Dieter Jasper über Guttenbergs Plagiat

Von Ex-Dok­tor zu Ex-Dok­tor: Der mit seinem bei ein­er Titelmüh­le erkauften erwor­be­nen Dok­tor­grad aufge­flo­gene CDU-Bun­destagsab­ge­ord­nete Dieter Jasper äußert sich zum Pla­giat von Guttenberg:

Aus per­sön­lich­er Erfahrung weiß ich, dass eine solche Debat­te um einen Dok­tor­ti­tel, ins­beson­dere von Kol­le­gen ander­er poli­tis­ch­er Parteien, immer gerne geführt wird. Das wird auch bei zu Gut­ten­berg so sein. Die poli­tis­che Bühne wird dieses The­ma erst ein­mal weit­er auss­chlacht­en. Bedauer­licher­weise gehören solche immer wiederkehren­den Boshaftigkeit­en zum poli­tis­chen Geschäft. Dabei weiß jed­er: Kein Poli­tik­er wird als Wis­senschaftler gewählt.

Die Boshaftigkeit beste­ht darin, diejeni­gen mit frag­würdi­gem Dok­tor­ti­tel aufge­flo­gen sind, ob ihre Titelkäufe oder Pla­giate vorsät­zlich so erwor­ben wur­den. Dieter Jasper, der gemeint hat, auf rechtlich ein­wand­freiem Wege bei der Uni­ver­sität Treufen einen Dok­tor­grad gegen eine hohe Summe erwor­ben hat, hat sich nie dazu geäußert, ob ihm nicht aufge­fall­en ist, dass bei der Titelmüh­le keine Dozen­ten angestellt sind, dass es keine Lehrver­anstal­tun­gen gibt, keine Räum­lichkeit­en, ja nicht ein­mal, dass sein eigen­er Dok­tor­vater nicht ein­mal einen uni­ver­sitären Abschluss besitzt.

Nein, natür­lich wird kein Poli­tik­er gewählt, weil er Wis­senschafter ist. Er wird gewählt, weil er ver­trauenswürdig ist. Und das sind eben diejeni­gen nicht, die Betrug an der Wis­senschaft betreiben mit den höch­sten Wür­den, die man dort erwer­ben kann.

Dieter Jasper hat die Frage nach sein­er Integrität schlicht aus­ge­sessen. Die öffentlichen Fra­gen, die seine Wäh­ler, nicht die Oppo­si­tion stell­ten, hat er nie beant­wortet.

Die Süd­deutsche Zeitung schreibt in Club der akademis­chen Schön­fär­ber:

Der wenig bekan­nte Bun­destagsab­ge­ord­nete Dieter Jasper ist wohl der dreis­teste unter den Titel­trägern gewe­sen, die im Bun­destag einen Platz haben.

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