Kindersommerkarussell 2012

 

Die Vor­bere­itun­gen für das Kinder­fe­rien­pro­gramm, das in diesem Jahr bere­its zum sech­sten Mal von der Stadt­mar­ket­ing Ibben­büren GmbH in Koop­er­a­tion mit dem Ibben­büren­er Bünd­nis für Fam­i­lie aus­gerichtet wird, sind abgeschlossen. Erfreulicher­weise haben sich wieder viele Vere­ine, Unternehmen und auch Pri­vat­per­so­n­en aus Ibben­büren und Umge­bung bere­it erk­lärt, das Kinder­Som­merKarus­sell mit kreativ­en Ideen und erleb­nis­re­ichen Ange­boten zu unter­stützen. So kön­nen Kinder im Alter von 5–14 Jahren aus rund 80 Ver­anstal­tun­gen wählen, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Zudem kon­nten wir einige neue Ver­anstal­ter ins Boot holen. Ein beson­deres High­light ist zum Beispiel ein ganztägiges Fußball­camp, welch­es von der mobilen Fußballschule auf den Sport­plätzen des SV Dick­en­berg aus­gerichtet wird. Außer­dem kann in diesem Jahr erst­mals hin­ter die Kulis­sen des tech­nis­chen Hil­f­swerks geschaut wer­den. Und wer schon immer ein­mal wis­sen wollte, was Wing Chun ist und wie man damit sein Selb­stver­trauen verbessern kann, ist bei den „action­re­ichen Ferien“ genau richtig.

Wie in den ver­gan­genen Jahren wurde ver­sucht neben der Vielzahl an Ver­anstal­tun­gen, die allen Alters­grup­pen und Vor­lieben der Kinder gerecht wer­den, die Ange­bote möglichst kostengün­stig zu gestal­ten. Wie bere­its im let­zten Jahr beste­ht die Möglichkeit für die Kinder­Som­merKarus­sell Ange­bote einen Bil­dungss­check einzulösen.

Wer sich schon ein­mal einen Ein­blick über das bre­it gefächerte Ange­bot machen möchte, kann das Pro­gramm jet­zt schon unter http://www.kindersommerkarussell.de/ ein­se­hen. Das Pro­grammheft kann in der T‑Info, dem Rathaus, der Stadt­bücherei und vie­len weit­eren Aus­lagestellen abge­holt wer­den. In diesem Jahr wer­den erst­mals keine Pro­grammhefte in den Schulen verteilt. Oder laden Sie es hier herunter!

Anmelden kann man sich vom 26. Mai – 17. Juni wieder auss­chließlich online, auf http://www.kindersommerkarussell.de/.

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Aktion Klehranlage — Haftung für Links

Eine Ver­linkung im Inter­net, und genauer: Das Set­zen eines Links von Per­so­n­en, die deutschem Recht unter­ste­hen, ist eine heik­le Sache. Und obwohl das Inter­net mehr als 20 Jahre alt ist, scheint die Rechtssprechung in diesem Fall noch in den Kinder­schuhen zu stecken.

Lange Zeit herrschte unter Betreiber ein­er Inter­net­seite die irrtüm­liche Mei­n­ung, dass ein schriftlich­er Hin­weis, dass man keine Haf­tung für den Inhalt sein­er Links übernehme, aus­re­icht, um gegen rechtliche Schritte geschützt zu sein. Dem war aber nie so.

Der Mün­ster­an­er Anwalt und Zauber­er Markus Kom­pa dachte zumin­det, als er einen Link auf ein Youtube-Video set­zte, dass sich mit einem ange­blich Krebs heilen­den Arzt auseinan­der­set­zt, dass er damit nicht für den Inhalt des Videos ver­ant­wortlich ist. Der Arzt jedoch verk­lagte daraufhin Kom­pa und das Landgericht Ham­burg gab dem Arzt recht. 

