Was ist bei Facebook der Social Graph?

Face­book hat eine neue Such­funk­tion instal­liert, den Social Graph. Dieser ist neben der Time­line, an der ich die aktuellen Aktiv­itäten ander­er ver­fol­gen kann, und der Pin­nwand, auf der ich eigene Ein­träge ver­fasse, die dritte wesentliche Funk­tion Facebooks.

Der Begriff Graph entstammt der Graphen­the­o­rie und beze­ich­net ein Sys­tem von Knoten­punk­ten und ihren Verbindun­gen. Metapho­risch bedeutet ein sozialer Graph bei Face­book, dass ich Verbindun­gen zu Fre­un­den auf Face­book habe und durch diese Such­funk­tion etwas von zusät­zlichen Ver­bun­den­heit­en wie gemein­samen Inter­essen für bes­timmte Sportarten erfahre. Wenn ich am Woch­enende in die Aura gehe, kön­nte ich so erfahren, wer aus meinem Bekan­ntenkreis das auch vorhat. Ich kann eben­so erfahren, wie meine Face­book-Fre­unde ein bes­timmtes Restau­rant finden.

David Recor­don erk­lärt den Social Graph in ein­fachen Worten:

Ben Wood empfind­et diese Such­funk­tion auch als ziem­lich positiv:

So weit, so schön. Nur ist in Deutsch­land die Daten­schutzgedanke sehr weit aus­geprägt, daher ste­hen für viele Face­book-Nutzer nicht allzu viele geeignete Dat­en für eine solche Suche zur Ver­fü­gung. Auch die neu einge­führte Chronik bei Face­book ist nie eine Zeitleiste des eige­nen bish­eri­gen Lebens gewor­den, so wie es den Face­book-Mach­ern vorschwebte. Und schließlich ist mir nicht klar, wie der Social Graph in die Face­book App noch rein­passt — da ver­wende ich doch lieber der Über­sicht hal­ber unter­schiedliche Apps. So wie bisher.

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Kinotipp ab 14: Life of Pi

Und über manche Entschei­dun­gen ist man dann doch ganz glück­lich. Irgend­wie hat meine Fre­undin mich im Dezem­ber nach einem Lesetipp gefragt, und da neuere Klas­sik­er der Bel­letris­tik von ihr unbe­le­sen sind, habe ich mal Life of Pi und Die Kor­rek­turen emp­fohlen. Ersteres, weil die Ver­fil­mung anstand und ich es in dem Zuge auch schon hier vorgestellt hat­te. Und dieser Empfehlung kam sie auch nach, wodurch sich ein Kinobe­such des Films emp­fahl, sobald sie das Buch durch­hat­te. Dem sind wir dann gestern nachgekom­men, und was soll ich sagen?

Die Begeis­terung hält sich auch noch einen Tag danach. Ang Lee hat es ganz zauber­haft mit ein­er beein­druck­enden Darstel­lung in 3D geschafft, die Fabel auf die Lein­wand zu bekom­men, so dass der Kerngedanke, was es ist, wodurch Reli­gion hil­ft, in den Mit­telpunkt des Films gestellt wird. Für alle, die die Geschichte nicht ken­nen, es han­delt sich um die Lebens­geschichte von Pi, der in Indi­en im Umfeld des Zoos seines Vaters aufwächst, sich für die unter­schiedlichen Reli­gio­nen inter­essiert, und dessen Leben ein­er Katas­tro­phe ent­ge­gen­schifft, die er zu ver­ar­beit­en hat. Auch hier der beste Tipp: Ein­fach lesen oder ein­fach in den Film gehen, nicht sich vorher der Geschichte näh­ern, das nimmt der Geschichte einiges.

Life of Pi ist seit 2 Wochen im Apol­lo-Kino zu sehen. Zum Film gibt es auch eine Hil­f­sak­tion, mit der vom Ausster­ben bedro­ht­en Tiger geholfen wer­den soll.

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Vorsicht bei Facebook-Vorschaubildern

Abmah­nun­gen kön­nen einen schneller tre­f­fen, als man glaubt. Ich hat­te auch schon ein­mal das Vergnü­gen. Die Faus­tregel lautet: Bilder, Texte, schlicht alles, was jemand anders erstellt hat, darf nicht ohne aus­drück­liche Erlaub­nis des Urhe­bers im Inter­net vertre­it­et wer­den. Und zu ein­er Ver­bre­itung gehört auch das Teilen eines Textes mit Vorschaubild auf Facebook. 

