Das Programm für den Kulturrucksack in Ibbenbüren und Hörstel ist raus und kann hier nachgelesen werden.
Noch ist Frühling. Aber bald schon ist Sommer. Und zumindest für Zehn- bis 14-Jährige in Ibbenbüren und Hörstel könnte es nicht bloß irgendein Sommer werden, sondern sogar der Sommer ihres Lebens. Denn eine neue Runde des Kulturrucksacks steht vor der Tür. Und mit ihr nicht weniger als 30 Kreativ- und Kulturangebote für Kinder und Jugendliche in den beiden Städten.
Es ist eine Zahl, die man sich einfach auf der Zunge zergehen lassen muss: 30 Mal Sing‑, Rap- und Band-Workshops, Theater, Kunsthandwerk, Graffity, Zeichnen und Gestalten, Filzen, Zaubern, Dichten und und und. 30 Mal Spaß haben und nette Leute treffen. 30 Mal Action, Erfahrung und Bereicherung. All dies umfassen die Angebote des NRW-weiten Kulturrucksacks vor Ort.
Fast schon so etwas wie eine Tradition ist es hierbei, dass in Sachen Kulturrucksack Hörstel und Ibbenbüren als Partnerkommunen auftreten. Eine Traditionalistenveranstaltung ist der Kulturrucksack bei all dem aber keineswegs. Gerade 2016 ist vielmehr ein Jahr der Neuerungen.
Neuerung Nummer eins: Es sind weitere Kooperationspartner hinzugekommen, namentlich das QuasiSo-Theater und der France-Treff in Ibbenbüren. „Ich habe beide angesprochen, denn ich wollte möglichst viele dabei haben – und sie waren offen dafür“, erklärt Ibbenbürens Kulturmanagerin Lena Konermann den Zuwachs in der Kulturrucksack-Gemeinde. Zu dieser zählen neben den beiden Neuzugängen und den jeweiligen städtischen Organisatoren die Jugendtreffs der beiden Partnerkommunen, der Pink Pop e.V. samt seiner Jugendkunstschule, die Stadtbücherei, die Musikschule und die Gesamtschule Ibbenbüren sowie die Tanzschule Reinebold. Zusammen mit dem Sponsor VR-Bank Kreis Steinfurt eG eine starke Truppe in Sachen Kunst und Kreatives.
Neuerung Nummer zwei: zum einen Angebote wie der Makerspace in der Stadtbücherei Ibbenbüren, der jetzt mit im Sack ist – zum anderen aber vor allem die Festivalwoche „Sommer deines Lebens!“, für die sich Kinder und Jugendliche schon jetzt die letzte Woche der Sommerferien rot anstreichen sollten. Dann geht es, wie Sören Ruwe vom Pink Pop e.V. darlegt, auf dem Areal des Jugendkulturzentrums Scheune in Ibbenbüren eine bunte Woche lang mit unterschiedlichsten Angeboten geballt zur Sache, Abschlussveranstaltung mit ganz großer Bühne inklusive. „Alle Workshops werden außerdem von einer Mediengruppe begleitet, die daraus eine Festivalzeitung macht“, so Ruwe.
In diesem Jahr geht der Kulturrucksack in Ibbenbüren und Hörstel zum insgesamt vierten Mal an die Startlinie. Für Kinder und Jugendliche bedeutet dies nicht weniger eine Runde neuer Möglichkeiten wie für die teilnehmenden Jugendzentren in den beiden Städten. „Es ist toll, mit dabei zu sein, denn die Jugendeinrichtungen könnten all das in der offenen Jugendarbeit gar nicht selbst anbieten“, so Michael Kijewski, der für die Jugendarbeit in Hörstel mitverantwortlich zeichnet. „Dafür haben wir alle einfach nicht die finanziellen Mittel.“ Mit dem Kulturrucksack, führt Kijewski aus, rücken auch die offenen Jugendangebote in den Fokus. „Davon profitieren die Kinder und Jugendlichen ebenso.“
Für den Kulturrucksack als „Präsentation der gesamten Kulturszene“ (Lena Konermann) braucht es neben Ideen und dem vieles ermöglichenden Netzwerk von Machern und Einrichtungen aber vor allem auch – genau, finanzielle Ressourcen. Vulgo Geld. Für den Sponsor, die VR-Bank Kreis Steinfurt eG, formuliert der Hörsteler Geschäftsstellenleiter Benedikt Greiwe damit gleichzeitig einen sozialen Ansatz: „Der Kulturrucksack bietet ein tolles Programm. Uns als Sponsor ist dabei wichtig, dass es kostenlos und offen für alle ist“, gibt er zu Protokoll. „Dies gilt insbesondere für diejenigen, die nicht in der Lage sind, in den Ferien in Urlaub zu fahren.“
Damit liegen der Sponsor sowie die anderen Macher des Kulturrucksacks in Ibbenbüren und Hörstel ganz auf der Linie der Initiatoren in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Denn der Kulturrucksack NRW ist ein Förderprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen, gemeinsam mit Kommunen und Kultureinrichtungen. Ziel ist, allen Kindern und Jugendlichen im Land kostenlose, zumindest kostengünstige kulturelle Angebote zu eröffnen.
Eine Selbstverständlichkeit war bei all dem die vierte Saison des Kulturrucksacks NRW keinesfalls: Bis 2018 kann er zunächst weiter stattfinden, nachdem seitens des Landes Nordrhein-Westfalen eine erneute Zuschusszusage besteht. Die Entscheidung, weiter zu fördern: sozusagen ein Düsseldorfer Frühling, der Kindern und Jugendlichen in Ibbenbüren und Hörstel einen kreativ heißen Sommer bescheren wird. Vielleicht sogar den Sommer ihres Lebens.