Dass das LG Ham­burg ins Spiel gebracht wurde, ist nicht ganz ver­wun­der­lich. In Inter­ne­tan­gele­gen­heit­en rufen Kläger gerne dieses Landgericht an, das ein fliegen­der Gerichts­stand ist und als einziges Gericht in Deutsch­land Kla­gen bzgl. Inter­net­seit­en annimmt, nur weil diese auch im eige­nen Bun­des­land aufruf­bar sind. Das Gericht urteilte, dass man einen Inhalt durch einen Link ver­bre­it­et und deswe­gen dafür ver­ant­wortlich ist, auch wenn man sich dessen Inhalt nicht zu eigen macht.

Das heißt, folge ich dem Gericht, darf ich das betr­e­f­fende Video an dieser Stelle nicht ver­linken. Aber ich kann sagen, wie man es find­et: Wenn man z.B. youtube aufruft und “Klehr ZDF” ein­gibt. Wenn ich das Gericht richtig ver­standen habe, muss ein Leser dieser Zeilen dann einen eige­nen Rechercheaufwand betreiben (“Klehr ARD” und “Klehr quer” sind übri­gens auch interessant).

Ander­er­seits würde diese Auf­fas­sung eine deut­liche Ein­schränkung der Prax­is des Linkset­zen bedeuten: Wer will schon Haf­tung über eine ver­link­te Seite nehmen, von der man gar nicht weiß, welche Inhalte dort inzwis­chen dargestellt werden.

Aktion Klehran­lage

Weil er mit dem Urteil alles andere als ein­ver­standen ist, hat Markus Kom­pa den Recht­san­walt Thomas Stadler damit beauf­tragt, mit dieser Recht­san­gele­gen­heit vor den Bun­des­gericht­shof zu ziehen. Wohlgesonnene Inter­nutzer haben Kom­pa inzwis­chen an die 30.000€ für diesen Rechtsstre­it überwiesen.

Vor­läu­fige Folgen

Weil Face­book-Pin­nwände rechtlich wie eigen­ständi­ge Inter­net­seit­en betra­chtet wer­den kön­nen, gilt die Haf­tung für Links möglicher­weise auch für Face­book-Pin­nwände. Das ist nicht ganz sich­er, aber wer möchte schon der Erste sein, der diese Frage vor Gericht ver­han­delt. Deswe­gen sollte man seine Face­book-Pin­nwand unbe­d­ingt vor den Blick­en von Nicht-Fre­un­den abschot­ten, wenn man ab und zu Youtube-Videos ver­linkt. Und schon ein “Gefällt mir”-Klick kann unter ein Ver­bre­it­en fall­en, wie es oben beschrieben wurde.

Ganz so gefährlich erscheinen mir Gefällt-mir-Angaben noch nicht zu sein. Aber man kann mit seinem Pro­fil­bild unge­fragt auf Inter­net­seit­en erscheinen, weil angek­lickt hat, dass man für die Seite selb­st oder einen Artikel der Seite, auf “Gefällt mir” gek­lickt hat. Früher gab es auf Face­book eine Ein­stel­lungsmöglichkeit, dies zu unterbinden. Inzwis­chen gibt es diese Ein­stel­lungsmöglichkeit aber nicht mehr.

Ganz sich­er sollte man sich wiederum auch nicht fühlen, wenn man auf Face­book dauernd auf Gefällt-mir-Knöpfe für Inter­net­seit­en klickt: In den USA z.B. kann man dafür gefeuert wer­den.

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Datenschutz und weniger Werbung für den Browser

Ein­er­seits finanzieren sich viele Inter­net­seit­en über Wer­bung. Besucht man häu­figer Seit­en, die ihr Ange­bot darüber finanzieren, ist es eine Form von Fre­undlichkeit, diese Seit­en ab und an mit einem Klick auf die Wer­bung zu unterstützen.

Aber man möchte auch nicht dauernd von klick­enden Wer­be­ban­nern gen­ervt wer­den. Dage­gen hil­ft das Plu­g­in Adblock, das es für Fire­fox und Chrome gibt.

