Weihnachten steht vor der Tür und vielerorts werden nun die Buchläden durchstöbert, um interessante literarische Sachen ausfindig zu machen. Ich habe mir mal Netzgemüse von Tanja und Johnny Haeusler, der auch unter spreeblick.de bloggt, angeschaut. In diesem Fall ist es vielleicht hilfreich, die beiden erst selbst zu Wort kommen zu lassen:
Jetzt kann man zunächst einmal feststellen, dass es hier eine dicke Marktlücke gibt. Das Internet ist in vielen Facetten nicht leicht zu verstehen. Das macht besonders dann Probleme, wenn Eltern darüber nachdenken, wie sie ihre Kinder im Internet begleiten. Und das tut Not, denn im Internet lauern rechtliche und persönliche Gefahren. Andererseits bewegen sich Internetnutzer ziemlich frei und ungebunden durch das Netz. Worauf sollen sich Eltern daher einstellen?
Das ist in etwa die Frage, der das Ehepaar Haeusler nachgeht. Sicherlich ist das Buch so geschrieben und wird so präsentiert, dass es sich irgendwie rentiert. Insofern ist dieser Eintrag auch schon wieder eine Form von Werbung. Aber andererseits bin ich davon überzeugt, dass das Buch die Aufgabe, Eltern für ihre Aufgabe, Kinder im Umgang mit dem Internet verantwortungsvoll zu begleiten, gut erfüllt.
Jetzt könnte ich auch am Buch rummosern über manchen grammatisch nicht ganz so perfekten Satzbau, verkürzte und somit falsch wirkende Darstellungen oder den Begriff Netzgemüse, der mich das ganze Buch gestört hat. Da mein Fokus aber darauf gerichtet ist, herauszufinden, ob dieses Buch Eltern eine Hilfe sein kann, schiebe ich das mal ganz beiseite.
Und wenn das erstmal beiseite geschoben ist fällt zunächst die große Bandbreite auf, die das Buch umfasst: Es handelt den Umgang mit Computerspielen, illegale Downloads, Internetdiensten, Blogs, Mobbing, Pseudonymen, sozialen Kompetenzen, Taschengeld, Smartphones und und und ab. Ich habe auf Anhieb nichts gefunden, was ich vermisse. Alle Themen werden zwar nur angerissen und Beispiele und Lösungsansätze von wirklich schwierigen Problemen kommen nicht vor. Das ist aber für ein Eisntiegsbuch in die Materie nicht weiter schlimm. Die Frage wäre eh, ob man ein solches Buch nicht überfrachtete, wenn man zu viele Lösungen anbieten wollte.
Was ich sehr überzeugend finde, ist, dass die Autoren heikle Themen wie Pornografie im Internet, die von Jugendlichen konsumiert werden kann, nicht umschiffen.
Das Buch braucht zwar etwa 100 Seiten um richtig in Schwung zu kommen, trifft aber dann den richtigen Ton. Wer also Eltern kennt oder selber erzehungsberechtigt ist, dem lege ich dieses Buch wärmstens ans Herz.