Ger­ade gibt es einen Fall, bei dem jemand wegen eines solchen Vorschaubildes zur Zahlung von 1800€ aufge­fordert wird. Der Rechtsstre­it ist noch nicht zuende, aber er zeigt, dass Face­book-Pin­nwände von Urhe­bern unter die Lupe genom­men wer­den und deren Zuständi­ge verk­lagt werden.

Wer auf Num­mer Sich­er gehen will, der sper­rt sein Pro­fil vor Frem­den, teilt keine Beiträge mehr auf Face­book oder ver­wen­det ein Pseu­do­nym. Wer nicht so strikt auf Face­book agieren möchte, der lässt zumin­d­est die Vorschaubilder weg (dazu muss am Ende ein­er Vorschau ein Häkchen geset­zt wer­den). Eine kleine Abschwächung gibt es bei Artikeln von Seit­en, bei denen But­tons zum Teilen auf Face­book ste­hen. Hier kann man davon aus­ge­hen, dass das Teilen der Texte oder Bilder von Seit­en des Urhe­bers erlaubt ist und auf Face­book passieren darf. Allerd­ings haftet man auch dafür, wenn auf der Seite wider­rechtlich Bilder ver­wen­det und auf der eige­nen Face­book-Pin­nwand auftauchen.

Der Jus­tizmin­is­ter in NRW begin­nt wohl ger­ade damit, gegen Abmah­n­wellen durch Anwälte vorzuge­hen, aber man muss abwarten, was aus diesem Vorhaben des Min­is­ters tat­säch­lich wird.

(Es stimmt übri­gens nicht, dass das der erste Fall ein­er solchen Abmah­nung gewe­sen ist.)

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Die eigene Facebook-Seite aus Google entfernen

Vor kurzem hat Face­book es abgeschafft, dass man die Suche nach dem eige­nen Pro­fil auf Face­book durch andere Benutzer, unter­sagen kann. Das war insoweit nicht weit­er schlimm, als dass sowieso kaum jemand genutzt hat. Und wenn man ein Pseu­do­nym ver­wen­det ist man mit richtigem Namen eben auch nicht zu find­en. Die Suche ist auch dann wenig erquick­lich, wenn man das eigene Pro­fil nicht zum Durch­stöbern frei gegeben hat.

Man kann allerd­ings die Auffind­barkeit des eige­nen Face­book-Pro­fils durch Such­maschi­nen einschränken: 

1. Klick auf Kon­to
2. Klick auf Pri­vat­sphäre-Ein­stel­lun­gen
3. Klick auf Anwen­dun­gen, Spiele und Webseiten
4. Klick auf Öffentliche Suche

Die Option, dass die eigene Face­book-Seite über Google gefun­den wird ist nur dann rat­sam, wenn man möchte, dass Per­so­n­en, die einen sell­b­st über Google suchen, auf Face­book find­en kön­nen. Man kann aber eigentlich davon aus­ge­hen, dass Leute, die einen wirk­lich find­en und über Face­book verbinden sollen, auch auf Face­book find­en. Daher ist diese Option nicht son­der­lich wichtig und kann abgestellt werden.

Das Prob­lem bei dieser Ein­stel­lung kön­nte sein, dass die eigene Face­book-Seite schon bei Such­maschi­nen gelis­tet ist und trotz der Ein­stel­lung in Face­book weit­er­hin über Google ver­linkt wird.

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Mehr Facebook-Freunde = mehr Stress

Die Uni­ver­sität in Edin­burg hat her­aus­ge­fun­den, dass mehr Fre­unde auf Face­book zu mehr Stress führt. Das klingt wie eine selb­stver­ständliche Aus­sage, hat aber fol­gen­den Hintergrund:

Stress aris­es when a user presents a ver­sion of them­self on Face­book that is unac­cept­able to some of their online ‘friends’, such as posts dis­play­ing behav­iour such as swear­ing, reck­less­ness, drink­ing and smoking.

(Stress kommt auf, wenn ein Nutzer sich selb­st in ein­er Weise auf Face­book präsen­tiert, die für einige sein­er Online-“Freunde” inakzept­abel ist, z.B. Ein­träge, die das eigene Ver­hal­ten darstellen wie Fluchen, Rück­sicht­slosigkeit, Trinken oder Rauchen.)

