Burgfunk #1: Stefan Streit
[audioplayer titles=“Erster Burgfunk mit Tecklenburgs Bürgermeister Stefan Streit” file=“https://ia601500.us.archive.org/25/items/burgfunk001/burgfunk001.mp3”]
Vaeternotruf.de über das Jugendamt
Die Seite hat vor Ort wohl schon etwas die Runde gemacht: Vaeternotruf.de über das Jugendamt Ibbenbüren.
Vaeternotruf.de ist wohl so eine Seite für Väter, die nach einer Trennung Probleme mit ihrem Umgangs- oder Besuchsrecht bzgl. ihrer Kinder haben. Exemplarisch kann man das über den rechtlich Zuständigen der Seite nachlesen. (Wobei die gerade verlinkte Seite auch schon wieder in seiner Seriösität zweifelhaft ist.)
So weit, so gut. Aber es führt wohl zu emotionsüberladenen Aktionen wie dieser Seite über das Jugendamt, auf der veraltete bis falsche, aber sicherlich für den einen oder anderen belustigende Behauptungen aufgestellt werden. Dass die Geburtsdaten zweier Personen gelöscht wurden, zeigt, dass die Seite wohl schon mal wahrgenommen wurde.
Lesezeichen
- “Münstersche Zeitung”: DJV-Verbandstag kritisiert Aschendorff Verlag scharf Nach der Schelte über die Aushöhlung der Münsterschen Zeitung der nächste Nackenschlag für den Verlag der Westfälischen Nachrichten:
Die Verleger krempeln aber nicht nur die Medienlandschaft in Münster um, sie setzen auch neue Negativ-Maßstäbe im Umgang mit Tarifen und Mitarbeitern. Aschendorff will laut DJV aus dem Zeitungstarifvertrag ausscheren und hat laut DJV die rund 140 Redakteure der Westfälischen Nachrichten (WN) ultimativ aufgefordert, auf die Tarifbindung zu verzichten. Mit Hinweis auf ansonsten drohende Kündigungen wurden ihnen bereits neue Arbeitsverträge zugestellt, die mehr Arbeit, weniger Gehalt und weniger Freizeit bedeuten.
- Wir freuen uns auf Ibbenbüren Bäckerei Liesenkötter investiert sechsstellig in Ibbenbüren.
Jürgen Kehrer: Kein Fall für Wilsberg
Weiterer Schritt in meinem Vorhaben, einmal die Wilsberg-Romane durchzulesen: Der vierte Schmöker der Reihe . Ein Industrieller eines Vororts von Münster wird ermordet aufgefunden. Seine Firma ist in Waffenlieferungen verstrickt und er hat ein persönliches Geheimnis. Sämtliche Figuren bis auf Wilsberg bleiben farblos, der Fall haut einen nicht vom Hocker, Lokalkolorit ist auch kaum gegeben, einzig die Mordmethode bleibt vielleicht etwas im Hinterkopf. Ansonsten geht sich dieser Text im Rausch alltäglicher Informationen zielsicher unter.
Schnüffelspaß
Das Watzefack des Tages geht heute mal an den Fachdienst Kultur auf seinem Experimentiertrip:
Ich weiß ja nicht, welche Substanzen in der Alten Sparkasse da gerade geschnüffelt werden, aber beim verharmlosenden Na und? sei mal angemerkt: Besonders bei Schwangerschaften sollte man von der Inhalation von flüchtigen, flüssigen oder gasförmigen Substanzen, dem so genannten süchtig machenden Schnüffeln, Abstand nehmen, denn der Konsum kann sich gesundheitsschädigend auf sich selbst und das Kind auswirken.
Der Bio-Detektiv kommt
Mit Pampers verstopfte Biomüllschredder, heimlich beerdigte Kleintiere und müffelnde Staubsaugerbeutel in der Biomülltonne, das alles soll in Zukunft der Vergangenheit angehören. Hiermit befasst sich der Bio-Detektiv Guido Ölkmann.
Herr Ölkmann, wo setzen Sie an, um die Bioentsorgung wieder auf Vordermann zu bringen?
Ja, nun. Vorrangig wollen wir versuchen, denjenigen an den Kragen zu gehen, die ihren Biomüll illegal im Wald verscharren. Das sind die so genannten Bio-Leerer. Die glauben, die Natur sei ihr’s und dann humpeln sie mit ihre Biotonne durch das Dickicht und verbuddeln ihr Zeug, wo es ihnen gerade passt. So geht’s aber nicht, Freundchen. Den lauern wir jetzt auf.
Wie sieht das konkret aus?
Wir haben aus dem richtigen Biomüll und übrig gebliebenen Gülleresten in einem komplizierten Verfahren Bioträger hergestellt, die wir von extra installierten Hochsitzen, den Bio-Logen, aus über ein Katapult abfeuern werden, wenn die Rabauken wieder in den Forst ziehen. Das wird ne schöne Sauerei, wenn die wieder ankommen, die Drecksäcke.
Nun ist Gotcha ja ein Spiel, das in freier Wildbahn gar nicht erlaubt ist. Wie sieht es mit der rechtlichen Absicherung aus?