Mit diesem Plu­g­in kann man aber auch das Laden von Twit­ter- und Face­book-Knöpfen unterbinden. Diese Knöpfe (engl. “But­tons”) dienen seit­ens der Anbi­eter nur dazu, mehr Infor­ma­tio­nen über den jew­eili­gen Inter­net­be­nutzer sam­meln zu können.

Um über Adblock diesen Knöpfen aus dem Weg zu gehen, klickt man in den Ein­stel­lun­gen des Plu­g­ins ein­fach auf “Neuer Fil­ter” und gibt diese Adresse an: https://adversity.googlecode.com/hg/Antisocial.txt.

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Zu Besuch bei der integrativen Jugendarbeit: Was bedeutet denn Integration?

Es ist Dien­stagabend, etwas zu kalt für Juni, aber immer­hin ist die Sonne raus­gekom­men. Ich tre­ffe Richard Gemar, den Leit­er des Pro­jek­ts zur inte­gra­tiv­en Jugen­dar­beit in Ibben­büren, nach dem Jugend­hil­feauss­chuss vor der Sporthalle, erzäh­le etwas von der Sitzung, in der es auch um ihn ging, und dass man sich freue, dass nach seinen Sportver­anstal­tun­gen keine Bier­flaschen weg­geräumt wer­den müssten. 

Ach, jee,

winkt Richard kopf­schüt­tel­nd ab, 

das ist doch ganz falsch. Bei mir trinkt nie­mand. Ganz am Anfang, beim Mit­ter­nachtss­port, da kamen einige an und haben getrunk­en und ger­aucht. Da habe ich sie ins Gebet genom­men und gesagt, sie kön­nen gerne wieder kom­men — wenn sie nicht trinken und rauchen. Und das war’s. Aber das war in den 90ern. 

Aber sowas hört man manch­mal. Ein­mal bin ich gefragt wor­den: ‘Richard, warum spuck­en die Rus­s­land-Deutschen vor die Sporthalle?’ Ich habe gefragt: ‘Wie kannst du an der Spucke erken­nen, dass sie von Rus­s­land-Deutschen ist?’ Nein, das machen Jugendliche, wenn sie anfan­gen zu rauchen. Dann spuck­en sie den ersten Monat lang. Das machen alle: Deutsche, Russen und Türken.

Aber bei mir raucht kein­er. Ich bin da etwas streng, sich­er, so war man bei uns. Der Lehrer ist der Chef, gegen den wird nichts gesagt. Damals wurde nicht genörgelt oder kri­tisiert. Ich weiß, hier ist das anders. Und ich habe mich auch geän­dert, ich bin ja schon 20 Jahre hier. Aber das hat früher gut funktioniert.

Ich wende ein, dass die Dinge hier für Her­anwach­sende aber eben auch anders laufen — eben nicht so ein­fach wie früher. Meine Fre­undin kommt aus der Ukraine und ihre Ver­wandten von dort haben sich sehr zornig gezeigt, als der Staat ihr nach ihrem Studi­um nicht direkt eine Arbeitsstelle ange­boten hat. Richard lacht.

Ja, weißt du, wir haben früher dazu einen Witz gehabt. Da ruft jemand bei Stal­in an: “Genosse Stal­in, mir wird kein Job ange­boten.” — “Genosse Arbeit­er, wer leit­et ihre Kolchose?”

Richard lacht. Ich ver­ste­he den Witz nicht.

Na, das ist so, 

sagt Richard,

damals gab es ein Gesetz, dass jedem in der Sow­je­tu­nion ein Beruf zur Ver­fü­gung gestellt wird. Per Gesetz. Jed­er kriegt einen Job. Der Arbeit­er kriegt nun den Beruf des Kol­chose­führers und der geht nach Sibirien.

