Die NOZ wärmt eine abgeschlossene Geschichte auf, in der ein Osnabrücker Ingenieur nach einer Verurteilung zu einer Geldbuße in Höhe von 3000€ im Sommer 2023 für vier Wochen ins Gefängnis ging. Die Verurteilung erging wegen Beleidigens der Politikerin Manuela Schwesig im Jahr 2022. Der Betroffene hat gegen die Entscheidung keinen Einspruch erhoben. Nach Nichtzahlung des Betrages wurde von der Staatsanwaltschaft eine Ersatzhaft beantragt.
Rechte Postillen haben die Geschichte im Dezember aufgewärmt, weil sie sonst wenig Aufregungsmaterial haben. Bei der NOZ nimmt man nochmal drei Wochen später die Geschichte auf, hält es für dünnhäutig, dass Anzeige gestellt wurde und poltert:
Osnabrücker für Mail an Schwesig bestraft: Haben die nichts Besseres zu tun?
Mit die wird also auch mehr als die Politikerin gemeint und die Strafe bezieht sich auf die Beleidigung aus dem Jahr 2022. Da regt man sich sich bei der NOZ 2025 drüber auf.
Wohlgemerkt: Es handelt sich hier nicht um einen Justizskandal. Es wird nicht thematisiert, ob man es sein lassen sollte, Leute wegen ausstehenden Geldforderungen in Haft zu nehmen. Es ist eine einfache Dummheit-schützt-vor-Strafe-nicht-Geschichte aus dem Jahr 2023, die populistische Postillen und die NOZ mit einem Jahr Verspätung aufkochen wollen.
Von so einem Journalismus brauchen wir unbedingt noch mehr von.