Ja, wer soll es denn sonst machen. Seitdem hier am McDonald’s Highway der Autoverkehr verboten ist, trauen sich die Polizisten ja kaum noch in den Wald. Die möchten auch nicht im Dunkeln auf militante Bio-Leerer treffen, nur weil die da ihren Kompost beerdigen. Dann müssen wir da eben ran.
Trotzdem könnte man ja meinen, dass es zu Prozessen kommt, wenn man einfach so im Wald Bürger mit Bioträgern abschießt.
Ja, wieso das denn? Wir beschießen die ja nur mit demselben Zeug, das die selber in den Wald bringen. Das ist doch eine Art biologischer Gerechtigkeit, was wir da machen. Oh, warten Sie! Da kommt der alte Bönker mit seinen Katzenstreusäcken. Dem werden wir aber mal gehörig einheizen. UND! FEUER!
Lesezeichen
- Bluttat an Iburger Straße in Osnabrück: Wie viel Schmerzensgeld steht einem Sterbenden zu?
- 40000 Euro: Hohes Schmerzensgeld nach dem Totschlag an der Iburger Straße Den Ibbenbürenern wurde das für vergleichbare Fälle in Deutschland bisher höchste Schmerzensgeld zuerteilt.
Nachtigall, ick hör dir salafieren
Es ist schon erstaunlich, wie reißerisch man bei der WN mit der Problematik, für den Heiligen Krieg angeworbener Jugendliche umgeht:
In Ibbenbüren hat sich vor einiger Zeit ein salafistischer Prediger aufgehalten, der den Sicherheitsbehörden bekannt ist. Die Polizei hatte darüber die islamischen Vereine und Verbände informiert. Deren Vertreter hatten vor ein paar Tagen noch beteuert, nichts von extremistischen Strömungen in ihrer Stadt zu wissen.
Für die WN gibt es demnach in jeder Stadt, in der sich ein Salafist mal aufhält, eine salafistische Strömung? Ernsthaft?
Ich weiß nicht, was Vertreter der islamischen Gemeinden und Vereine alles gesagt haben. Was ich nur im Kopf habe ist, dass Seluk Özdemir vom Ibbenbürener Ausländerbegegnungszentrum bestritten hat, dass es eine salafistische Szene in Ibbenbüren gibt. WN und IVZ hatten geschrieben:
Salafisten im Raum Ibbenbüren schicken junge Muslime nach Syrien und in den Irak
In und um Ibbenbüren haben sich offenbar radikal-islamische Kräfte etabliert, die junge Muslime für die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) rekrutieren.
Eine bis heute unbelegte Behauptung. Aber man muss ja irgendwie den Eindruck erwecken, dass da irgendwas dran sei. Und sei es einfach so, dass man im selben Text sich einfach mal wiederholt:
Während die islamischen Verbände in Ibbenbüren beteuern, von der Radikalisierung der Jugendlichen vor Ort nichts bemerkt zu haben und vor wenigen Tagen öffentlich erklärten, dass das überall, aber nicht in ihrer Stadt geschehen sein kann, steht inzwischen fest, dass mindestens ein den Behörden bekannter Salafist unlängst in Ibbenbüren in Erscheinung getreten ist.
Der Autor verwendet “in Erscheinung getreten” für “gewesen ist”. Die Verwendung ist ungefähr so sinnvoll wie “Ich bin unlängst bei meinem Bäcker in Erscheinung getreten, um Teigwaren an mich zu nehmen”. Ein harloser Vorgang wirkt auf einmal verschwörerisch. Da wird schon irgendwas gewesen sein. Aber es geht auch noch etwas dramatischer:
„Die erste der vier Gemeinden in der Stadt hat ihn rausgeworfen, die zweite jedoch war verunsichert und hat ihn in ihre Moschee gelassen“ – wohlwissend, dass es sich dabei womöglich um einen radikalen Prediger handelt.
Aha. Von der Behauptung “Salafisten im Raum Ibbenbüren schicken junge Muslime nach Syrien und in den Irak” ist demnach “Ein radikaler Prediger war einmal in einer Ibbenbürener Moschee” geblieben. Und was heißt “womöglich”? Womöglich war das auch gar kein radikaler Prediger?
[…] In der Nähe eben dieses Beethauses sollen auch junge Muslime aus anderen Städten mit salafistischen Ideen in Berührung gekommen sein. Unter anderem der 18 Jahre alte Tolunay G. aus Ahlen
Tolunay G. aus Ahlen ist in Ibbenbüren für die IS rekrutiert worden mit salafistischen Ideen in Berührung gekommen oder wie derselbe Autor in der IVZ schreibt
radikalisiert worden
Das ist doch mal eine These. Was in diesen Texten bloßes Gerücht ist, was Information des Verfassungsschutzes, was eine Tatsache, was der Phantasie des Autors entspringt – das alles gibt sich die Klinke in die Hand.
Lesezeichen
- Von Ibbenbüren in 23 europäische Länder: Fiege übernimmt E‑Commerce-Geschäft für Puma
- Prüfung auf Einführung eines Kinder- und Jugendparlaments “Die CDU Fraktion unterstützt den Antrag der Jungen Union ausdrücklich. […] Zum Beispiel könnte jede Schule und Jugendeinrichtung ein oder zwei Vertreter für das Parlament wählen bzw. stellen.”
- Hamm/Ibbenbüren: Jung-Islamisten an Ausreise gehindert