Inzwsichen trudeln die Teil­nehmer sein­er Gruppe ein. Ich besuche die Gruppe zum zweit­en Mal. Wenn ich von dieser Sport­gruppe bish­er etwas gel­ernt habe, dann das, mir meine eige­nen Vorurteile einzugeste­hen. Nicht alle Jugendlichen mit sow­jetis­chem Hin­ter­grund sind Deutsch-Russen. Einige sind durch aus in deutschen Sportvere­inen angemeldet. Das war unge­fähr so passend, wie meine Mei­n­ung, in der Sow­je­tu­nion sei grund­sät­zlich schlechteres Wet­ter als bei uns. Pustekuchen. In vie­len Teilen der ehe­ma­li­gen Sow­je­tu­nion ist das Kli­ma deut­lich angenehmer als in Deutsch­land. Richard ist meinem Vorhaben gegenüber, etwas über die Gruppe zu doku­men­tieren um Vorurteile abzubauen, skep­tisch. Es sei doch so, dass die einen Men­schen dies dächt­en und die anderen das. Er habe da nichts gegen.

Wenn “Russen” und “Deutsche” aufeinan­der tre­f­fen, sind der­art unter­schiedliche Ansicht­en aber nicht ungewöhn­lich. Wenn er eine Ungerechtigkeit ent­deckt, sagt der Deutsche: “Was eine Ungerechtigkeit! Wie ärg­er­lich! Da müssen wir was gegen tun!” und der Russe sagt: “Was eine Ungerechtigkeit! Wie ärg­er­lich! Da kann man wohl nichts machen. Haupt­sache, es erregt keine Aufmerksamkeit!”

Ich komme mit eini­gen ins Gespräch. Das ist ein Jugendlich­er, der sich schon poli­tisch engagiert hat. Er hat sich damals für inte­gra­tive Sportar­beit aus­ge­sprochen. Seit den Erfahrun­gen, die er damals gemacht hat, möchte er sich nicht mehr öffentlich äußern. En Inter­view mit mir ist daher unmöglich, man kön­nte ihn an der Stimme erken­nen, sagt er. Ich lasse mir die Sach­lage erk­lären und kann mir vorstellen, welche Per­so­n­en er meint. Ob er nur keine Lust hat oder doch berechtigt Kon­se­quen­zen befürchtet? Ich würde let­zteres nicht auss­chließen wollen. Er hält die inte­gra­tive Sportar­beit für sehr sin­nvoll, es sollte mehr davon geben. Anson­sten wür­den die Leute Unsinn anstellen.

Ich erzäh­le, dass ich fest­gestellt habe, dass Unsere­inem gar nicht bewusst sei, wie oft man als Immi­grant mit komis­chem Ver­hal­ten der Nichtim­mi­granten zu tun hat. Davon kön­nen viele eine Geschichte erzählen. Ich habe gedacht, es seien Geschicht­en, die schon über­standen wären, die schon etwas her wären. Aber nein, mit sowas haben die Jugendlichen tagtäglich zu tun. 

Ein Mäd­chen erzählt mir, dass sie aus der Klassen­stunde gewor­fen wor­den wäre, weil sie ein rus­sis­ches Wort aus­ge­sprochen hätte. Das finde ich irri­tierend, ger­ade weil ich neulich einen Ver­hal­tens­forsch­er gehört habe, der meinte, jed­er würde in der Sprache zählen, die er als allererstes gel­ernt hätte. Man legt dem­nach nicht alles ein­fach so ab, was man mal gel­ernt hat.

Ein anderes Mäd­chen erzählt, dass sie erst neulich gemerkt hat, dass ein Arbeit­skol­lege sich ihr gegenüber anders ver­hält, weil sie anders wäre, weil sie deutsch mit markant rol­len­dem R spräche. Ich frage sie, was sie vom Begriff Inte­gra­tion halte. Sie habe mal einen Vor­trag dazu in der Schule gehal­ten, sagt sie. Aber sie habe Schwierigkeit­en mit diesem Wort. Sie ver­hält sich nicht anders als die Immer-schon-Deutschen, hat einen nor­malen Beruf, spricht fließend deutsch, aber ob das schon Inte­gra­tion ist?

