliche Beispiele; um nur eins von vielen zu nennen: die ausgesprochen belanglosen und im Grunde mißglückten Döhnchen von Friedrich Ernst Hunsche, die bei Schönigh in Paderborn erschienen.
Die gute alte Zeit, als man noch meinte, niemand würde Memoiren von Dieter Bohlen veröffentlichen.
Als Journalist schrieb er ab 1928 regelmäßig Zeitungs- und Zeitschriftenartikel.
Ja, stimmt schon irgendwie, aber damit war kurz nach dem Krieg Pause. Vielleicht lag es daran, was er so in Zeitungen geschrieben hat:
Ueberzeugt sein von einer Sache, von der Kraft und Größe eines Führers, ueberzeugt sein von der Macht und Wirklichkeit des unsichtbaren, ungeschriebenen Schöpfungsgesetzes ist für den Fortschritt des volklichen Lebens unerläßlich wie der Segen der Naturkräfte für die reifenden Früchte des Feldes. Ueberzeugung schließt die Heiligung aller unserer Gefühle, Gedanken und Taten in sich. (…) Nur die Ueberzeugung, das heißt der Glaube an uns selbst, läßt uns den Sieg über alle Feinde gewinnen
Von so großen Erfindern und großen Führern, da brauchen wir unbedingt noch mehr von. Nun gut, vielleicht wandelt sich der Wikipedia-Artikel auch mit der Zeit. Was macht der Sohnemann eigentlich sonst so?
Ganzheitliche baubiologische Beratung
Heißt?
Äh, eine Metallplatte, die Elektrosmog und Feinstaub verdingst, damit man tagsüber nicht mehr müde ist? Ja, schade, dass es gegen Müdigkeit noch kein Mittel gibt, das man in Thermoskannen transportieren kann. Aber egal, dieses Metallwunder kann scheinbar ja auch Distanzen eigenständig überwinden, für die ein Auto drei Stunden braucht, wenn man es mal wieder spontan ins Auto legen will. Was kostet das denn?
298,00€
Schnapper.
“So ist z.B. lange genug eine Geschichtsschreibung “von oben her” betrieben worden, die der Wirklichkeit im heimatlichen Raume nicht gerecht geworden ist. Es ist an der Zeit, eine Korrektur unseres Geschichtsbildes “von unten her” vorzunehmen, die viele Dinge in unserer Welt (auch politsich gesehen) in ein klärendes Licht rücken könnte.”
Friedrich Ernst Hunsche, Heimatforschung ohne wissenschaftliche Methode ist nutzlos und sollte nicht gefördert werden in der Ausgabe der Ibbenbürener Volkszeitung vom 6. Oktober 1969, Rechtschreibfehler im Originaltext
Hm, okay. Fangen wir doch mal bei Hunsche an:
“Die große geschichtliche Wende, die der Nationalsozialismus für das deutsche Volk und Reich erkämpft hat, hat wieder den wahrhaft freien Bauern auf die erste Stufe des neuen völkischen Werdens gestellt. Willst du dem Führer Deutschlands, deinem Erretter und Befreier, danken, deutscher Bauer, danke ihm durch die Tat!”
Friedrich Ernst Hunsche, Bauern und Zehner in der Ausgabe der Westfälischen Volkszeitung / Volkszeitung für den Kreis Tecklenburg vom 20. Juni 1942
Unrettbar.
Auf den Handyauslöser gedrückt, aber dann doch kein Foto wurde von diesem Bücherschrankneuzugang gemacht:
Eine Art Ensable-Roman: Diverse Figuren, die etwas erleben, beschreiben die Situation, wie sich eine Frau in den Tod stürzen will. Um dem Leser keine Deutung aufzuerlegen, sondern ihm die Deutung der Hauptfigur zu überlassen, wird diese nur indirekt über andere beschrieben. Ich fand es zwar dramatisch, aber zu vage, nicht tiefsinnig und dadurch zu langweilig. Und was, bitte schön, ist eine „halbherzig spielende Katze“?
Eben erst entdeckt und für ziemlich gut befunden: Der Bücherschrank an der St. Ludwig-Kirche in Ibbenbüren. Da lasse ich doch mal einen Klassiker da:
Dieser Roman ist vergleichsweise einfacher zu lesen als “Der Spurensucher”. Erzählt wird die Geschichte eines Jungen, der als 15jähriger ins KZ gebracht wird. Seine Erlebnisse in den Lagern Auschwitz, Buchenwald und Zeist bringen dem Leser das Kriegsgeschehen anschaulich näher. Die einfache Sicht eines Jugendlichen zieht sich durch das ganze Buch und schliesslich ist es dem Hauptakteur wichtig anzugeben, dass dies nicht sein Schicksal ist, da er immer an den Geschehnissen beteiligt war.