Wie man Elfmeter schießt

Manche Dinge ver­ste­he ich auch nicht. Ich ver­ste­he z.B. nicht, wie man diesen Beitrag in der Simon-Akademie (was ist daran über­haupt akademisch?) anhören kann, ohne nach kurz­er Zeit schreiend den Saal zu verlassen:

Erfolg begin­nt im Kopf ist der pseudowis­senschaftliche Grundgedanke in diesem Beitrag. Der Satz ist so richtig wie völ­lig banal. Erfolg ist ein Begriff, kein Erfahrungs­ge­gen­stand. Der Satz ist so sin­nvoll wie: Math­e­matik fängt im Kopf an, Sprache fängt im Kopf an, der Inhalt meines Einkauf­szet­tels fängt im Kopf an. Wo soll­ten diese Dinge denn son­st anfan­gen? Wer solche Sachen sagt, will imponieren, nicht erklären.

Deswe­gen ist es auch so lach­haft, wenn hier erk­lärt wird, was der Grund ver­schossen­er Elfme­ter ist: Der fehlende Glaube. Als ob es keine physikalis­chen Ein­flüsse gäbe, die bei men­schlichen Hand­lun­gen eine Rolle spie­len, die der Men­sch aber ein­fach ger­ade oder grund­sät­zlich nicht ken­nt. Natür­lich kann Nervösität einen Fuss­ball­spiel­er neg­a­tiv bee­in­flussen. Nervösität kann daher eine Erk­lärung sein, weswe­gen eine beab­sichtigte Hand­lung erfol­gre­ich ist oder nicht. Man kann aber einen Elfer auch ver­wan­deln, wenn man nervös ist und den Ball nicht wie beab­sichtigt trifft. Die Ursache von Erfolg kann näm­lich auch schlicht Zufall sein. Oder im Sport: Dop­ing. Aber so ein­er Erk­lärung ist es natür­lich ziem­lich schwierig, irgendwem zu imponieren.

Weiterlesen