Ihre Fre­undin wun­dert sich darüber, dass ich über die Lage der immi­gri­erten, jun­gen Deutschen schreiben will: 

Die Leute haben halt Vorurteile, 

sagt sie,

das ist halt so. Das wird man auch nicht ändern können.

- Naja,

sage ich,

was immer Inte­gra­tion genau bedeuten soll, ich glaube nicht, das es heißt, dass man sich mit Diskri­m­inierun­gen abfind­en soll.

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Zitierfreiheit nur bei bestimmten Zitatzwecken

Seit­dem diverse Poli­tik­er ihren Dok­tor­grad wieder abgeben durften, weil sie unko­r­rekt zitiert hat­ten, ist die Frage, wie man den wis­senschaftlich zitieren darf oft aufge­wor­fen wor­den (Man muss schlicht jedes Zitat kennze­ich­nen). Der Bun­des­gericht­shof hat nun klargestellt, wie das Zitieren im nicht wis­senschaftlichen Rah­men erfol­gen darf: Sel­tener als so manch­er dachte.

Ich für meinen Teil habe in der Grund­schule in diverse Schul­fre­unde-Büch­er geschrieben. Ich erin­nere mich, dass es neben den Fra­gen nach der Lieblingsmusik und den Lieblings­fil­men manch­mal auch am Ende Platz für einen eige­nen Gruß blieb. Den füll­ten manche mit ihrem Lieblingsz­i­tat. Wußten die wohl, dass sie damit gegen deutsches Recht verstießen?

Die Zitier­frei­heit ges­tat­tet es nicht, ein fremdes Werk nur um sein­er selb­st willen zur Ken­nt­nis der All­ge­mein­heit zu brin­gen. […] Die Ver­fol­gung des Zitatzwecks im Sinne des § 51 UrhG erfordert vielmehr, dass der Zitierende eine innere Verbindung zwis­chen dem frem­den Werk und den eige­nen Gedanken her­stellt und das Zitat als Beleg­stelle oder Erörterungs­grund­lage für selb­ständi­ge Aus­führun­gen des Zitieren­den erscheint.

laut­en die wesentliche Stelle in der Veröf­fentlichung des Bun­des­gericht­shof. Das bedeutet nichts anderes, als dass Zitate, wie man sie aus solchen Schul­fre­und­büch­ern, von Buchdeck­eln oder von Face­book-Pin­nwän­den ken­nt, streng genom­men gegen das Urhe­ber­recht ver­stoßen, so lange noch ein Urhe­ber­recht­sanspruch auf das entsprechende Werk besteht.

Natür­lich gilt auch hier: Wo kein Kläger, da kein Richter. Aber man kann sich eben nicht sich­er sein, dass nie­mand klagt, ger­ade nicht bezo­gen auf Face­book-Pin­nwän­den, die offen für jed­er­mann sind.

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WDR.de:  Karl Valentin und die Anwälte

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Schufa will Nutzerdaten aus Facebook und Twitter

[Update 08.06.2012: Das beteiligte Insti­tut hat das Pro­jekt inzwis­chen abge­blasen.]

Das größte deutsche Wirtschaft­sauskun­ft­sun­ternehmen Sch­u­fa, das mit­tler­weile 66,2 Mio. Per­so­n­en erfasst hat, möchte Dat­en von Benutzern aus Twit­ter und Face­book auswerten. Aus Tex­ten und Beziehun­gen sollen Rückschlüsse auf das Ver­braucherver­hal­ten und die Kred­itwürdigkeit von Per­so­n­en gemacht wer­den. Passende Pro­gramme sollen an der Uni­ver­sität Pots­dam entwick­elt werden.

