Thorsten Nagelschmidt — Der Abfall der Liebe

Der Muff-Pot­ter-Front­mann Thorsten Nagelschmidt erin­nert sich halb­bi­ographisch als Schrift­steller an den Som­mer 1999 in Rheine, als er ein eher ambi­tion­slos­es Mit­glied ein­er Band ein­er west­fälis­chen Kle­in­stadt war. Er schildert ein soziales Umfeld, das ohne eigene Vision herumpröd­delt und in den Tag lebt, beschreibt Auftritte mit der Band (u.a. in der Ibben­büren­er Sche­une), die Schwierigkeit des Abschieds von der Fre­undin, die ihn ver­lässt. Mit 30 kommt der Bruch und ihn zieht es nach Berlin, wo er ver­traut mit der Stadt und sein­er Umge­bung, aber nicht heimisch wird und mit 39 immer noch nichts in die Rentenkasse gezahlt hat.

Mitunter erzählt Nagelschmidt die Zeit lahm, ober­fläch­lich sowie ziem­lich wit­z­los und keine der beschriebe­nen Per­so­n­en kommt dem Leser nahe. Er ist aber mitreißend scho­nungs­los, wenn er Wegge­fährten zu einem mis­s­rate­nen Auftritt sein­er Band sprechen lässt und was die ersten Zeichen des Alterns ange­ht, als der Friseur ihm die Augen­brauen rasiert. Das alles ergibt einen authen­tis­chen und wohl bish­er einzi­gar­ti­gen Blick auf eine Szene in Rheine vor bald 20 Jahren, die auch schon wieder unterge­gan­gen ist.

Auf Lese­tour ist er u.a. am 29.09.2018 in der Stadthalle in Rheine und am 11.11.2018 im Haus der Jugend in Osnabrück.

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Twitter raus und rein

Momen­tan sind wir hier angesichts des Wet­ters und pri­vater Angele­gen­heit­en eher in ein­er Art Som­mer­pause. So fiel es eher zufäl­lig auf, dass unser Twit­ter-Zugang ges­per­rt wurde. Auf ein verärg­ertes “Wieso sper­rt ihr grund­los den Zugang?” kam ein “Entschuldigung, es sah halt nach ein­er Ver­let­zung unser­er Regeln aus”:

Twit­ter ver­fügt über automa­tis­che Sys­teme zum Find­en und Ent­fer­nen automa­tis­ch­er Spam-Accounts. Schein­bar wurde dein Account verse­hentlich Opfer ein­er dieser Spam­grup­pen. Das passiert manch­mal, wenn ein Account automa­tisiertes Ver­hal­ten zeigt und dadurch gegen die Twit­ter Regeln ver­stößt (https://twitter.com/rules).

Es ist zwar so, dass der Zugang automa­tisch mit Nachricht­en befüllt wird, aber das scheint den Regeln auch nicht zu widersprechen.

Es zeigt sich, dass man sehr schnell, ohne Begrün­dung und ohne überzeu­gende Erk­lärung ger­ade bei Twit­ter ges­per­rt wer­den kann. Man sollte nicht zu sehr sein Herz an diesen Dienst hängen.

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Der Name, der nicht genannt werden darf (2)

Beim Stadt­mu­se­um hat jemand einen Vor­trag zur NSDAP in Ibben­büren gehal­ten, als ob er unser Wiki gut gele­sen hätte, und bei der IVZ kri­tisiert man in der morgi­gen Ausgabe:

Klingsöhr, dessen Arbeitss­chw­er­punkt eigentlich der Kul­turkampf in Ibben­büren ist, präsen­tierte die Schlaglichter auf die Ibben­büren­er NSDAP-Geschichte als Syn­ergien sein­er Archivrecherchen. Für die Zuhör­er bemerkenswert war die Zurück­hal­tung des His­torik­ers bei der Nen­nung konkreter Namen. Klingsöhr blieb da vielle­icht etwas zu vor­sichtig, wollte auf der sicheren Seite bleiben.

Für die Leser bemerkenswert nen­nt man bei der IVZ natür­lich auch nicht den oder die Namen, den oder die man so ver­misst, will wohl auf der sicheren Seite bleiben. Wie immer.

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