Thema Nazis — Geht’s noch?

fluter ist das Mag­a­zin der Bun­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung. Es wird von Thomas Krüger geleit­et. Auf­gabe der Bun­deszen­trale ist es, “durch Maß­nah­men der poli­tis­chen Bil­dung Ver­ständ­nis für poli­tis­che Sachver­halte zu fördern, das demokratis­che Bewusst­sein zu fes­ti­gen und die Bere­itschaft zur poli­tis­chen Mitar­beit zu stärken.” fluter ist so gese­hen eine dieser Maß­nah­men. Und es lohnt sich, ein­mal einen Blick in das Mag­a­zin zu wer­fen, und wenn man die Gele­gen­heit nicht hat: Auf deren Inter­net­seite sind die Artikel auch zu finden.

Im Früh­jahr 2012 ist Recht­sex­trem­is­mus das The­ma. Redak­teuer Thomas Schilling im Vorwort:

Recht­sex­trem­is­mus ist nicht nur eine poli­tis­che Hal­tung, er hat auch Züge ein­er sozialen und kul­turellen Bewe­gung. Er nutzt alle mod­er­nen und post­mod­er­nen Kul­turtech­niken, um sich zu organ­isieren, Men­schen für sich zu gewin­nen und Geg­n­er zu bekämpfen. Deshalb ist entsch­iedene polizeiliche Arbeit sehr wichtig, aber nicht allein aus­re­ichend. Gegen den poli­tis­chen Extrem­is­mus hil­ft am besten die alltägliche Arbeit an demokratis­ch­er Kul­tur. Die Beispiele in Dort­mund, Zossen, Anklam zeigen, wie das gehen kann, selb­st wenn es schwierig ist.

Das Beson­dere an fluter ist, dass die The­men aktuell und leicht ver­ständlich auf­bere­it­et wer­den. Und dabei wer­den heik­le Aspek­te nicht ausgeblendet.

Beim aktuellen The­ma Recht­sex­trem­is­mus sieht es dann so aus: Es gibt ein sehr infor­ma­tives Inter­vierw mit Oliv­er Deck­er, Frem­den­feindlichkeit ist die Ein­stiegs­droge. Daneben gibt es eine Analyse des Films Amer­i­can His­to­ry X, bei dem erwartet wurde, dass im Film dargestellte Gewal­texzesse real umge­set­zt wer­den kön­nten — was auch passiert ist. Im Artikel Fascho-Fash­ion geht es um die aktuellen Klei­dungsarten bei Rechtsextremen.

Aber auch andere For­men von Extrem­is­mus wer­den unter­sucht, wie z.B. in Nur dumme Sprüche? Wann jugendliche Migranten zu Extrem­is­ten wer­den.

Aus­gerech­net Polen, das wie kaum ein anderes Land unter dem Nazi-Ter­ror gelit­ten hat, hat ein Prob­lem mit Recht­sex­trem­is­ten vor Ort, wie man im Artikel Trau­rige Geschichte nach­le­sen kann.

Zum Abschluss sei noch der Artikel Achtung! Sie betreten nun das Welt-Netz! emp­fohlen. Dieser Artikel befasst suich mit der Art, wie Nazis im Inter­net auftreten.

Aber was hat das alles mit Ibben­büren zu tun?

Recht­sex­trem­is­mus ist in Ibben­büren seit langem kein akutes, aber ein latentes Prob­lem. Es klingt natür­lich etwas belusti­gend, wenn die NPD Ste­in­furt mit ihren spär­lichen Mit­gliedern davon spricht, man wolle gegen die Über­frem­dung Ibben­bürens ange­hen. Es ist aber schon etwas anderes, wenn z.B. beim Bosco-Karneval­szug ein Mann mit Kurzhaar­frisur und Lons­dale-Pullover mitspatziert — denn eine Verklei­dung war das nicht. 

Recht­sex­trem­is­mus zeigt sich ab und an und ist eine Pro­voka­tion für jeden mit Migra­tionsh­in­ter­grund. Grund genug dage­gen zu protestieren.

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Warum der Bahnhof Ibbenbüren-Esch so heißt

Schon bei den Auto­bahn­ab­fahrts­beze­ich­nun­gen kann man sich ja wun­dern: Es gibt Ibben­büren, Ibben­büren-Laggen­beck und Ibben­büren-West, auch wenn kaum jemand sagen kann, was denn nun so genau zu Ibben­büren-West und ger­ade an dieser Stelle gehören soll.

Viele wer­den wohl auch daran scheit­ern, wieso der Bahn­hof Ibben­büren-Esch so heißt wie er heißt. Denn von “Ibben­büren-Esch” ist eigentlich nir­gends die Rede — außer an diesen Gleisen. Der Name erk­lärt sich dadurch, dass vor Ort zwei Bahn­höfe gewe­sen ist, und der erstere “Püs­sel­büren” genan­nt wurde. Daher bedurfte es für den anderen eine andere Beze­ich­nung: “Esch (West­falen)”.

Nun sind aber wohl in der Tat einige Köpfe auf die Idee gekom­men, den Bahn­hof “Ibben­büren-Esch” in “Püs­sel­büren” oder “Ibben­büren-Püs­sel­büren” umzube­nen­nen. Aber:

Als der Bahn­hof Püs­sel­büren seit­ens der Bahn aufgegeben wurde, scheit­erte eine Umbe­nen­nung des Bahn­hofs Esch am Geld, welch­es seit­ens der Bahn ver­langt wurde.

Eine solche Umben­nenung kostet 10.000€. Diese Summe hat z.B. die Stadt Osnabrück dafür aus­gegeben, dass die Hal­testelle “Osnabrück-Hase­tor” nun “Osnabrück-Alt­stadt” heißt — obwohl die Alt­stadt sich gar nicht dort direkt befind­et. Man hoffte darauf, dass wegen der Umbe­nen­nung die Alt­stadt inten­siv­er für Einkauf­s­touren fre­quen­tiert würde. Nee, is klar.

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