Noch mehr Gründe also, dass eigene Pro­fil vor Blick­en ander­er zu schützen, so viele Fre­unde anzuhäufen, dass darüber keine sin­nvollen Schlüsse mehr gezo­gen wer­den kön­nen, Face­book nur mit Pseu­do­nym zu nutzen oder ganz zu verlassen.

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ethannonsequitur.com: You’re not the cus­tomer, you’re the product
Ham­burg­er Abend­blatt: Fir­men über­schätzen Ein­fluss von Face­book auf Verbraucher
tante’s blog: Face­book und die Schufa

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Das manipulierte Internet

In Zusam­men­hang mit der Infor­ma­tion, dass die Sch­u­fa Face­book-Nutzer­dat­en auswerten will, d.h. dass man unter Umstän­den Infor­ma­tio­nen online stellt, die einem Nachteile erbrin­gen kön­nen, sollte man auch kurz einen Blick auf die andere Seite der Medaille wer­fen: Infor­ma­tio­nen, die uns nicht erre­ichen, weil es Nutzer­pro­file gibt.

Der Inter­ne­tak­tivist Eli Paris­er hat zu diesem The­ma im let­zten Jahr einen Vor­trag gehal­ten. Er warnt: Durch Nutzer­pro­file erre­ichen Inter­net­nutzer nur noch bes­timmte Infor­ma­tio­nen. Der Nutzer entschei­det nicht darüber, was für Infor­ma­tio­nen ihn erre­ichen. Dabei kön­nten genau solche Infor­ma­tio­nen, die ihn sys­tem­a­tisch nicht erre­ichen, wichtig für ihn sein.

(Der Vor­trag ist zwar auf englisch, man kapiert aber wichtige Infor­ma­tio­nen ohne jedes einzelne Wort zu verstehen.)

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Das gefilterte Internet

In diesem Beitrag habe ich über das manip­ulierte Inter­net geschrieben. Dort bezog ich mich darauf, dass einem Inter­net­nutzer Infor­ma­tio­nen, die er gebrauchen kann, voren­thal­ten wer­den. Die andere Seite der Medaille ist, dass Infor­ma­tio­nen im Inter­net oft so geballt auftreten, dass man dauernd einord­nen muss, was man gebrauchen kann und was nicht. Und es gibt auch Infor­ma­tio­nen, bei denen es nicht unbe­d­ingt schlecht ist, dass sie einen erreichen.

Vor ein paar Jahren habe ich im Zuge der Kriegsau­seinan­der­set­zun­gen der Amerikan­er mal nach Gewalt­tat­en gegen Amerikan­er gegooglet. Gefun­den habe ich Videos, die mich fast schon ver­stört haben. Die Gewalt­darstel­lun­gen waren wesentlich erschreck­ender als das, worauf ich gefasst war. Solche Videos waren ganz ein­fach auf den englis­chen Seit­en der Wikipedia ver­linkt. Auf den deutschen Seit­en nicht. Und ich fand es ganz gut, dass das so war. Google und Wikipedia, in der Form, wie deutsche Wikipedia-Schreiber sie hal­ten, haben Inhalte gefiltert, die ver­störende Wirkung haben. Diejeni­gen, die diese Inhalte unbe­d­ingt sehen wollen, wer­den Wege find­en, sie zu bekommen.

Die Inter­nutzer sel­ber kön­nen auch fil­tern, was für Infor­ma­tio­nen sie erre­ichen sollen. Eine sehr beliebte Seite für Zeitungsnachricht­en aus unter­schiedlichen Quellen ist Google News. Wenn man ein Google-E-Mail-Kon­to hat und bei Google ein­gel­og­gt ist, kann man diese Seite für die eige­nen Inter­essen anpassen. Man klickt auf das Zah­n­rad über “Neueste Nachricht­en” und kann dort bes­timmte Nachricht­en­quellen (z.B. “Ibben­büren­er Volk­szeitung”) hinzufü­gen und andere (z.B. “BILD”) ausschließen.