Also Augen auf bei der Auswahl sein­er Facebook-Freunde.

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Mehr als Hörstel

Im April hat­te ich ja mal einen Ver­such gepostet, durch wenige sprach­liche Mit­tel die Jugend­sprache zu imi­tieren. Es ist natür­lich nicht so, dass die Real­ität das nicht top­pen könnte:

https://twitter.com/kurorori/status/273729230938968064

Alder, das musste jet­zt aber auch mal gesagt wer­den. Was immer es bedeutet.

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Weniger Mitspracherecht bei Facebook

Kai Bier­mann schreibt bei der ZEIT darüber, dass es ger­ade zwei wesentliche Änderun­gen bei Face­book gibt.

Zum einen wird angekündigt, dass man Dat­en vom Foto­di­enst Insta­gram, den Face­book vor kurzem gekauft hat, mit den Dat­en von Face­book sel­ber verknüpft werden.

Zum anderen wird die Mit­sprachemöglichkeit von Face­book-Nutzern eingeschränkt. Gegen Verän­derun­gen z.B. von Face­book-AGB kon­nte bis­lang for­mal Ein­spruch erheben wer­den: 7000 Face­book-Nutzer müssen dieselbe ablehnende Mei­n­ung gegen eine Face­book-Änderung haben und dann hätte es eine Änderung des Vorhabens von Face­book gegeben, wenn 30% der Face­book-Nutzer gegen die Änderung ges­timmt hät­ten. Diese 7000 Nutzer müssen zudem ihre Pro­file ver­i­fizieren, d.h. mit ein­er Handy- oder Kred­itkarten­num­mer ihre Iden­tität bestäti­gen. Einen der­art erfol­gre­ichen Protest hat es nie gegeben.

Manche sehen in dieser neuen Verän­derung eine Reak­tion Face­books auf die kri­tis­chen Aktio­nen des Wiener Stu­den­ten Max Schrems. Dieser wurde dadurch bekan­nt, dass er sich seine von Face­book gesam­melten Dat­en zuschick­en und aus­druck­en ließ. Ger­ade ini­ti­iert er eine Aktion gegen die aktuellen Verän­derun­gen Face­books.

Und, wo wir ger­ade beim The­ma Daten­schutz sind: Sarah Spiek­er­mann hat ein empörtes Pam­phlet gegen den Angriff auf den Daten­schutz in Deutsch­land geschrieben.

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Eltern haften nicht für die Downloads ihrer Kinder

Der Bun­des­gericht­shof hat heute ein weg­weisendes Urteil gesprochen: Eltern hat­ten dage­gen geklagt, trotz Rechts­belehrung ihrer Kinder für deren Down­loads haften zu müssen. Der Bun­des­gericht­shof gab ihnen nun Recht. Sie haften nicht für Down­loads ihrer Kinder, wenn sie die Kinder über die Recht­slage in Ken­nt­nis geset­zt haben.

Das Urteil hat möglicher­weise eine Rechtswirkung auf frühere Fälle. Das bedeutet, dass nun durch die geän­derte Rechts­grund­lage Eltern das Geld, das an Rechtein­hab­er gezahlt wurde, zurück­er­stat­ten können.

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Do it yourself — für Mädchen

Chris Köver, Son­ja Eis­mann und die Grafik­erin Daniela Burg­er, die alle­samt auch das Mis­sy Mag­a­zin betreiben, haben ein Buch her­aus­gegeben, das Mäd­chen ani­mieren soll, Dinge selb­st in die Hand zu nehmen, die ihnen bis­lang fremd gewe­sen sind:

Pro­gram­mieren oder am eige­nen Rech­n­er rum­schrauben – zum Beispiel das eigene WLAN ein­richt­en –, das ist bish­er keine typ­is­che Mäd­chenak­tiv­ität. Aber zum Glück ändert sich das ger­ade. Es gibt mit­tler­weile sowohl in der Pop­kul­tur als auch im Real Life immer mehr coole Nerdi­nen, die sehr tech­nikaf­fin sind. Das set­zt sich zunehmend als Iden­tität für Mäd­chen durch. Es gibt zum Beispiel zwei neue Blogs zu dem The­ma aus Deutsch­land: femgeeks.de und geeksisters.de. Mäd­chen sind aber in allen Bere­ichen, die mit Tech­nik zu tun haben, nach wie vor krass unter­repräsen­tiert. In Deutsch­land noch mehr als in anderen Ländern.

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