Ibbenbüren — wer kennt sie nicht, die Stadt mit der Zecke.
Google verfolgt dich
Innerhalb kürzester Zeit wurde Google Chrome zu einem der meistverwendetsten Internet-Browser. Nun verfolgt Google eine neue Strategie, um das Surfverhalten von Internetnutzern auszuspionieren.
Weil offensichtlich zu viele Internetnutzer sogenannte Cookies blockieren, tüftelt man bei Google an einem Programm, dass die Nutzer Plattform übergreifend, also z.B. über Computer und Smartphone, verfolgt. Damit soll es besser gelingen, dem Nutzer Werbung vorzufüren.
Google liefert seine Nutzer so gesehen, schutzlos der Werbeindustrie aus. Dies dürfte für viele ein entscheidender Grund sein, sich für Alternativen zu Chrome zu entscheiden.
Neu im Bücherschrank(46): Margery Sharp — Die vollkommene Lady
Julia, die noch nicht vollkommene Lady, hat es schwer. Nicht nur, daß Gerichtsbeamte ihre Habe pfänden und sie kein Geld hat, die Miete für die Möbel zu zahlen, muß sie überdies noch nach Frankreich reisen, eine Herzensangelegenheit ihrer Tochter, die sie jahrelang nicht gesehen hat, on Orndung zu bringen. Wo also soll Julia das Reisegeld auftreiben, und wie soll sie eine vollkommene Lady werden?
Probleme, die das Leben schreibt. Das Buch ist als frivole Farce 1948 verfilmt worden. Die Autorin wurde später durch ihre Bernhard-und-Bianca-Geschichten berühmt.
Bauchtanzkurs in den Herbstferien
In der zweiten Woche der Herbstferien bietet das Jugendzentrum Mikx unter fachkundiger Anleitung wieder die Möglichkeit die Grundbegriffe des Bauchtanzes kennen und tanzen zu lernen.
Das Angebot findet statt am Dienstag, den 29., Mittwoch den 30. und Donnerstag, den 31.10. jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr.
Die Teilnahme ist kostenlos und richtet sich an alle Interessierten ab 12. Jahre. Anmeldung im Mikx von Dienstags bis Freitags zwischen 14.00 und 15.00 unter :938897400
Neu im Bücherschrank (47): C.C. Bergius — La Baronessa
Die Entbuchclubisierung des Bücherschranks meiner Eltern nähert sich dem Ende. Dieses Mal mit einem Autor, der maßgeblich über den Bertelsmann Buchclub millionenfache Buchverkäufe feiern konnte und heutzutage völlig unbekannt ist. Nur einer seiner Schinken wurde bislang verfilmt. Damals bewarb der Verlag das Werk so:
La Baronessa ist eine betörend-sinnliche Agentin — durchtrieben, schlau, skrupellos, schamlos. Sie ist eine Spionin, die niemals aufgibt, die immer einen Ausweg findet, die hemmungslos ihre weiblichen Reize einsetzt, wenn es gilt, Gegner auszuschalten, »umzudrehen« oder zu vernichten.
La Baronessa steht als Agentin in deutschen Diensten, eine »Mata Hari« des Dritten Reiches, die in Wirklichkeit aber nur eins im Auge hat: sich selbst. Es geht ihr nur darum, eigene Ziele zu verfolgen und persönliche Rache zu nehmen. In Jugoslawien kauft sie von den Partisanen Waffen und zahlt mit englischen Pfunden, die täuschend echt nachgemacht wurden — im KZ Sachsenhausen.
In Italien verwickelt sie Beteiligte und Unbeteiligte in riskante Unternehmungen. Sie dirigiert Menschen an unsichtbaren Fäden wie Marionetten, beschwört Verwicklungen und Katastrophen herauf. C. C. Bergius erzählt die Geschichte der »La Baronessa« eindringlich und mit den Kenntnissen eines Mannes, der als Pilot an diesem Krieg teilnahm und führende Persönlichkeiten des Dritten Reiches zu fliegen hatte: Ein packender Thriller aus dem Zweiten Weltkrieg, nach Landung der Amerikaner in Italien.
Mit anderen Worten: 70er Jahre Trash.
Ich bin geistig krank — von Einem der auszog, kein Zeuge Jehovas mehr zu sein
Derzeit gibt es ein Aufsehen erregendes Blog eines jungen Mannes, der seine Jugend als Mitglied der Religionsgemeinschaft Zeugen Jehovas anonym beschreibt:
Das Fazit ist das gleiche wie immer. Jehova ist super, sagt Jehova, und wenn wir das, was in der Bibel steht, tun, kommen wir ins Paradies. Sagt Jehova. Viel mehr entnehme ich der Bibel nicht.
Der Name des Blogs, Geistig krank, resultiert aus der angeblichen Unterstellung der Religionsgemeinschaft, dass Abtrünnige von den Zeugen Jehovas als geistig krank bezeichnet werden. Beim Lesen des Blogs fällt die sprachliche Brillianz des Autors auf, die Texte lesen sich wie ein spannender Roman.
In manchen Versammlungen traf man auf eine Auswahl der kleinen Propheten samt aller Apostel. Und natürlich mindestens eine Sarah. Grob geschätzt hieß jedes dritte Mädchen Sarah. Auf großen Kongressen musste man glatt durchnummerieren.