Über Blogs hat sich die Tech­nik von RSS-Feeds ver­bre­it­et. RSS-Feeds sind spezielle Inter­net­seit­en, die lediglich Texte und kaum Grafiken oder Wer­bung bein­hal­ten. Diese Seit­en sind abon­nier­bar in soge­nan­nten Fee­dread­ern (z.B. der Google Read­er). Und so geht’s:

Man kann auch ohne Google auskom­men, indem man z.B. für Fire­fox die Erweiterung News­fox installiert.

Und was sollte man so abon­nieren? Das hängt natür­lich ganz vom eige­nen Geschmack ab. Aber hier ein paar Tipps:

Manche Feeds wer­den nur als Snip­pets, d.h. Kurzein­träge, von den Seit­en geliefert. Abhil­fe schaf­fen hier Dien­ste wie http://fulltextrssfeed.com/, die aus Snip­pets-Feeds kom­plette Feeds machen.

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Buchtipp: Jan Oldenburg — Fantastik AG. Ein Epos aus den fernen Ländern

Die Ferien näh­ern sich. Höch­ste Zeit, sich um Lek­türe zu küm­mern, die man in der kom­menden Zeit mal durch­schmök­ern kann. Ich empfehle an dieser Stelle mal die Fan­tastik AG (Link zur Ver­lags­seite inkl. Leseprobe) von Jan Old­en­burg. Hier­bei han­delt es sich um eine witzige Phan­ta­sy-Geschichte eines Pro­fes­sors und seines Stu­den­ten, die in eine Märchen­welt ein­treten. Das Buch ist für alle, die Har­ry Pot­ter gut fan­den, denen aber die Über­set­zung vielle­icht doch etwas zu gestelzt vorkam. Dem Autor merkt man an, dass ihm das Uni­ver­sität­sleben nicht fremd ist. Jün­gere Leser wer­den dadurch nicht jede iro­nis­che Bemerkung ver­ste­hen. In so einem Fall ein­fach mal die Eltern fragen.

Inhalt
(wer sich durch das Buch über­raschen lassen möchte, über­springt den fol­gen­den Text bis zur zweit­en Schere)

Theodor Welk sieht ein­er trüben Zukun­ft ent­ge­gen: Er studiert im 27. Semes­ter Phan­tastik bei einem Pro­fes­sor, der auch noch densel­ben Namen wie er selb­st trägt. Aber das tut nichts zur Sache. Stu­den­ten der Phan­tastik bieten sich sowieso keine rosi­gen Aus­sicht­en: Der let­zte, der in diesem Fach seinen Dok­tor gemacht hat, arbeit­et inzwis­chen am Imbis­stand des Bahn­hofs. Jet­zt soll auch noch der Stu­di­en­gang gestrichen werden. 

Etwas Aufre­gung kommt in sein Leben als er gemein­sam mit seinem Pro­fes­sor, Prof. Dr. phil. Dr. phan. Hierony­mus C. Welk (nicht ver­wandt oder ver­schwägert), im Hör­saal 043a eingeschlossen wird. Dort ent­deck­en sie den Ein­gang in das Reich der fer­nen Länder.

Und so tre­f­fen sie auf skurile Fig­uren wie z.B. Hä, den Gott der Blöd­heit, seines Zeichens Namensge­ber für das antimagis­che Met­all Stu­pid­i­um. Diese Welt wird von der »Fan­tastik AG«, einem Bund dun­kler Kobolde, beherrscht, die nichts weniger im Sinn haben als den Wel­tun­ter­gang anstreben. Gelingt es dem Pro­fes­sor und seinem Zögling, den Kobold­en Ein­halt zu gebieten?

Altersempfehlung: Ab 12 Jahre, aber sicher­lich auch für Erwach­sene interessant
Preis: Das Buch kostet in gebun­den­er Form 14,99€, als Hör­buch 20,95€ und als E‑Book 11,99€.

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