Bin grad an Kaffee trinken un hab das Volksblättken vor mir. Wird ja hier inne Ecke ein niege Schwienhukk gebaut. Hat ja wohl een Anligger op Gericht geklagt, wegen die Emigration und so. Alle wollen Grillfleesch un Worst un Fleesch ham, aber keener will dat Vieh in siene Naberschop ham. Wo sollen die ganzen Schwiene denn hin? Sollen die in Supermarkt hinter die Theke wohnen? Wie hebben 1300 Schweine in usen Stall. Da is nix mit Emigration un so. Die Schwien migriert nur upn Wagen von die Schlachterei. Es riecht n bitken in Stall, aber das is ja nich buiten. Up Land is nur gute Lücht.
So, nu muss ich mitn Trecker nach Büren fahrn, einkaufen.
Live-Blick auf die Johannesstraße
Dieter Jasper will wieder in den Bundestag
Mit kritischem Journalismus haben die Interviews nichts zu tun, die die IVZ in letzter Zeit über Dieter Jasper erstellt hat: Es sind Wohlfühlinterviews, bei denen ein Politiker nichts zu befürchten hat, bei denen der Interviewer keine kritischen Fragen stellt, nicht mal nachhakt und einfach nur mal fragt, wie sich der Interviewte so fühlt. Gefühle sind ja so in heutzutage.
Im April ist im Bundestag beschlossen worden, dass der Kohlebergbau nicht mehr gefördert wird. Nun könnte man Jasper fragen: “Was nun?” Und? Wird wohl sowas gefragt? NEIN, nicht die Bohne. Im Gegenteil: Das wird noch nicht einmal angesprochen. Jasper meint, er werde sich weiterhin für die Kohle einsetzen. Weiterhin? Was soll das wohl heißen, wenn der Ausstieg beschlossen ist?
Jasper hat im Bundestag als einziger Parlamentarier gegen den Ausstieg aus der Steinkohlefinanzierung gestimmt. Aber das heißt nicht viel. Er hat zwar eine Rede zum Steinkohlefinanzierungsgesetz zu Protokoll gegeben, aber das bedeutet meistens eben nur: Die Rede wurde gar nicht erst gehalten.
Und auch das verwundert nicht weiter, denn auch in seiner eigenen Fraktion scheint Jasper kaum Rückhalt für irgendetwas zu haben: Zunächst wurde er nach seiner Doktortitelaffäre von seiner Fraktion als Redner gar nicht erst wieder aufgestellt. Als er dann doch noch zwei Mal ans Rednerpult durfte, fiel die Ankündigung durch Bundestagspräsident Lammert immer gleich aus: “Als letzter Redner zu diesem Thema…” Die Fraktion lässt ihn, wenn überhaupt, nur noch als Letzten ans Rednerpult. Dann, wenn die Debatte schon zu Ende ist.
Wenn er dann mal redet, spricht er davon, dass der Arbeiter das wichtigste Kapital der Firmen sei und erntet etwas Gesinnungsapplaus aus den eigenen Reihen. Dabei wirkt der Satz zu gestrig wie zynisch: Wann waren Arbeiter so von “Rationalisierungen” bedroht, wann als Menschen nur noch so ein Kostenfaktor für Firmen wie heute, in einer Zeit, in denen 80% der Beschäftigten mit ihrer Arbeit innerlich abgeschlossen haben?
Woran Jasper konkret arbeitet, das erfährt der Wähler nicht. Aber er weiß, dass Jasper ein Fahrrad in Berlin hat, mit dem er nicht fährt, dass er dauernd den Stadtführer für Besuchergruppen macht, dass er an einer Doppelkopfrunde teilnimmt, dass er nur einmal in Berlin im Kino war.
Wenn er den wirklich noch einmal antritt, dann kann er doch mal erklären, was er konkret macht. Was er konkret erreicht hat. Oder er könnte die vielen unbeantworteten Fragen zu seinem erkauften Doktortitel beantworten, die er versucht auszusitzen. Oder sollte man ihn besser wortwörtlich nehmen: Will er wirklich nur das Vertrauen der Wähler geschenkt haben?
Bi us … Westumgehung Laggenbeck
War ich doch heute mit Trecker in Büren einkaufen. Hab ja viel gesehn, als ich dort so rumgefahren bin. Inne Nordstadt wird mächtig abgerissen. Kommt ja n Klamottenladen hin, heb ich gehört aufn Stammtisch der Landfraun. Wir ham ja noch nicht genug in Büren.
Und dann bin ich noch schnell mal nach Laggenbecke getuckert. War doch heute die Inwiehen vonne K24n. Is ja viel losgewesen da, sogar usen Börgermester war dort. Ich bin dann mit mien Schlepper up de niege Dörpstraat van Laggenbecke gefahren. Einmal hin und torüch. Un dann mit die Schlepper up de Autobahn na Huus hen.
Kannst morgen in de Blatt wieterlesen. Ik moet slapen, de Trichinenkieker kummt um fiev!