Einen Vorteil hatte diese Namenspraxis. Anhand der Vornamen konnte man ganz gut erkennen, wer “in der Wahrheit” aufgewachsen war und wer (oder wessen Eltern) Konvertit(en) war(en). Das mag zunächst unwichtig erscheinen. Aber als ZJ-Jugendlicher wurde man regelmäßig dazu ermuntert, bei einem potentiellen Ehepartner auf seinen Eifer zu achten. Ein biblischer Vorname war da schon mal gar nicht so schlecht – zumindest, wenn man die Angebetete den Eltern vorstellte.
In jedem Fall eine Leseempfehlung: geistigkrank.wordpress.com.
Neu im Bücherschrank (48): Ernst Zahn — Spiel der Liebe
Noch so ein Schinken, dessen Herkunft nicht mehr nachvollzogen werden kann: Ein Roman des Schweizer Heimatdichters Ernst Zahn.
In der Welt draußen war das nicht bekannt. Auch im kleinen Heimatland sprach man nur gelegentlich und wenn ein besonderer Vorfall in die Öffentlichkeit drang davon. Im Kanton freilich galt es als Überlieferung und nicht aus der Welt zu schaffende Tatsache, dass die beiden Nachbargemeinden Lugeck und Obsteg im ewigen Wettbewerb und Konkurrenzkampf standen…
Ibbenbürener knackt die Charts: Metrickz auf #1
Sowas vermeldet man auch nicht alle Tage: Der Ibbenbürener Deutsch-Rapper Metrickz hat mit seinem Debütalbum Ultraviolett die Charts geknackt. Auf amazon wird er auf Chartposition 1 der MP3-Alben geführt (angeblich auf itunes auch — hier Screenshot von Platz 2 -, das habe ich aber nicht gefunden.).
Der Aufmacher Valentina ist dabei sogar musikalisch und textlich gut gelungen:
während in F#*& dein Abitur altbewährt die eigene, nicht ganz geglückte Schulkarriere zum Kopf-auf-den-Tisch-knallen verarbeitet wird. Nichtsdestotrotz: Alle Achtung, herzlichen Glückwunsch!
Aktualisierung 15. Oktober 2013
Laut dieser Seite war Metrickz “nur” auf Platz 2 der itunes Album-Charts.
Die abgespickte Tafel
Moment mal, dachte ich, als ich in der IVZ diese Tafel sah: Kommt mir so bekannt vor. Grüne Tafel, abgelegte Kreidestücke, heller Holzrahmen, Comic Sans, weiße und gelbe Kreidestriche, gleiche Bezeichnungen, Unterstriche, ABC, Strichmännchenfamilie…
Ach ja, das Original stand am Montag in der NOZ.
IVZ auf Verbrechensjagd
Manche Dinge stehen halt nicht in der IVZ. In Mettingen ist eine tote Frau gefunden worden. Dazu hat man bei der IVZ eine Art Ticker mit den neuesten Meldungen Gerüchten installiert:
Samstag, 17 Uhr 50
[…] Ob es sich um eine Straftat handelt, ob ein Selbstmord vorliegt oder ob es sich möglicherweise auch um einen Unfall handeln könnte, dazu kann die Kripo vor Ort derzeit noch keine Angaben machen. Die Todesursache ist völlig unklar, die Ermittlungen laufen. […]
Samstag, 18 Uhr 10
[…] Auf der Hand scheint zu liegen, dass Mordkommission und Staatsanwaltschaft von einer Straftat ausgehen. […]
Sonntag, 9 Uhr 5
[…] Wie Oberstaatsanwalt Heribert Beck gestern am Abend erklärte, sollte die tote Frau in Münster obduziert werden. Die Staatsanwaltschaft Münster und auch die eingesetzte Mordkommission scheinen demzufolge von einem Gewaltverbrechen auszugehen, das in Mettingen verübt worden ist.
Klar sein dürfte nach Verlautbarungen der Staatsanwaltschaft/Polizei inzwischen auch, dass die Frau aus Mettingen stammt. Es ist damit zu rechen, dass die Ermittlungen der Mordkommission heute auf Hochtouren weitergeführt werden. […]
Sonntag, 10 Uhr 15
Sonntag, 10.15 Uhr: […] Die tote Frau in Mettingen ist an einer Unterkühlung gestorben, das hat die Obduktion bestätigt. […]
Bestätigt? Wie bestätigt? Die Antwort darauf findet man woanders:
Sonntag, 9 Uhr 39
Tote Frau in Mettingen starb an Unterkühlung – Obduktion bestätigt Vermutung der Ermittler
[…]“Da auch die intensiven Ermittlungen der Mordkommission unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Ulrich Bux am gestrigen Tage und Abend keine Anhaltspunkte für Fremdverschulden erbracht haben, haben wir – die Polizei und die Staatsanwaltschaft – die Ermittlungen in der Nacht beendet,” so Oberstaatsanwalt Beck. […]
Die Obduktion bestätigt die Vermutung von Staatsanwaltschaft und Mordkommission, die in Fällen unklarer Todesursache einfach immer hinzugezogen wird, dass kein Gewaltverbrechen vorliegt. Dass eine Mordkommission beteiligt war, berechtigt zu überhaupt keiner Mutmaßung, außer dass ein Arzt eine Todesursache nicht zweifelsfrei erkennen konnte. Während andere Medien aus den Angaben von Mordkommission und Staatsanwaltschaft schließen, dass ein Tod ohne Fremdeinwirkung vermutet wurde, spekuliert man sich bei der IVZ um ihre Reputation. Denn dort untertitelt man den Bericht weiterhin mit:
Am Samstag ist die Leiche einer 52 Jahre alten Frau gefunden worden. Polizei und Staatsanwaltschaft sind zunächst offenbar von einem Gewaltverbrechen augegangen.
Zumindest die IVZ.