Ich bin geistig krank — von Einem der auszog, kein Zeuge Jehovas mehr zu sein

Derzeit gibt es ein Auf­se­hen erre­gen­des Blog eines jun­gen Mannes, der seine Jugend als Mit­glied der Reli­gion­s­ge­mein­schaft Zeu­gen Jeho­vas anonym beschreibt:

Das Faz­it ist das gle­iche wie immer. Jeho­va ist super, sagt Jeho­va, und wenn wir das, was in der Bibel ste­ht, tun, kom­men wir ins Paradies. Sagt Jeho­va. Viel mehr ent­nehme ich der Bibel nicht.

Der Name des Blogs, Geistig krank, resul­tiert aus der ange­blichen Unter­stel­lung der Reli­gion­s­ge­mein­schaft, dass Abtrün­nige von den Zeu­gen Jeho­vas als geistig krank beze­ich­net wer­den. Beim Lesen des Blogs fällt die sprach­liche Bril­lianz des Autors auf, die Texte lesen sich wie ein span­nen­der Roman.

In manchen Ver­samm­lun­gen traf man auf eine Auswahl der kleinen Propheten samt aller Apos­tel. Und natür­lich min­destens eine Sarah. Grob geschätzt hieß jedes dritte Mäd­chen Sarah. Auf großen Kon­gressen musste man glatt durchnummerieren.

Einen Vorteil hat­te diese Namen­sprax­is. Anhand der Vor­na­men kon­nte man ganz gut erken­nen, wer “in der Wahrheit” aufgewach­sen war und wer (oder wessen Eltern) Konvertit(en) war(en). Das mag zunächst unwichtig erscheinen. Aber als ZJ-Jugendlich­er wurde man regelmäßig dazu ermuntert, bei einem poten­tiellen Ehep­art­ner auf seinen Eifer zu acht­en. Ein bib­lis­ch­er Vor­name war da schon mal gar nicht so schlecht – zumin­d­est, wenn man die Ange­betete den Eltern vorstellte.

In jedem Fall eine Leseempfehlung: geistigkrank.wordpress.com.

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